Vorwort
Seit der Gründung der Geschichtswerkstatt im Jahr 1991 haben die Mitglieder der GWS 20 Schriften zu unterschiedlichen Themen erarbeitet und diese in vielen Ausstellungen und Vorträgen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Rechtzeitig zum Jubiläum Quickborns im Jahr 2023 entstand der Gedanke, die Fakten zur Geschichte der Kommune in einem Band zu sammeln. Daraus ist das Nachschlagewerk
„Quickborn – 700 Jahre Ortsgeschichte“
entstanden, das im Herbst 2021 veröffentlicht werden konnte.
Von Anfang an war klar, dass aufgrund neuer Dokumentfunde Ergänzungen und Korrekturen notwendig werden würden. Doch eine Print-Neuauflage ist aufwändig; dazu kommt die Überlegung, dass jüngere Generationen ihre Informationen eher aus dem Internet als aus Büchern beziehen.
Daher wird das Nachschlagewerk nunmehr auf der Homepage der GWS veröffentlicht – in der Hoffnung, auf diese Weise einen größeren Personenkreis erreichen zu können, und mit der Möglichkeit, jederzeit Ergänzungen und Korrekturen einarbeiten zu können.
Alle Fotos sind willkürlich aus unserem umfangreichen Archiv gewählt worden, zu dem auch das Bildarchiv von Herbert Lau gehört. Am Ende des Nachschlagewerks finden sich die Quellenangaben.
Die unterschiedliche Schreibweise einiger Eigennamen erklärt sich damit, dass sie sogar in amtlichen Dokumenten in unterschiedlicher Schreibweise erfasst worden sind.
Anmerkung: ">" ist ein Hinweis auf Begriffe, für die es einen weiterführenden Eintrag gibt. Man erreicht sie mit Scrollen, das Programm lässt leider ein Verlinken der Begriffe nicht zu.
Neuere Informationen, Ereignisse und Personalien, die den Zeitraum nach 2024 betreffen, können wir wegen des Mangels an Mitarbeitern zukünftig nur
bedingt berücksichtigen. Wir bemühen uns trotzdem, auch weiterhin den derzeitigen Datenstand zu pflegen und verbessern. Wir bitten um Verständnis,
Quickborn, April 2024 Rudolf Timm Irene Lühdorff
Ca. 800 Stichworte, letzte Bearbeitung: 23.10.2024, IL/ RT
Abendmahlskelche die AKE nähert sich von Süden Pastor Alberti
Abendmahlskelch, ältester Kunstgegenstand der >Marienkirche, norddt. Goldschmiedearbeit mit der Inschrift: “anno dni 1519 desse kelck hort marien to quick borne.” Hinweis auf die >Marienkapelle. Ein weiterer Kelch von 1522 ist erhalten.
Abendroth, Christa (1938 - 2024). Mitglied der >AWO ab 1973, 1975 - 1987 und 1997 - 2002 Vorsitzende des OV. 1987 Gründungsmitglied des >Kinderhilfswerks. 2003 wird ihr Egagement für Kinder und ältere Menschen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt.
Abgaben. 1464 erfassen die ältesten Steuerlisten im Pinneberg-Hatzburger Register Abgaben aus Quickborn, die zu Michaelis,
Lichtmess und Pfingsten zu entrichten sind, und den Kuhschatz.Sie gehören damit zu den ältesten >Namenslisten.
Abitur. Bis 1969/70 besuchen Quickborner Kinder die Gymnasien in Garstedt, Pinneberg, Bad Bramstedt und Hamburg, um A. machen zu können. 1977 finden die ersten Abiturprüfungen in Quickborn statt. 2001 wird G8 ein-geführt: das A. nach nur 8 statt 9 Jahren. 2017 Rückkehr zu G 9. Das >Elsensee-Gymnasium bietet 2020 nach wie vor beide Möglichkeiten an (Y-Modell).
Adlershorst, Wohnungsbaugenossenschaft, 1948 in Norderstedt gegründet, übernimmt 2001 die Wohnungsbau-genossenschaft Quickborn, vormalig >Bauverein Quickborn.
Adolf-Hitler-Straße, 1933 bis 1945 Name des >Harksheider Wegs.
Adressangaben, unbekannte, 1897-1935 in Adressbüchern aufgeführt, aber nicht eindeutig zuzuordnen: Am Försterberg, Am Hornweg, Krummannsweg, Landweg, Moorchaussee, Baracke Nr. 1, Ellerauer Weg, Mühle, Pin-nebergerweg, Reitershof, Saalweg, Himmelmoor.
Ärztezentrum, Ziegenweg 7, 1976 eröffnet. Initiator: Dr. Harald >Brenner (1922-2006); Architekt: Jochen >Voss. 1979 erweitert, nach 2010 umgebaut zum Gesundheitszentrum mit Apotheke. Nach 2012 Nutzung von Räumen u. a. durch >TuS Holstein Quickborn von 1914 e. V. und weiteren Ärzten.
Agrarmeteorologische Beratungs und Forschungsstelle des Deutschen Wetterdienstes, berät 1988-1996 Land- und Forstwirtschaft, betreibt den >Phänologischen Garten auf dem Gelände der ehemaligen >Funkstation.
Ahlgren, Sven, Händler, erwirbt 1920 die südliche Scheune der vormaligen Hufe und Gaststätte >Schmidt’s Gasthof von dem Viehhändler Johannes >Rechter und betreibt eine Kohlenhandlung, Kieler Straße 93. 1922 wird der Schuhmacher Jochim Ferdinand Nagel Eigentümer. Er nennt sich Kohlenhändler und ist vermutlich mit Ahlgren Teilhaber der Firma Kohlenlager Hammonia GmbH. 1930 wird die Ww. Ahlgren als Kohlenhändlerin aufgeführt. Im November 1935 findet bei Nagel die Ausgabe von Kohle- und Kartoffelgutscheinen durch das Winterhilfswerk statt. Später wird die Scheune von den Firmen >Gewerkschaft Hausbach III, WITA (Willi >Tal-genberg) und anderen Unternehmen genutzt.
Ahnen, Katharina von (gen.Trina), gründet ~1880 eine Krämerei an der Bahnstraße 150; ab 1917 Paul und Em-ma Hoffert. 1920 wird Paul Hoffert als Gastwirt erwähnt, später betreibt er zusätzlich eine Kohlenhandlung.
Ahrendt, Johanna, Witwe, verkauft 1912 den von Andreas >Lohse gegründeten und von August Heinrich Ahrendt zum ersten sog. Colonialwaarengeschäft ausgebauten Hökerladen, Kieler Chaussee 51, an Heinrich >Mohrmann.
Ahrenkamp, historisches Flurstück zwischen >Kieler und >Pinneberger Straße, ehemals Standort der Quick-borner Tonindustrie Ernst >Rothe, Teil der Feldgemeinheit >Rethloh aus den Anfängen der Ortsentwicklung. A. ist Namensgeber der Straßen Ahrenskamp und Am Ahrensfeld.
AKE, Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft, Bahnlinie. 1882 gegründet auf Betreiben des Torffabri-kanten H. G. >Nothnagel. 1884 auch unter finanzieller Beteiligung Quickborns fertiggestellt. Verlegung der Gleise auf dem Sommerstreifen am östlichen Rand der >Chaussee Altona-Kiel (CAK). Erster Quickborner >Bahnhof am >Mühlenberg. Bedarfs-Haltestellen: Elsensee, Schützenhof, Behrmann, 1890 Anschlussgleis der >Eisfabrik >Becker, 1898 Bau eines Zufuhrgleises der >Torfbahn zum Bahnhof. 1912 Umverlegung der Strecke auf eigenen Bahnkörper östlich des Ortskerns, um höhere Geschwindigkeit zu ermöglichen, gleichzeitig Bau eines neuen >Bahnhofs. 1915 Umbenennung von AKE in >AKN wegen Streckenverlängerung nach Neumünster.
AKN, Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Eisenbahn GmbH, 1915 aus der >AKE hervorgegangen, umbenannt wegen der Streckenerweiterung nach Neumünster. 2011 wird ein 2. Gleis zwischen >Hasloh und Quickborn-Süd in Betriebgenommen.
Albern, Hermann, eröffnet um 1934 ein Kolonialwarengeschäft am >Harksheider Weg 46, nach dem Kriege nicht mehr erwähnt.
Albers, Dr. med. vet. Ernst, (1891–1979). 1921 erster niedergelassener Tierarzt in Quickborn, Kieler Straße 136, in einem Haus des Baumschulers >Twisselmann. A. ist 1929 Mitbegründer der NS-Ortsgruppe, 1929-1931 Ortsgruppenleiter der NSDAP und ab 1938 Mitglied der Reichstierärztekammer in Berlin, nach 1945 wieder in Quickborn tätig. 1967 praktiziert A. in der Kampstraße 49.
Alberti, Christian Friedrich Leopold, (1860–1930), Pastor in Quickborn 1890-1899 und 1890-1901. Grün-dungsmitglied der Spar- und Darlehnskasse Quickborn (>SpaDaKa), 1895-1899 deren Aufsichtsratsvorsitzender.
Alberti, Magda, geb. >Scharlau,
Allgemeine Ortskrankenkasse, (AOK), 1884 gegründet, 1903 erstmalig erwähnt als zuständig für Quickborn, Renzel, Hasloh, Friedrichsgabe und Bilsen. Vorsitzender: Johann Hink, Arbeitnehmervertreter: W. Brandt und W. Witt; Arbeitgebervertreter: H. Dyrßen. Spätestens ab 1926 bis 1935 Geschäftsstelle Kieler Chaussee 119, Rechnungsführer Heinrich Sahling. 1949 Geschäftsstelle Walter Kahle, Am Mühlenberg 9. Später Verwal-tungsstellen der AOK Pinneberg an verschiedenen Standorten.
Alte Bahnhofstraße, 1884-1912 erste >Bahnhofstraße, später: >Am Mühlenberg.
Alte Mühle (Wasser), 1710 erwähnt als Ohl Möhl, etwa Nähe >Ohlmöhlenweg/>Gronaubrücke, wegen des Mühlenzwangs vermutlich nur Grützmühle.
Alter Friedrich, ehemals Gaststätte ˃Weisser Hirsch, Friedrichsgaber Straße 103. 2020 geschlossen. 2022
als Burger Lounge wieder eröffnet.
Alter Hof, ursprünglich namenloser Feldweg mit >AKN-Bahnübergang zwischen der >Ellerauer Straße und dem späteren Justus-von-Liebig-Ring. Ab 1976 nach Aussiedlung der Hofstelle >Stehr zur Straße ausgebaut und an die >Boxholmstraße angebunden, gewidmet als A. und mit Wohnhäusern bebaut. 1982 Schließung des Bahn-übergangs und Widmung des östlichen Teils als >Lise-Meitner-Weg.
Alter Kirchweg, Straße von >Hasloh nach Quickborn, mündet 1791 am >Grote See in den >Mohlstedter Weg, ab 1832 in die >Chaussee Altona-Kiel. Der Name A. erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit Haslohs zum >Kirchspiel Quickborn und ist wohl in Hasloh entstanden, später übernommen für den Anteil Quickborns.
Am alten Sportplatz, Straßenname, Ursprung unklar, vor 1953 anlässlich der Bebauung des >Baumviertels in Eichenweg umbenannt.
Am Bach, 1915: Adressenangabe für Gebäude am Dorfbach >Hörnborn; nach 1945 nicht mehr verwendet.Am Bahnhof, bis ca. 1915 Adresse für mehrere Gebäude in der Nähe des ersten Bahnhofs am Mühlenberg.
Am Berg, Stichstraße südlich des Steertmoorwegs, >Quickborn-Heide, benannt nach der 1748 als Foßberg ausgewiesenen Geländeerhöhung von 35,8 m ü/M.
Am Freibad, 2007 gewidmet nach Abtrennung eines Teils der >Feldbehnstraße.
Am Galgen, Flurname im Bereich >Ulzburger Landstraße/Kampmoorstraße, volksmundlich nach dem Galgen-berg genannten Gerichtsplatz des Gutes Kaden.
Am Hörn, Feldweg von >Renzel am >Weilhorn nach Hemdingen, Standort der ehemaligen Schäferei >Has-selbusch.
Am Klotzenmoor, ehemaliger Feldweg in >Renzel zwischen Dorfstraße und >Himmelmoor, nach dem histo-rischen Flurstück Klotzenmoor.
Am Mühlenberg, Straßenname nach der als >Mühlenberg bekannten Geländeerhöhung, vorher >Alte Bahnfof-straße, davor ursprünglich >Bahnhofstraße.
Am Mühlenberg, 1931 Quickborn Apotheke, um 1950 Bad Sandfurt,1928
Am Seekamp, 1791 als Verbindungsweg von der späteren >Kieler Chaussee (Höhe Försterweg) nach Osten zum >Heidkamp kartografiert. Benannt nach dem anliegenden historischen Flurstück Seekamp nördlich des >Elsensees. Später zur Straße ausgebaut. Der AKN-Bahnübergang wird 1975 geschlossen.
Amselsweg, ehemals namenloser Weg. 1936-1945 >Scharnhorststraße benannt, danach >Schillerstraße. ~1960 anlässlich der Planung des >Dichterviertels als A. gewidmet. Zeitgleich wird eine neue >Schillerstraße im Dichterviertel gewidmet.
Amt Quickborn, Amtsbezirk, konstituiert 1889. Der Amtsvorsteher ist für alle „polizeilichen“ Angelegenheiten zuständig. Folgende Orte/Ortsteile gehören zum Bezirk: Friedrichsgabe (mit >Dreibeeken, >Meschensee), >Bilsener Brücke, >Bilsener Wohld, >Renzel, (mit >Hagedorn), Garstedt (mit Garstedter Feld, Ohe, Ochsenzoll, Heidberg, Styrhagen, Buckhorn,) >Bredenmoorbrücke, >Gronau, >Seekaten, >Himmelmoor, (Forstbezirk) >Quickborner Heide und ab 1936 >Hasloh (mit Haslohfeld). 1948 wird das Amt von der Militärregierung abgeschafft.
Amtsdiener, Vollziehungsbeamter mit örtlicher Polizeigewalt, Trichinenbeschauer, Schädlingsbekämpfer. Vor 1893 Färber Friedrich >Rummel jun. erwähnt, ab 1899 wird der Sohn, Sattler Friedrich Rummel, Nachfolger. 1917 Berufung des Zigarrenarbeiters Hans Hinrich Kuhlmann zum A. Ab 1919 als Polizeisergeant bezeichnet mit ausschließlich örtlicher Befugnis.
Amts- und Gerichtsbote. 1740 Hans Rehder erstmalig erwähnt. Tätigkeit vermutlich später vom >Amtsdiener übernommen.
Amtsvorsteher, Amt 1948 von der Militärregierung abgeschafft.
An der Schmiede, Stichstraße von der Friedrichsgaber Straße in Höhe Nr. 14 nach Süden, benannt nach einer zum >Reitershof gehörenden Feldschmiede.
Apotheke, erste, 1914 eröffnet von Gustav >Wiese (*1869, † vor 1926), Kieler Straße 77. Nach seinem Tode anfangs vermutlich weitergeführt von seiner Witwe Anna, geb. Witt. 1936 handelsrechtlich eingetragen als Quickborn Apotheke Gustav Wiese, Inh. Hans Jenzen. Ab Januar 1939 pachtet Alfred Baar (†1969) die Apotheke. 1960 verlegt er sie in die Kieler Straße 73 a. 1969 wird sie von Detlef Schurbohm übernommen. Er zieht 1989 in die Villa des Gerbers Schmidt an der Kieler Straße 96 und nennt sie Pinnau-Apotheke.
Archiv der Geschichtswerkstatt. 1979 werden beim Umzug der Stadtverwaltung in das neue >Rathaus zahlreiche Akten aussortiert und vernichtet. Der Stadtarchivar Jürgen >Hühnke und andere Mitarbeiter können Teile des Bestandes sichern. Die Unterlagen werden dem >Geschichts- und Museumsverein überlassen. Nach seiner Selbstauflösung 1999 wird der Bestand zusammen mit Neueingängen der >Geschichtswerkstatt übergeben und von deren Mitgliedern gepflegt und genutzt. Seit 1994 ist die Position des Stadtarchivars unbesetzt.
Arbeiterwohlfahrt (AWO). 1946 Ortsgruppe Quickborn gegründet im >Volksheim (zuvor Armenhaus) auf Initiative von Agnes Dietz, Margarethe Riemer, Bertha Peters, Hanna Martens und Alfred Wollweber zur ehrenamtlichen Nothilfe innerhalb der Arbeiterschaft; eingegliedert in den AWO Kreisverband Pinneberg e. V. Erstes Projekt: eine Nähstube. 1970 initiiert Leni Schultz-Berndt die Seniorentreffen sowie den AWO-Kindergarten in der Villa >Len-schow, Theodor-Storm-Straße 59, (Villa Kunterbunt, später Zwergenvilla), später zusätzlich Theodor-Storm-Straße 29. 2019 übernimmt die AWO die Trägerschaft der Kita >Nordlicht, Zeppelinstraße 9. 2011 wird die Altenbegegnungsstätte in der Kampstraße 8 umbenannt in AWO-Treff.
Armbrecht, Emil, (1863-1933), Bauer am >Elsensee, Kieler Straße 4, erwirbt 1923 Liegenschaften (ohne den See) von Friedrich>Thörl. Ab 1933 Eigentum der Witwe Emma A., 1956 der Tochter Gretchen Mathilde Koch, 1971 von Klaus Mellmann, Landwirt.
Armenhaus, Armen-, Werk-, und Arbeitshaus, erbaut 1828 am >Bültenkamp (Ecke Kamp-/ Querstraße), ab 1852 Armen- und Bewahranstalt für Waisenkinder. Aus- und Umbau 1874 und 1889. 1914 >Warteschule, 1918 Kin-dertagesheim; beide z. T. von der >Donath-Stiftung finanziert. 1930: >Volksküche. 1937: Gustloffhaus: Tagungslokal der NSDAP, HJ- und BDM-Heim sowie NSV-Kindergarten. 1945: Volksheim, mit Volksküche unter der Leitung von Julius >Stubbe. Das danach als Kinderheim genutzte Gebäude brennt 1963 nieder, Abbruch 1964. Neubau 1965 und Standort der städtischen Kindertagesstätte, seit 2006: >Zauberbaum.
Armenverband (Gesamt-), 1871 gegründet von den Gemeinden Quickborn, >Garstedt und >Hasloh, mit Ar-menvertretern aus >Friedrichsgabe und >Renzel. Vorsteher: Johann Caspar Hinrich >Treder 1871-1883, Johann Nicolaus >Donath jun. 1883-1890, Ernst >Krüger 1890-1902, Heinrich >Lohse 1902-1911, Hans >Brammann 1911-1915, Hermann >Dölling 1925-1933, Philipp >Spilger ab 1933. Danach wird der A. aufgelöst und zum Fürsorgezweckverband.
Arrestlocal, 1894 eingerichtete Gefängniszelle im >Spritzenhaus.
Ausländerfest der kath. >Kirchengemeinde St. Marien. 1983 inauguriert von Pfarrer Heinrich Hülsmann (1937-2019) als Treffpunkt für Menschen aus verschiedenen Nationen.
Autobahn, (BAB 7 Hamburg-Kiel). Ab 1965 wird der Neubau des Autobahnabschnitts Schnelsen-Kaltenkirchen aus einem Büro im ehemaligen >Hegereiterhaus am Försterweg 1 und einer daneben zusätzlich errichteten Baracke technisch gesteuert und überwacht. Im Zuge der Bautätigkeit werden große Mengen Kies beiderseitig der Trasse entnommen, und es entstehen Fischzuchtteiche, Angel- und Freizeitseen. Durch falsche Inter-pretation der Pläne seitens der Gemeindeverwaltung wird die Brücke der >Ulzburger Landstraße über die A. zu schmal gebaut, was noch 2022 Probleme bei der Verkehrsführung verursacht. Die Vermarktung von Gewer-beflächen in der Nähe der Anschlussstelle Quickborn wird begünstigt, während die Verlagerung des Transit-verkehrs von und nach Skandinavien zum Verkehrsrückgang auf der >Kieler Straße führt. Nach Inbetriebnahme der A. (ab 1971, abschnittsweise) werden mehrere Tankstellen, Geschäfte und Handwerksbetriebe an der Bundesstraße 4 aufgegeben. 1974 wird die Autobahnmeisterei an der Abfahrt Quickborn fertiggestellt. Die bis-herige A-Meisterei an der Kieler Straße 7a wird zur Straßenmeisterei.
Autohalteplatz, Kieler Straße zwischen Kircheneingang und Ellerauer Straße,1932 eingerichtet auf Beschluss des Gemeinderats nach Verlegung des Kiosks von Wilhelm >Kahle. Ursprünglich vorgesehen für die Kutschen der Kirchenbesucher.
Backhaus, das älteste erhaltene B. von 1666 befindet sich an der Pinneberger Straße 51, nach Unfallschaden restauriert.
Bad Sandfurt, 1925 von Jasper >Schomacker erbautes Naturbad mit Restaurant am >Königsgehölz / Tang-stedter Straße 6, gespeist durch den >Holtkampsbek. 1934 nach Renovierung betrieben durch H. Blankenburg; nach 1945 nur noch Privatnutzung als Wohnhaus.
Bahnhof Mühlenberg, ca 1894-99 Bancksche Kuhle, um 1930 Bahnstraße 52, Foto 2018
Bäckerwagen, etwa ab 1920 zunehmend verbreitete Versorgung mit Brot und Backwaren, besonders in den Außenbereichen Quickborns. Außer der Rugenberger Mühle beliefern auch andere Bäcker und Höker ihre Kun-den regelmäßig mit Hilfe von Pferdekutschen. Noch bis in die 1990er Jahre fahren einige Bäcker mit Klein-transportern von Haus zu Haus.
Bahnhof, alter, 1884 eingeweiht mit Restaurant auf Gemeindegrund Mühlenberg nahe der >Gemeindesandkuhle. Erster Stationsvorsteher ist Jacob >Minck. Anfangs Torfanlieferung durch Fuhrwerke. 1898 Anschlussgleis der >Torfbahn und zunehmender Umschlag. 1900 erstes Telefon in Quickborn (Nr.1). B. wegen Streckenänderung ab 1912 stillgelegt und abgebrochen.
Bahnhof, neuer, 1912 erbaut im Zuge der Gleisverlegung außerhalb des Ortskerns, auf freiem Gelände am >Bül-tenkamp, dazu Aufschüttung der tiefgelegenen Fläche. Zwei Bahnsteige, Gaststätte, Güterschuppen, Fahr-zeugwaage, Verladerampe, Rottenunterkunft, >Ladestraße, Wassertank und Kioskanbau. Gleichzeitig entsteht die sog. >Fünf-Finger-Kreuzung. Der B. wird 2002 abgebrochen und ein Neubau als Teil des >Forums errichtet.
Bahnhofsgaststätte im neuen Bahnhof. 1912 erster Pächter H. Schulze, auch vereidigter Wäger; 1918 Heinrich >Behrmann; 1952 Alfred und Malitta Sellmann; 1970 Irma und Detlef Klingforth, 1999 Schließung.
Bahnhofs-Hotel, Bahnhofstraße 84-88. ~1915 erbaut von Carl >Kühl, (†1934, Suizid), Miteigentümer Heinrich >Grevsmühl. Wird nach dem Tode Kühls Eigentum des Viehagenten Hermann Heinrich Max Haß. Wirtin ist Meta Haß bis ~1953. Ab 1950 wird der Ausspann vom >TuS Quickborn von 1949 e. V. als Turnhalle genutzt. Abbruch des Gebäudes 1961 und Bau eines mehrstöckigen Wohnhauses durch die Fa. Herr.
Bahnhofsplatz, Adresse der ehemaligen Geschäfte in den Arkaden der >Brandtschen Häuser, am Bahnhof.
Bahnhofsrestaurant im alten Bahnhof. 1884 erster Pächter Johann F. Chr. Grimm, gleichzeitig Eigentümer der Gaststätte >Holsteinischer Hof.
Bahnhofstraße
1. alte, von der >Chaussee Altona-Kiel zum ersten >Bahnhof am Mühlenberg. Nach 1912 umbenannt in >Alte Bahnhofstraße, danach erneut umbenannt in >Am Mühlenberg.
2. neue, 1912 südlich der >Kirche über Kirchenland neu angelegt, von der >Chaussee Altona-Kiel zum neuen Bahnhof, gleichzeitig Umbenennung der ersten B. in >Alte Bahnhofstraße.
Bahnstraße, ursprünglich >Scheideweg, ehemalige Grenze zwischen Quickborner und Kadener Gemarkung.
Bahnstraße 52, historische Reetdachkate, vermutlich 1790 als Altenteilerhaus für Cord Cords Hofstelle gebaut (1791 Erdbuch-Nr.73), die später als Hotel >Stadt Magdeburg, Bahnstraße 58, bekannt wird. 1880 wird die Kate als separate Immobilie für Johann Jürgen Bollmann abgetrennt. Ihm folgen als Eigentümer: 1883 Arbeiter Hans Bollmann, 1895 Arbeiter Hinrich Bollmann, 1907 Privatier Gottfried Groening, 1910 Arbeiter Jürgen Hinrich Wör-demann, 1922 Schuhmacher Wilhelm Christian Wördemann, 1940 Oberzollsekretär a. D. Hannes Barghusen; nach WK II Kohlenhandel Brandt. Danach mehrere unbekannte Besitzer. 2020 ist die Kate äußerlich wenig ver-ändert und optisch in gutem Zustand.
Ballauff, Werner, (1890-1973), Rittmeister a. D., erwirbt 1930 die >Fischzuchtanstalt am >Ohmöhlenweg und pachtet und/oder bewirtschaftet den >Eichenhof an der >Ulzburger Landstraße. B. ist Mitglied der NSDAP-Orts-gruppe Quickborn und Mitglied der SA, ab 1933 wird er hochrangiger Offizier der SS und ist zeitweilig Leiter des Konzentrationslagers Fuhlsbüttel. 1937 verkauft er seinen Besitz. Wird 1945 verhaftet und in England inhaftiert, 1947 nach Neuengamme überführt und 1948 entlassen.
Balleier, Heinrich, Privatier, Rentner, erwirbt 1892 mehrere Grundstücke von insgesamt ca. 4 ha am >Langen-kamp, Neuenkamp und Achtern See von dem Kaufmann Andreas >Lohse. 1912 gehen die Liegenschaften an den Sohn Ernst Heinrich B., Landmann, und seine Frau Catharina, geb. Lohse. 1913 verkaufen sie den größten Teil des Besitzes an den Investor Heinrich Meyer aus Wrist, der ihn wiederum an den Torffabrikanten Carl >Kühl veräußert. Einige kleine Parzellen werden für die neue Trasse von der >AKN gekauft. Vermutlich 1912/13 wird die sog. Villa Balleier am Harksheider Weg 26 erbaut. 1940 geht der Besitz an den Sohn Otto Balleier. Das Gebäude ist 2020 noch gut erhalten und bewohnt.
Balleier, Otto, Sohn des Landmanns Ernst Heinrich B., 1926-1930 Buchhalter in Quickborn. 1931 zum Propa-gandaleiter der NSDAP-Ortsgruppe ernannt und Korrespondent des Pinneberger Tageblatts, 1933 Vorstands-mitglied des >FC Holstein von 1920. 1946 Mitinhaber der Firma Dental-Depot Balleier & Dassel, inseriert 1964 als Dentaldepot, Harksheider Weg 26.
Banck, Hans Christian, Landmann, Bauunternehmer, (1888-1979), beutet die >Bancksche Kuhle am Mühlen-grund aus. Betrieb weitergeführt durch Sohn Walter (1926-2019), danach Enkel Andreas unter dem Namen Banck GmbH Straßen- und Tiefbau.
Bancksche Kuhle, Sandkuhle der Familie B. mit Zugang vom Mühlengrund aus. Mehrere steinzeitliche >Funde. Nach 1979 als Ergänzung zum >Sportpark Zentrum ausgebaut.
Barackenweg, nach einer um 1895 erbauten Baracke für Arbeiter der Fenstermanufaktur >Brokhahne, nahe >AKE-Haltestelle >Behrmann. 1948 umbenannt in >Wiesengrund.
Bargmann, Heinrich, >Nachtwächter, beantragt 1893 erfolglos die Einrichtung einer Knochensiederei und Ab-deckerei auf seinem Gelände >Im Sand 12. Das Grundstück wird 1913 Eigentum seiner Tochter Erna Kortum. Seit 1998 betreibt der Enkel Alexander Lipski dort das Privatmuseum >Luftschutzwarnamt 1.
Bartels, Max F., Pelztierzüchter, Marktstraße 30, betreibt 1949 seine Nerzfarm am Schulweg 30, nach 1968 auf-gegeben.
Bauernloch, volksmundlich für das Pinneberger Gefängnis aus der Zeit vor 1867. Manchmal verwechselt mit dem späteren Zuchthaus in Glückstadt.
Bauernverband (Orts-, Quickborn), 1947 nach der Zwangsmitgliedschaft im Reichsnährstand 1933-1945 von 80 Mitgliedern (ohne >Renzel) neu gegründet. Erster Vertrauensmann ist der Landwirt Ernst >Wrage.
Baugenossenschaft, Gemeinnützige Baugenossenschaft eGmbH Quickborn, 1921 von 22 Interessenten ge-gründet, versucht 1924 durch Verkauf von Losen Kapital aufzustocken, muss sie zurückkaufen und gerät in finanzielle Schwierigkeiten. 1926 werden zahlreiche Grundstücke der Flur >Bültenkamp im Bereich Querstraße und >Harksheider Weg ausparzelliert und bebaut. Die B. wird nach dem WK II nicht mehr erwähnt.
Baumlehrpfad, beim >Freizeitgelände, >Harksheider Weg. Seit 2008 pflanzen Rotarier zusammen mit Schü-lerinnen und Schülern der >Comenius-Schule den Baum des Jahres rund um den Freizeitsee. Tafeln nennen den dt. und lat. Namen des jeweiligen Baumes und informieren über dessen Herkunft und besondere Eigenarten.
Baumviertel, räumlich nicht geschlossenes Siedlungsgebiet etwa nördlich des Harksheider Wegs zwischen Jahnstraße und Birkenallee, 1929 teilweise von B. >Cierjaks erworben, parzelliert und 1933 an die Gemeinde verkauft. Ab 1946 fortlaufend bebaut. Die Straßennamen sind nach Bäumen gewählt.
Bauverein, Gemeinnütziger Bauverein eGmbH, Baugenossenschaft, 1949 gegründet. Errichtet Wohnquartiere u. a. an der >Marienhöhe, am >Erleneck, an der >Feldbehnstraße, der Kampstraße und am Kurzen Kamp. 1961 sind bereits 100 Einheiten geschaffen. 1993 Bau von Alten- und Behindertenwohnungen und der >Sozialstation an der Kampstraße. 1995 Erhöhung der Miethäuser an der Marienhöhe; ab 1997 Abbruch der Gebäude an der Feldbehnstraße 12-32 und Ersatz durch Neubauten >Am Freibad. 2001 Übernahme der in Wohnungsbauge-nossenschaft Quickborn umbenannten Gesellschaft durch >Adlershorst.
Becker, Julius Carl, (1850 – ~1910), Landwirt, Pferdezüchter, Unternehmer, 1876 erstmalig erfasst als 1/16 und 1/24 Hufner, Eigentümer des später so genannten >Elsensees. Er baut 1890 eine >Eisfabrik an der >Kieler Chaussee mit Anschluss an die >AKE über die sog. Beckersche Weiche. Ab 1910 Eigentum seiner Witwe Elsabe, geb. >Laage. 1916 verkauft Elsabe Schaub, verwitwete Becker, ihren Grundbesitz an Friedrich >Thörl.
Beckmann, Carl Christian Franz, 1876 ¼ Hufner, etwa Marktstraße 7, vermutlich identisch mit dem ab etwa 1874 erwähnten >Gemeindeerheber und Postagenten Carl B. 1879 wird er in amtlichen Dokumenten als Postagent bezeichnet. Er übereignet 1879 seine Hofstelle an Heinrich Dietrich Misfeld und wird Eigentümer der Liegenschaft des Zubauern und Sattlers August Thiele an der Chaussee Altona-Kiel 49 in der Nähe des ehemaligen >Posthofes. 1885 wird das Gebäude Eigentum des >Gendarmen Carl Hinrich Günther und seiner Ehefrau. Etwa ab dieser Zeit bis zur Aufnahme der Agentur durch Peter >Pahl wird ein Bahnpostwagen bei >Winters Gasthof eingesetzt.
Beckmann, Thomas, (*1961), >Bürgermeister ab 01.11.2022.
Behnck, Johann, (†1610). Kirchenjurat aus >Renzel, wird gegen Geldzahlung von Hand- und Spanndiensten befreit. In der ersten >Kirche beigesetzt.
Kate des Wilhelm Behnke, ca.1930 ehemalige Gebäude der Mühle Beste Beckers Eisfabrik, um 1900
Behncke, Hans Hinrich, 1876 erfasst als 1/16 Hufner, >Quickborner Heide, auf der ehemaligen Hofstelle von Hans Hinrich >Michelsen, (1791 Erdbuch-Nr. 74), später Bahnstraße 72. 1889 geht der Besitz an Johann >Wählig.
Behnke, Henning, (1663 -1738), >Schulmeister in Quickborn 1693 -1738. Den >Kirchenbüchern zufolge ist er der wohl bedeutendste Schulmeister in Quickborn.
Behnke, Hinrich, († ~1814), erwirbt 1778 die 1/16 Hufe >Quickborner Heide im Kamp, später etwa Kiefernweg 66, von Jochim >Glissmann. 1791 erfasst unter Erdbuch-Nr. 81 als Hinrich Benicke mit einer Größe von ~16 ha und einem Viehbestand von 80 Schafen. 1814 wird seine Witwe Eigentümerin und übergibt 1817 den Hof an den Sohn Hans Hinrich (*1787). 1844 wird dessen Sohn Hans Hinrich Nachfolger. 1876 wird Hinrich B. als 1/16 Hufner erfasst. 1887 ist Johann Martin B. Hofnachfolger, ihm folgt 1932 der Bauer und Zimmermann Heinrich B. Später erfolgt die Widmung des >Behnkewegs zu Ehren der Familie B.
Behnke, Johann, Gastwirt, Postagent, erwirbt 1929 das >Café Petersen an der Marktstraße und nennt das Lokal >Zum Marktplatz. Es wird zum Stammlokal der >KPD-Ortsgruppe.
Behnke, Max, 1876 als Schmied und Zubauer am Klingenberg 21 erwähnt, 1893 Grobschmied Friedrich Ernst Rechter, 1901 Schmied Friedrich Ernst Boll, 1912 Schmied Heinrich Ernst Hoppe, ab 1914/15 Heinrich Helmuth >Jürs, Schmiedemeister, 1930 Huf- und Wagenschmiede, 1936 zusammen mit seinem Sohn Heinrich jun. er-wähnt. 1949 Hufbeschlag, Wagenbau und Kolonialwaren; nach Aufgabe des Betriebs um 1965 Übernahme durch KFZ-Meister Karl Litzlbauer († 2018) bis 2018.
Behnke, Wilhelm, (1875-1941), Bürstenmacher, gen. Blindenbehnk, kurz nach der Geburt erblindet. Er lernt das Handwerk des Bürstenmachers und das Spielen der Handharmonika in der Kieler Blindenschule, wohnt ab 1920 wieder in seinem Geburtshaus, in der Strohdachkate Pinneberger Chaussee 35. B. übt seinen Beruf bis zum Tod aus. Er gilt als humorvoller Unterhaltungsmusiker. 1942 erwirbt Willy >Hushahn die Strohdachkate. Sie wird 1977 durch seinen Sohn Hans-Jürgen komplett abgebrochen und durch Neubau mit Reetdach ersetzt.
Behnke, Wilhelm, (1887-1955), gründet 1920 eine Zimmerei an der Friedrichsgaber Straße 3, weitergeführt von Sohn Waldemar. 1985 Verkauf an den Mitarbeiter Norbert Lanz und Umfirmierung in Lanz Dachbau; 2022 noch tätig.
Behnkeweg, >Quickborn-Heide, benannt nach der dort ab 1778 ansässigen Bauernfamilie >Behnke.
Behr, Otto, Glasermeister, († 1973), betreibt 1949 eine Glaserei an der Kieler Straße 142. Er baut um 1953 ein Geschäftshaus an der Bahnhofstraße 12, auf dem Grundstück der 1932 nach Blitzschlag abgebrannten Kate >Kock. B. verlegt sein Geschäft dorthin und vermietet Räume an Papier-Fink, Drogerie Renner und andere.
Behrmann, Heinrich, Bauer, verkauft 1918 seine Hofstelle in >Ellerau und ist 1918-1952 Pächter der Gastwirt-schaft am neuen >Bahnhof.
Behrmann, Hinrich, ½ Hufner, 1876 erfasst an der späteren Heinrich-Hertz-Straße 1. Ab 1880 wird die Hofstelle zum Spekulationsobjekt mit 11 verschiedenen Eigentümern bis 1928. Der Gerichtssekretär Karl Heinrich Kähler aus Pinneberg erwirbt den Hof jeweils 1880, 1899 und 1902. 1931 geht der Resthof an Johann Christian (IV) >Brockmann und wird 2003 abgebrochen.
Behrmann, Johann Nicolaus, (*1799), ½ Hufner am >Ahrenfeld, erhält 1835 die Schankkonzession für einen Krug an der neuen >Chaussee Altona-Kiel 55-59 und wird damit zum Gründer des später als >Sängerheim bekannten Lokals. Ursprünglich befand sich etwa an dieser Stelle für Jahrhunderte die Schmiedestelle der Familie >Wäbs (Wöbs). B. ist ab 1884 auch volksmundlicher Name der >AKE Haltestelle.
Behrmann, Wilhelmine, Tochter des Gastwirts und Hufners Hans Hinrich >Schreck, Erbin der historischen Krug-hofstelle und Hökerei Schreck (>Am Bach), Schulstraße 21-23. Sie gibt um 1926 den Ausschank auf und vererbt den Hof später an die Tochter Emmy >Wendt.
Belsemer Damm, Wegstück zwischen >Bilsener Brücke und dem Weg >Im Sand, wird ab 1832 Teil der >Chaussee Altona-Kiel.
Bendorf, Willi Hans, (1899-1952), ist nach einem Unfall auf dem Hof seiner Schwester durch eine Unter-schenkelamputation gehbehindert. 1928 - 1937 Fleischbeschauer und ab 1936 Bezirkskommissar der Landes-brandkasse, 1935-1945 Ortsgruppenleiter der NSDAP. Beim Einmarsch der englischen Besatzung lässt B. den Volkssturm auf höheren Befehl nicht mehr antreten. 1945 interniert, 1951 als Mitläufer eingestuft.
Bendorf, Georg Heinrich Wilhelm, (1853-1925), Bauer, wird 1896 Eigner der 1/16 Hufe von Fried-rich Wilhelm Bonger an der Marktstraße 9 und zwei weiteren Liegenschaften von Wilhelm Lohse. 1901 verkauft er den Besitz und wird Stellmacher. Der Sohn Willy Hans, (1899-1952), wird 1939 Ortsgruppenleiter der NSDAP. Der Sohn Heinrich Karl Wilhelm, (1890-1958), erbaut um 1930 ein Haus in der Dorfstraße 37 und gründet eine Zimmerei, die nach dem Krieg nicht fortgeführt wird.
Berckholtzstraße, benannt nach dem ältesten deutschen Feuerwerkshersteller, der 1966 seinen Betrieb von Hamburg-Ottensen an den nördlichen Ortsrand verlegt. 1975 nach Konkurs stillgelegt. Die B. wurde bis 1966 >Zigeunerweg genannt.
Berg, Carl, 1939 erwähnt als Landmann an der >Kieler Straße. Nach 1949 betreibt B. Carl jun. eine Werkstatt an der Kieler Straße 148 und spezialisiert sich auf VW Autos; später geht der Betrieb an die Firma Autohaus Elmshorn.
Beste, Gustav, Schlachter, (1881-1948), am Harksheider Weg etwa Nr. 128, Sohn des Gastwirts vom >Schüt-zenhof. Gewährt 1913 der Besatzung des >Zeppelins Sachsen nach dessen Notlandung Unterkunft. B. muss den Betrieb im WK I aufgeben. 1937 erwirbt er die (Wind-) >Mühle von Peter >Glissmann zusammen mit seinem Sohn Fritz (1910-1984) und lässt sie in demselben Jahr abbrechen. Die Betriebsgebäude an der Kieler Straße 34 werden danach mit Wohnungen ausgebaut.
Beste, Karl Friedrich Wilhelm, (gen. Fritz), ab 1890 Gastwirt des >Schützenhofs.
Schmiede Bestmann, um 1910 Bilsener Brücke, Foto 2018 Gasthof Bilsener Wohld, um 1930
Bestmann, Behrend, >Vogt von 1689 bis 1692, Schwiegersohn des Vogts Jürgen >Kudenholdt, übernimmt 1689 dessen Hofstelle.
Bestmann, Claus Peter, (*1830), Schmied und Hufner, Sohn des Schmieds Johann (I). B., wird 1876 erfasst mit ca. 20 ha Grund- und Hausbesitz an der Kieler Chaussee (etwa Nr. 99), gerät 1880 in Konkurs, und seine Ländereien gehen an Quickborner Bauern. Haus- und Gartenflächen werden von Johann Nicolaus >Donath jun. und Heinrich Bestmann (unbek. Verwandter) übernommen.
Bestmann, Jacob Friedrich, Schmied, erwirbt 1907 die Schmiede von Albert >Hannig, Kieler Chaussee 45, und verkauft sie 1911 an den Schmied Johann >Luther.
Bestmann, Johann (I), (1801-1856), kommt 1828 als Wandergeselle nach Quickborn und übernimmt eine Schmiede am >Hamburger Weg (später Chaussee Altona-Kiel Nr. 45). 1830 verlegt er den Betrieb an die noch im Bau befindliche Kieler Chaussee 116. Seine Nachfolger werden: 1856 der Sohn Johann (II) Jacob, 1899 der Enkel Johann (III) Wilhelm (1875-1966), der unter dem Namen Wilhelm firmiert, landwirtschaftliche Maschinen vertreibt und den Wohnhausanbau der Schmiede erneuert. Wilhelm betreibt ab 1921 auch Kfz-Reparatur und wird Brandmeister der >Feuerwehr. 1951 übernimmt sein Sohn Johann (IV) Robert (1900-1979) den Betrieb, 1966 folgt ihm sein Sohn Johann (V) Wilhelm. 1997 übernimmt dessen Sohn Jan die Werkstatt bis zur Aufgabe 2017.
Bestmann, Willi, Schmied, Sohn von Johann (III) Wilhelm Bestmann, arbeitet im Betrieb seines Vaters. Er grün-det um 1950 eine Tankstelle auf dem Grundstück Kieler Straße 114, später Aral-Tankstelle Uwe Boll bis 1970er Jahre.
Bethke, Ludwig,
gründet 1912 eine Gärtnerei am Harksheider Weg 95. Ab 1978 zusätzlich Gartenbaubetrieb an der Ulzburger Landstraße
26. 1991 ist Heinz Bethke Inhaber beider Betriebe. Von seiner Tochter wird ein Betrieb unter dem Namen BOTANICA in der >Bahnhofstraße gegründet, später verlegt an den Langenkamp 48. Das Gelände und die Gewächshäuser an der Ulzburger Landstraße werden 2001 an den Modellbauclub RC-Glashaus e. V. in Quickborn verpachtet.
Betonwarenfabrik, >Rademacher, >Jörgensen.
Betreuungsschulen e. V., 1993 gegründet, richtet an den drei Grundschulen je eine Betreuungsklasse ein. Die schulpflichtigen Kinder der Mitglieder werden zwischen 7 und 15 Uhr in ihrer unterrichtsfreien Zeit pädagogisch betreut. Finanziell gefördert durch die Stadt und das Land.
Betriebswerke der Gemeinde Quickborn, 1928 gegründet, übernehmen die Stromversorgung von der Überland-zentrale (ab 1945 Schleswag) und bauen die Gasversorgung aus, später >Gemeindewerke genannt. Erster Leiter bis 1945 Detlef >Klingforth.
Beyersdorff, Sitrygg, (1934 - 2022),
>Bürgervorsteher 1970 - 1974, Kreistagsabgeordneter 1970 - 1995, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Pinneberg. 1985 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande
ausgezeichnet.
Bfh - Bildungs- und Förderstätte Himmelmoor GmbH, gemeinnützige Gesellschaft zur Rehabilitation und Inte-gration benachteiligter Jugendlicher unter 25 Jahren sowie zur Förderung und Betreuung von Menschen mit Be-hinderungen. Seit 2002 in den Räumen der ehemaligen >Funkstation, Heinrich-Hertz-Straße 20, tätig.
BHE, Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten, politische Partei, verfügt 1959 über zwei Mandate in der >Gemeindevertretung. Mit Stimmen der CDU wird Bernhard Kellerstraß zum >Bürgervorsteher gewählt. Bei der Wahl 1966 nicht mehr erwähnt.
Biehl, Hinrich, (1827-1890), 1876 als 1/16 Hufner erwähnt. 1891 wird sein Sohn Jochim, (1860-1939), Bäcker-meister und Landmann, Nachfolger und betreibt eine Bäckerei am Harksheider Weg 15. Jochim B. besitzt meh-rere Grundstücke und gilt als vermögend. Ab 1939 sind Elsa Charlotte Eggert, geb. Biehl, und Ehemann Gustav Inhaber der Bäckerei. 1955 wird Bäcker und Konditor Hermann Wilkens Besitzer. Danach bis 2020 Standort ei-nes Tierfuttermarkts.
Bielfeldt, Hans Holm, (1902-1973), Bauer, erwirbt 1934 den sog. >Eichenhof an der Ulzburger Landstraße 239 von Oskar Griese. 1938-1945 ist B. Ortsbauernführer in >Quickborn-Heide und 1937-1946 Mitglied des Aufsichtsrats der >SpaDaKa. 1948 verpachtet er den Hof an seinen Sohn Friedrich und ist selbst als Vertreter tätig. 1962 geht der Hof in den Besitz des Sohnes über und wird 1965 von Willi Bahde übernommen. 2023 besteht der Hof noch.
Bielstein, Friedrich (1884-1864), Leiter der Feuerwehr-Blaskapelle und 1954-1954 Leiter des Volkshoch-schulorchesters, 1955 Dirigent des neu gegründeten Frauenchors "Harmonie", Dirigent der Hasloher Feuerwehr-kapelle.
Bilsener Brücke
1. >Pinnaubrücke zwischen Quickborn und Bilsen.
2. Ortsteil. 1832 Standort eines >Einnehmerhauses (1962 abgebrochen) an der >Chaussee Altona-Kiel. Ab 1878 in Karten als B. bezeichnet, 1903 im Adressbuch als zu Quickborn gehörende Einzelstelle genannt mit Gastwirt-schaft >Hagen und drei weiteren Haushalten.
Bilsener Wohld
1.Ortsteil Quickborns nördlich der >Pinnau. Die einst häufigen Grenzstreitigkeiten mit den hamburgischen Bil-senern werden 1710 durch Abschluss eines Vertrages beendet.
2. Gaststätte, ursprünglich namenloser Ausschank östlich der späteren >Chaussee. 1639 entstanden durch Schankgenehmigung für Hans Wiese, (Schlag-) Baumwärter an der >Pinnaubrücke. 1727 Erwerb seines Hofes durch Johann Gätjens. 1728 bekommt Hans Kistenmacher die Aufsicht über den (Zoll-) Schlagbaum und damit Schankberechtigung von Amts wegen. Danach verschiedene Besitzer: 1729 Joachim Glückstadt, 1732 Johann Timme, 1733 Henning Mohr, 1736 Harm Reichardt, 1739 Ww. Engel Reichardt (∞ Dirk Köhnke), 1763 Holzvogt Hinrich Hagen. 1788 heiratet seine Witwe Anna (geb. Reichardt) Johann Sommer. 1832 wird die neue >Chaussee Altona-Kiel westlich des Hofes Sommer mit dem Schmuggler-Kneipe genannten Ausschank verlegt und ein separates >Einnehmerhaus gebaut. 1876 wird Johann Hinrich >Hagen (†1918) als Eigentümer genannt. 1892 Totalverlust durch Brand, Aufgabe des Hofes und Neubau mit regulärer Gaststätte durch Sohn Martin >Hagen (†1927) an der anderen (westlichen) Seite der Chaussee Altona-Kiel / Einmündung Barmstedter Straße. Der Gaststätte wird zu dieser Zeit der Name Bilsener Wohld gegeben, zeitweise auf Postkarten auch als Zum Bilsener Wohld, Hagens Gasthof oder Thomsens Gasthof bezeichnet. B. ist von 1927 bis 1929 Eigentum der Witwe Hagen, danach des Schlachters Julius Thomsen. Ende der 1960er Jahre wird der Ausschank aufgegeben und nur noch Landwirtschaft betrieben. 2020 befindet sich der Schriftzug Bilsener Wohld noch am Gebäude.
Birkenallee. Ab 2019 werden neben anderen auch die Flächen der vormaligen Baumschule Ernst Krüger an der B. planiert und durch die Firma Schaffarzyk KG mit Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern sowie einer Kita bebaut.
Blumenviertel, Neubaugebiet mit etwa 160 Baugrundstücken im sog. Bermuda-Dreieck – das Areal war wegen komplizierter Eigentumsverhältnisse schwierig zu entwickeln – zwischen >Friedrichsgaber Straße und Lerchen-weg, südlich der >Bahnstraße auf den historischen Fluren Beym Schwartmohr und Ellerauer Heyde. Die Stra- ßennamen sind nach Blumen gewählt. Erster Spatenstich: 2013.
Blunck, Hans, Malermeister, (1910-1969), übernimmt nach 1930 einen Malerbetrieb (unbek.) in der Donathstraße 12. 1939-1949 Kriegsteilnahme und russische Gefangenschaft, ab1950 Meister. 1952 Verlegung des Betriebs zum >Klingenberg (ab 1968 Raiffeisenstraße 38). 1962-1969 Mitglied der >Gemeindevertretung für die CDU. B. ist ab 1962 für sieben Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der >Spar- und Darlehnskasse eGmuH, Quickborn.
Bock, Wulf Hinrich, erster >Moorvogt, bezieht 1858 das neu erbaute Haus am späteren Dyrsenweg 2.
Bönningstedt. 1369 erste urkundliche Erwähnung. Seit 2013 ist die Stadt Quickborn Verwaltungsdienstleister für die Gemeinde B.
Börn, historische Viehtränke an der Einmündung der >Schulstraße in den >Harksheider Weg, wahrscheinlich natürliche Bodensenke. Die B. ist vermutlich seit Beginn der Besiedlung innerörtlich genutzt worden und wird den Namen „Queckbörn“ gehabt haben. (Queck - altdeutsch auch für die lebende Habe [Vieh] des Bauern und Börn - niederdeutsch für Tränke, bzw. als Verb = tränken). Im 13. Jh. wird Queckbörn wohl zum Namensgeber für den 1323 erstmalig erwähnten Siedlungsplatz Quickborn und führt danach zur Entstehung des gleichlautenden Familiennamens. 1911 ist die B. versandet und wird zugeschüttet, nachdem eine Nutzung als Feuerlöschteich verworfen worden ist. Der Name >Quickbornstraße erinnerte von 1928-1933 an die ehemalige Bedeutung der B.
Börnplatz, begrünte Verkehrsinsel an der Stelle der zugeschütteten >Börn zwischen den beiden Armen der >Schulstraße an der Einmündung in den >Harksheider Weg.
Bohrturm, (Erdöl-), 1938 errichtet an der >Pinneberger Straße am Ortseingang >Renzels. 1940 wird der Versuch mangels Erfolges aufgegeben. Demontage des B. 1954 Bau eines weiteren B. am Pinnauweg, Aufgabe noch in demselben Jahr bei einer Bohrtiefe von 2000 m.
Bornholdt, Bauernfamilie in >Renzel, gehört zeitweilig zu den größten Vollhufnern und Steuerzahlern in Quick-born. 1464 Hofstelle erstmalig erwähnt. 1660 heiratet Albert (I) B. aus Bilsen auf den Hof Kröger, seine Nachfolger sind: 1707 Sohn Paul, 1720 dessen Sohn Albert (II), 1764 Ww. Anna Catharina B., 1774 Sohn Albrecht, 1780 Sohn Hans, 1814 Sohn Albert (III), 1856 Sohn Albert (IV), 1892 Sohn Albert V (1867-1954). Er ist 1895 Mitbegründer der SpaDaKa und acht Jahre Mitglied des Aufsichtsrats, er hat 38 Jahre lang Mandate in der Kirchengemeinde inne, davon 13 Jahre im Kirchenvorstand. Sein Sohn Albert (VI) fällt im WK II. 1923 führen Tochter Amanda Agnes und Ehemann Ernst Warncke den Betrieb weiter, 1961 Sohn Albert Warncke, 2002 Sohn Uwe Warncke. 2021 einziger Hof mit Milchkühen in Renzel.
Borre, Carolus van den, (1893–1974), genannt Karl, kommt als belgischer >Kriegsgefangener nach >Renzel, wird 1920 Schwiegersohn und vor 1945 Nachfolger von F. >Schramm, dem Wirt des Gasthofs >Zum Grünen Jäger in Renzel. Als belgischer Staatsbürger erhält B. 1945 von der britischen Militärregierung die erste Lizenz für Tanzveranstaltungen in Quickborn und hat regen Zulauf.
Borre, Hendrik van den, (1922-1985, genannt Henry), Feinmechaniker, Sohn des Gastwirts Carolus B., betreibt bis 1954 kurzzeitig die Gastwirtschaft >Zum Grünen Jäger in >Renzel und übernimmt dann die Kfz-Werkstatt Ernst Karl >Erlers in der ehemaligen Gaststätte >Schützenhof, Kieler Straße 11. Er betreibt dort eine Ford-Werkstatt und BP-Tankstelle. B. ist aktives Mitglied des >Schützenvereins Quickborn-Renzel von 1928 e. V. und 1954, 1962 und 1968 Schützenkönig. 1979 wird die Liegenschaft von der Firma Rybin Bau KG erworben. Das Autohaus v. d. Borre & Falke wird gegründet, verlegt den Sitz auf das Gelände des ehemaligen Hofes >Hushahn, Kieler Straße 9, und firmiert ab 1986 nur noch als Autohaus Falke. 1983 lässt Rybin die Gebäude Kieler Straße 11 abbrechen und gerät in Konkurs. Ein Neubau verzögert sich. 1994 lassen die neuen Eigentümer ein Mietshaus mit 42 Wohnungen errichten.
Bosniakowski, Walter, (*1930), eröffnet 1965 den ersten örtlichen Heimwerkermarkt in der Pinneberger Straße 5, als dort das Lebensmittelgeschäft >Martens aufgegeben wird. 1972 erwirbt er das Gebäude der ehemaligen Buchdruckerei >Dannenmann an der Kieler Straße 90, lässt es abbrechen und ein neues Geschäftshaus erbauen. 1988 wird B. Eigentümer des Geschäftshauses >Brammann an der Kieler Straße 92, das bis 2020 als Fahrradgeschäft genutzt wird. 1990 übernimmt der Sohn Rainer B. den Betrieb. 2021 verkauft er die Liegenschaften und gibt das Geschäft auf.
Boxholm, Schweden. Partnerstadt seit 1974. Die Beziehung entsteht ab 1965 u. a. durch die Freundschaft zwi-schen den Mitgliedern der >Liedertafel „Vorwärts“ von 1863 und denen des schwedischen Gesangsvereins Box-holms Manskör. 1974 wird das dreitägige Volksfest aus Anlass der Vertragsunterzeichnung zum Ursprung des >Eulenfestes. Bereits seit 1972 besucht die Lichterkönigin Lucia mit ihrem Gefolge Quickborn jährlich in der Vorweihnachtszeit.
Boxholmstraße, nach Umsiedlung und Abbruch des Hofes >Stehr 1976 neu hergestellte Verbindung zwischen den Straßen >Alter Hof und >Torfstraße. Benannt nach der schwedischen Partnerstadt Boxholm.
Bräutigamskoppel, Flurstück an der >Groth Koppel (>Königsgehölz). Laut Holzverordnung von 1737 müssen vor einer Eheschließung 10 Eichen oder 15 Buchen vom Bräutigam gepflanzt werden. 1784 wird die Verordnung aufgehoben.
Bramfeld, Flurstück, Teil des nordwestlichen >Grootfelds, beidseitig der (späteren) >Chaussee Altona-Kiel. Im Bereich Einmündung >Im Sand bronzezeitliche Fundstelle eines Urnenfriedhofs mit 8 Urnen, Steinsetzungen, Brandgruben und Beigaben aus Bronze, 1924 systematisch untersucht.
Brammann, seit spätestens Anfang des 17. Jh. in Quickborn ansässige Bauernfamilie, in historischen Doku-menten auch: Brannemann, Brandmann, Branmann o. ä. geschrieben.
Brammann, Friedrich Karl, 1901 als Fuhrmann und Bauer erwähnt, erwirbt 1908 die Hofstelle (später >Torfstraße 37) von dem Ellerauer Wilhelm Hein. Der Sohn Friedrich Karl (1902-1974) übernimmt den Hof später. 1977 wird der Hof abgebrochen. Auf dem Areal werden Reihenhäuser errichtet.
Brammann, Hans (*1827), Sohn des ½ Hufners Johann Hinrich B., ist 1876 ½ Hufner im Bereich Stehenberg-wisch (>Marienhöhe). 1882 geht der Besitz an Gustav Peine, 1883 an Albert Walter, 1886 an Friedrich Schmidt, 1889 an Karl Bargmann, 1890 an Johann Pütz. 1892 wird der Makler Wilhelm Looff Eigentümer. B. wird während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung verwundet und erhält ab 1904 eine jährliche Beihülfe aus dem Reichsinvalidenfonds.
Brammann, Hans, (1863-1943), Sohn des ½ Hufners und Kriegsinvaliden Hans B., gründet 1894 ein Geschäft für Betten, Berufskleidung und Aussteuer-Artikel, Kieler Chaussee 92. 1911-1915 ist B. Vorsitzender des >Ge-samtarmenverbandes. Das Geschäft geht um 1920 an den Sohn Hans jun. und wird 1926 von dessen Bruder Willy (1901-1993) übernommen. 1933 wird ihm die Liegenschaft vom Vater überschrieben. Willy B. dient im WK II, während seine Frau das Geschäft führt. ~1988 Geschäftsaufgabe und Verkauf des Hauses an Walter >Bos-niakowski.
Brammann, Jochim (I), (*1750), 1791 als Bauer und 1803 als 5/6 Hufner an der (späteren) Pinneberger Chaussee 20 erfasst. 1826 lässt er ein Altenteilerhaus erbauen, dessen Türbalken folgende Inschrift erhält: Wer Gott vertraut hat wohl gebaut- im Himmel und auf Erden. Und wer an Jesum Christum glaubt- dem wird der Himmel werden. Joachim Brammann 1826 und Frau Anna, 30. Juno. Das Gebäude ist 2020 noch erhalten (Pinneberger Straße 22). 1840 wird sein Sohn Hans Hinrich B. (*1792) als 5/6 Hufner, 1845 und 1860 als ½ und 1/3 Hufner aufgelistet. 1876 ist dessen Sohn Jochim (II) (1830-1904) ½ und 1/3 Hufner. Er wird bekannt als Pferdehändler: Schimmel-Bramman und 1904 wegen versuchten Totschlags angeklagt. B. begeht Suizid in seiner Zelle. Sein Besitz geht im selben Jahr an Minna Beuthnagel. 1909 erwirbt Jochim ˃Ramcke den Hof und lässt ein neues Wohnhaus mit Stallanbau errichten.
Brammann, Johann Hinrich (I), (*1749), Vollhufner, 1791 mit der Erdbuch-Nr. 3 und ca. 75 ha Grundbesitz als viertgrößter Grundsteuerzahler in Quickborn an der (späteren) >Marktstraße / Ecke >Klingenberg) erfasst. Seine Nachfolger sind: 1840 sein Sohn Johann Hinrich (II) (*1805), 1860 dessen Sohn Hans (*1827). Vor 1876 geht die Hofstelle an den Vollhufner Georg Friedrich Wilhelm ˃Mackrodt.
Brandes, Johann Heinrich Friedrich Theodor, übernimmt 1852 den Hof von Hans Hinrich Bockelmann (später) Ecke >Elisenhofstraße / Renzeler Straße. 1876 wird der Hof durch Zukauf auf ca. 20 ha vergrößert und als ¼ Hufe erfasst. Ab 1895 ist der Sohn Johann Hinrich Ludwig, (1868-1945), Eigentümer. Er gehört 26 Jahre lang, bis 1944, verschiedenen Gremien der >SpaDaKa an. 1937/38 werden nach einem Brand neue Hofgebäude errichtet. 1941 geht der Betrieb an den Enkel Johann Ludwig Theodor. 1959 werden zum Bau der >Oeltingsiedlung Ackerflächen des Hofes abgegeben.
Brandgilde, 1635 gegründet. 339 Mitglieder im Jahr 1730, davon 77 Quickborner. 1735/36 abgelöst durch Pflicht-versicherung (Königlich Pinneberger Brandgilde und Kasse). Ab 1874 staatliche Landesbrandkasse, später recht-lich eigenständige Provinzial Brandkasse.
Brandt,
Heinrich, Maurer und Bauunternehmer, gründet 1911 ein Baugeschäft >Am Mühlenberg. 1915-1926 er-wähnt als Maurer an der >Chaussee Altona-Kiel, 1928-36 Harksheider Weg 31, firmiert 1964 als Heinrich Brandt KG. 1952 errichtet B. die ersten Mietwohnungen an der >Bahnhofstraße, die sog. Brandtschen Häuser, und be-weist damit die
Tragfähigkeit des als zu moorig geltenden Untergrundes. B. löst dadurch zunehmende Bebauung der Bahnhofstraße aus. Ab 2006 Abbruch der ersten
Häuser im Zuge der Innenstadt-Sanierung.
Brauer, Johann Heinrich Hermann, erwirbt 1922 ein Gebäude an der Feldbehnstraße 40. Er betreibt eine Koh-lenhandlung und Spedition mit Geschäftssitz an der Kieler Straße 86 und ab 1936 an der Feldbehnstraße. Etwa ab 1952 betreibt Jonny B. (Sohn?) den Kohlenhandel. 1962 wird das Geschäft mit dem Betriebsgelände von der Firma Willi >Plötz & Sohn übernommen.
Breckwoldt, Johann Albert, (1842-1916), und sein Sohn Johannes Albert sind Eigentümer des >Elisenhofs von 1898 bis 1905.
Brede, Dr. Wilhelm, Pastor 1902-1905, Schulinspektor, beginnt 1902 eine neue >Kirchenchronik (I).
Breedenmoor, ursprünglich zu Quickborn, später teilweise zu >Friedrichsgabe gehörendes Moorgebiet östlich der >Ulzburger Landstraße und südlich der >Friedrichsgaber Straße.
Breedenmoorbrücke, alte Überquerung der >Gronau, wird 1777 als Breitenmoorbrücke, alt und verfallen be-schrieben, gewinnt durch den Bau der >Ulzburger Landstraße 1779 an Bedeutung, wird deshalb erneuert und später mehrfach nachgerüstet.
Breloh, ehemals gemeinschaftlich genutzter Waldweideplatz in der Gemarkung >Renzel, 1791 anlässlich der Verkoppelung an die Höfe >Bornholdt und von> Pein verteilt, 1929/30 wegen des geringen Nutzwertes teilweise parzelliert und zur Wohnlaubensiedlung ausgebaut, später >Claus-Strüven-Siedlung.
Brenner, Harald Dr., (1922-2006), Internist. Initiator des >Ärztezentrums Quickborn.
Brenner, Sibille, (1926-2013), Ehefrau von Harald >Brenner, Germanistin. Wurde in fortgeschrittenem Alter zur "Grande Dame" des Kabaretts mit nachdenklichen und witzigen Texten.
Brinkmann, Dorothea (1868-1940), Bäuerin, übernimmt 1895 die Hofstelle ihres Vater Johann Jochim B. (1819-1900) im Bereich des (späteren) Dorotheenring 39, die seit spätestens 1876 im Familienbesitz ist. Dorothea lebt bis zu ihrem Tode in dem auch als Räucherkate genutzten Haus und wird zur Namensgeberin für die Dorotheenstraße, den Dorotheenring und den später sog. Dorotheenplatz. 1940 geht der Hof an den Nachbarn Ernst Otto Wähling.
Brokhahne, Rudolf Conrad, (1823-1904), Fabrikant, Messerschmied, kauft 1874 den ehemaligen >Posthof von seinem Schwiegervater Georg Julius Bernhard von >Pflugk und siedelt den bäuerlichen Betrieb aus. Erbaut 1876 den >Elisenhof. 1878 ist B. mit 142 ha Grundbesitz größter Steuerzahler in Quickborn. In demselben Jahr Konkurs seines Hamburger Unternehmens und Verkauf des Elisenhofes an Julius Graff. 1895 betreibt B. eine Fenstermanufaktur bei der >AKE-Haltestelle >Behrmann; zuletzt 1897 als Rentner erwähnt.
Brockmann, Johann Christian (I), (1797-1876), 1/3 Hufner in Quickborn am >Klingenberg, ~1820 aus Kalten-kirchen zugezogen, Hofnachfolger: Sohn Johann Christian (II) (*1837, † nach 1903), Enkel Johann Christian (III) (1864-1931). Dieser errichtet 1888 ein neues Hofgebäude. Ur-Enkel Johann Christian (IV) (1898-1952) ist 1949 Landmann und Fuhrunternehmer, Heinrich-Hertz-Straße 1. Gleichzeitig betreibt sein Bruder Walter Wilhelm (1907-1971) einen Fuhrbetrieb am Klingenberg 20. Dessen Sohn Heinrich, (1946-2003), wandelt ab 1968 den Fuhrbetrieb in ein Tiefbauunternehmen um und siedelt nach Nützen aus. Die Liegenschaft B. geht danach an Jörg >Kröger u. Frau (geb. Brammann), die sie 2001 an den Investor M. Möser verkauft. 2003 werden die Gebäude abgebrochen und durch einen neuen Wohnkomplex ersetzt, seitdem auch als >Krögerhof bezeichnet.
Bruhn, Hermann, (*1891, Altona), besitzt ab 1931 eine Wohnlaube in der >Claus-Strüven-Siedlung. Seine Frau betreibt einen ambulanten Handel. B. wird Arbeitsfähigkeit ärztlich attestiert, er beantragt aber Arbeitslosengeld und weigert sich, an sog. Notstandsarbeiten teilzunehmen. B. wird als Arbeitsscheuer erfasst und im Mai 1938 auf Befehl der Gestapo Kiel in sog. Schutzhaft genommen und bis April 1939 im KZ Buchenwald inhaftiert. Nach dem WK II bemüht er sich erfolglos um eine Entschädigung. Er betreibt zeitweilig einen Fischhandel in >Renzel und verlässt den Ort um 1955.
Buchenhof, Name ohne historischen Bezug. Pflegeheim, Kieler Straße 109–113. 1990 erbaut nach Abriss der Geschäftshäuser: Schlachterei >Kruse, Uhrmacher C. W. >Johannsen und Kunsthandel >Uhlenpotter. Anfangs Altersheim, 2000 in ein Pflegeheim umgewandelt.
Budde, Heinrich, übernimmt nach 1945 das 1896 von Wilhelm
>Lohse gegründete Kolonialwarengeschäft Kieler Straße 118 von Johann Rühmann. Er erweitert 1953 das Angebot um Eisen- und Haushaltswaren. 1983 wird
das Geschäft vergrößert. Sein Nachfolger, Sohn Michael Budde, schließt den Betrieb nach 2000.
Bücherei, (Gemeinde-), 1952 eingerichtet in der Gemeindeverwaltung, Marktstraße 10. Die Ausleihe der Bücher erfolgt durch die Sekretärin des Bürgermeisters, Christel Barkewitz. 1957 zieht die B. in neu erbaute Räume an der Feldbehnstraße 7 (ab 2007 Am Freibad) und bekommt 1960 eine hauptamtliche Bibliothekarin. 1979 werden die Räume der >Volkshochschule zur Verfügung gestellt, und die jetzt Stadtbücherei genannte Einrichtung wird in Container an der >Torfstraße verlegt. Erst nach 28 Jahren können 2007 neue Räume im >Forum bezogen werden.
Börnplatz; um 1930 Geschäft Hans Brammann; um 1910 Hof Weye - Stehr; um 1912
Bültenkamp, Sumpfgelände, benannt nach den ursprünglich dort verbreiteten Torfmoos/Bülten, speiste früher den Dorfbach >Hörnborn. 1791 kartografiert zwischen der späteren >Feldbehnstraße und dem >Harksheider Weg einerseits und dem >Heidkampsmoor und dem späteren >Bahnhof andererseits. Der B. gehört bis 1621 zum >Herrenhof und wird gegen den Willen der Dorfschaft privat beansprucht. Ab 1723 ist >Vogt Martin Sellhorn Eigentümer. 1828 erwirbt die Kirchengemeinde das Grundstück von einer Erbengemeinschaft und erbaut dort das >Armenhaus. Ab 1926 werden zahlreiche Häuser am B. im Breich Harksheider Weg und Querstraße errichtet.
Bürgerblock Quickborn (BBQ), 1978 unter Karl-Heinz >Ehrenstein gegründete Wählervereinigung, erringt bei den Kommunalwahlen 1978 zwei und 1982 sieben Sitze, 1993 aufgelöst.
Bürgermeister. Besoldeter Leiter der Verwaltung der Stadt Quickborn. Seit 1998 erfolgt eine Direktwahl durch die Bevölkerung.
Bürgervorsteher. Vorsitzender der Gemeinde-/ Stadtvertretung (Ehrenamt).
Bulmahn, Hermann, Sattlermeister, übernimmt 1901 den Betrieb Kieler Straße 104 von seinem Schwiegervater Hermann Eckerkamp. 1904 ist B. der erste Motorradfahrer Quickborns. Firmiert 1949 als Sattler, Tapezier und Dekorateur. Ab 1955 führt Sohn Kurt das Geschäft und verkauft neben Lederwaren auch Möbel, Teppiche und Gardinen. Von 1989 bis zur Schließung 1992 führen die Enkel Thomas und Martina den Betrieb. Die Ge-schäftsräume gehen danach an verschiedene Handwerker und Einzelhändler. 2018/19 kauft die VR-Bank in Hol-stein die Liegenschaft und lässt 2022 ein neues Gebäude erbauen.
Bunge, Heinrich Martin, (1841-1902), >Gemeindevorsteher 1892-1902, >Amtsvorsteher 1898 -1902, Mitglied des Kirchenvorstandes 1898 -1902, Gründungsmitglied der >SpaDaKa.
Burgdorf, Hildegard, (1903-1997). Wird 1932 Nachfolgerin der Hebamme Magdalene Drews. Sie weigert sich, mit 70 Jahren in den Ruhestand zu gehen, weil sie die Zahl von 5000 Geburten erreichen will. Als sie 1975 ihr Berufsleben beendet, hat sie 5040 Kindern auf die Welt geholfen. Eine Straße in der >EFA-Siedlung ist nach ihr benannt.
Burmeister, Heinerich Wilhelm, Arbeiter, wandert um 1848 aus Lauenburg zu. Sein Sohn Hans Friedrich sen., (*1847), (gen. Fritz), erwirbt 1889 etwa zwei ha Ackerland auf dem >Mühlenberg und errichtet 1892 ein Gebäude. 1903 werden sowohl der Arbeiter als auch der Gärtner Fritz (Friedrich?) B. erfasst. 1915 wird Fritz B. jun., Gärtnereibesitzer, >Alte Bahnhofstraße, erwähnt. In demselben Jahr erwirbt er Hoffläche, Altenteilerhaus und Scheune von Jürgen Hinrich Rechter an der Ecke >Feldbehnstraße/ >Schulstraße und errichtet ein Wohn- und Gewerbegebäude mit Gärtnerei. 1936 wird Wilhelm B. als Gärtner an der Schulstraße und 1949 Fritz B. als Gärt-ner an der Feldbehnstraße 6 erfasst. Ab 1958 ist dort die >Polizeiwache für einige Jahre untergebracht. 1966 werden die ersten Gebäude abgebrochen. Später wird das Gelände als Parkplatz genutzt und ab 1980 mit einem Parkdeck bebaut. Die Liegenschaft am Mühlenberg geht 1934 an den Heizer Heinrich B.
Busch, Wilhelm, ab etwa 1940 Maschinenfabrik am Harksheider Weg 58, ehemaliger Standort der Quickborner Metallwaren-Fabrik. B. repariert in Altona kriegswichtige Maschinen und verlegt die Fertigung in die Filiale nach Quickborn. Um 1960 Aufgabe des Betriebs. 2020 Abriss und neueWohnbebauung.
Businesspark, EQ B. Norddeutschlands erster fossilfreier Gewerbepark, 20 ha groß, Maria-Telkes-Straße in der Verlängerung der Pascalstraße. Eröffnet 2023. Gemeinschaftsprojekt von >Stadtwerke Qu, Stadt Qu und der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH des Kreises Pinneberg. Der B. ist Standort für Leichtindustrie mit sparsamem Flächenverbrauch, energieeffizienter Bauweise, nachhaltiger Energieversorgung, guter Verkehrsanbindung.
C
Café Erichsen, Bahnhofstraße 2, 1926 erbaut von Konditor Richard Erichsen. 1932 wird Gustav >Wessel Eigen-tümer und nennt das Lokal >Café Wessel.
Café Friedrichsen, >Café Hanke.
Café Hanke, Kieler Straße 78. 1791 als Hofstelle Franz Fadens erwähnt, danach verschiedene Eigner und meh-rere Gebäudeerneuerungen.1922 erwirbt der Bäcker Jes Martin >Friedrichsen die Liegenschaft von der Gemeinde Quickborn. Das Gebäude ist 1926/28 Sitz des >Sparkassenverbands, vor 1936 zeitweilig Wohlfahrtsamt und ab 1936 Geschäftsstelle des SA-Sturms. Um 1948 eröffnet Hilda Friedrichsen das Café Friedrichsen. 1952 übernimmt Bäcker Ernst Hanke das C. 1991 Abriss des Gebäudes, 1992 Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses.
Café Petersen, Kaffeehaus und Restaurant an der Marktstraße 7, 1920 gegründet vom Bäckermeister Wilhelm Otto Carl Petersen.
Nutzung der ehemaligen Hofstelle von H. Bodenstab am >Marktplatz. Nach 1920 Umbau des Kuhstalls zum Kinoraum, ab 1926 >Zum Sportplatz und >Quickborner
Lichtspiele genannt. 1929 wird Postagent Johann >Behnke Eigentümer und nennt die Gaststätte Zum Marktplatz. Ab ~1930 Verpachtung an Bruno
>Wom-melsdorff, 1933 Eigentum der Spar- und Darlehnskasse Quickborn. 1934/35 Erwerb durch Bruno Wommelsdorff, 1949
großzügiger Umbau. 1957 Aufgabe der Quickborner Lichtspiele. Später zeitweise vermietet an Erlhoff-Mantelfabrik und einen Friseursalon.
Café Wessel, 1926 an der Bahnhofstraße 2 als >Café Erichsen gegründet, 1932 erworben von dem Bierverleger Gustav >Wessel († nach 1949) und in C. umbenannt. 1945 von der Besatzungsmacht beschlagnahmt und kurz-zeitig als >Polizeiwache genutzt. 1946-1959 betrieben von Olga Ehrhorn und Ehemann Alfred als >Café Ehrhorn. 1959-1986 Grillstation bis zum Abbruch des Hauses und Einrichtung eines Parkplatzes der >Raiffeisenbank.
Campus Region-Hamburg >Freie Schule.
CDU, Christlich Demokratische Union Deutschlands, Ortsverband Quickborn, 1945 gegründet. Erster Vorsitzender 1945-1948 Alfred >Raubold. Die CDU wird stärkste politische Kraft in Quickborn und stellt zahlreiche >Gemeinde- und Stadtvertreter, >Bürgervorsteher, >Bürgermeister, Kreistagsabgeordnete und 1980-2000 zwei Bundes-tagsabgeordnete.
Champignonkeller, nach mündlicher Überlieferung erster Bau eines C. vor 1900 >Am Mühlenberg/Ecke Mühlengrund. 1912 Vermarktung von Champignons aus Quickborn nachgewiesen. 1914-1928 wird Georg Metzler als Leiter der Champignonkulturen und Gärtner genannt. 1929 wird Carl Rindfleisch, Pilzzüchter, erwähnt. In dem-selben Jahr kauft Friedrich Beinert (†1973) mehrere Grundstücke, darunter je eins auf dem >Mühlenberg und am Feldbehnsweg, wo er einen zweiten C. anlegt. Beinert wird 1936 als Gärtner erwähnt und ist vermutlich bis ca. 1959 tätig. Ab 1947 lässt er zusätzlich eine Tabakplantage mit beheizbarem Trockenturm bauen und vermarktet erfolg-reich Tabak. 1974 erwirbt Karin Schmidt den C. Am Mühlenberg, lässt ihn abbrechen, das Gelände einebnen, parzellieren und mit EF-Häusern bebauen. Die Ruine des C. am Feldbehnsweg ist 2019 noch sichtbar.
Chaussee Altona-Kiel (CAK), erbaut 1830-1833, erste Kunststraße in Schleswig-Holstein, makadamisiert, ca. 90 km. Verkürzt die Reisezeit von Altona nach Kiel von 16 auf 9 Stunden. Ihre Bedeutung für SH kommt der des Nordostsee-Kanals und des Hindenburgdamms gleich. Sie bewirkt den wirtschaftlichen Aufschwung in Quickborn. Bau des >Posthofes durch Theodor >Frauen an der >Güttloh, eines >Einnehmer- und >Wärterhauses und von zwei >Meilensteinen auf Quickborner Gebiet. Bis 1912 fährt die >AKE auf dem Sommerstreifen der Chaussee. Später: >Kieler Chaussee oder >Kieler Straße genannt und klassifiziert als Reichsstraße 4 bzw. Bundesstraße 4. 1927 gepflastert mit Blaubasalt und Granit, 1935 verbreitert um 1 m und Begradigung der sog. >Todeskurve (Höhe Harkseider Weg). 1952 Fällen der Bäume zur Verbreiterung der Straße. 1970 erste Verkehrsampel Quickborns an der Einmündung des >Harksheider Weges.
Cherubini, Ina Erna Elsa, Ehefrau des Privatiers Pietro Ch., erwirbt 1925 von einem Hamburger Kaufmann ca. 1,6 ha Ackerland auf dem >Heidkamp und lässt ein Wohnhaus am Harksheider Weg 76 erbauen. Später verkauft sie weitere Baugrundstücke. 1941 überlässt sie der Gemeinde Quickborn vermutlich freiwillig und unentgeltlich ein als Grünfläche bezeichnetes Grundstück an der >Heinrich-Lohse-Straße. 1947 beschließt der >Gemeinderat, diese Fläche in drei (Erbpacht-) Baugrundstücke aufzuteilen. Frau Cherubini erhält die Pacht bis an ihr Lebensende. 1975 wird das Wohnhaus Ch. abgebrochen.
Choleraepidemie. Nach Ausbruch der C. in Hamburg veröffentlicht >Amtsvorsteher >Donath Anfang September 1892 Maßregeln gegen Choleragefahr. Danach ist sämtlicher Verkehr nach Hamburg-Altona, soweit möglich, einzustellen. Jeder soll sich hüten, von dort kommende Verwandte oder Bekannte bei sich aufzunehmen. Tanzveranstaltungen sind verboten. Warentransporte aus Hamburg werden streng kontrolliert. Desinfektionsmittel werden bei Kaufmann Harbeck vorgehalten und an Unterbemittelte kostenlos abgegeben. Den Anordnungen der Gesundheitskommission ist unbedingt Folge zu leisten. Der Bau einer Cholerabaracke wird vom Regierungs-präsidenten angeordnet, aber durch Anmietung eines Nebenhauses umgangen. Die Ausrüstung wird später der >Herberge zur Heimat kostenlos überlassen. 1893 erkrankt zwar ein Zigarrenarbeiter an der Krankheit, sie bricht aber in Quickborn nicht aus.
Christuskirche, >Evangelisch - Freikirchliche Gemeinde Quickborn, Harksheider Weg 166.
Chronik von Quickborn, 1969 herausgegeben von Gustav >Müller aus Anlass der 600-Jahr-Feier Quickborns. Basiert auf Recherchen des Lehrers Ernst >Langeloh, fortgeführt durch den Lehrer Johannes Wichert (1910-1968). Erst 1985 findet Jürgen >Hühnke die Kopie einer Urkunde, in der Quickborn bereits 1323 erstmals schriftlich erwähnt wird.
Cierjaks, Berthold Wilhelm Adolf, Landmann, erwirbt 1913 Grundstücke am >Heidkamp, nördlich des >Harksheider Wegs und baut ein Haus (~Harksheider Weg 163). Bei den Ausschachtarbeiten wird der Fund eines graublauen Feuersteinbeils dokumentiert. 1924-1929 ist C. Mitglied des >Gemeinderats. 1933 lässt er große Teile seines Landes östlich der Jahnstraße in etwa 35 Grundstücke parzellieren und verkauft sie an die Gemeinde Quickborn. C. nennt sich 1936 Mechaniker und wird nach dem WK II in Quickborn nicht mehr erwähnt.
Clauss, Amanda, (gen. Mandi, 1897-1989) ist ab 1948 Vorsitzende des >DRK. Sie erhält 1977 das Bundesverdienstkreuz.
Clauss, Berthold, Maler und Bildhauer, (1882-1969), 1920 Professor an der Kunstgewerbeschule Altona, lässt sich 1944 in Quickborn nieder. C. gestaltet die Wandbilder der 1951 eröffneten >Waldschule und die 1953 eingeweihte >Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege auf dem >Kirchhof.
Claus-Strüven-Siedlung in der >Breloh (Renzel), 1929 nach Parzellierung von Land geringer Bonität durch den Bauern Nicolaus Jacob Strüven (1891-1942) gegründete Wohnlaubensiedlung. Nach 1945 teilweise ganzjährig bewohnte feste Häuser, außerdem Name des von den Siedlern gebauten Weges (Widmung 1947).
Comenius-Schule, >Schuldorf Am Freibad.
Czerwonka, Klaus-Dieter (1945-2022), ab 1977 Leiter des Torfwerks > Gewerkschaft Hausbach III am >Himmelmoor als Nachfolger von August > Nütz, setzt sich aktiv für die Renaturierung der abgeräumten Moorflächen ein. C. veranstaltet erste Personenfahrten mit der firmeneigenen >Torfbahn. Er ist Mitbegründer des Fördervereins Himmelmoor e. V., wirkt bei der Gestaltung des >Moorlehrpfades mit und bringt sich beim Bau des >Torfbahn-wanderwegs mit ein. 2019 erhält C. den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Bahnhofsplatz, um 1962 Café Hanke, um 1985 Hildegard Burgdorf, 1972
D
Dänisches Rotes Kreuz, (Dansk Røde Kørs), übernimmt vom Dezember 1946 bis Juli 1948 die Schulspeisungen im Bezirk Quickborn und impft Kinder gegen Tuberkulose.
Dannenmann, Christian Friedrich, Buchbinder, Buchhändler, Papierwarenhändler, erwirbt 1896 das Haus Kieler Chaussee 90, betreibt spätestens ab 1903 die Agentur des >Quickborner Tageblatts, später Quickborn-Hasloher Tageblatt. Nachfolger ist ab 1937 der Sohn Immanuel Karl. 1972 erwirbt Walter >Bosniakowski die Liegenschaft, lässt das Gebäude abbrechen und errichtet einen Heimwerker-Markt, bis 2021 betrieben von Sohn Rainer.
Denkmale:
1. Der Obelisk zur Erinnerung an die Gefallenen 1870/71 wird 1896 vor der Kirche vom 1872 gegründeten >Kampfgenossenverein errichtet. Der Kirchenvorstand bewilligt den gärtnerischen Schmuck und übernimmt die fernere Unterhaltung. Eine Tafel mit den Namen der drei gefallenen Quickborner: J. H. Behnke, H. Ehlers und F. H. Schreck und je einem Soldaten aus Haslohfeld, >Friedrichsgabe und >Harksheide ist bereits 1982 verschollen.
2. Gedenkstätte für die Kriegstoten 1914–1920 und3. Gedenkstein für die Opfer beider Weltkriege, jeweils Kirchhof.
4. Denkmal für die Opfer der >Explosion von 1917, Nordfriedhof.
5. Grabplatten für die gestorbenen russischen Kriegsgefangenen, Nordfriedhof.
6. Denkmal für die ermordeten Zwangsarbeiter, Nordfriedhof.
7. Gedenksteine für die Toten beider Weltkriege in Renzel, Friedenstraße.
8. Mahnmal Unteilbares Deutschland, vor der >Comenius-Schule.
9. Acht Stolpersteine für Quickborner Opfer des Nationalsozialismus.
10. 2019 Stele für den von Nationalsozialisten ermordeten Paul >Warnecke im Birkenwäldchen (>Harksheider Weg /Querstraße).
11. Denkmal für totgeborene Kinder, >Heidefriedhof (2006).
Depenbrock, 1588 erwähnte Landschaft in der Pinnauniederung etwa zwischen >Groth Koppel und >Wulfsmühle. In späteren Dokumenten und Karten meistens Deepenbrook geschrieben.
Deutsche Pflanzenbutter-Werke. 1909 erwirbt der Ingenieur und Kaufmann W. Gleitz aus Hamburg Grund-stücke in der Nähe des >Elsensees von Elsa Johanna >Becker. 1910 erfolgt der Bau der Fabrik und Aufnahme des Betriebs, ab 1912 Anschluss an die neu verlegten Gleise der >AKN und Übernahme der Fabrik durch >Thörl's Vereinigte Vereinigte Ölfabriken.
Dichterviertel. Ab 1959 entsteht südlich des des >Harksheider Wegs zwischen >Heinrich-Lohse-Straße, >Elsen-seestraße und >Peperkamp ein neuer Siedlungsbereich, dessen Straßen nach deutschen Dichtern benannt wer-den, die >Oelting-Siedlung.Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, >Gymnasien.
DLRG, Deutsche .Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Ortsgruppe Quickborn, 1939 gegründet von Hermann >Klein-holz. Erste Aktivitäten nicht überliefert. 1962 neu gegründet als Ortsverband von dem Lehrer Wolfgang Schultz-Berndt und von ihm
geleitet bis 1975. Nach Eröffnung des Freibades steigt die Zahl der Mitglieder bis 1975 auf über 520.
Dölling, Hermann, 1922-1933 >Gemeindevorsteher, veröffentlicht 1929 die Schrift: Wirtschaftliche Notlage und steuerliche Überlastung in Quickborn Kreis Pinneberg. D. folgt 1933 einer Berufung zum Bürgermeister in Ueter-sen.
Doetinchem de Rande, Hermann Albert Otto von, (1811-1892) Angehöriger eines holländischen Adelsgeschlechts. Nennt sich (1860 in Altona) Gutsbesitzer, wird 1876 als Vollhufner erfasst an der >Güttloh, Chaussee Altona-Kiel 29, unmittelbar an der südlichen Auffahrt zum >Posthof. D. ist 1878 fünftgrößter Grundsteuerzahler. 1889 wirbt er für Damen-Sommerfrische in Quickborn bei Altona. Die Liegenschaft ist ab 1893 Eigentum der Ww. Agneta Emilia D., geb. Meyerink, und Kinder, ab 1898 von Kaufmann Heinrich Schröder. 1901 wird Landmann Heinrich Dwinger Eigentümer. Nach 1930 wahrscheinlich Standort des Hofes von Karl >Fehland. Ab ca. 1950 wird das Grundstück mit Wohngebäuden überbaut.
Donath, Johann Nicolaus, sen.,(1807-1888), Maurer, spätestens 1833 aus dem Kirchspiel Oldesloe zuge-wandert, kauft einen Hausplatz von Hinrich Albrecht IV >Schmidt an der (späteren) Donathstraße 6, 1840 als Zubauerstelle erfasst. Sein jüngster Sohn Johann Nicolaus jun. wird später >Vogt und >Gemeindevorsteher.
Donath, Johann Nicolaus jun. (1839-1897, Suizid), Maurer. Er und sein Bruder Johann August (*1833) befinden sich 1860 auf Wanderschaft in Russland. D. soll 1863 am Bau des Kirchturms beteiligt gewesen sein. 1874 wird er unter der preußischen Regierung >Vogt, 1875-1891 >Gemeindevorsteher, 1889-1897 auch >Amtsvorsteher. 1875 baut er ein Haus an der (späteren) Donathstraße 6, in dem er seine Geschäfte als Amtsvorsteher führt, d. h. Trauungen vornimmt, Geburten und Todesfälle registriert und Wehrpflichtige erfasst. Er verlangt vergeblich die Vertiefung oder das Zuschütten der fast versandeten >Börn, alternativ die Anlage eines Feuerwehrteiches; auch die Pflanzung von Alleebäumen auf seine Kosten lehnt die >Gemeindevertretung ab. Testamentarisch hinterlässt er der Kirche 1.000 Mark für die Einrichtung eines Kirchenchores und für eine Stiftung zugunsten der Erziehung von Kindern unvermögender Eltern, die >Donath-Stiftung zu Quickborn.
Donath-Stiftung zu Quickborn. 1897 erfolgt testamentarisch die Verfügung des Amtsvorstehers Johann Nico-laus Donath jun., den Zinsertrag aus seinem Vermögen der Erziehung von Kindern mittelloser Eltern bis zur Konfirmation zukommen zu lassen und insbesondere zur Errichtung und Unterstützung einer Warteschule zu verwenden.
Donathstraße, benannt nach Johann Nicolaus Donath jun.
Donner, Dr. Carl Theodor, Rechtsanwalt in Hamburg, erwirbt 1881 etwa 17 ha landwirtschaftliche Fläche des 1/16 Hufners Carl Nehls westlich der >Chaussee Altona-Kiel am späteren Immenhorstweg. Unmittelbar am >Elsensee gelegene Hufen- oder Wohngebäude gehören jedoch nicht zum Besitz. Die spätere Annahme, dass der >Grote See den Namen Elsensee nach der Ehefrau Donners (Elsa) erhalten habe, ist nicht belegt. 1909 wird der Landwirt Heinrich Ernst >Wrage Eigentümer der Liegenschaften.
Doppeleiche, (Quickborner), vermutlich gepflanzt zur Erinnerung an den Beginn der Schleswig-Hosteinischen Erhebung (1848) und die im Vertrag von Riepen (1460) vereinbarte Untrennbarkeit von Schleswig und Holstein. Der Standort an der Einmündung des Friedhofswegs in die (spätere) Ellerauer Straße gehörte von 1894 bis 1908 zum Hofe von August >Schreck, der als national gesinnt galt. Nach Überlieferung in der Familie Schreck wurde die Eiche 1904 gepflanzt. Schäden, die 1968 beim Brand des Hofes Rechter entstanden, sind nicht mehr sichtbar. Das nahe gelegene Haus Eichenhof wurde nach der Doppeleiche benannt.
Dorfgemeinschaftshaus, (DGH), Dorfstraße 1, >Renzel. Auf Betreiben des Dorfvereins Renzel und mit Unter-stützung des Stadtvertreters Wilhelm >Klepper 1994 fertiggestellt als öffentliche Begegnungsstätte besonders für die Bewohner Renzels.
Dorfgevollmächtigter, in Renzel: bis etwa 1860 Stellvertreter des >Vogtes mit ähnlichen Pflichten und Privilegien.
Dorfschule Renzel. Unterricht anfangs in den Räumen der Lehrer. 1704 Th. Seibel als erster >Schulmeister erwähnt, danach 1711 H. Jürgens, 1712 K. Weidemann, 1713 H. Holst, 1722 Niklas Schnoor. 1739 Bau eines Schulhauses. Weitere Lehrer: vor 1750 J. H. Hushahn, 1760 S. J. Semmelhack, ~1790 J. S. Timm, ~1812 F. Schnack. 1822 Bau eines neuen Schulhauses Ecke Dorfstraße/Schulweg. 1836-1879 ist Christian Daniel Japp (1807-1883) Lehrer. 1844 Brand der Schule und Neubau an gleicher Stelle. 1879-1882 Lehrer Voß, 1883-1893 Eduard Bordewiek, 1893-1924 Jürgen >Paulsen.1913 Abbruch des Schulhauses und Neubau an gleicher Stelle mit einem Klassenraum für neun Jahrgänge. Während der Bauzeit Unterricht auf dem Hofe Wittorf. Ab 1924 Lehrer Carstens, ab 1925 Lehrer Ahrens, 1931-1938 Ernst >Langeloh, 1938-1943 Ernst Junge. 1943-1945 bleibt die Schule kriegsbedingt geschlossen. 1945-1946 Willy Thieß: er unterrichtet wegen des Zuzugs von Flüchtlingen und Ausgebombten über 60 Kinder in einem Raum. Ihm folgen 1946-1947 Ernst Junge (†1947), 1948-1952 Walter Rachuth. Ab 1953 starker Rückgang der Neueinschulungen. 1953-1963 Rudolf Hofmeister. 1963 Schließung und Verpachtung der Schule, später Verkauf an private Interessenten. 2011 geht das Gebäude durch Zwangsversteigerung an die Großstadt Kinder GmbH.
Dorfstraße 21, historisches reetgedecktes Hufengebäude, sog. Niedersachsenhaus mit Wohnung, Stall und Ern-telager unter einem Dach. Bis 2015 unter Denkmalschutz gestellt. Erbaut vor 1878 ohne Fachwerk. Als Hofstelle Neben der langen Horster Reyen 1637 Jochim Schlüter zugeschrieben, 1697 Marten von Pein, 1720 Jürgen Seibel, 1776 Hans Kuhlmann, 1807 Jochim Kuhlmann, 1820 Jochim Rohde, der 1826 >Dorfgevollmächtigter wird und einen Ausschank betreibt. Er lässt vermutlich ein neues Hufengebäude errichten. 1842 wird Asmus Hinrich Höppner Eigentümer, 1856 Bernhard Hinrich >Höppner, 1893 Gustav Langenbeck, 1906 Karl Langenbeck (†1954).1954 Marie Seimer, geb. Langenbeck, vor 1970 Sohn Helmut Seimer, der den Acker >Wettkamp an Franz Rybin verkauft. 1992 verkauft Helmut Seimer das Hofgebäude an einen Investor, der es mit Mietwohnungen ausbauen lässt. Das Gebäude ist 2020 noch reetgedeckt und äußerlich in gut erhaltenem Zustand.
Dorfstraße 29, historisches Fachwerkhaus, reetgedeckt , wahrscheinlich vor 1878 erbaut als Abschiederhaus von Jochim Hinrich Cords. Vermutlich ältestes Haus in Renzel. 1882 wird Ludwig Friedrich Wilhelm Beste Eigentümer der Liegenschaft. 1960 verkauft sein Sohn Hermann Beste sen. das zeitweilig auch als Räucherkate genutzte Abschiederhaus an Familie Püngel. Nach Besitzerwechsel 2010 innen und außen aufwendig renoviert und als Wohnhaus genutzt.
Dorfteich, >Renzel, 1791 kartografierte Wasserstelle an der Teichstraße, vermutlich durch Lehmabbau entstan-den. Später verschlammt, ausgebaggert und als Feuerlöschteich und Regenrückhaltebecken genutzt.
Dorfverein Renzel, (e. V. seit 1987), 1983 gegründet, um den Bau der Kanalisation, der Gasversorgung und ei-ner Begegnungsstätte voranzutreiben. 1994 wird das >Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht und dem D. zur Träg-erschaft übergeben. Seitdem wird die Förderung des dörflichen Zusammenlebens zum wichtigsten Vereinszweck.
Dorotheenstraße, ab 1953 ausgebaute Verbindung zwischen >Harksheider Weg und >Bahnhofstraße, gleichzeitig Anlage des Dorotheenrings. Benannt nach der Bäuerin Dorothea >Brinkmann.
Drebeck, Bach, hist. auch Dreybeck, einer der drei Quellbäche der >Gronau. 1791 wird der D. durchgehend vom >Dreibeekenmoor bis Hof Gronau so bezeichnet, spätestens seit 1878 Gron-Au. Später heißt der gesamte Bachverlauf Gronau.
Dreibeeken, Dreibeekenmoor, 1588: dren Beeken (auch Drebeck) nach den drei Quellbächen der >Gronau. Zu Quickborn gehörende moorige Gemarkung östlich der >Ulzburger Landstraße.
Drews, Hans, Zimmermann, erwirbt 1904 von Andreas Hushahn aus >Hasloh die Liegenschaft Ellerauer Straße 29/31 und richtet dort eine Zimmerei ein. Sie wird später von dem Sohn Wilhelm D. sen., Zimmermann und Wehrführer, geleitet. 1935 betreiben die Zimmerleute Hermann Soltau, Hermann Drews, Wilhelm Drews und der Maurer Claudius Soltau ihr Gewerbe auf demselben Betriebsgelände und bilden vermutlich eine Sozietät. 1940 geht die Liegenschaft an den Bauunternehmer Johann Hermann Soltau. Wilhelm D. scheidet zu dieser Zeit aus. Nach dem WK II ist dort nur noch die Firma Claudius Soltau & Sohn tätig. 1988 ist das Baugeschäft Soltau noch aktiv.
Drews, Hans Joachim Wilhelm jun., (1928-2016), Architekt, Ingenieur, Sohn des Zimmerers und Wehrführers Wilhelm Drews sen. Ab Mitte der 1950er Jahre in Quickborn als Architekt tätig. Er arbeitet anfangs mit dem Architekten Jochen >Voss zusammen. Sie betreiben zeitweilig ein gemeinsames Büro in der Dorotheenstraße 46. D. plant zahlreiche Einfamilien- und Geschäftshäuser in Quickborn, u. a. die >Ladenzeile >Harksheider Weg und mit Jochen Voss das Quickborner >Rathaus. 1966-1974 ist er >Gemeindevertreter der FDP, vier Jahre stellvertretender >Bürgermeister und sechs Jahre >Stadtrat.
DRK, Deutsches Rotes Kreuz. 1911 erhält der auf Initiative von August >Schreck gegründete Zweigverein des Vaterländischen Frauenvereins für Quickborn und Umgegend vom preußischen Innenminister die Erlaubnis zum Gebrauch des Roten Kreuzes. Erste Vorsitzende ist Frieda Millies, 1917 Theodora Grütter. 1927 wird von Wilhelm Hansen die Freiwillige Sanitätskolonne und organisierte Krankenhilfe gegründet und zur Keimzelle des späterem OV des DRK. Ende 1927 sind 16 Sanitäter aktiv im Einsatz. Dr. Hans >Stolle (Vorsitzender), Hermann >Kleinholz und Karl Stubbe gehören dem Vorstand der Vereinigung an. Sie verfügt 1928 über vier Unfallstationen an der Kieler Straße. 1935/36 baut Heinrich >Essler, Inhaber einer Autovermietung, den ersten Kran-kenwagen in Eigenleistung. Die letzte Eintragung im Protokollbuch erfolgt 1937. Danach wird die Organisation gleichgeschaltet und als Teil der NSV (Volkswohlfahrt) staatlich gelenkt und deshalb 1945 von der Besatzungsmacht verboten. 1947 wird die Sanitätskolonne unter Vorsitz von Dr. Hans Stolle wiedergegründet und betreibt bis 1986 eine Rettungswache und Krankenwagenstation an der Kieler Straße 110. Am 1.4.1948 findet die Gründungsversammlung des DRK Quickborn statt, in dem die Sanitätskolonne und der Vaterländische Frauenverein aufgehen. Dr. Hans Stolle wird erster Vorsitzender, ihm folgt Amanda (gen. Mandi) >Clauss. 1957 wird die ehemalige Baracke der >Mittelschule in der >Gemeindesandkuhle errichtet und bis 1958 als städtischer Kindergarten genutzt, danach als DRK-Heim. 1977-1996 hat Anneliese >Kruse den Vorsitz, danach Waltraud Hushahn (1996-1998) und Grete Pieper (1998-2005). Ab 2005 ist Hans Hermann Behncke Vorsitzender. 1986 erfolgt der Bau des neuen Heims an der Feldstraße 14, 1996 Anneliese-Kruse-Haus benannt.
Duwe, Gerd, (1938-2023). Einzelhändler, Sohn von Karl Duwe. Aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr 1960-2003, stellvertretender Wehrführer 1978-1988, Kreiswehrführer 1988–2003. 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Duwe, Karl, (1903-1982). Gründet um 1945/46 eine Futtermittel- und Samenhandlung, in der Donathstraße. Er kauft 1950 ein Haus am Friedhofsweg 3 und richtet ein Ladengeschäft ein. Nach 1960 tritt Sohn Gerd (*1938) ein, Umfirmierung in Karl Duwe und Sohn. Zusätzlicher Vertrieb von Gartengeräten und Zooartikeln. 1952-1968 ist Karl Duwe Wehrführer und insgesamt 30 Jahre Gerätewart der Freiwilligen Feuerwehr. Geschäftsnachfolger ist der Enkel Jens.
Dwinger, Bauernfamilie, 1840 erste bekannte Erwähnung in Quickborn. Nachkomme Heinrich D., ¼ Hufner, hat 15 Kinder, von denen 1936 nur noch der Milchhändler Peter Heinrich lebt. Der verstirbt 1947 im Alter von 91 Jahren und hat selbst auch 15 Kinder, von denen 1936 noch 12 leben.
Dwinger, Ernst Heinrich († 1955), Reetdachdecker, ist über 40 Jahre selbstständig tätig und vermutlich der letzte Meister seines Berufes in Quickborn. Er erwirbt 1929 die Kate des Hofes Hushahn, später etwa Dorotheenring 44. 1932 wird der Milchhändler Martin D. Eigentümer. Das Gebäude wird nach1950 durch einen Neubau ersetzt.
Dwinger, Heinrich, 1876 erfasst als ¼-Hufner in Quickborn, besitzt mehrere Ländereien an der Chaussee Altona-Kiel 96-98 (Einmündung Gerberstraße) und das Grundstück Nr. 83, das 1901 an den Kaufmann Heinrich Schröder verkauft wird. Der baut ein Geschäftshaus und veräußert es 1902/3 an Ernst Bruns. Weitere Eigentümer sind: 1903/4 Johannes Harkensee, 1906 Milchhändler August Christian Reimers aus Hamburg, 1911 Meierist Otto Maack und 1913 Milchhändler Peter Heinrich Dwinger, (1856-1947), der mit Karre und Pferdekutsche seine Milchprodukte im Dorf verkauft. Sein Sohn Hermann D. übernimmt 1942 das Geschäft bis zur Verpachtung an Walter Winkelmann 1952. Der Laden wird 1981 geschlossen und danach anderweitig geschäftlich genutzt. Das Katengrundstück Chaussee Altona-Kiel 96 geht vor 1905 an den Gerber Johann Friedrich Schmidt, der dort eine Villa erbaut (seit 1989 Pinnau-Apotheke). Andere Grundstücke gehen an den Textilkaufmann Hans Brammann und den Buchbinder Friedrich Dannenmann. 1954/55 Abriss des reetgedeckten Hufengebäudes (Dwingersche Kate) nach einem Brand; auf dem Grundstück wird der Anbau der Kreissparkasse errichtet.
Dorfstraße 21, 2018 Hof Dwinger Ecke Gerberstraße, 1912 DRK Rettungswagen, Eigenbau
Dwinger, Hermann Hinrich, Landmann, Sohn und ab 1910 Eigentumsnachfolger Heinrich Dwingers, baut vor 1911 ein Hofgebäude an der (späteren) Elisenhofstraße 20, auf dem Feldhornkamp. 1923 wird sein Sohn Hermann Eigentümer. 1933 hat der Hof eine Größe von 17 ha. Hermann D. baut eine (Gittermast-) Windmühle und erzeugt elektrischen Strom zum Mahlbetrieb. 1946 verpachtet er den >Engelskamp an den neu gegr. Klein-gärtnerverein Quickborn e. V. Danach geht der Hof an den Schlachter Karl Ewald aus Hamburg, der auch Pferdezucht betreibt. 1957 erwirbt der Landwirt Claus Meyn aus Elmshorn-Langelohe die Hofstelle. Er betreibt Milchwirtschaft und Schweinemast. Später spezialisiert er sich auf Geflügelzucht und Eierhandel. 1976 pachtet sein Sohn Henning (*1951) den Hof und baut ihn zu einem Geflügelhof mit Ladengeschäft aus. 1986 wird er Ei-gentümer der Hofstelle. Henning Meyn wird 2013 >Bürgervorsteher der Stadt Quickborn.
Dyrsenweg, verbindet die Barmstedter Straße mit dem >Himmelmoorweg. Benannt nach den drei Torffabrikanten >Dyrßen, 1856 Standort des >Moorvogthauses.
Dyrßen, Hermann, Bruder von Thede D. Nach dem Ausscheiden >Nothnagels gemeinschaftlich mit Thede Eigen-tümer des ersten >Torfwerks, gründet 1897 mit C. >Kühl das zweite Torfwerk, später: >Gewerkschaft Hausbach III.
Dyrßen, Hugo, (*1878), Neffe der Brüder Thede und Hermann Dyrßen, übernimmt das erste >Torfwerk am >Dyr-senweg von Thede und Hermann D. und verkauft es an Friedrich >Hagen.
Dyrßen, Thede, (1835–1899). >Torffabrikant, ab 1875 Teilhaber des ersten Torfwerks von H. G. >Nothnagel, später Eigentümer gemeinschaftlich mit seinem Bruder Hermann, 1895 Mitbegründer der >Spar- und Darlehnskasse.
E
Eckerkamp, Hermann, (†1900). Ab 1878 Sattlerei Kieler Straße 73, 1895 an die Kieler Straße 104 verlegt. 1901 Übernahme durch Schwiegersohn Hermann >Bulmahn.
Eggert, Gustav, 1915-1935 als Friseur an der Kieler Straße 102 erwähnt. 1935 wohnt im hinteren Hausteil der Kraftwagenbesitzer (Taxibetreiber) Heinrich >Essler, der den ersten >DRK-Rettungswagen in Eigenarbeit baut. Nach dem Krieg betreibt Johannes Wiese das Friseurgeschäft bis zum Umzug an den Bahnhofsplatz 2 um 1956. Das Haus Eggert wird zur Gaststätte Hansa Klause umgebaut und an Kurt Allonge verpachtet. Seit Aufgabe der Wirtschaft (~1990) nur noch private Nutzung.
Egon, Spitzname eines legendären alten Busses der Firma >Mullikas, der ab 1936 Angestellte vom >Bahnhof zur >Funkstation, Heinrich-Hertz-Straße 20, bringt.
Ehrenstein, Emil, (1921–2016), Bäcker, Einzelhändler, gründet 1961 ein Kolonialwarengeschäft an der Ecke >Harksheider Weg / Schillerstraße mit Darlehen aus ERP-Mitteln. Begünstigt durch die Entstehung der >Oelting-Siedlung, 1968 zum ersten SB-Markt Quickborns erweitert, 1974 an den Sohn Karl-Heinz übergeben. E. erwirbt sich besondere Verdienste bei der Intensivierung und Pflege der Kontakte zur Partnerstadt >Malchow.
Ehrenstein, Karl-Heinz, Einzelhändler, übernimmt 1974 das Geschäft seines Vaters Emil E. und führt es in der >Ladenzeile Harksheider Weg weiter. Er ist 1978 Mitbegründer der Wählervereinigung >Bürgerblock Quickborn (BBQ). Später betreibt er ein weiteres Geschäft am Harksheider Weg 2, dessen Räume 1990 von der Firma Elektro->Rammelt GmbH übernommen werden.
Eichenhof, ~1777 von Johann >Glißmann gegründete Hofstelle an der >Ulzburger Landstraße bei der >Breedenmoorbrücke, zeitweise auch Gasthof. 1876 wird Jochim Buck als 1/16 Hufner genannt, 1883 Jochim Buck jun. Er verkauft ein Teilstück der Liegenschaft mit dem zugehörigen Anteil der >Gronau an den Bäcker Ernst Köhler. Dieses Flurstück wird vor 1898 zur >Fischzuchtanstalt. 1887 wird Hinrich Buck Eigentümer des E. Weitere Besitzer: 1908-1918 Heinrich A. Bartels, 1920 Wilhelm Dähn, 1921 Gustaf Linnmann, Fabrikdirektor, gleichzeitig mit Fischzuchtanstalt, 1925 Oskar Griese (mit Fischteich). 1934 wird Hans Holm >Bielfeldt, Landwirt und Vertreter, neuer Eigentümer. 1935-1937 ist Werner >Ballauff Pächter. Vermutlich 1961 brennen die Wirtschaftsgebäude nieder. 1962 wird Friedrich Bielfeldt Eigentümer,1965 Willi Bahde († 2012). Danach geht der Hof an Anke (geb. Bahde) und Ehemann Gerd Juhl.
EinFamilienhausAusstellung, EFA. Ab 1979 werden Teile der Industriebrache in Quickborn-Heide, das Gelände der ehemaligen >Explosivstoff-Fabriken, neu überplant und ab 1981 mit Hilfe der nach einem Architektenwettbewerb veranstalteten EinFamilienhaus-Ausstellung als Wohngebiet erschlossen und bebaut. Insgesamt entstehen 97 Musterhäuser mit mehr als 120 Wohneinheiten. Mehrere Straßen werden nach bedeutenden schleswig-holsteinischen Politikern und Staatsmännern aus der Zeit vor der Erhebung gegen Dänemark benannt. Der Meisenweg wird späer in Falckstraße und der Agnes-Miegel-Weg in Astrid-Lindgren-Weg umbenannt Eine Straße erhält den Namen der bekannten Quickborner Hebamme Hildegard >Burgdorf.
Einhegungswälle, 1806 in der Quickborner Heide angelegt zur Vermeidung bäuerlichen Viehtriebs in die Neu-anpflanzungen.
Einnehmerhaus, Zollhaus an der >Chaussee Altona-Kiel, Kieler Straße 155, >Bilsener Brücke, eines von insgesamt 12. 1832 mit der Chaussee erbaut als Dienstsitz des Einnehmers. Vergleichsweise modern und komfortabel mit Fußbodenbelag, separater Küche und hauseigenem Brunnen. Das E. dient auch der Repräsentation des Königs. 1840-1845 wird Johann Hinrich Rummel, (*1801), als Chausseegeld-Einnehmer erfasst. Insgesamt leben sieben Personen im Haus. 1962 Abriss beim Anlegen des Radweges.
Eiscafé-Matthey, Kampstraße 57, 1976 wiedereröffnet als Café, wird ab 1980 als Gaststätte Kamphuis mit Life - Musik-Veranstaltungen beliebt und etabliert sich seit 2007 unter den Betreibern Olaf und Kristina Pralle als sog. Szene-Lokal.
Eisfabrik, (Eisschuppen), 1890 erbaut an der Westseite des >Elsensees auf Basis eines Vertrags von 1889 für die Dauer von 14 Jahren zwischen Julius Carl >Becker und der Hamburger Eiswerke AG. Vertragsgegenstand: Errichtung und Betrieb einer E., Herstellung von Kunsteis, Kühleinrichtungen, Einbringen von Natureis aus dem See und dessen Verkauf. 1890 werden über das Anschlussgleis der >AKE (die sog. Beckersche Weiche) 243 (Waggon-) Ladungen Eis nach Altona verschickt. Aufgabe vermutlich bei Vertragsende 1903/1904.
Elisenhof, als Gut bezeichneter Bauernhof an der späteren >Elisenhofstraße, hervorgegangen aus dem >Posthof. Wechselnde Flächengröße mit bis zu 156 ha. Benannt nach Elisabeth Brokhahne, (geb. von >Pflugk), Frau des Erbauers Rudolf C. Brokhahne. 1876 Bau der Hofgebäude mit Herrenhaus, 1878 verkauft an Friedrich Julius Graff aus Hude (Bremen). 1884 erneut erworben von Georg Julius Bernhard von Pflugk. 1885 erhält der Besitz die Grundbuch-Nr. 1. Weitere Eigentümer: 1888 Johann Hinrich Ludwig Techern, 1889 Justus Albert von Bargen, Kaufmann aus Hamburg. 1894 verkauft dessen Witwe den Besitz an Otto August Wilhelm Dieckell, 1898 Johannes Albert >Breckwoldt. Der E. wird seit dieser Zeit auch in amtlichen Karten so bezeichnet. 1903 ist sein Sohn Johann Albert Breckwoldt Eigentümer; 1905 Menno Dammeyer aus Petkum (Emden) und Gerd Fleßner gemeinschaftlich, 1917 Friedrich Hoffmann, Fabrikant aus Neuendeich (Uetersen), 1919 Hugo Heinrich >Grütter. 1928 erwerben Hinrich Bornholdt und Ehefrau Louise Sofie aus Bevern den E. 1930 wird der Kaufmann August Schmidt aus Hamburg Eigentümer und beginnt mit der Parzellierung der Liegenschaft. Familie Bornholdt bleibt im Besitz der Hofgebäude und anliegender Grundstücke von etwa 20 ha. Bis 1934 werden folgende Betriebe neu angesiedelt: Baumschule >Erlach und die Höfe: Bade, Blaume, Koll, >Kühne, >Schierle, Sötje, Wulf und Privathaus Siems. Volksmundlich steht der Name E. später auch für das neue Siedlungsgebiet.1993 plant der Kreis Pinneberg den Bau einer Mülldeponie in unmittelbarer Nähe der Höfe. Erst nach massiven Protesten, auch aus umliegenden Orten, wird das Vorhaben aufgegeben. Das sog. Herrenhaus und eine Scheune von 1876 sind 2020 noch erhalten und werden von dem Enkel Hinrich Bornholdts als bäuerlicher Betrieb genutzt.
Wohnhaus Elisenhof von 1876 Eichenhof, um 1915 Elsensee, um 1950
Elisenhof,(Stall E., Elisenhofstraße 25. ~1982 erwirbt Familie Strüver (Strüver Aggregatebau, Niendorf) Teile der Hausweide vom Hof Sötje/ Kuball an der >Elisenhofstraße und erbaut 1984 ein Gebäude für private Pferdehaltung. 2011 werden Peter Garbella und Freya von Buchwaldt-Garbella Eigentümer, modernisieren den Hof und betreiben ihn als Stall E.
Elisenhofstraße, urspr. Tangstedter Weg, verbindet die >Kieler mit der >Tangstedter Straße und dem (Hasloher) Hammerkampsweg.
Ellerau, Kreis Segeberg, 1449 erste urkundliche Erwähnung. Nachbargemeinde, gemeinsame Grenze zu Quick-born und dem Kreis Pinneberg, (>Gronau, >Bahnstraße, >Ellerauer Straße). Ab 2019 ist E. in die Verwaltungseinheit Quickborn - Hasloh - Bönningstedt eingegliedert.
Ellerauer Berg, mundartliche Bezeichnung für die mit dem >Mühlenberg zusammenhängende Geländeerhöhung zwischen Quickborn und Ellerau. Der Bereich ist nicht klar abgrenzbar und undefiniert, trigonometrischer Punkt 29,7 m ü. M.
Ellerauer Straße, 1834 als Kirchstieg erwähnt, ab 1850 in überregionalen Karten als bedeutender Landweg von Quickborn über die >Gronaubrücke nach Kaden und Ulzburg ausgewiesen. Die (spätere) E. verläuft in einem großen Bogen am südöstlichen Rand des sog. >Ellerauer Berges, 1915 als Ellerauer Chaussee bezeichnet. Ab 1927 erfolgen im Zuge der sog. Notstandsarbeiten mit Hilfe von Erwerbslosen Ausbau und Begradigung mit Ver-lauf über den Ellerauer Berg parallel zu den ehemaligen Gleisen der ˃AKE.
Ellerauer Straße 32, historische Reetdachkate, ursprünglich zum Hofe >Micheelsen (Gronauhof) gehörend, um 1890 erbaut, mehrere Um- und Anbauten. Die Kate gelangt um 1910 in den Besitz des Schlachters Johann >Fa-den, wird 1997 an den Steinmetz Andreas Boldt verkauft und 2022 von ihm noch als Atelier genutzt.
Ellerbrock, Claus, 1876 erfasst als 1/3 Hufner (später ca. Ellerauer Straße 6) mit 38 ha Grundbesitz. Er verkauft 1881 seine Liegenschaft an Wilhelm >Hatje, der 1902 den Hof und Teile der Ländereien mit dem designierten Gemeindevorsteher Heinrich >Lohse tauscht. Die verbleibenden Grundstücke gehen stückweise an verschiedene Erwerber, zu denen u. a. der Busunternehmer Paul >Mullikas gehört.
Elsensee, 1588: Swarte Sehe, durch Erdfall entstanden, später Grote See, Fläche: 3,5 ha, Tiefe: 28,7 m; in der Nähe Spuren mittelalterlicher Hochäcker. Der Name E. entsteht wahrscheinlich um 1910 volksmundlich nach der Frau des Eigentümers, Elsa Joh. >Becker. 1890 Standort der >Eisfabrik Beckers, ab 1909 alleiniger Besitz der Ww. Elsa Joh. Becker. 1910 entsteht die nahegelegene >Deutsche Pflanzenbutter-Fabrik. Ab 1884 ist E. auch Name der AKE-Haltestelle. 1912 wird der E. Eigentum von Friedrich >Thörl. ~1923 Verkauf von ca. 6 ha Land (mit See) an Familie Scholl (Bäckereikette Nur Hier, >Rosa-Scholl-Haus). Kurz vor Kriegsende errichtet der Volkssturm eine Panzersperre an der Kieler Straße auf der Höhe des E. 1945 versenkt die Besatzungsmacht große Mengen von Kriegswaffen im See. Der E. wird später beliebte Bade- und Eislaufstelle der Quickborner.
Elsensee-Gymnasium, >Gymnasien.
Elsenseestraße, ehemals namenloser Feldweg vom >Harksheider Weg zur >Ulzburger Landstraße, 1933-1945 Schlageterstraße, nach 1945 gewidmet als E.
Enatechnik (Alfred Neye-Enatechnik). Alfred Neye, Beamter der Deutschen Bundespost in Darmstadt, zuständig für den Einkauf von elektronischen Bauteilen, gründet 1956 dort die Firma E. 1962 verlegt er seinen Sitz nach Quickborn, Schillerstraße 14, und arbeitet anfänglich in einer Baracke. Der Betrieb vergrößert sich rasch. Neye übernimmt den nachbarlichen Resthof des Dentisten Karl >Schäffer und überbaut ihn schrittweise. 1969 schenkt er der >Realschule ein Sprachlabor, das erste im Kreis Pinneberg. 1970 wird der Firmenname in Eurodis Enatechnik Electronics GmbH geändert. Ab 1973 wird auch die Baracke des Autobahnbauhofs auf dem Gelände des >Försterhauses am Försterweg 1 als Lagerhalle und Druckerei genutzt. 1974 zählt das Unternehmen mit über 225 Mitarbeitern zu den größten in Quickborn. Ein neues Betriebsgebäude an der Schillerstraße wird bald zu klein. E. verkauft das Firmengelände an den Makler Robert Heins und erwirbt die Betriebsräume der Firma Brüel & Kjaer mit 2000 qm Fläche an der Pascalkehre 1. Nach Übernahme durch eine englische Aktiengesellschaft und Fehlentscheidungen des Managements gerät die E. 2005 trotz hohen Auftragsbestands und guter Geschäfts-ergebnisse in Konkurs.
Energieforum, 2011 von Quickbornern gegründet, um an das Thema Techniken zur Energieeinsparung heranzuführen. 2012 erste Energiemesse. 2014 als Verein konstituiert. Später: >Gewerbe- und Industriemesse.
Engelke, Karl Johannes, Pastor 1905-1915, Autor einer >Kirchenchronik (II), gilt als sozial eingestellt und wird von konservativen Gemeindemitgliedern als Sozialist diffamiert. 1907 führt er ein Gemeindeblatt, den Monatsgruß, ein, und zum 100jährigen Bestehen der >Marienkirche 1909 veranlasst er den Einbau der elektrischen Beleuchtung. Er veranstaltet Vortragsabende mit Gastrednern, lädt zu Gesangs- und Spielabenden ein sowie zu neuartigen Licht-bildvorführungen. Zu Beginn des WK I gründet E. die erste >Warteschule und (auf Anregung der >Liedertafel „Vorwärts“) die >Kriegshilfe.
Engelskamp, hist. Flurstück an der >Renzeler Straße beim >Prophetensee. Seit 1946 ist die Fläche an den >Kleingärtnerverein verpachtet.
Erdbuch, topografisch geordnetes Register von Grundbesitzungen. Erste Erdbücher vermutlich bereits im 13. Jh. in Dänemark zwecks steuerlicher Erfassung entstanden. In Quickborn führt das älteste E. von 1666 neben Kirche (Pastorat), Schule und Hirtenkate insgesamt 52 Hufner, Kötner und Brinksitzer auf, für >Renzel werden neun Hofstellen genannt. Eine auf dem E. basierende, von Jürgen >Hühnke rekonstruierte Karte zeigt für Quickborn einen relativ geschlossenen Siedlungsraum zwischen >Klingenberg und >Surfeld im nordwestlichen und zwischen Feldbehn und >Schnelser Busch im östlichen Ortsbereich.
Erdfall. Abgesacktes Erdreich durch Unterspülung des tiefergelegenen Salzstocks gilt als Ursache für die Entstehung von mehreren Seen und Teichen in Quickborn, von denen >Börn, >Moorkuhle, >Propheten- und >Elsensee zu den bekanntesten Beispielen zählen. 2009 ereignet sich ein gefahrvoller E. im Bereich >Marienhöhe.
Erlach, Herbert, (1912-1969), erwirbt 1932 ein Grundstück an der >Elisenhofstraße anlässlich der Parzellierung des >Elisenhofs und gründet einen Baumschul- und Gärtnereibetrieb. Nach seinem Tode fortgeführt von Sohn Hermann E., 1986 Übernahme durch Enkelin.
Erleneck, Stichstraße, von der >Bahnstraße etwa Höhe Nr. 4-6 abzweigend, ab 1957 von der >Bau-genossenschaft als Wohnquartier bebaut. Ab 2016 Abbruch und Neubauten durch >Adlershorst.
Erler, Ernst Karl. 1936 erwähnt als Autoreparaturwerkstatt in der Heidkampstraße, erwirbt 1938 die Gaststätte >Schützenhof an der Kieler Straße 11 und richtet eine Kfz-Werkstatt ein, wirbt als Opeldienst. 1939 lässt er eine Tankstelle erbauen. E. verkauft den Betrieb ~1954 an Hendrik (genannt Henry) van den >Borre.
Explosionsunglück 1917 Häuser am Erleneck, um 1960 ehem. Feldbehnstraße, um 1962
Erntedanktag, erster Sonntag im Oktober. 1933 wird die Teilnahme am Festzug des Landvolkes für Bauern, Knechte und Mägde als Ehrenpflicht angesehen.
Essler, Heinrich, 1935 erwähnt als Autovermieter im hinteren Teil des Hauses >Eggert, Kieler Straße 102. E. ist Mitglied der DRK Sanitätskolonne und baut 1935/36 in Eigenleistung den ersten Krankenwagen des >DRK.
Eulenfest. 1975 feiert die Stadt Quickborn ihr erstes E., u. a. mit der Eröffnung der >P&R-Anlage an der >Torf-straße. Ursprung ist das dreitägige Volksfest 1974 anlässlich der Begründung der Partnerschaft mit der schwe-dischen Stadt >Boxholm. Seit 1978 Eulen- und >Schützenfest. Ab 2003 wird 10 Tage lang gefeiert. Höhepunkt: der Eulenmarkt (Flohmarkt).
Eulenhöfe, 14 Reihenhäuser, Harksheider Weg 16 & 18. Erbaut 2013. Der Name E. hat keinen historischen Bezug, so wie auch der sog. Eulenhof (Hof Petersen), der nicht dazugehört.
Eulenkrug, 1777 ausgewiesenes Grundstück fürJohann H. Dibbern am Creutzwege (geplante >Ulzburger Land-strasse/Harksheider Weg) führt zum Bau der bei Reisenden bekannten Gaststätte; sie wird 1832/33 nach Eröffnung der >Chaussee Altona - Kiel unbedeutend. Abbruch 1920, Das Schild einer Eule über der Eingangstür wird vermutlich später zum Vorbild für das >Wappen der Stadt Quickborn.
Eulenring Quickborn Vereinsring e. V. 1987 gegründet von Quickborner Vereinen. Zweck: Organisation vereins-übergreifender Aktivitäten. Wichtigstes Projekt: der alljährliche nichtkommerzielle >Weihnachtsmarkt, dessen Reinerlös sozialen Projekten in Quickborn zugutekommt.
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (EFG, Baptisten), nach anfänglichen Treffen in privaten Räumen des ers-ten Gemeindeleiters Paul
Schmidt 1967 gegründet anlässlich der Einweihung der >Christuskirche am Harksheider Weg 166. Die EFG ist seit 2004 selbstständig. Die Kirche wird nach einem Brand 2018 restauriert und erweitert. Seit 2000 ist Rainer
>Bosniakowski Gemeindeleiter.
Explosionsunglück. Am 10. Februar 1917 ereignet sich das größte E. Deutschlands in den >Explosivstoff-Fabriken von >Thorn und >Glückauf in der Quickborner Heide. >Amtsvorsteher >Lohse ordert Bauernfuhrwerke und zwei Lazarettzüge zum Bahnhof Ellerau, um Schwerverletzte zu bergen. Wegen fehlender Listen wird die Zahl der Toten nie eindeutig geklärt, Historiker vermuten ca. 300 Opfer. 107 von ihnen werden bereits am 16. Februar in einem Massengrab auf dem >Nordfriedhof beigesetzt. Dort wird 1917 ein >Denkmal für sie errichtet.
Explosivstoff-Fabriken, Quickborner Heide, ab 1891 hervorgegangen aus einer >Spiralitfabrik zur Herstellung von Jagd- und Exerziermunition, die etwa 20-25 Arbeiter beschäftigt und 1910 in einer neu gegründeten E. aufgeht. Ab 1902 entstehen auf dem angrenzenden Areal die Explosivstoffwerke >Thorn, ~1904 das Kölner Sprengstoffwerk >Glückauf GmbH zur Herstellung von Sprengstoffen für den Bergbau und nach 1909 die Hamburger >Explosivstoff-Fabrik GmbH, die den hochexplosiven Sprengstoff der Eigenmarke „Titanit“ (enthält TNT) herstellt. Die Fabriken haben ein gemeinsames Anschlussgleis zum AKN-Bahnhof >Tanneneck. Hauptanteilseigner aller drei Firmen ist der Unternehmer Max >Thorn. 1914/15 erfolgt auf Veranlassung des Kriegsamtes der Ausbau der >Friedrichsgaber Straße. 1914-1916 kommt es wegen mangelhafter Schutzvorkehrungen zu mehreren Unfällen mit Todesfolge. Beschäftigt sind vorwiegend junge Frauen aus Altona, die täglich mit der >AKN anreisen oder in Sammelbaracken wohnen. Bis 1917 sind insgesamt etwa 2000 Arbeitskräfte im Schichtdienst tätig. Am 10. Februar 1917 detonieren die Hamburger Explosivstoffwerke und kurz danach die Sprengstoffwerke Glückauf. Der Wiederaufbau erfolgt in verkleinerter Form in demselben Jahr. 1919 erwerben die Norddeutschen Sprengstoffwerke und die Gesellschaft zur Verwertung von Heeresgut einige der Grundstücke, produzieren Bergwerkssprengstoff und entsorgen Munition bis zur Liquidation ~1928.
F
Faden, Johann, Landmann und Schweinezüchter an der >Gronau, Ellerauer Straße 30, erwähnt 1911, später auch Schlachter.1933 gründet Max F. eine Wurst- und Fleischwarenfabrik, die noch in den 60er Jahren die Gronau durch blutige Abwässer verunreinigt. Er erwirbt zusätzlich eine Schlachterei in Norderstedt und überschreibt sie 1964 seinem Sohn Peter, der die Großhandelsfirma Peter F. aufbaut und den Betrieb in Quickborn aufgibt.
Fahrenkrug, Dr. med. vet., Peter sen. (1918 -1976), kauft 1954 die Tierarztpraxis von Dr. Sönke Johannsen in der Bahnhofstraße 20. 1961 baut er ein Wohnhaus mit Praxis an der Pinneberger Straße 43. 1964 erwirbt er das Nachbargrundstück Nr. 45. F. ist 1952-1976 Mitglied der Tierärztekammer Schleswig-Holstein und 1975-1976 ihr Präsident, 1956-1976 ist er Mitglied im Rotary-Club Pinneberg, 1970 wird er in den Aufsichtsrat der >SpaDaKa gewählt und ist 1973 Vorsitzender des Vorstandes. Nach seinem Tode wird die Praxis aufgegeben.
Fahrenkrug, Dr. med. dent. Dr. med. vet. Peter jun. (1952-2019), Pinneberger Straße 43, gilt als Begründer der Tierzahnheilkunde in Deutschland und Europa. Er promoviert 1978 zum Dr. med. vet. und schließt 1982 das Stu-dium der Zahnmedizin ab. 1985 lässt er sich als Zahnarzt in >Hasloh nieder. 1994 verkauft er seine Praxis, um als Lehrbeauftragter für Tierzahnmedizin an der FU Berlin zu wirken. Um 1998 kauft er das Gebäude der ehemaligen >Guttempler Gastwirtschaft Pinneberger Straße 39, lässt es abbrechen und dort drei Reihenhäuser errichten. F. ist Autor zahlreicher Publikationen zur Tierzahn-Heilkunde. Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft ehrt ihn 2004 mit der Verleihung der Richard-Völker-Medaille. F. unterstützt den Kunstverein Quickborn e. V. und zeigt seine Sammlung in den Räumen des Vereins.
Falcken Berg, 1791 als Flurbezeichnung für das Gebiet südöstlich der >Ulzburger Landstraße, nördlich des Bree-denmoores, kartografiert.
FC Holstein, Fußballverein, 1920 gegründet nach Trennung von der >Quickborner Turnerschaft von 1914. Erster Sportverein, der nach 1945 durch die Militärregierung zugelassen wird. 1955 mit >TuS Quickborn von 1949 e. V. zu >TuS Holstein Quickborn von 1914 e. V. vereinigt.
FDP, Freie Demokratische Partei, tritt 1947 erstmals in Quickborn bei der Landtagswahl an und ist seit 1959 in der >Gemeinde- bzw. Stadtvertretung aktiv.
Fehland, Karl Friedrich Wilhelm, 1915 als Landmann, >Hamern, erwähnt, besitzt 1917/18 ein Hofgebäude an der >Elisenhofstraße / Ecke >Tangstedter Straße. Spätestens 1928 wird das Haus aufgegeben und ein anderes an der Kieler Straße 29-31 bezogen. Das Land an der Elisenhofstraße geht im Zugeder Parzellierung des >Elisenhofs an Familie Blaume, die bei der Übergabe nur noch eine Hausruine vorfindet.
Felbenmohr, Flur, südlich der Gronau, nördlich des Harksheider Wegs, 1791 vermessen.
Feldbehnstraße, nach der historischen Flur Auf dem Felben, führt ursprünglich von der >Schulstraße über die >Gronaubrücke zur >Ulzburger Landstraße, später nur bis zur Einmündung >Ohlmöhlenweg. 1953/54, anlässlich der Schließung der Schulstraße an der F., wird diese nach Westen bis zur >Ellerauer Straße verlängert. 2007 Schließung des Bahnübergangs am >Bahnhof für den Kfz-Verkehr und Umbenennung des westlichen Teils in <Am Freibad unter Beibehaltung der Hausnummern.
Fernwärme. 1968 liefern die <Gemeindewerke erstmals F. an die Wohnblocks an der <Bahnhof- und >Feldbehnstraße. 1981 nehmen die <Stadtwerke ein Blockheizkraftwerk in Betrieb. 1997 wird die >Prophetensee-Siedlung angeschlossen. 2009 beträgt die Länge des Leitungsnetzes 2.100 m.
Fertighaus 63. Die deutschlandweit erste, 1963 von Henri Nannen, dem Herausgeber der Zeitschrift Stern, initi-ierte Ausstellung mit 48 verschiedenen Fertighäusern von internationalen Anbietern, die im Bereich der sog. >Moorkuhle am südlichen Ende der >Heinrich-Lohse-Straße in 80 Tagen erstellt werden. Unterstützt durch den Bundeswohnungsbauminister Paul Lücke als Schirmherrn, ist die F. mit mehr als 350.000 Besuchern ein großer Erfolg. Zu den prominentesten Besuchern zählt der Regierende Bürgermeister von Westberlin, Willy Brandt. Das neue Wohngebiet wird nach dem Initiator auch >Stern-Siedlung genannt.
Feuerwache, das 1835 erbaute >Spritzenhaus am >Marktplatz ist Vorläufer der ersten F., bevor es 1888 zur Gründung der Freiwilligen >Feuerwehr kommt.
Feuerwehr, Freiwillige, Marktstraße 9. 1888 auf Initiative des >Gemeindevorstehers Nicolaus >Donath gegründet. Erster Hauptmann bis 1924 ist Julius >Peemöller. Bau des Spritzenhauses bereits 1835. 1907: 45 aktive Mitglieder. 1927 Bau der >Feuerwache Marktstraße 4, neben der >Gemeindeverwaltung, ab 1948 mitgenutzt von den >Gemeindewerken. 1945 neues Gerätehaus an der Kieler Straße 93 in drei Garagen von >Schmidt‘s Gasthof, den ehemaligen Mullikas-Garagen. 1950 Bau einer neuen Feuerwache auf dem Gelände des ersten Sportplatzes des >FC Holstein von 1920 am >Marktplatz. 1980 erster von mehreren Erweiterungsbauten. 1971 kommen zum ersten Mal Feuerwehrmänner aus Zauchen/Österreich (Kärnten) nach Quickborn zu Besuch; der Kontakt besteht seit 1969 und führt 2012 zur Umwidmung des Marktplatzes in >Zauchenplatz.
Fischzuchtanstalt, 1883 wird der Bäcker Ernst Köhler Eigentümer des vom >Eichenhof abgetrennten Geländes; vor 1898 wird die F. Höhe Ohlmöhlenweg 120 erbaut. 1895 Torsten Pump, Zimmermeister, Idstedt. 1898 wird die F. erstmalig im Messtischblatt aufgeführt. 1903 werden Karl Heelse als Eigentümer und Hinrich Sahling als Fischteichaufseher erwähnt. 1912 Heinrich Heidorn, Maurermeister, 1918 Max Schwerdtfeger, Kaufmann, 1919 Caesar Wagner, Fischzüchter, 1921 Gustav Linnmann, Fabrikdirektor, (erwirbt gleichzeitig den Eichenhof). 1925 Oskar Griese, Landwirt, Hamburg (mit Eichenhof), 1930 Werner >Ballauff, Rittmeister a. D., (ohne Eichenhof),1937 Otto Ludolf Becker, Kaufmann, Altona (vermutlich Aufgabe der Fischzucht). 1940 Dr. med. Hans >Rehder, Altona, der dort eine Heilanstalt betreibt, 1955 Artur A. Erlhoff, Textilfabrikant, Ellerau. Etwa zu dieser Zeit geht ein Teil der Liegenschaft an den Schlachter Erwin Piltz aus Ellerau. Dieses Grundstück geht später an die Familie >Blunck/Piltz.
Förderpreis Musik, von Bürgermeister Gert >Willner initiiert, wird seit 1980 alle zwei Jahre von der Stadt an ju-gendliche Musikausübende vergeben.
Förster, beamteter Waldaufseher. Der Titel wird 1867 von der preußischen Regierung offiziell in ganz Schleswig-Holstein eingeführt und ersetzt den Titel >Holzvogt aus der dänischen Zeit. Später auch Revierförster genannt. Ernst Gädke wohnt ~1936-1943 im >Hegereiterhaus und nennt sich Preuss. Oberförster.
Försterhaus, Försterweg 1, >Hegereiterhaus.
Försterweg 2, historische Reetdachkate, vermutlich um 1900 erbaut, wird kurz danach Eigentum von Johann >Hushahn. Das Gebäude wird später verkauft und mit Anbauten versehen. Es befindet sich 2022 in optisch gutem Zustand.
Forst Rantzau. Seit 1909 Name aller staatlichen Waldflächen in Quickborn und seinen umliegenden Gemeinden, benannt nach dem ältesten Adelsgeschlecht in Schleswig-Holstein.
Forum, Bahnhofstraße 92-112, Gebäudekomplex mit Arztpraxen, Büroräumen und Geschäften. Ab 2006 erbaut als Ersatz für das >AKN >Bahnhofsgebäude von 1912. Eröffnung der ersten Geschäfte 2007.
Franck, (Gebr.), Konservenhersteller, Harksheider Weg 54, vor 1924 gegründet. 1949-1964 Firmierung als Erwin F., Konservenfabrik, danach nicht mehr erwähnt. Örtlich auch Gurken-Frank genannt.
Frauen, Carl Hinrich Theodor, (*1812 Bramstedt), 1832-1850 >Postmeister in Quickborn. Sein Vater Johann Theodor F. (*1779) kauft die Liegenschaft, errichtet den >Posthof und überschreibt ihn 1834 an seinen Sohn. Durch Zukauf von sechs Bauernhöfen ist F. bei Schließung der Poststation 1850 überschuldet und leistet einen Manifestationseid; 1850 Zwangsversteigerung. 1853 lebt F. in der Altonaer Königstraße, danach keine weitere Erfassung bei Volkszählungen im Königreich Dänemark.
Frauen, Max, (1866-1951) Rektor der >Volksschule 1924-1946, verzichtet bei Amtsantritt auf die Nutzung des Schullandes und die damit verbundenen Naturallieferungen. F. verzieht 1946 nach Wesselburen.
Frauenchor von 1920, gegründet von Amanda >Schildt im Gasthof >Grabbe (>Sängerheim). 1955 trennen sich Mitglieder vom F. und gründen den Frauenchor Harmonie (1968 aufgelöst). Der F. tritt regelmäßig gemeinsam mit der >Liedertafel „Vorwärts“ von 1863 auf. Er hat 1946, als die Proben wieder aufgenommen werden, 24 und 1995: 49 aktive Mitglieder, ist 2022 noch aktiv.
Frauenverein (Vaterländischer Frauenverein in Quickborn), 1911 gegründet auf Anregung des Landwirts August >Schreck mit dem Ziel, Mittel für die Einrichtung einer Wohlfahrtsstation aufzubringen. Gründungs- und Vorstandsmitglied ist u. a. Pastor >Engelke. 1917 ist Theodora >Grütter Vorsitzende. Nach 1933 im Zuge der Gleichschaltung im >DRK aufgegangen. Der F. gilt deshalb als einer der Vorläufer des DRK.
Freibad, 1961 Fertigstellung des ersten Bauabschnitts, 1962 Eröffnung der Gesamtanlage. 1996 grundsaniert.
Freie Schule, Privatschule, Feldbehnstraße 55. Kindertagesstätte, Gemeinschaftsschule, Gymnasiale Oberstufe. 2010 gegründet als Grundschule von den >Johannitern (Trägerschaft der Johanniter-Unfall-Hilfe, JUH), geht 2015 in die Trägerschaft der Anerkannten Schulgesellschaft (ASG) aus dem sächsischen Annaberg-Buchholz über. Bis zur Fertigstellung des Neubaus auf dem Gelände der ehemaligen Schokoladefabrik 2018 findet der Unterricht in Containern statt.
Freizeitgelände, ab 1968 am Harksheider Weg 258 angelegt nach Entwürfen des Quickborner Architekten Dieter Klünder. Durch Erdaushub beim Bau der >Autobahn entsteht der sog. Freizeitsee; das Gelände wird mit einem Spielplatz und Spazierwegen gestaltet. Wegen der Sicherheitsauflagen muss der Spielplatz geschlossen werden und wird zum Hundeauslaufgelände. 1968 bis 1972 Bau der >Schießsportanlage des >Schützenvereins Quickborn-Renzel von1928 e. V. 2008 Anlegen eines >Baumlehrpfads und Bau der Tennisanlage des >TuS Holstein Quickborn.
Freytag, Dr. phil. Karl Clemens, (1831-1908), Agrarwissenschaftler, Eigentümer des >Posthofs 1860 – 1867.
Friedenseiche, 1897 als Wilhelmseiche in Renzel gepflanzt zu Ehren Kaiser Wilhelms I. Nach 1918 F. genannt, Namensgeber der >Friedenstraße. Standort der Renzeler Denkmale.
Friedenstraße, Renzel. 1946 gewidmet, Verbindung zwischen >Pinneberger und Dorfstraße.
Friedhöfe, >Kirchhof, >Nordfriedhof, >Heidefriedhof, >Hundefriedhof.
Friedrichsen, Jes Martin, (1886-1958) Bäcker und Konditor, eröffnet 1910 eine Bäckerei an der Kieler Chaussee 112.
F. macht 1912 die Meisterprüfung und erwirbt 1937 die Liegenschaft Kieler Chaussee 78 (später >Café
Hanke) von der >Gemeinde Quickborn. Er und richtet dort das >Café Friedrichsen ein, das von seiner Frau Hildegard geführt wird. Der
Betrieb an der Kieler Straße 112 geht vor 1953 an den Sohn Herbert (1915-2001), der das Geschäft um 1970 aufgibt.
1948, 60 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stiftungsfest des Frauenchors, 1950 Bäckerei Friedrichsen, 1960er Jahre
Friedrichsgabe, Nachbargemeinde, 1821 gegründet als Armenkolonie von Johann Daniel Lawätz (1750-1826). Benannt nach ihrem Schirmherrn, König Frederik VI. von Dänemark, der mit einer Spende den Bau der Schule ermöglicht. Gehört 1889–1948 zum Amtsbezirk Quickborn. 1840 hat die Kolonie 108 Einwohner. Die Schule und die ersten Siedlerhäuser befinden sich an der späteren Quickborner Straße in F., das 1873 freie Landgemeinde und 1958 selbstständig wird. Seit 1970 Teil der Stadt Norderstedt.
Friedrichsgaber Straße, ursprünglich namenloser Feldweg, gewinnt erst nach 1821 durch Gründung >Friedrichsgabes an Bedeutung als Verbindung nach Quickborner-Heide und >Ellerau. Nach dem Bau der ersten >Explosivstoffwerke versuchen diese, den Ausbau durch die Gemeinde zu erreichen. 1914/15 wird die F. auf Veranlassung des Kriegsamts befestigt und ausgebaut. Eine Kleinpflasterung erfolgt 1930 im Zuge von Arbeits-beschaffungsmaßnahmen.
Fünf-Finger-Kreuzung, 1912 beim Bau des neuen >Bahnhofs entstandene Kreuzung der >Feldbehn-, >Torf- und Kampstraße, die bei den AKN-Gleisen aufeinandertreffen; sie wird später zum Unfallschwerpunkt. 1975 durch Neugestaltung der >Torfstraße und Abbruch der >Rauboldschen Kate entschärft. 2006 Sperrung des Bahn-übergangs für den Kfz-Verkehr.
Fuhse, letzter in Quickborn stationierter Oberförster, bezieht 1965 nach Aufgabe des historischen >Hegerei-terhauses am Försterweg 1 ein Gebäude an der >Kieler Straße nördlich des Hotels >Waldfrieden.
Fundstellen, vorgeschichtliche. Etwa 20 Funde im Bereich >Ellerauer Berg, >Mühlen- und >Klingenberg belegen nicht fortgeführte Siedlungen ab ~1800 v. Chr.; weitere F. aus der Jungstein,- Bronze- und Eisenzeit sind: >Bramfeld, >Grimsberg, >Elisenhof, >Himmelmoor, >Seeberge und etwa ein Dutzend >Hügelgräber.
Funkersiedlung, 1935-1938 am >Harksheider Weg, am >Langenkamp und an der >Pinneberger Straße für Angestellte der >Funkstation errichtete Reihenhäuser und ein Doppelhaus.
Funkstation, 1934 erbaute Überseefunkstelle der Reichsflugsicherung an der Heinrich-Hertz-Straße 20. Welt-weite Verbindung mit sechs Empfangsmasten von 76 m Höhe. 1937 empfängt sie die letzten Funksignale des Luftschiffs Hindenburg, das in Lakehurst (USA) in Brand geraten ist. 1939 Übernahme durch die Luftwaffe, Einberufung der Mitarbeiter und deren militärische Ausbildung, Bau mehrerer Baracken, Evakuierung kurz vor Kriegsende. 1945 Übernahme durch die engl. Besatzung. Rückkehr und Einsatz der ehemaligen Mitarbeiter als Kriegsge-fangene. Aufnahme des Betriebs als Meteorological Radio Station. 1950 Übergabe als Wetternachrichtenzentrale an das Meteorologische Amt, (ab 1952 Deutscher Wetterdienst). 1965 Fernmeldebetriebsgruppe. Ab 1972 erste Klimabeobachtungen. 1975 Klimahauptstation, 1988-1996 Standort der >Agrarmeteorologischen Beratungs- und Forschungsstelle. 1991/92 Niederlegung der Funktürme. Erhalt des >Phänologischen Gartens. Seit 2002 werden Räume der F. von der >Bfh - Bildungs- und Förderstätte Himmelmoor GmbH - genutzt.
G
Gärtnerei Matthiesen, 1948 von H. Matthiesen (1920-2012) am Schulweg 7 in >Renzel gegründet. Betriebsauf-gabe 2010, 2019 Verkauf an Oliver Swoboda, der in den Glashäusern Gemüse anbaut.
Gärtnerstraße
1. benannt nach Gärtner Alfred >Twisselmann, ab 1926 Verlaufskorrektur, Pflasterung und Umbenennung in >Marktstraße.
2. ab etwa 1926 Verbindungsstraße zwischen >Pinneberger und >Marktstraße.
Gärtnertwiete, Nebenstraße zwischen >Gärtner- und >Marktstraße.
Galgenberg, >Hügelgrab, volksmundlich so genannt nach dem ehemaligen Gerichtsplatz des Gutes Kaden bei den historischen >Hornbergen am Nordende des Gemeindegebiets, seit 2000 nicht mehr zu Quickborn gehörend.
Ganderke, Gebrüder. Die 1949 in Hamburg gegründete Füllhalterfabrik verlegt 1955 den Firmensitz nach Quick-born, Friedhofsweg 9 (alte Sandkuhle). 1988 umbenannt in Ganderke Plast Engineering und 1990 nach Neumün-ster verlegt.
Ganztagsschule, offen und kooperativ (OGTS), ein Projekt der >Erich Kästner-Hauptschule und der >Ernst-Barlach-Förderschule, startet im November 2003. Schüler der 5. und 6. Klassen (Kinder von berufstätigen Eltern) bekommen an zunächst 2 Tagen/Woche eine warme Mahlzeit und eine Betreuung am Nachmittag.
Gartenhof, Schulstraße 21-23. Ehemalige Hofstelle >Schreck-Behrmann-Wendt. Verkauf von Gartengeräten durch Fa. Böhne 1979-1990, danach Abbruch der Gebäude. 2012 Neubebauung mit zwei Wohnbocks.
Gasversorgung, erste, ab 1927 durch vertraglich geregelte Entnahme aus der Gasleitung Hamburg-Neumünster, verlegt unter der >Kieler Straße.
Gedenkstätten auf dem >Nordfriedhof: Mahnmal für die Opfer des Unglücks der >Explosivstofffabriken; Grabstätten der 15 verstorbenen russischen >Kriegsgefangenen; >Denkmal für ermordete Zwangsarbeiter.
Geerts, Rudolf, von 1938 bis zur Schließung 1981 Gastwirt des >Holsteinischen Hofs.
Gefangenenlager im Himmelmoor. 1914/15 durch die staatliche >Mooradministration erbaute Anlage zur Unter-bringung von >Kriegsgefangenen mit drei großen Wohngebäuden, sechs Baracken und Wachtürmen. Im WK II auch für politische Gefangene genutzt. Nach 1945 werden bis zu 40 zivile Gefangene der Strafanstalt Fuhlsbüttel als Arbeitskräfte untergebracht. Bis zur Aufgabe des Außenkommandos 1970 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen von Strafgefangenen.
Gemeindedirektor, erster, Erwin Salomon, (*1893), 1945 von der Militärregierung eingesetzt, 1949-1950 Heinrich Wellpott kommissarisch. Das Amt des G. wird 1950 durch >Bürgermeister ersetzt.
Gemeinde-Erheber, Steuereinnehmer. Erster Gemeinderechnungsführer ist ab ~1874 wohl der Postagent Carl >Beckmann. Im Auftrage von Johann Nicolaus >Donath jun. erstellt er 1878 eine Liste aller Quickborner, die in irgendeiner Weise steuerpflichtig sind. Neben Grund-, Klasse-, Gewerbe- und Gebäudesteuerpflichtigen werden insgesamt 307 Bürger namentlich erfasst, die zur Zahlung des Armengeldes herangezogen werden. 1884 können Aktien der >AKE bei Beckmann gezeichnet werden. Als G. wird nach ihm der Postagent Peter >Pahl 1903-1915 genannt. Ab 1926 ist Henry Behrmann Rendant der Gemeindekasse.
Gemeindekuhle, >Sandkuhle am >Mühlenberg. Ab 1880 massive Sandentnahme zum Bau der >AKE. 1937 wird durch die Sanitätskolonne, eine SA-Sturmabteilung und die Arbeit Freiwilliger eine provisorische (Kinder-) Bade-anstalt gebaut, die nur kurz besteht, da das Wasser versickert. 1940 wird dort von der Wehrmacht ein Schieß-stand eingerichtet. Nach 1945 wird die G. zur Müllkippe und später zum Bauhof der Stadt Quickborn.
Gemeindeschulze, (von: Schultheiss). Zur NS-Zeit Bezeichnung für >Bürgermeister, dem Sprachgebrauch der Ostkolonisation entnommen. G. in Quickborn: 1933-1945 Phillip >Spilger.
Gemeindesekretär, Hermann Kuhlmann, 1926 – 1930 erwähnt.
Gemeindevertretung, (Gemeinderat), erstmals 1875 auf Basis des preußischen Dreiklassenrechts gewählt. Der >Vogt heißt danach >Gemeindevorsteher. 1892 beschließt die G. ein Statut für eine gewählte Vertretung, die aus dem Gemeindevorsteher und neun gewählten Vertretern besteht, von denen sechs aus Quickborn und drei aus Renzel stammen müssen. 1925-1929 hat der G. sechs Mitglieder der >SPD, neun Personen bürgerlicher Gruppen und zwei Angehörige der KPD. Im Oktober 1945 beruft die englische Militärregierung eine G. aus acht Sozialdemokraten, acht Bürgerlichen und vier Kommunisten. Die Bürgerlichen werden bald danach Gründungsmitglieder des Ortsverbands der >CDU. 1946 ersetzt die demokratisch gewählte G. die von der Militärregierung berufene Vertretung. Sie besteht aus neun Mitgliedern der CDU, acht der SPD und einem der KPD. Der G. bemüht sich, die zahlreichen Probleme der ersten Nachkriegsjahre zu lösen und setzt dafür verschiedene Kommissionen oder Ausschüsse ein: Bau-, Feuerlösch-, Feuerungs-, Finanz-, Flüchtlings-, Licht-, Gesundheits-, Jugendpflege- Personal-, Schul-, Straßen und Wege-, Wirtschafts- und Ernährungs- und Fürsorgekommission (oder -Ausschuss). Danach finden in wechselnden Abständen Kommunalwahlen mit unterschiedlichen Parteien und Ergebnissen statt. 1974 wird die G. zur Stadtvertretung (>Stadtrechte) und 1998 offiziell zur Ratsversammlung.
Gemeindeverwaltung, preußische. Ab 1865, nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen, wird die G. schrittweise reformiert. Für Quickborn gilt von Beginn an: Einführung des Drei-Klassen-Wahlrechts von 1849 und die 3-jährige Wehrpflicht, ab 1870 metrische Vermessung aller Grundstücke und Gebäude, Erstellung von Flurkarten und ab 1878 der sog. Messtischblätter. Ab 1874 werden Liegenschaftsbücher zur Steuererhebung erstellt, der >Vogt wird durch den >Gemeindevorsteher ersetzt. 1876 erfolgt die Einrichtung des Standesamts und 1885 die Veröffentlichung der Grundbücher. Sitz der ersten G. Quickborns sind die Privathäuser der jeweiligen >Gemeindevorsteher. 1929-1979, nach Umbau, der ehemalige >Gasthof Zur Linde, >Marktstraße.
Gemeindevorsteher, 1875-1945 Nachfolger der >Vögte, das Amt wird von der englischen Militärregierung abgeschafft.
Gemeindewerke, 1928 gegründet nach Übernahme der Stromversorgung von der Überlandzentrale Pinneberg. Erster Standort Marktstraße 4 neben der Gemeindeverwaltung. In demselben Jahr Aufnahme der ersten Gasver-sorgung. Nach WK II Ausbau der Kanalisation und Anschluss an das erste Klärwerk 1954. Ab 1962 abschnittsweiser Ausbau der zentralen Wasserversorgung. Büroräume anfangs in der Gemeindeverwaltung, danach in der Feuerwache, Marktstraße 4. Erster Betriebsleiter: Detlef Klingforth 1928-1945. Nachfolger: Johannes Hansen 1947-1967, Dieter Suck 1968-2002, Uwe Timm 2002-2011, Dr. Panos Memedzidis ab 2011. 1971 Umzug der G. in die Gebäude der ehemaligen Genossenschaftsmeierei, Pinneberger Straße 2. 1974 Umbenennung in Stadtwerke Quickborn. Ab etwa 1977 Ausbau der Fernwärmeversorgung. 2009 Gründung der Firma tel.quick GmbH & Co KG und Beginn der Versorgung mit Glasfasernetz, Telefonie und Kabel TV.
Sendemasten der Funkstation, 1966 Gefangenenlager Himmelmoor, 1915 Gasthof und Haltestelle Grabbe ,1914
Gendarm, berittener, mit überörtlicher Befugnis, ab 1867 in Quickborn stationiert. Zu seiner Uniform gehört ein Grenadierhelm.1888 wird Georg Albert Pandikow erwähnt. 1903-1911 wird Heinrich Meßmacher als G. genannt, 1915 Paul Schüler, Kieler Chaussee 145. Später wird die Gendarmerie umbenannt in ˃Polizei.
Genossenschafts-Meierei eGmuH, 1926 gegründet, 1927 Bau des Betriebsgebäudes an der Pinneberger Straße 2 nach Plänen des Architekten Klaus Groth. Zwangsmitgliedschaft und unbeschränkte Haftung bringen an-fangs viele Bauern in finanzielle Bedrängnis. Nach 1965 Fusion mit anderen Meiereien zur Milchunion. Abwässer werden über den sog. >Meiereigraben in die Pinnau geleitet. 1971 Verkauf der Gebäude an die >Gemeindewerke.
Gerberarkaden, 1984 von dem Eigentümer der ehemaligen Gerberei >Schmidt erbauter Wohn- und Geschäfts-hauskomplex an der >Gerberstraße.
Gerberstraße, benannt nach der dort von 1824 bis 1983 ansässigen Gerberei >Schmidt.
Gercken, Jens (*1959), Gründungsmitglied von >Quickborn hilft. 1999 mit Verdienstmedaille des Verdienstordens und 2007 mit Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens für drei Jahrzehnte ehrenamtlichen Engagements ausgezeichnet.
Gertrudenhof, Name ohne historischen Bezug. 2018 erbauter Wohnkomplex an der Feldbehnstraße 66 auf dem Gelände von Carl >Reimers, (genannt Honig-Reimers). Bau der Straße Am Gertrudenhof, benannt nach Gertrud Petersen, die dort von 2004 bis 2012 das Café Gertrudenhof betreibt.
Geschichts- und Museumsverein e.V., gegründet 1977; aufgelöst 1999. Ein wichtiges Ziel, die Gründung eines Museums, wird nicht erreicht. Bis 1994 werden jährlich die Hefte: „Quickborn Ar-chiv Schriften des G.“ herausgegeben, deren Inhalt hauptsächlich auf Recherchen des damaligen Stadtarchivars Jürgen >Hühnke beruht. Der G. gilt als Vorläufer der ˃Geschichtswerkstatt der VHS Quickborn (GWS).
Geschichtswerkstatt, (GWS). 1991 gegründet als Kursus der Volkshochschule der Stadt Quickborn. Erste Leiterin: Christel Papier (1991-1995). Danach Ehrentraud >Römelt (1995-2006), ab 2006 Irene Lühdorff.
Gewerbegebiet Nord, 1974 südlich der >Friedrichsgaber Straße und nordwestlich des Schmalmoorwegs zur ge-werblichen Bebauung freigegeben, später bis Halenberg erweitert.
Gewerbe- und Industriemesse, 2013 von >Energieforum und Lions Club gemeinsam durchgeführt als Plattform für Energieberatung. 2015 Messe ohne Beteiligung des Lions Clubs. Die 4. Messe wird 2017 in Kooperation mit den >Stadtwerken durchgeführt.
Gewerbeverein, ehemals Handwerker- und Gewerbeverein.
Gewerkschaft Hausbach III, Torfabbaubetrieb, 1919/20 gegründet, vermutlich mit Kapital der Firma Gewerk-schaft Hausbach II aus dem Ruhrgebiet und mit dem von Carl >Kühl eingebrachten Anlagevermögen, dem zweiten >Torfwerk an der >Himmelmoorchaussee. Aufsichtsratsvorsitzender ist Paul Adler, Direktor ist Anteilseigner Carl >Kühl. (Gewerkschaft ist eine Gesellschaftsform des preußischen Bergrechts und ähnelt einer AG, deren Anteilsscheine - sog. Kuxe - an der Börse gehandelt werden). Die G. verlegt ab 1920 ein >Torfbahngleis zum neuen >Bahnhof in Quickborn und errichtet eine >Torfstreu- sowie eine >Torfbrikettfabrik an der späteren >Torfstraße mit Anschlussgleis der >AKN. 1932 erwirbt der Torffabrikant Carl Hornung aus Neumünster-Einfeld Mehrheitsanteile der G. und betreibt neben dem Werk in Einfeld zusätzlich das >Torfwerk G. am >Himmelmoor unter Beibehaltung des Firmennamens. Später wird der Sohn Hermann Hornung Eigentümer. Ab 1980 lautet der Firmenname: Torfwerk Quickborn. 2018 wird der Torfabbau eingestellt. Die Liegenschaften werden an die Stadt Quickborn verkauft.
Glismann, (Gliß-, Gliss-,) 1464 in Quickborn (Hans Glißmann) erstmals erwähnte und steuerlich erfasste Bauern- und Schmiedefamilie. 1564 abgabenpflichtiger Hof Gotke G. in Renzel und wahrscheinlich gleichzeitiger Hofbesitz in Quickborn erwähnt. 1589 stiftet der Schmied Johann G. ein Kirchenfenster. 1649 stirbt Jochim G., der 100 Jahre alt geworden sein soll. 1777 gründet Johann G. den sog. >Eichenhof an der >Ulzburger Landstraße. 1791 werden bei der Verkoppelung sieben verschiedene Glismann-Höfe im Erdbuch erfasst: Nr. 13 Johann Hinrich G., Nr. 15 Diedrich G., Nr. 23 Ww. G., Nr. 52 Simeon G., Nr. 54 Tönnies G., Nr. 61 Hans Hinrich G. und Nr. 68 Claus G. Am 10.9.1939 ist Herbert Glismann (*1913) das erste Quickborner Opfer des WK II. Er wird mit militärischen Ehren besetzt, eine Zeremonie, die im Laufe des Krieges eingestellt wird.
Glissmann, Godeke, 1564 erster bekannter Eigentümer einer historischen Vollhufe bey der Kirchen, an der Straße >(Marktstraße), danach Tochter Anna Glissmann (∞ Hinrich Koppelmann). 1625 zweite Ehe der Ww. Anna Koppelmann mit Jürgen >Kudenholdt, (auch Kutenholtz), Sohn des >Vogts Hartig >Kudenholdt. Jürgen Kudenholdt erwirbt 1641 den Rest des >Herrenhofs und überschuldet den ehemals Glissmannschen Hof seiner Frau, der 1643 an den schwedischen Rittmeister Johann Hermann Herling (auch Hermelingk) verkauft wird. 1649 Eigentum des königlich schwedischen Regimentsquartiermeisters Jochim Gerdes und 1664 des Pinnebergischen Hausvogts Detlev Nissen. Ab 1670 bewirtschaftet die Ww. Margarethe Nissen den Hof bis zum Verkauf an Jasper Schmidt 1679.
Glissmann, Peter, übernimmt 1922 die (Wind-) >Mühle von Ernst >Krüger an der Kieler Straße 32. G. gibt 1929 den Betrieb auf und legt die Mühle still.
Glückauf, Kölner Sprengstoffwerke GmbH, errichten um ~1904 in der Quickborner Heide an der (späteren) Theo-dor-Storm-Straße ein Werk zur Herstellung von Bergbausprengstoff. Es wird im Februar 1917 beim >Explosi-onsunglück zerstört und in demselben Jahr in verkleinerter Form wieder aufgebaut. 1922 Teilverkauf von Flächen an die >Hamburg-Quickborner Chem. Industrie AG, Herstellung und Vertrieb metallurgischer Farben. G. wird um 1937 liquidiert. 1940 betreibt an diesem Standort H. >Lenschow die Firma Maschinengroßhandlung & Trans-missionen, Werk Glückauf. Wird 1952 noch als Lager genutzt und 2011 endgültig abgebrochen.
Gnadt, Kurt, Modegeschäft. Ab 1955 Bahnhofstraße 7, später Dorotheenstraße 2. 1990 aus Altersgründen aufge-geben.
Gneisenaustraße, nach 1933 gewidmet. 1946 umbenannt in Goethestraße.
Goedecke, Johann Andreas Friedrich, 1876 als ¼ Hufner erwähnt. 1898-1910 >Amtsvorsteher, erlässt 1900 eine Polizeiverordnung betr.: das Betreten der Friedhöfe in Quickborn. 1891 wird Brüne Hermann Siems als Eigen-tümer der Hofstelle an der Kieler Straße 149 genannt, 1918 Ww. Margarethe Siems, 1964 Sohn Walter Siems. Areal später genutzt von der Firma Mersmann Elektro GmbH. Ab 2006 Standort des Offenen Ateliers Quickborn, ab 2016 Haus des Kunstvereins Quickborn e. V.
Gödeke, Andreas (1613-1688), Pastor in Quickborn 1648-1688, veröffentlicht ab 1664 verschiedene Schriften. G. schreibt Gedichte über kriegerische Ereignisse in Quickborn, die bedeutsame historische Quellen sind. 1669 lässt er den Renzeler Friedrich Seibel wegen gotteslästerlicher Reden an drei Sonntagen an den > Schandpfahl vor der Kirche stellen. Ab 1685 wird G. von seinem Sohn und Nachfolger als Adiunctus unterstützt.
Gödeke, Heinrich Albrecht, (1660-1729), Pastor in Quickborn 1685-1729, Sohn und Nachfolger von Andreas Gödeke, Verfasser von >Kirchenprotokollen. Flieht im Januar 1713 für vierzehn Tage nach Hamburg, als die schwedischen Truppen Quickborn plündern. Vier Beerdigungen finden ohne Pastor statt.
Goethe-Schule, >Grundschulen.
Goldstein, Henri, (1929-2014), Belgier, ab 1940 als jüdischer >Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter in Deutschland inhaftiert, wird im November 1944 in das Torfwerk >Gewerkschaft Hausbach III verlegt und im Mai 1945 von der Besatzungsmacht nach Belgien entlassen. Er schreibt später seine Erinnerungen und löst dadurch umfangreiche Recherchen über die jüdischen >Strafgefangenen im Himmelmoor aus. G. war im sog. >Rotsteinhaus untergebracht.
Golf-Club An der Pinnau e. V., Pinneberger Straße 81 a. 1982 gegründet. Erbaut auf dem Gelände des Hofes >Langeloh ein Clubhaus und den ersten Golfplatz in Quickborn als 18-Loch-Anlage. Ab 2007 wegen häufiger Überflutungen durch die >Pinnau auf höher gelegenem Gelände um 9 Löcher erweitert.
Grabbe, Dietrich Bernhard, (1801-1875), Gründer der Bäcker-, Bauern- und Gastwirtsfamilie, Kieler Straße 55-59. Spätestens 1832 ist G. Bäcker und 1/16 Hufner in Quickborn. Der Sohn Friedrich Wilhelm (*1841) ist Hof- und Bäckereinachfolger. 1912 ehelicht der Enkel Wilhelm Bernhard (1871-1934) Helene Elsabe Friederike, geb. Behr-mann, und wird dadurch Wirt von >Behrmanns Gasthof. Danach Grabbes Gasthof und vermutlich ab dann auch >Sängerheim genannt, wohl gleichzeitig Aufgabe der Bäckerei. Den bäuerlichen Besitz von G. übernimmt um 1905 der Enkel Friedrich Dietrich (1881-1949) und später der Urenkel Bernhard (1909 -1979). 1935 Abbruch des Hofes, um die sog. >Todeskurve beseitigen zu können.
Gragert, Rudolf August, (1891-1970), Schäfer, gründet um 1910 eine Schäferei in >Hasloh, ab ~1952, nach Bau seines Hauses Elisenhofstraße 32, vorwiegend im Bereich >Elisenhof tätig. Bei seinem Tode besitzt er noch über 100 Schafe. G. ist wahrscheinlich der letzte Berufsschäfer in Quickborn.
Grandweg, ursprünglich sandiger Verbindungsweg zwischen >Friedrichsgaber Straße und >Bahnstraße, 1928 mit lehmigem Grand befestigt und anfangs nur von den Anwohnern G. genannt.
Grandwegschule, (auch Heideschule genannt), Friedrichsgaber Straße 57 (Ecke Grandweg), Quickborn-Heide, 1944 im Auftrag der Gemeinde von dem aus Hamburg evakuierten Lehrer Hans Köpcke im ehemaligen Gemeindehaus eingerichtet. Das Gebäude war 1942 als Gemeinschaftshaus für die Heidjer erworben worden. Als Zweigstelle der Quickborner >Grundschule wird sie 1951 geschlossen. Sie ist Vorläuferin der >Waldschule.
Grelck, Hans, Mechanikermeister, 1936 als Schlosser, Himmelmoor (Adressangabe), erfasst. Erwirbt 1937 das Grundstück Ellerauer Straße 1, das 1927 bei der Verrohrung des Hörnborn entstanden ist und zuvor zu den öffentlichen Wegen und Gewässern gehörte. G. baut ein Wohn- und Geschäftshaus und betreibt einen Fahrrad- und Nähmaschinenhandel. Er ist 1964 noch tätig. Später wird das Gebäude von den der Metallwerkstatt A. Mense und einem Antquitätenhandel genutzt. Es wird 1986 gleichzeitig mit dem benachbarten Gebäude Kieler Straße 108 abgebrochen.
Grenz, Artur, (1909-1998), Musiker und Komponist. Musikstudium an der Berliner Hochschule für Musik, Ensem-blemitglied in mehreren erstrangigen Orchestern. G. kommt Ende der 1950er Jahre nach Quickborn und gibt später am Gymnasium Musikunterricht; Mitinitiator bei der Gründung der Musikschule. Er komponiert aus Anlass der Stadtwerdung Quickborns 1974 eine Hymne.
Greve, Carl Wilhelm, Sattler und Zubauer, 1876 erfasst, Chaussee Altona-Kiel 120. 1914 ist der Ingenieur Eduard G. Eigentümer, 1921 gefolgt von der Ww. Anna G., geb. Schöttler. 1926 ist Anna Hatje, geb. Schöttler, verw. G., Eigentümerin und betreibt spätestens ab 1928 bis 1949 ein Geschäft für Rauchwaren, Kaffee und Konfitüren. Dieses wird von Karl Greve (1915-1990) ab 1949 weitergeführt, 1964 noch erwähnt. Ab 1991 griechisches Lokal, das von verschiedenen Betreibern unter den Namen Odyssee und Santorini geführt wird.
Grevsmühl, Heinrich, erwirbt 1914 zusammen mit seiner Frau Agnes, genannt >Tante Agnes, den in Konkurs stehenden >Schmidt's Gasthof. 1915 wird er Teilhaber des >Bahnhofshotels und verkauft seinen Anteil noch in demselben Jahr an den Torffabrikanten Carl >Kühl.
Grimsberg, sandige Geländeerhöhung von 15,4 m ü.M. zwischen Schulweg und >Himmelmoor, hist.: Grevesbarg, nach dem dort (2019) noch vorkommenden Dachs (niederdeutsch: Greve = Dachs). 1791 bei der >Verkoppelung der Feldmark Renzel zugeschlagen, landwirtschaftlich genutzt. Funde von Tonscherben, Steinpackungen und Feuersteinwerkzeugen belegen die zeitweise Besiedlung in der Steinzeit.
Grodthoff, Wilhelm Markus Julius Fotograf, (*1897) lebt ab spätestens 1919 zeitweise im Hause seines Bruders Emil an der >Ulzburger Landstraße Nr. 339. G. ist Teilnehmer des WK II. Er macht zahlreiche Land-schaftsfotografien, Postkartenbilder und Portraits und betreibt später ein Fotogeschäft. Etwa ab 1950 übernimmt er von Rudolf >Schildt dessen Kolonial- und Fotogeschäft am >Harksheider Weg 9-11.
Gronau
1. Grenzbach zwischen Ellerau und Quickborn. Hist.: Grünau.
2. historischer Ortsteil Quickborns >Hof Micheelsen.
Gronaubrücken
1. >Feldbehnstraße. Verbindet Feldbehnstraße und >Ohlmöhlenweg, unbestimmtes Alter, vermutlich spätestens nach Bau der >Ulzburger Landstraße (1779) errichtet. Volksmundlich auch Teufelsbrücke genannt nach dem ab 1900 in der Nähe wohnenden Julius Johann Karl Teiyfel. 1961 erneuert, 1969 zusammen mit dem Ohlmöhlenweg asphaltiert.
2. >Ulzburger Landstraße >Breedenmoorbrücke.
3. >Ellerauer Straße zwischen >Ellerau und Quickborn
Grons, Friedrich Wilhelm, Werkmeister, und sein Sohn, Hermann Friedrich, Landwirt und Grundstücksmakler, (1893-1969), erwerben 1918 einen Bauernhof am Harksheider Weg 99. In den folgenden Jahren werden über zehn Grundstücke, überwiegend im Bereich >Heidkampsmoor, >Holmmoor, Jahnstraße und in der Flur >Ohl Möhlen zugekauft. 1933 beträgt der Grundbesitz ca. 18 ha. Hermann G. vermittelt als Makler den Verkauf zahlreicher Grundstücke in Quickborn, u. a. auch bei der Parzellierung der >Claus-Strüven-Siedlung in Renzel. Das von der Familie bewohnte Grundstück am Harksheider Weg 99 wird später Eigentum der Tochter Helga (1924-2021) und ihres Ehemannes Erich >Plötz, die dort ab 1948 ihren Kohlenhandel betreiben und 1971 die sog. >Ladenzeile errichten.
Grootfeld, 1791: Grote Feldt, ausgedehnte Feldflur am nördlichen Ortsrand, östlich der >Kieler Straße, wohl älteste Feldgemeinheit aus den Anfängen der Ortsentwicklung.
Grote See (Großer See). 1588: Swarte Sehe, durch >Erdfall entstanden. Ab ~1910 setzt sich der Name >Elsensee durch.
Groth-Heide, Harxheide oder Harckesheide. Die >Quickborner Heide ist Teil der überregional ausgedehnten G.
Grothkopp, Rudolph, Zahnarzt, aus Pinneberg, Spezialist für Zahnleidende, richtet ab 1892 eine wöchentliche Sprechzeit in der Gastwirtschaft >Zur Linde an der >Marktstraße ein. 1894 gerät er in >Renzel in der Wirtschaft Edler, (später Gastwirtschaft >Zu den Linden) mit dem Landmann Stiebel in einen Streit um Hypothekenzahlungen. Beim Verlassen des Lokals wird ein Begleiter von G., der Renzeler Zubauer und Landbriefträger Möller, von einem Schuss Stiebels, der G. gegolten haben soll, tödlich getroffen. 1909 wird Grothkopp mit seiner Kutsche am >Bahnhof Mühlenberg von der >AKE erfasst, kommt aber mit geringfügigen Verletzungen davon.
Groth Koppel, 1791: Königliches Gehege, historischer Name für das volksmundlich sog. >Königsgehölz mit steinzeitlichen >Fundstellen und noch sichtbaren Spuren mittelalterlicher Hochäcker.
Grothusen, Gerhard, hoher dänischer Staatsbeamter, (*1765), Grenzkontrolleur. 1798 erste Ehe in Niendorf, 1803 Canal-Controleur in Rendsburg (Eiderkanal). 1816 erwirbt G. eine Liegenschaft in Quickborn am Hamburger Weg, vermutlich Nr. 45 a im Erdbuch von 1791, (etwa Kieler Straße 55/59). Er wird 1817 Leiter der 3. Sektion der Rentenkammer in Kopenhagen. Spätestens 1832 geht die Hausstelle in Quickborn an Dietrich Bernhard >Grabbe.
Grütter, Hugo Heinrich Friedrich, (1867–1933). Nach Tätigkeit als Inspektor auf den gräflichen Gütern Gelting und Damp 1910-1917 wird G. Eigentümer des >Elisenhofs, 1915 Vorsitzender der Gesellschaft zur Begradigung der >Pinnau, >Gemeindevorsteher 1916–1921. 1924 Kandidat der Mittelstandsliste, 1930 Handelsvertreter und Vorsit-zender des Landwirtschaftlichen Vereins. G. verkauft den >Elisenhof an den Fabrikanten Friedrich Hoffmann aus Uetersen, der den Grundbesitz Elisenhof durch Zukauf von 46 ha auf insgesamt 156 ha vergrößert.
Grundmann, Hans, Optiker, eröffnet 1965 das erste Quickborner Optik-Fachgeschäft am >Bahnhofsplatz, später betrieben von seinem Sohn an der Kieler Straße 71.
Grundschulen
1. Goetheschule (Grundschule), Goethestraße, 1966 eröffnet. Der Bau der >Oelting-Siedlung im Dichterviertel Ende der 1950er Jahre hatte wegen des Zuzugs junger Familien die Zahl der schulpflichtigen Kinder sprunghaft ansteigen lassen. Architekt: Richard Jannasch.
2. Grundschule Mühlenberg, im Zusammenhang mit dem Bau des >Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums errichtet, geht 1973 in Betrieb als Grundschule Ellerauer Berg, 1977 neuer Name: G. Erste Grundschule in Quickborn mit angegliederter Vorschule. Seit 2011 DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache).
3. Waldschule, Kampmoorstraße. 1951 als Volksschule mit neun Klassenstufen eröffnet, Nachfolgerin der >Grandwegschule, mehrfach erweitert. 1965 wird dort die erste Lehrküche einer Quickborner Schule eingerichtet. 1971 Einführung der Schularbeitenbetreuung. Zum Schuljahr 1971/72 werden die 5. und 6. Klassen an die >Hauptschule in Quickborn abgegeben. Damit wird die Waldschule zur Grundschule.
Güttloh, 1791 kartiertes Flurstück zwischen der späteren
>Kieler Straße und dem >Prophetensee, nördlich der späteren >Renzeler
Straße, Teil der historischen Feldgemeinheit Retloh. 1832 Standort des >Posthofs. Ab 1996 Name des Gewerbegebiets G., das jedoch südlich der Renzeler Straße auf der historischen Feldhornwisch liegt.
Guttempler. Um 1912 von Hans Rohde eröffnete Gastwirtschaft für alkoholfreien Ausschank, Pinneberger Chaussee 39. 1936 wird die Tochter Auguste Rohde erwähnt. 1945 beschlagnahmt durch englische Besatzer. Danach kurzzeitig Sitz des Arbeitsamtes. Aufgabe des Ausschanks 1946, später Umbau zu Wohnzwecken. 1998 Abbruch und Bau von drei Reihenhäusern.
Gustloffhaus, Name des >NSV-Heims in der NS-Zeit, ehemals >Armen- und Werkhaus an der Kampstraße.
Gustloffstraße: 1936 bis 1945 Name der Querstraße,
Gymnasien
1. Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Ziegenweg. Erstes Gymnasium in Quickborn, 1969 Zweigstelle des Coppernicus-Gymnasiums Norderstedt, 1972 Gymnasium I. 1977 erstes Abitur. 1987: Dietrich-Bonhoeffer-Gym-nasium.
2. Elsensee-Gymnasium, Heidkampstraße, 1982 offiziell
eingeweihten im Schulzentrum Quickborn-Süd, zunächst als Außenstelle des Gymnasiums I eröffnet. 1988 eigenes Gebäude als Gymnasium II. 1993: Elsensee-Gymnasium.
Grandwegschule, um 1948 Guttempler Gaststätte, 1912 Kurt Hamer, 1966
H
Hagedorn, 1819 angelegte Forstpflanzung zwischen >Renzel und Borstel-Hohenraden; 1844 Ausweisung von Ei-chen für Gerber und Schuhmacher.
Hagen, Friedrich, Torffabrikant, erwirbt 1908 das erste >Torfwerk von Hugo> Dyrßen. Er gibt ~1920 den Torfabbau auf und verkauft die Liegenschaft 1926 an Fritz >Henze.
Hagen, Hinrich, 1763 >Holzvogt und Schankwirt im Ortsteil >Bilsener Wohld, ist Gründer der Bauern- und Wirts-familie H. Die Nachkommen betreiben später sowohl die Wirtschaft Bilsener Wohld als auch die Hofstelle Jochim Hinrich Hagens an der Kieler Chaussee 153.
Hagen, Jochim Hinrich (sen.), Nachkomme des >Holzvogtes Hinrich H., wird 1876 als 1/16 Hufner erfasst. Das 1882 noch unbebaute Grundstück Kieler Chaussee 153 geht 1894 an den Sohn Jochim Hinrich (jun.). 1906 wird der Landmann Theodor Jäger Eigentümer, der um 1907 das erste Hofgebäude errichtet. 1934 wird Otto Mumm Eigentümer. 1938 geht der Hof an die Familie >Rabing.
Hakemann, Daniel, erster ansässiger Pastor, 1587–1612. Schon vor dem Bau der ersten >Kirche tätig und vermutlich mit der Bauaufsicht betreut. Seine Ehefrau erhält die Konzession, Bier zu brauen und auszuschenken.
Hamburger Explosivstoffwerke GmbH, 1909 erbaut, 1914 größtes Werk seiner Art in der >Quickborner Heide und Teil eines Komplexes von mehreren >Explosivstoff-Fabriken. Produziert den Sprengstoff der Eigenmarke Titanit (TNT). Wird beim >Explosionsunglück am 10. Februar 1917 völlig zerstört.
Hamburger Weg, in den >Kirchenprotokollen als Weg von Quickborn in Richtung Hamburg erwähnt. Der H. wird ab 1832 durch die >Chaussee Altona–Kiel ersetzt.
Hamburg – Quickborner Chem. Industrie AG, >Quickborn-Heide, spezialisiert auf Herstellung und Vertrieb metallurgischer Farben. Die H. erwerben 1922 Grundstücksteile der ehemaligen Sprengstoffwerke >Glückauf. H. vermutlich um 1937 liquidiert.
Hamdorf, Emma Auguste Mathilde, geb. >Wommelsdorff, ist 1912 Eigentümerin des Grundstücks Kieler Chaussee 125, vormals Ludwig Wommelsdorff. 1915 wird die Krämerei H. erwähnt. 1925 ist Adolf H. Eigentümer und betreibt bis etwa 1964 eine Gärtnerei. 1948 wird er wegen der großen Kartoffelkäferplage im Mai-Juni von der Gemeinde zum Spritzenwart eingesetzt. Ab etwa 1964 firmiert die Gärtnerei als Gartenbaubetrieb Horst Papke.
Hamer, Curt, (1923-2007), Klempner und Installateur. 1962-1978 Mitglied der >CDU-Fraktion und Stadtvertreter, 1968-1977 Wehrführer. H. lässt 1973 einen Feuerlöschteich an der >Tangstedter Straße im Bereich des >Elisenhofs anlegen, der nach ihm benannt wird. Er ist 1977-1987 Kreisbrandmeister und erhält 1986 das Bundesverdienstkreuz.
Hamer, Ernst Gustav Martin, übernimmt 1921 die Klempnerei von seinem Schwiegervater Carl Heinrich >Langehein. Nachfolger wird 1957 der Sohn Curt Hamer, später Enkel Peter Hamer, ab 2012 ist die Tochter Melanie Geschäftsführerin..
Hamern, 1915 Adressenangabe für den aufgegebenen Hof >Fehland an der späteren >Elisenhofstraße, benannt nach der Flur Upn Hammern. Der südliche Arm der Elisenhofstraße wird auf Hasloher Gebiet Hammerkampsweg genannt und gehört nicht zu Quickborn.
Handwerker- und Gewerbeverein, vor 1928 gegründet. Erster Vorsitzender ist der Schneidermeister Johann Harder. Der H. richtet 1929 den >Kreishandwerkertag in Quickborn aus und beteiligt sich 1932 und 1933 am Winterhilfswerk; danach sind keine Aktivitäten protokolliert. 1952 neu gegründet als >Gewerbeverein von Quick-born und Umgebung e.V. 1962-1976 Vorsitzender Tischlermeister Hans >Iden. 1981 stiftet der Gewerbeverein die Weihnachtsbeleuchtung für die Stadt. 2001 löst der letzte Präsident, Matthias Fischer-Willwater, den Verein auf.
Hannig, Albert, († nach 1934), Schmied und Brunnenbauer, kommt als Wandergeselle aus Schlesien nach Quick-born und betreibt ab 1897 die ehemalige Schmiede Johann >Bestmanns an der Kieler Chaussee 45, die er 1907 an Jacob Friedrich Bestmann verkauft. H. siedelt sein Gewerbe beim >Armenhaus an und wird 1930 erstmals als Brunnenbauer an der Querstraße aufgeführt. Von seinen sechs Söhnen werden Albert jun., Hermann und Willy bekannte Handwerker in Quickborn. H. wird zuletzt 1934 als Brunnenbauer an der >Feldbehnstraße erwähnt.
Hannig, Hermann (1899 -1980), Schlosser und Brunnenbauer, Sohn des Schmieds und Brunnenbauers Albert H. Hermann ist vor 1930 am Bau und der Entwicklung des >Merkur–Eilwagens von Hermann >Schmidt beteiligt und wird 1930 als Schlosser an der Querstraße erwähnt. H. wohnt danach bis 1958 im Mühlengrund 7, spezialisiert sich auf Brunnenbau und errichtet 1934 ein Betriebsgebäude an der Feldbehnstraße 19 (>Am Freibad). Das Unternehmen geht später an den Sohn Werner (*1933). 1995 wird der Betrieb aufgegeben und das Gebäu-de/Areal bis ca. 2018 an den Zimmermeister Thies Untied verpachtet.
Hannig, Willy, Maurermeister seit 1937, Sohn des Schmieds und Brunnenbauers Albert H., gründet 1945 als kriegsversehrter Heimkehrer ein Baugeschäft an der Feldbehnstraße 46, 1970 übernommen von seinem Neffen Walter H.
Hansen, C., Ingenieur, plant den Bau einer Schmalspurbahn von Altona zum >Himmelmoor. 1871 betreibt er dort C. Hansen's Dampf-Torf-Preß-Fabrik. H. hat keinen wirtschaftlichen Erfolg, ist aber Pionier der maschinellen Torfgewinnung im Himmelmoor. Die Anlage wird noch 1871 von H. G. >Nothnagel übernommen.
Hansen, Christian Frederik, (1756–1845), dänischer Hofbaumeister. Architekt der klassizistischen >Marienkirche ohne Turm, nur mit Dachreiter. Sie ist sein erster Sakralbau und Prototyp für vier weitere Kirchen in SH (u. a. in Husum) und fünf in Dänemark, darunter die Frauenkirche (Dom) und die Schlosskirche in Kopenhagen.
Hansen, Christian Wilhelm Theodor, (1841-1899) erster niedergelassener Fotograf in Quickborn. Erwirbt 1894 das Haus des Hökers und Zubauern Johann Nicolaus Semmelhack an der Kieler Chaussee 122 und eröffnet ein Fotoatelier. H. verlegt die ältesten bekannten Postkarten mit Motiven aus Quickborn in Zusammenarbeit mit dem Buchbinder Friedrich ˃Dannenmann.
Harksheider Weg, (Harksheiderweg), ursprünglich namenloser Landweg von Quickborn in die Groth Heide, (auch Harxheide oder Harckesheide), vermutlich entstanden durch Schafherden und Abfuhr von Heidekraut. Vor 1710 wird von Harksheidern ein Damm als Kirchweg angelegt und auch von Quickbornern genutzt, dadurch Transitmöglichkeit zum sog. Ochsenweg über Ochsenzoll nach Hamburg. Der H. gewinnt ab 1779 durch An-schluss an die neue >Ulzburger Landstraße an Bedeutung und wird ab 1850 in Karten als wichtig ausgewiesen. 1915 werden sowohl Harksheider Straße (wahrscheinlich Abschnitt von der >Kieler Straße bis >Langenkamp) als auch Harksheiderweg gleichzeitig als Adressen angegeben, 1926 nur noch Harksheider Weg. 1928 durchgehend: Quickbornstraße (nach der ehemaligen Viehtränke >Börn bzw. Quickbo[ö]rn). 1933/34 Umwidmung in >Adolf-Hitler-Straße; ab 1945 einheitlich Harksheider Weg.
Harksheider Weg 3, historisches Gebäude mit erhaltenem Reetdach, 1873 bei der ersten Landaufnahme erfasst und damit eines der ältesten Häuser Quickborns. 1876 Hofstelle des Jägers und Zubauern Albert Timm, danach zahlreiche Eigentümer: 1883 Metta Timm, 1900 Privatier Lange aus Hamburg, 1901 Wilhelm Heine und Metta Timm gemeinschaftlich, 1904 Claus Hinrich Pahl, Auktionator, 1905 Hinrich Gragert, Maurer, 1908 Georg Ladiges, Schuhmachermeister, 1915 Maria Steiner, 1913 Hermann Weltendorf, Barmstedt. 1919/20 Johann Hermann Gottlieb Antonius, Privatier aus Ulzburg. 1932 wird sein Sohn, der Bäcker Hermann Antonius, (1902-1991), Eigentümer. Er baut etwa zu dieser Zeit ein neues Wohnhaus auf dem Nachbargrundstück Harksheider Weg 7. 2020 stehen beide Gebäude noch am >Börnplatz.
Hasenhöhe, alte ortsübliche Bezeichnung für Teile des späteren Geländes der >Neutra-Siedlung, >Marienhöhe.
Hasloh. Erste urkundliche Erwähnung 1253. Seit 2013 ist die Stadt Quickborn Verwaltungsdienstleister für H. (und >Bönningstedt).
Hasselbusch, Arthur, (1897-1950) Schäfermeister, gründet 1932 eine Schäferei am >Weilhorn an der Straße Am Höern in Renzel und erbaut ein reetgedecktes Haus. 1950 wird er bei einem Unfall von seinem Pferdegespann . tödlich verletzt. Nachfolger ist der Schwiegersohn Fritz Berger; der Betrieb wird um 1970 aufgegeben.
Hatje, Hans Hinrich, 1876 erfasst als Glaser, Maler und Zubauer, (später) Am Mühlenberg 2. 1888 geht die Liegenschaft an Jochim Hatje. 1899 wird der Tischler Adolf Brandt Eigentümer, 1908 sein Sohn Friedrich Wilhelm mit der Adresse (1915-1936) >Alte Bahnhofstraße, bzw. >Am Mühlenberg. Zuletzt wird 1947 der Maurer Fritz Brandt erwähnt, gelegentlich verwechselt mit dem Maurer und Bauunternehmer H. Brandt.
Hatje, Wilhelm, Bauer, erwirbt 1881 die 38 ha große Hofstelle von Claus >Ellerbrock, (etwa spätere Ellerauer Straße 6). 1902 tauscht er diesen Hof und Teile der Ländereien gegen die Gastwirtschaft und den Hof des designierten Gemeindevorstehers Heinrich >Lohse, ~Ellerauer Straße 7. H. nennt die Gaststätte fortan: Wirtschaft Wilh. Hatje. 1928 brennt das Wirtshaus ab. 1928/29 erwirbt der Busunternehmer Paul >Mullikas das Hausgrundstück mit der unbeschädigten Altenteilerkate und erbaut auf den Fundamenten der Brandruine ein Be-triebsgebäude. Die unveräußerliche Altenteilerkate wird später von dem Ehepaar Hatje bewohnt, das gleichzeitig den Hausmeisterposten in der Schule hat.
Hauptschule, 1966 aus der >Volksschule hervorgegangen, seit 1992 Erich Kästner-Hauptschule im >Schuldorf.
Hausbach III, Torfabbaubetrieb. Richtiger Name: >Gewerkschaft Hausbach III.
Haus der Diakonie, Kieler Straße 95, ehemalige historische Gaststätte Haus >Roseneck. Seit 1975 Eigentum der Stadt Quickborn, dem Diakonischen Werk mietfrei überlassen. Standort der Werkstatt zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen und von Beratungsstellen der Diakonie.
Haus der Jugend, Ziegenweg 3, 1974 als Jugendzentrum erbaut. Architekten: Dieter Klünder und Gunther Wör-demann.
Haus 25, Am Freibad 25. 2011 von der Stadt erworben. Seit 2012 Kinder- und Jugendbüro.
Hausnummern, seit 1938 vorgeschrieben nach einer Verordnung des Landrats.
Haus Roseneck, Kieler Straße 95, >Roseneck.
Hebold, Paul (1896-1960), ab 1921 Lehrer und ab 1953 Konrektor der >Volksschule, Mitglied der >NSDAP und stellvertretender Ortsgruppenleiter. Er veröffentlicht zahlreiche Beschreibungen von Wanderwegen, heimatkundliche Artikel und selbst entwickelte Fotos. H. setzt sich für die Einrichtung des Schülerlotsendienstes ein und ist besonders aktiv beim Aufbau der >Volkshochschule
Hegereiter, ab 1867 als >Oberförster tituliert. Erster bekannter H.: 1667 Eilert >Wulff, ~1800-1809. Danach Elias Heinrich Christian >König, 1809-1839 Christoph Friedrich >Laage, 1839-1841 Ferdinand Baron v. >Liliencron, 1841-1853 Rathje Reimers, ~1853-1866 Johann Jochim v. ˃ Pein (letzter H. in Quickborn). Nachfolger 1866-1869 Büsch (Oberförster), 1869-1873 Schwerdtfeger, ~1873-1874 Ernst. 1874 wird der Standort des H. in Quickborn zur >Revierförsterei.
Hegereiterhaus, Königliches, 1800 erbaut am (späteren) Försterweg 1, Sitz der >Oberförsterei. 1816 abgebrannt, 1818 größerer Neubau an derselben Stelle, seitdem äußerlich kaum verändert. Wohl ältestes erhaltenes nicht-kirchliches Backsteinhaus in Quickborn. 1874-1965 Sitz der >Revierförsterei, ab 1965 Nutzung als Büro des >Autobahnbauhofs, zusätzlich Bau einer Baracke auf dem Gelände. Ab 1973 für kurze Zeit Anmietung der Immobilie durch die Firma >Enatechnik, danach Verkauf der Liegenschaft und private Nutzung zu Wohnzwecken.
Heggblum, Trutz, (*1945), seit 1960 Mitglied des >DRK und bis 2020 In verschiedenen Bereichen tätig, (u. a. Fernmeldezugführer, Schatzmeister, Bereitschaftsleiter). H. erhält 2001 die Verdienst-medaille des Landesverbandes. 2021 werden seine 60jährige Mitgliedschaft und ehrenamtliches Engagement im DRK gewürdigt: die Rettungsstation Quickborn wird nach ihm benannt, und er bekommt die Bundesverdienstmedaille verliehen.
Heidefriedhof, >Harksheider Weg, angelegt auf 7,2 ha Kirchenland För dem Felbenmohr, das 1791 bei der Ver-koppelung dem >Pastorat zugeschlagen wird. 1946 eingeweiht durch Pastor Johannes Rohwedder anlässlich der ersten Beisetzung. 1950 Bau einer Notkapelle, 1972 Bau der Friedhofskapelle, die 2005 erweitert wird. 2006 >Denkmal für tot geborene Kinder.
Heideschule >Grandwegschule
Heidkamp, 1791 historische Flurbezeichnung, Teil der >Groth-Heide im Umfeld der >Seeberge, südlich des >Harksheider Wegs und östlich der Goethestraße, bis etwa 1930 weitläufig mit Heide bewachsen.
Heidkampsmoor, 1791 historischer Flurname, moorige Wald- und Weidefläche westlich der Jahnstraße und nördlich des >Harksheider Wegs. H. ist 2020 im Kernbereich noch erhalten und dient der Naherholung. Im Immobilienhandel auch als Stadtwald beworben.
Heidmoorgraben, (teilweise verrohrt), entwässert das >Heidkampsmoor und leitet das Oberflächenwasser des Areals in die >Gronau.
Heinecke, Heinrich Gabriel, 1876 erfasst als Eigner der Hofstelle Nr. 66 (Erdbuch 1791), Franz Hinrich Bollmann an der Kieler Chaussee Nr.1. 1912 wird Johann Hinrich August H. (1886-1958) Nachfolger. Danach bis 1935 Heinrich H. im Adressbuch genannt. Später Übernahme durch Hans (>?)Ahrens.
Heinrich-Hertz-Realschule, Am Freibad 7. >Comenius-Schule.Heinrich-Hertz-Straße, nach 1945 gewidmeter ehemaliger Feldweg, während der NS-Zeit >Richthofenstraße genannt. 1934-1992 Standort der >Funkstation.
Heinrich-Lohse-Straße, 1933 benannt nach dem in demselben Jahr in den Ruhestand gegangenen >Amtsvor-steher Claus Heinrich >Lohse.
Helenenhof, Dorfstraße 51. 1650 erstmalig erwähnter Hof Hans Krögers am Westerhörn in >Renzel, danach verschiedene Eigentümer: 1722 Hans (I) Krohn aus Hemdingen, 1752 Sohn Hinrich (I). 1768 vergrößert Sohn Hans (II) die Hofstelle durch Heirat auf 17 ha. 1814 wird dessen Sohn Hinrich (II) Eigentümer. Ihm folgt um 1845 der Sohn Hinrich (III). 1859 heiratet seine Witwe Margaretha (geb. Huckfeldt) Jochim Wrage aus Garstedt und verkauft ihm den Hof. Der Stiefsohn Johann Krohn wird abgefunden. 1884 geht der Hof an den Sohn Jochim Wrages, Wilhelm Ernst. 1919 erbt sein Sohn Johann Heinrich Fritz (1888-1971) den Hof. Nach seinem Tod wird die Witwe Helene (†1985) Eigentümerin. Ihre Enkeltochter verpachtet die Liegenschaft 1993 an die Betreiberin eines sog. Pferdehofs, die erstmalig mit dem Namen H. wirbt. 2001 kauft Margreth Cotterell die Hofstelle, nimmt umfangreiche Renovierungen vor und baut Gebäudeteile mit Wohnungen aus. Den ehemaligen Heuboden über dem Kuhstall stellt sie seitdem für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung.
Helms, Gustav, übernimmt 1952 die Schmiede Johann >Luthers, Kieler Chaussee 45, und verlegt sie um 1961 zum Harksheider Weg 13. Spezialisiert sich auf den Vertrieb und die Reparatur landwirtschaftlicher Geräte und Traktoren. Später übernommen von seinem Sohn Uwe. Dieser vermietet ab 1992 eine Halle an die Firma Udo Beckmann. 2003 Umsiedlung des Betriebs zur Robert-Bosch-Straße 16 und Firmierung als Helms Metallbau. 2019 ist der Enkel Matthias Geschäftsführer. Die Betriebsräume am >Harksheider Weg gehen 2003 an die Firma Udo Beckmann, Autowerkstatt. 2022 dort noch ansässig.
Hemmelmoor, bis 1860 gebräuchlicher (dänischer) Name des >Himmelmoores. Noch 1899 in amtlichen Doku-menten der Gemeinde verwendete Adresse für den Bereich des ersten Torfwerks.
Henri-Goldstein-Haus, >Rotsteinhaus.
Hensel, Klaus-Hermann (*1947). 1970-2020 kommunalpolitisch engagiert. Zunächst als bürgerliches Mitglied, ab 1974 als Mitglied der Stadtvertretung/Ratsversammlung, 37 Jahre lang Erster >Stadtrat. 2004 mit Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille des Landes Schleswig-Holstein, 2020 mit Eintrag in das Bürgerbuch des Kreises Pinneberg und mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Gründungsmitglied und 2012-2020 Vorsitzender des Förderverein Himmelmoor e. V.
Henze, Alex Karl Fritz (1885-1953), genannt: Hauptmann Henze, kauft 1926 die erste >Torffabrik am Dyrsenweg 4 von Friedrich >Hagen. Er führt den Torfabbau nicht fort, sondern betreibt eine Lohnbrüterei, wirbt als Henzes Geflügelhof und ist 1930/31 Vertreter für elektrische Brutmaschinen. H. pflanzt zahlreiche Obstbäume an. 1945 finden mehrere Flüchtlingsfamilien Unterkunft auf dem Hof; ab 1949 nennt H. sich Landwirt. Nach seinem Tode erwirbt Elsa Kowald den Besitz, der 1964 als Obsthof erwähnt wird. Ende der 1970er Jahre erwirbt ein Hamburger Reedereikaufmann die Liegenschaft und nimmt erhebliche Um- und Neubauten im neo-rustikalen Fachwerkstil dieser Zeit vor. Nur das ehemalige Schmiedehaus bleibt nahezu unverändert. In späteren Verkaufsanzeigen wird 1981 als Baujahr angegeben, womit nur der Umbau gemeint sein kann. Um 2016 geht der 90 ha große Besitz an die Hamburger Kaufmannsfamlie Otto, die ab 2019 umfangreiche Neu- und Umbauten vornimmt.
Herberge zur Heimat. 1891 verkauft der Wollspinner und Zubauer Claus Bracker sein Haus an der Chaussee Altona-Kiel 107 an den Tischler Adolf Theodor Ludwig Krull, 1892 wird >Amtsvorsteher Johann Nicolaus >Donath Miteigentümer, vermutlich im Auftrage der Gemeinde als Mitglied des Herbergsvereins der Probstei Pinneberg. 1899 wird Pastor Christian Friedrich Leopold >Alberti weiterer Miteigentümer, wohl für die Kirchengemeinde. Die Herberge hat einen Gastraum mit Ausschank und Unterkünften. Erster Betreiber bis 1905 ist K. Wiedekranz. 1906 wird Carl Rummel alleiniger Eigentümer der H. Die Logiergäste sind meist Handwerksburschen. Der Überlieferung nach sind zeitweise auch junge Frauen untergebracht, die in den >Explosivstoff-Fabriken arbeiten. Nach 1918 wandeln Carl Rummel und seine Frau die Herberge in das Ladengeschäft >Konsumverein für Elmshorn und Umgebung eGmH um. Etwa 1928/29 übernimmt der Schlosser und Fahrradhändler Hans >Minck die Immobilie, zeitgleich wird das neue Konsumgeschäft (>Produktion) in der Bahnhofstraße 4 eröffnet.
Herrenhof, auch als Mayerhof bezeichnet. 1591-1593 nach Niederlegung zweier Höfe erbaut von den Schau-enburger Grafen etwa südlich des >Marktplatzes und östlich der >Marktstraße (später Standort der Feuerwache). Der H. wird ab 1604 für zehn Jahre an den Florentiner Alessandro della Rocca verpachtet. Insgesamt 35 Bauern aus Quickborn und Renzel haben dem Hof Hand- und Spanndienste zu leisten. 1612 wird Levin Zerßen Pächter, ihm folgt 1617 Heinrich Cantzler. Letzter Pächter ist Ahrend >Struckmeyer. 1622 lösen die Schauenburger den H. wieder auf, lassen ihn abbrechen und verpachten die Ländereien an die zuvor dienstpflichtigen Bauern. 1641 erwirbt Jürgen >Kudenholdt die Reste der Hofstelle und schlägt sie zu seinem Hof, aus dem ab 1679 die Vollhufe und Wirtschaft >Schmidt‘s Gasthof hervorgeht. Die Namen Herrenwischhof und Herrenkoppel erinnern an den Hof der Schauenburger Grafen, der nur 30 Jahre bestanden hat.
Herrenkoppel, 1765: Rentzeler Koppel, als Gemeinschafts-Waldweide erwähnt, wahrscheinlich ehemals Teil des >Herrenhofs, später Forst Königliche H. genannt, zwischen Schulweg und >Pinnau gelegen.
Heyden, Hans, (1903-1982), Ingenieur und Konstrukteur des von Hermann >Schmidt produzierten >Merkur-Eilwagens. H. wird 1945 auf Veranlassung der britischen Besatzungsmacht zum ersten ehrenamtlichen >Bürgermeister gewählt. Er setzt sich für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben ein. 1948 tritt er aus Protest gegen die Behinderung der Ansiedlung der >Quibo durch den >Gemeinderat von seinem Amt zurück.
Himmelmoor, atlantisches Regenhochmoor, entstanden nach der letzten Eiszeit. 1588 erstmalig kartografiert als dat Hemmel
More. >Fundstelle steinzeitlicher Werkzeuge. Der Namensursprung ist strittig. Mit Entstehung der ersten umliegenden Dörfer beginnt der
bäuerlich/private Torfabbau, spätere staatliche Verbote werden kaum überwacht. Um 1791 wird das H. im Zuge der >Verkoppelung vermessen,
bonitiert und als königliches (dem Staat gehörendes) Moor mit einer Fläche von ca. 600 ha ausgewiesen. Dem Torfvolumen nach ist das H. das mächtigste Hochmoor in SH. 1791 werden
auch die Randgebiete parzelliert und als sog. >Moorflagen an die umliegenden Gemeinden, deren Bauern, Schulen und Kirchen verteilt.1852 - 1858
erster gewerblicher Torfabbau auf königliche Rechnung. Danach fortlaufende Verpachtung der Abbauflächen an verschiedene Privat-unternehmen: >Dyrßen,
>Hagen, >Hansen, >Hausbach, >Nothnagel, >Kühl. Hoher Bedarf an günstigem Brennstoff in den Städten Altona und Hamburg erfordert bessere Transportmöglichkeiten. Das
führt zum Bau der Eisenbahnlinie (AKE) und damit zum wirtschaftlichen Aufschwung in Quickborn. Die jährliche Vergabe von sog. Losen für privaten
Torfstich wird in den 1960er Jahren eingestellt. Ab ~1914 untersteht die
Verwaltung des H. der staatlich-militärischen >Mooradministration, die auch Gefangenenlager errichtet
und Häftlinge beschäftigt. 1928 wird das H. dem Gemeindegebiet Quickborn zugeschlagen, unterliegt jedoch weiterhin dem Forstrecht. Seit den 1990er Jahren wird die Renaturierung
fortlaufend durchgeführt. 2012 Ausweisung des H. als FFH-Gebiet (Fauna/ Flora/ Habitat) und damit die gesetzliche Verpflichtung, den gegenwärtigen ökologischen Zustand des
H. zu erhalten. 2016 kauft die Stadt Quickborn das gesamte Areal des zweiten Torfwerks (27.000 m²) vom Eigentümer Hermann Hornung und stellt damit die zukünftige Nutzung als
Naturschutz- und Naherholungsgebiet sicher. 2017 Eröffnung eines >Moorlehr- und Erlebnispfads. 2018 vorzeitige Aufgabe des für 2020 vereinbarten
Endes des Torfabbaus. Die Naturfläche des H. ist im Besitz der Landesstiftung Naturschutz. 2023 unter Bundesnaturschutz gestellt.
Hegereiterhaus Försterweg 1, 2019 Hof Wrage (Helenenhof), 2019 Ehem. Herberge zur Heimat, um 1920
Himmelmoorchaussee, ursprünglich namenloser Feldweg vom >Himmelmoorweg zur Mohr Wisch in der Flur Butter Bruch an der >Pinnau. 1910 beantragt Carl >Kühl den Ausbau und die Verlängerung des Weges zum zweiten >Torfwerk (1922 Gewerkschaft Hausbach III). Im WK I werden auf seine Initiative hin Grundstücke angekauft, und eine werkseigene >Pinnaubrücke wird mit Hilfe von >Kriegsgefangenen gebaut. 1919 wird im >Gemeinderat erstmals der Begriff Chaussee zum Himmelmoor protokolliert. 1919-1921 werden die Gleise der >Torfbahn auf dem westlichen Seitenstreifen der H. verlegt. Sie verbinden das zweite Torfwerk mit der >Torfstreufabrik an der >Torfstraße und dem >AKN Bahnhof. 1974 werden die Bahngleise entfernt. 2017 kauft die Stadt Quickborn den privaten Teil der H. und die >Pinnaubrücke.
Himmelmoorweg, ehemals namenloser Feldweg, älteste Verbindung von Quickborn zum Ostrand des Himmelmoores und Nebenweg nach Hemdingen. Er führt vom Ortsteil >Klingenberg über Klingbergmoor bzw. Kibitzmoor zum Meinerskamp. 1791 ist erstmals eine Furt durch die >Pinnau kartografiert, 1860 besteht eine >Pinnaubrücke. Der H. ist damit die kürzeste Verbindung von Quickborn zum Haus des >Moorvogts, den Plätzen des ersten gewerblichen Torfabbaus und zum ersten Torfwerk von 1874 an der Einmündung des (späteren) >Dyr-senwegs. Für den Abtransport des Torfes mit Pferdefuhrwerken hat der H. zu dieser Zeit erhebliche Bedeutung. Ab 1898 werden die Gleise der >Torfbahn zum >Bahnhof Mühlenberg auf dem H. verlegt. Der Abbau der Gleise nach Aufgabe des Bahnhofs 1912 ist nicht dokumentiert.
Hinrichsen Heinrich, (1881-1964) Schlachtermeister, eröffnet 1908 einen Betrieb an der Kieler Chaussee 81, 1911 auch als Wurstfabrik bezeichnet. Heinrich H. jun. (1905-1988) wird sein Nachfolger. Der Laden wird später bis mindestens 1964 betrieben vom Enkel Otto H. und vor 1969 an den Schlachter Gustav Eichner verpachtet. Die Ladenräume werden später an die Landes-Bausparkasse und danach an die Itzehoer Versicherung vermietet.
Hirten Cathe, gemeindeeigene Kate, 1791 im Erdbuch Nr. 103a aufgeführt und kartografiert beim Schlagbohm, etwa >Donathstraße/Ecke >Klingenberg. Wahrscheinlich zeitweise auch Wohnung des Nachtwächters.
Hölting, Christian Gustav Heinrich, Schlosser, erwirbt 1888 das Grundstück Kieler Straße 89/ Ecke (spätere) Pinneberger Straße von Hinrich Albrecht Schmidt IV. und errichtet ein Wohn- und Betriebsgebäude. 1909 wird der Schlosser Joachim Harnack (1879-1957) Eigentümer des Betriebs. Er spezialisiert sich auf Verkauf und Reparatur von Fahr- und Motorrädern. Nach dem Tode Joachims führt vermutlich die Ehefrau Minna den Betrieb bis zur Auf-gabe um 1962. Danach ist das Haus u. a. Standort des Geschäfts Farbenhaus Westphal, der >TuS Holstein Quickborn Geschäftsstelle und des Haushaltsgeschäfts von Paul Gründer. Im WK II wird an der Nordseite des Hauses ein Kiosk angebaut, der später durch ein massives Eckhaus ersetzt und als Eiskaffee Droste & Brodberg und danach als Jevereck und I-Punkt bekannt wird. 2022 sind die Räume Standort einer Fahrschule.
Höppner (Höpner, Hüpner versch. Schreibweisen), Asmus Heinrich, (*1788), zieht 1842 aus Krumbeck zu und erwirbt die 1637 erstmalig erwähnte historische Hofstelle neben der langen Horst-Reyen an der (späteren) Dorfstraße 21 in >Renzel von dem Dorfgevollmächtigten Jochim Ro(h)de. Wegen der Schankerlaubnis für Rohde wird die Hofstelle zeitweilig auch Renzeler Krug genannt. H. nennt sich anfangs Wirt und Hufner. 1856 wird der Sohn Bernhard Hinrich Gustav, (1818-1899), Eigentümer der Hofstelle. Er verkauft sie 1883 an den Landmann und Gastwirt Gustav Langenbeck aus Anger (Magdeburg) und übernimmt das Hökergeschäft Christian >Kuhlmanns. Spätestens 1886 erbaut er ein neues Haus mit Hökerladen an der (späteren) Pinneberger Chaussee 97. Nach seinem Tode 1899 geht der Laden an Karl Schalott. 1903 übernimmt Johann >Iden das Geschäft und richtet eine Bäckerei ein. Aus den drei Ehen Bernhard Hinrich Gustav Höppners gehen mehrere Nachkommen hervor, die Maurermeister in Quickborn und Renzel werden: der Sohn Robert (1882-1957), der Sohn Friedrich Wilhelm (1874-1924), der Enkel Robert (*1902) und der Urenkel Robert (*1932). Die Brüder Wilhelm und Robert bauen vor 1914 zahlreiche Häuser in Quickborn, die noch 2020 durch den Stil der Gründerjahre auffallen.
Hörn, Horn, außerhalb der Ortschaft gelegene Flure, kommen in Quickborn und Renzel mehrfach vor, z. B. als Vörstenhorn, Waterhorn, >Westerhörn, >Weilhorn, Viehorn usw. In jüngster Zeit wird auch der westliche Teil des >Himmelmoores H. genannt.
Hörnborn, auch Herrenborn oder >Pastorengraben genannt. Dorfbach, Abfluss der Feuchtgebiete Waterhorn und Hasenmohr (später Bereich >Malchower Brücke) über die >Hörn, an >Schule und >Pastorat vorbei, dann zwischen Friedhofsweg und >Ellerauer Straße über >Klingenberg zur >Pinnau. Der H. war vermutlich nicht dauerhaft wasserführend, aber bei heftigen Regenfällen häufig überflutet. Früher Einleitung von Abwässern der Gerberei >Schmidt, der Färberei >Rummel und der >Genossenschaftsmeierei; der westliche Teil wird später auch >Meiereigraben genannt. Ab 1832 mit Baubeginn der >Chaussee Altona-Kiel innerörtlich teilweise verrohrt.
Hohenbergen, 1791 kartografierte hügellose und feuchte Feld- und Wiesenlandschaft südlich der Dorfstraße, westlich des >Strüvenwegs. Vermutlich ursprünglich nach einer östlich gelegenen Geländeerhöhung hinter dem hohen Berg genannt. H. ist bis 1947 die postalische Adresse der >Claus-Strüven-Siedlung.
Holmmoor, 1791: Holm-Mohr, Regenmoor östlich der >Ulzburger Landstraße, südlich des >Harksheider Weges, ca. 110 ha Gesamtfläche. 1791 anlässlich der Verkoppelung an umliegende Gemeinden verteilt und nur teilweise zu Quickborn gehörend. Nach jahrelangem Torfabbau sind noch Reste des Moorkörpers erhalten. Durch Ent-wässerung, Urbarmachung und Bau der A 7 stark geschädigt und 1994 unter Naturschutz gestellt.
Holsteinischer Hof, ehemals Gast- und Logierhaus zum Holsteinischen Hof an der Ecke >Kieler Chaus-see/>Marktstraße. 1876 wird Peter Biesterfeld als Gastwirt und 1/16 Hufner erwähnt, 1884 Friedrich Christian Grimm, gleichzeitig Wirt des Restaurants im alten >Bahnhof, 1899 Ferdinand Schulze. Vermutlich gibt er der Wirtschaft den Namen H. 1900 nach Brand neu errichtet. 1905 Sohn Ferdinand Thilo Schulze, 1909 Bau eines Salons, ab 1915 Vereinslokal der >Quickborner Turnerschaft von 1914. 1918 Inhaber Klaus Eckhoff aus Lurup, 1919 Heinrich Schildt. Ab 1934 Ort der Pflichtversammlungen der >NSDAP. 1938 - 1981 Rudi und Lisbeth Geerts. Wegen der Saalgröße (500 Personen) finden dort noch bis ~1970 zahlreiche Veranstaltungen von Vereinen, Schulen und Verbänden statt. 1981 Aufgabe des Betriebs, 1987 Abbruch. 2017 Bau eines Wohn- und Ge-schäftshauses.
Holsten−Stadion, Harksheider Weg 251, städtischer Sportplatz, auf dem Gelände der ehem. Schultannen. Mit erheblicher Eigenleistung von Sponsoren und Mitgliedern des >TuS Holstein Quickborn von 1914 e. V. hergestellt und 1969 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 600. Geburtstag von Quickborn mit einem Leichtathletikwettbewerb eingeweiht.
Holtkampsbek, kleiner Bek (Bach) vom Gebiet> Elisenhof zur >Pinnau, speist >Bad >Sandfurt.
Holzfrevel, trotz einer 1601 erlassenen Waldverordnung der Schauenburger Grafen und der strengen Holz-verordnung der Dänen von 1671 bleibt H. weit verbreitet und üblich. Teilweise auch durch Söldner oder örtliche Gruppen organisiert, richtet sich Frevel der Quickborner besonders häufig gegen das zu Hamburg gehörende Bilsen. H. führt 1731 zur Ernennung eines zweiten >Holzvogtes. 1743 werden 125 Quickborner und Renzeler im Haus des Holzvogts Möllen(r) verhört, müssen danach im Wald über den Stubben einer gefällten Eiche springen und dabei beeiden, den Baum nicht gefällt zu haben. Weil sie den Verlust ihrer Wildweideplätze befürchten, schlagen 1781 die Bauern aus Quickborn 146 Bäume im >Depenbrock, gemeinsam mit den Haslohern (486 Stück), den Tangstedtern (1129 Stück) und den Winzeldorfern (191 Stück).
Holzvogt. 1731 Hans Möllen(r) in >Renzel erwähnt, der zweite H. Johann Münster wird wegen häufiger Waldfrevel von der Obrigkeit eingesetzt. 1763 wird Hinrich >Hagen genannt am >Bilsener Wohld. Der Titel H. wird ab 1867 durch >Förster ersetzt.
Hornberge, 1588: De Hornne Berge, zwei bronzezeitliche >Hügelgräber an der Spitze der Gemarkung Quickborn, am nördlichen Ende der >Bahnstraße, früher mit Grenzpfählen bestückt. Ehemals Gerichtsplatz von Gut Kaden und volksmundlich >Galgenberg und das betreffende Flurstück >Am Galgen genannt. Das letzte Hügelgrab wird beim Bau der >AKE in den 1880ern eingeebnet. Das Gebiet H. und der Galgenberg gehören nach Gebietstausch mit Henstedt-Ulzburg seit 2000 nicht mehr zu Quickborn.
Hotel Stadt Magdeburg, >Stadt Magdeburg,
Hügelgräber. Ursprünglich gab es vermutlich über ein Dutzend, u. a. >Feldbehnstraße: (3), Bereich Schil-ler-/Lessingstraße (>Seeberge) (4-5), Ecke >Peperkamp/>Ulzburger Landstraße, >Am Galgen. Erhalten ist ein einziges an der Feldbehnstraße 73/75.
Hühnke, Jürgen, (1935-2023), Studiendirektor mit den Fächern Germanistik, Geschichte, Wirtschaft und Politik. H. ist 1977 Stadtvertreter, Magistratsmitglied und 2. Stadtrat, Kirchengemeinderat. 1966-1994 Archivar der Stadt Quick-born. Als Vorsitzender des >Geschichts- und Museumsvereins Verfasser des Quickborner Archivs, von anno Domini, Annalen eines Ortes und von geschätzt 1.000 Kolumnen zur Geschichte Quickborns in der örtlichen Presse.
Hundefriedhof, Haustier-Friedhof, 1968 von Gerd Beddig eröffnet, Am Himmelmoor 2, in >Renzel. Erster Tier-friedhof im Raum Hamburg. Nach dem Tode des Gründers weitergeführt von seiner Witwe Susan. Wird 2022 noch betrieben.
Hushahn, Valentin, (~1637-1693), geb. in Hamburg, ab 1673 erster >Küster und Lehrer im neu erworbenen Schulhaus. 1693 wird Henning >Behncke sein Nachfolger. H. ist Stammvater der 2021 noch in Quickborn ansässigen Familie. 1743 werden der Schneider Johann H. und der Schuster Valentin H. erwähnt. Im >Erdbuch 1791 werden unter Nr. 49 Andreas H. (etwa Ellerauer Straße 43) und unter Nr. 58 Johann H. (etwa Torfstraße 10) aufgeführt. 1840 werden erfasst: Andreas H. (*1787), 1/24 Hufner und Schneider, Jochim H. Abschieder (*1778), Andreas H. 1/16 Hufner und Musicus, (*1801). 1876 wird Hinrich H. als 1/24 Hufner und Milcher am (späteren) Dorotheenring erfasst. 1884 wird sein Sohn Johann Eigentümer. Er kauft um 1885 Flächen der Flur Feldhornwisch und baut 1890 das Hofgebäude Kieler Straße 9. 1923 wird sein Sohn Ernst Nachfolger beider Höfe. 1929 verkauft er die Liegenschaft am Dorotheenring an den Dachdecker Heinrich >Dwinger. Der Betrieb an der Kieler Straße 9 geht an den Sohn Adolf (1903-1981) und danach an den Enkel Ernst Adolf. Nach Aufgabe der haupterwerblichen Landwirtschaft verpachtet er das Hofgebäude an veschiedene Betriebe. Ab 1985 baut er mehrere Windkraftanlagen. 1993 beteiligt H. sich aktiv an einer Bürgerinitiative gegen den Bau einer >Mülldeponie im Bereich des >Elisenhofs. 1995 wird ein Teil seiner Feldhornwisch an der >Kieler Straße zum Gewerbegebiet >Güttloh umgewandelt.
Hushahn, Willy, (1902-1982), Bankkaufmann. Vorstandsmitglied und Rendant der >Spar- und Darlehnskasse 1927-1972. 1946-1948 bürgerliches Mitglied im Finanzausschuss der Gemeinde, 1948-1974 Mitglied des >Ge-meinderates, 1959-1970 >Bürgervorsteher.
Huvenbrock, 1588 erwähnter Bereich: Bilsbekniederung und >Weilhorn Weiden.
Huvenbrocksau, später >Nordgraben genannt, natürlicher Abfluss des >Himmelmoores, teilweise Grenze zu Borstel–Hohenraden.
Hügelgrab, Felbehnstraße Bäckerei Iden, Klingenberg, um 1920 Holsteinischer Hof, um 1930
I
Iden, Alwin, Tischler, Sohn des Tischlers Friedrich I., betreibt nach 1945 eine Tischlerei am Harksheider Weg 16. Er spezialisiert sich auf die Einrichtung von Gaststätten. Später Übernahme durch Paul Nowak.
Iden, Hans Friedrich, (1877-1949) Sohn des Bäckers Fritz I., Tischlermeister, richtet 1909 an der Pinneberger Straße 26 eine Bau- und Möbeltischlerei ein, die durch den Sohn Hans und danach durch Enkel Rolf weiter-geführt wird.
Iden, Fritz, betreibt ab ~1865 eine Grützmühle und Bäckerei >Klingenberg 17. Nachfolger ist 1902 der Sohn Hinrich Wilhelm, Kaufmann und Müller mit Saatenreinigung, 1954 noch tätig, danach Willi I. (vermutlich sein Sohn). Um 1970 Aufgabe des Betriebs, Verkauf des Areals an Fa. Stallbaum und Einrichtung eines Pflegeheims. Später Neubau.
Iden, Hans, (1907–1994), Sohn von Hans Friedrich, Tischlermeister, führt die Tischlerei seines Vaters fort und übergibt sie später an den Sohn Rolf, der den 2023 noch bestehenden Betrieb verpachtet. Anfang der 1950er kauft Hans I. die Gebäude Kieler Straße 93 und 93 a (mit einer ehemaligen Scheune des Hauses >Roseneck) und baut dort zusätzlich ein Möbelgeschäft. Dabei werden die alten Feuerwehrgaragen abgebrochen. In den 1960er Jahren gibt I. den Möbelverkauf auf, lässt das Gebäude aufstocken und vermietet die Räume. 1962–1976 ist I. Vorsitzender des >Handwerker- und Gewerbevereins. Ab 2004 ist die Liegenschaft Eigentum der Söhne Rolf und Horst, die sie 2018 an den Eigentümer des >Quickborner Hofes, Prey-Getränkehandel, verkaufen.
Iden, Johann, (1870-1952), Bäckermeister, Sohn des Bäckers Fritz ˃I., erwirbt 1903 den ehemaligen Hökerladen Bernhard >Höppners, Pinneberger Straße 97 in >Renzel, und richtet zusätzlich eine Bäckerei ein. Er besitzt das erste Auto in Renzel (Typ Brennabor) und liefert sein Renzeler Landbrot bis nach Hamburg. 1938 übernimmt der Schwiegersohn, Bäckermeister Carl Röhrs, den Laden und betreibt ihn bis 1956. Der Bäcker Ernst Renner übernimmt den Betrieb danach in Erbpacht. Sein Sohn Frank baut 1965/66 ein neues Wohn- und Geschäftshaus an der Pinneberger Straße 91 und eröffnet dort einen Kolonialwarenladen. Dieses einzige Lebensmittelgeschäft Renzels wird 1980 aufgegeben.
Im Sand, ältester
Verbindungsweg vom historischen Ortsteil >Klingenberg zur >Bilsener Brücke, 1791 zwischen >Grote Feldt und Klinberg Mohr ausgewiesen, mündet ab 1832 am (Drei-) >Meilenstein in die >Chaussee Altona – Kiel. I. wird nach 1832 bedeutungslos für den Transitverkehr und zunehmend besiedelt. 1926 erstmalig als Adresse erwähnt. (Klinberg
Mohr wird 1791 ohne g geschrieben!)
J
Jähn, Karl (Carl), Landmann und Futtermittelhändler, besitzt eine reetgedeckte Kate an der Ellerauer Straße 24. Im April 1924 brennt das Gebäude durch Blitzeinschlag ab. 1934 wird J. von erbosten Bürgern durch das Dorf gejagt, weil er am Eintopfsonntag einen Braten zubereitet. Zuletzt wird er 1935 als Reisender und Vertreter erwähnt.
Jagdfrevel (Wilderei). Das Jagdrecht ist von alters her an den Besitz von Grund und Boden gebunden und dem Landesherrn oder dem Adel vorbehalten. Der Gräflich Schauenburgische Ambts-Wild-Schütz und Landmesser Friedrich Wulff (†1616) ist erster bekannter örtlicher Jagdvertreter des Landesherrn. Ständige Frevel durch grenzüberschreitende Jagd der Kadener Gutsherren führen zu häufigen Konflikten mit den Quickbornern. Die Unterverpachtung der Jagdrechte wird ab 1610 zunehmend üblich und führt zu Spannungen zwischen Einge-sessenen und Pächtern. Den Bauern obliegt zwar die Dienstpflicht als Treiber, sie selbst dürfen aber in der Feldmark nicht mit einer Flinte angetroffen werden. Die Wildereien durch Dörfler häufen sich trotzdem und werden 1894 in Quickborn und Renzel als komplottmäßig bezeichnet. J. gipfelt 1898 in der Verurteilung des Bauern Jür-gen Behncke wegen gewerbsmäßiger Wilderei. Er verrät seine Komplizen nicht und wird zu zwei Jahren Zucht-haus in Glückstadt verurteilt.
Jagdhaus Waldfrieden, Hotel und Restaurant. 1902 von dem Hamburger Industriellen Georg >Niemeyer als Jagd- und Wohnhaus erbaut auf der Grenze Bilsen/Quickborn, Kieler Straße 1, Bilsen. Nach 1945 erworben von Her-bert Linnhoff, der es in ein Hotel und Restaurant umwandelt. 1959 übernommen von Familie Sönnichsen. Ab 1982 wird Siegmund Baierle Eigentümer, er verschafft dem Haus die Anerkennung als Romantik-Hotel.
Janssen, Richard, (1950-2022), Sportjournalist, 1998 Bürgermeisterkandidat der SPD. Mitbegründer des >Eulenrings und des >Kinderhilfswerk e. V. Quickborn sowie zeitweilig Vorsitzender. J. beteiligt sich an zahl-reichen Aktionen zu Gunsten sozial Benachteiligter.
Japp, Christian Daniel, (1807-1883), Lehrer in >Renzel 1835-1879, erwirbt 1860 eine Zubauernstelle Am Klotzenmoor 10. Um 1865 errichtet er eine Kate auf Schulland am (späteren) Schulweg 7.
Jehovas Zeugen, Glaubensgemeinschaft, hat nach dem WK II ihren Gemeindesaal (den sog. Königreichssaal) im Hause
Kieler Straße 44. Das Gebäude wurde wahrscheinlich zwischen 1915 und 1918 von dem Zimmerer Hinrich Krohn erbaut, der 1915 erstmals an der >Harksheider Straße erwähnt wird und danach bis wenigstens 1936 an der Kieler Straße 44 lebt. 2023 wird das Gebäude als Standort der Glaubensgemeinschaft aufgegeben und zum
Kauf angeboten.
Jenßen, Christian, (1836-1910), ab 1875 Hauptlehrer, später auch Organist, geht 1900 in den Ruhestand und er-hält den Hohenzollerschen Hausorden. Sein Nachfolger als Organist wird Hauptlehrer Wilhelm Lamp. 1899-1908 ist J. Vorsitzender des Aufsichtsrats der >SpaDaKa.
J. G. Schreiner Gmbh & Co KG, 1950 von Joachim Schreiner gegründet, aus dem Betrieb seines Schwiegerva-ters Henry >Rohde hervorgegangen. Betreibt dessen Tankstelle weiter, handelt ab 1970 zusätzlich mit Mineralöl, ab 1975 auch als internationale Spedition tätig. 1984 Verlegung des Geschäftssitzes in die Max-Weber-Straße 10, Errichtung einer Werkstatt und eines Umschlag-Terminals. Ab 1980 Gründung von mehreren Niederlassungen im In- und Ausland und Übernahme anderer Betriebe.
Jörgensen, J. P., (1852-1933), dänischer Betoningenieur, baut 1903 eine Betonwarenfabrik an der >Feldstraße, später übernommen von Georg >Rademacher, später als >Rademachers Kuhle bezeichnet.
Johanniter-Unfall-Hilfe, Ortsverband Quickborn. 1974 gegründet. U. a. Träger von zwei Kindertagesstätten.
Johannsen, C. W., eröffnet 1896 ein Uhrmacher- und Juweliergeschäft, Kieler Straße 111, inseriert 1953 zuletzt. Danach Übernahme durch Uhrmacher Heinz Lohmeyer, ab ~1963 Uhrmacher Friedhelm Kröger. Ab September 1978 Nutzung des Hauses durch Kunsthandel >Uhlenpotter. 1990 Abbruch und Bebauung des Geländes mit Alters - und Pflegeheim, später >Buchenhof.
Jording, Christian Heinrich, Bauer, erwirbt 1883 die 1/3 Hufe von Claus Hinrich >Schelck, 1791 im Erdbuch Nr. 14 als Scheelcke aufgeführt am (späteren) Klingenberg 9. 1896 wird Christian Friedrich Wilhelm J. Eigentümer, ihm folgt 1920 der Sohn Johann Hermann. Sein Sohn Werner J. (1931-2008) erlernt das Stellmacherhandwerk bei Hans >Talgenberg in der ehemaligen Werkstatt von August Carl >Richter und kauft später dessen Ausrüstung. 1956 übernimmt er den elterlichen Hof. Werner J. bleibt ohne Nachkommen und bewirtschaftet den Hof allein. 2008 geht die Liegenschaft an eine Erbengemeinschaft und 2012 an einen Investor, der das Hofgebäude abbrechen lässt und das Grundstück neu bebaut.
Jürs, Heinrich Fritz Helmuth sen., Schmiedemeister, übernimmt ~1914 die ehemalige Schmiede von Max >Behnke am >Klingenberg 21. 1930 Huf- und Wagenschmiede, 1936 zusammen mit seinem Sohn Heinrich jun. (1884- 1963) erwähnt. 1949 betreibt J. jun. Hufbeschlag, Wagenbau und Kolonialwarenhandel. Um 1963 Über- nahme Betriebs Kfz-Reparaturbetrieb Karl Litzlbauer bis 2018.
Jugend−BRASSBAND Quickborn e. V. >Jugend-Spielmanns- und Fanfarenzug.
Jugend-Spielmanns- und Fanfarenzug, 1964 gegründet auf Initiative von Rektor Willi Krück. Zunächst der Volkshochschule unterstellt, Proben zusammen mit dem Blasorchester der VHS. Der J. ist 1965–1967 eine Arbeitsgemeinschaft der VHS, Leiter Walter Arndt. 1967-1975 Leiter Martin Böttcher. Als die VHS städtisch wird, setzt Reinhardt Schaffarzyk, der 1. Vorsitzende des Spielmannszuges, die Beibehaltung der Rechtsform e. V. durch. Herbert Gädigk unterrichtet und baut den Fanfarenzug auf. 2017 umbenannt in: >Jugend - BRASSBAND Quickborn e. V.
Juhl, Valentin, landwirtschaftlicher Inspektor, Invalide des WK I und körperlich stark eingeschränkt, gründet 1926 am Grandweg 57 auf ca. 0,75 ha Heidebrachland eine Hühnerfarm. J. bringt bis zu 1000 Legehennen in fünf fahrbaren Hühnerställen unter. Die Tiere können auf dem Land frei laufen, müssen aber zusätzlich gefüttert werden. Ein Dreiradauto Typ Goliath mit hölzernem Chassis dient als Transportmittel für die Vermarktung in Hamburg. Der Betrieb floriert bis 1932 gut und muss dann wegen staatlicher Preisvorschriften aufgegeben werden. Der Sohn Hans-Otto J. betreibt danach eine Baumschule, für die 1964 noch inseriert wird.
Jungclausen, Dr. Siegfried, Zahnarzt,> Kieler Straße. 1926-1936 erwähnt.
Jungclausen, Dr. med. Werner, praktischer Arzt, Marktstraße. 1926-1930 erwähnt.
Junges Wohnen, Bezeichnung für die von der Stadtverwaltung auf die Bedürfnisse junger Familien ausge-richteten B-Pläne und Vergabe von Baugrundstücken, ab 2009 verwirklicht mit den Projekten Junges Wohnen I und II.
Junges Wohnen I, Baubeginn 2009. 30 Einfamilienhäuser: preisgünstiges Bauland für junge Familien mit Kindern in der Straße Achtern Sand.
Junges Wohnen II, 2012 im Bereich Raiffeisen-/Marktstraße: 19 Baugrundstücke. Eine Straße wird nach Chris-tian Friedrich Leopold >Alberti benannt.
Jungjohann, Fritz, Fischhändler, >Kieler Straße 124, eröffnet vor 1915 eine Fischhandlung, verteilt ~1930 am >Marktplatz Fisch im Namen der >Volksküche. Geschäftsaufgabe in den 1950er Jahren.
Jungkind, Lisa
(Mädchen- und Künstlername), korrekt: Lisa >Schäffer (1911-2001), Opernsängerin, Ehefrau des Quickborner Zahnarztes Dr. Curt >Schäffer, ist
1933-1954 eine bekannte Sopranistin und mehrere Jahre an der Staatsoper in Hamburg engagiert.
Betonwerk Jörgensen, um 1910 Fischhändler Jungjohann, 1930er Hof Juhl am Grandweg, um 1926
K
Kahle Walter, (1891-1971), Sohn von Wilhelm ˃Kahle, 1928 Tischler Am Mühlenberg 9, 1930-35 als Autover-mieter und Chauffeur tätig. K. wird 1945 von den Engländern zum ˃Amtsvorsteher (1945-1948) ernannt und damit zum Chef der ˃Polizei, (Chief of Police) bis 1948. Er betreibt 1964 noch seine Autovermietung am ehemaligen Standort.
Kahle, Wilhelm, (1891-1953), Zigarrenmacher, 1916 zugezogen aus Altona, Vorsitzender des >SPD-Ortsvereins Quickborn. 1919-1923 Mitglied des >Gemeinderats und des Kreistags, ab 1919 stellvertr. >Amtsvorsteher. K. betreibt zeitweise einen Verkaufsstand für Zigarren. 1952 als ältester Sozialdemokrat in SH geehrt.
Kampfgenossen-Verein von 1848/51. 1901: 12 Mitglieder, 1908: 4 Mitglieder.
Kampfgenossen-Verein von 1870/71, gegründet 1872 von Veteranen des dt.-franz. Krieges. 1891: 75 Mitglieder, 1901: 26 Mitglieder, 1906: 24 Mitglieder. 1896 Aufstellung eines >Denkmals (Obelisk) neben der Kirche zu Ehren der im Krieg 1870/71 Gefallenen. 1937 wird der Verein als Militärische Kameradschaft Quickborn in die NS-Kriegskameradschaft umgewandelt.
Kamphuis, Gaststätte, Kampstraße 57, ehemals >Eiscafé-Matthey.
Kampmoor, moorige Fläche, Teil der historischen >Groth-Heide, 1791 kartografiert, östlich der (späteren) Straße Feldweg und südlich des >Meeschensees, wird nicht an Bauern vergeben, sondern 1794 dem fiskalischen Forst zuschlagen. Ab ~1806 werden Teile des K. entwässert, mit >Einhegungswällen versehen und aufgeforstet. 1934 beginnt eine groß angelegte Urbarmachung, bei der nur 5 ha als Naturstätte erhalten bleiben.
Karten, historisch bedeutsame für Quickborn:
1. Preußische Landaufnahme. In Quickborn beginnt ab ~1872 die sog. Urvermessung nach dem metrischen System: Vermessung aller Grundstücke und Einmessung aller Gebäude, Darstellung in Grundstückskataster- und Flurkarten, zusammengefasst in den Messtischblättern im Maßstab 1: 25.000. Erstes MTB Quickborn veröffent-licht 1878, danach: 1888, 1898, 1919, später verschiedene Neuauflagen. Die MTB sind Grundlage vieler Ge-brauchskarten. Die Angaben der Urvermessung werden ab 1876 in den Liegenschaftsbüchern erfasst und sind Grundlage für die Besteuerung des Grundeigentums. In der Folge werden ab 1885 die Grundbücher erstellt und deren Nummern im Amtsblatt veröffentlicht.
2. Varendorf-Karte, basiert auf der >Verkoppelungskarte von Johann Bruyn 1792-94. Erstellt zu militärischen Zwecken von Major Varendorf im Auftrage des dänischen Königs mit detaillierter farbiger Darstellung des Gemein-degebiets von Quickborn, aber ohne Gemarkungsgrenzen. Bevorzugt werden Geländetyp, Passagen, Brücken, Seen und Bebauung, jedoch sind nur wenige Flurnamen wiedergegeben.
3. >Verkoppelungkarte. 1791 erste Vermessung Quickborns und Renzels anlässlich der Landreform durch Land-messer Justi im Auftrage des Vermessungsbüros von Johann Bruyn. Mit verbindlichen Grenzen öffentlichen und privaten Besitzes, farbig, nicht eingenordet, enthält eine Maßstabstabelle in Hamburger Ruthen und historisch überlieferte Namen der Fluren, Feldstücke, Auen und Wälder. Gebäude und Grundstücke sind numerisch einer Namensliste mit >Erdbuchnummern zugeordnet und damit wichtiger Bestandteil der Heimatforschung. Beide Originale sind im Landesarchiv SH einsehbar. Mindestens ein weiteres Original von >Renzel befindet sich in Privatbesitz, da ursprünglich ein Exemplar im Ort verblieb.
Kellerberg, Geländeerhöhung, etwa (späterer) Friedhofsweg 1, am >Hörnborn, benannt nach dem Schuster Peter Keller (†1712), 1692 aus Pommern zugezogen.
Kibitz-Mohr, (auch Kibitz-Weide), Weiden im Ortsteil >Klingenberg, benannt nach den früher dort nistenden Kie-bitzen.
Kieler Chaussee, etwa ab 1910 Name der >Chaussee Altona−Kiel, innerörtlich auch als Hauptstraße bezeichnet. Ab 1926 kommen die Namen K. und >Kielerstraße gleichzeitig vor. Nach 1927 wird nur noch der Name >Kieler Straße auf Schildern verwendet.
Kieler Straße, verschied. Namen ~1910- 1927, >Kieler Chaussee, bzw: >Chaussee Altona-Kiel.
Kieler Straße 147, historische Fachwerk-Kate, reetgedeckt, vermutlich vor 1878 erbaut. Sie geht 1881 von dem ¼ Hufner Friedrich Wried(e) an den Arbeiter Johann Lorenz Semmelhaack,1896 verkauft an den Händler Jacob Petersen aus Ottensen und 1897 an den Fettwarenhändler Peter Holst. Weitere Eigentumswechsel sind nicht dokumentiert. Die Kate ist zeitweilig unter Denkmalschutz gestellt. Der Urzustand des Gebäudes ist 2022 noch gut zu erkennen.
Kinderhilfswerk e. V., 1987 gegründet von Dr. Volker Krainbring und Richard Janssen. Wirbt beachtliche Sum-men zugunsten kranker, behinderter und sozial bedürftiger Kinder ein und setzt sich u. a. für die Suchtprävention an den Schulen und Kindergärten ein sowie gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern, indem es den >Wen-depunkt mitfinanziert.
Kinderreichen-Siedlung, 1936 von der 1919 gegründeten Schleswig-Holsteinischen-Heimstätte erbaute Doppel- Siedlungshäuser, Jahnstraße 1-19, bestimmt für kinderreiche Familien.
Kinos
1. >Quickborner Lichtspiele 1926-1957,
2. Filmeck 1954-1957 im >Quickborner Hof,
3. Tivoli 1957-1962 im >Quickborner Hof,
4. Capitol am >Bahnhof 1954-1967,
5. Beluga, >Güttloh 1-5, seit 1997.
Kirche, erste, ohne überlieferten Namen, 1589 eingeweiht, ersetzt die >Marienkapelle. Sie ist ein hölzerner Bau ohne Turm, mit bunten Glasfenstern, die von dem Schmied Johann >Glißmann, Graf Ernst von Schauenburg und dem Ellerauer Vollhufner Jasper Semmelhack gestiftet werden. Die 200pfündige Glocke ist in einem Dachreiter befestigt. 1754 wird die K. mit einer Orgel ausgestattet. Ab 1803/04 ist sie so baufällig, dass sie nicht mehr genutzt werden kann. Das Inventar wird beim Hufner Johann Lorenz >Semmelhack gelagert. Gottesdienste finden im Haus des Kirchenjuraten Hinrich Albrecht >Schmidt statt. 1807 wird mit dem Bau der >Marienkirche begonnen.
Kirchen
>Kirche, erste, namenlos
>Christuskirche
>Maria, Hilfe der Christen
>Marienkirche
>Martin-Luther-Kirchengemeinde
>Neuapostolische Kirche
Kirchenbücher, (historische), etwa 1645 durch Kriegseinwirkung vernichtet, ab 1648 fortgeführt von Pastor Andreas >Gödeke.
Kirchenchronik
1. 1902 begonnen von Pastor Dr. Wilhelm >Brede, zur Fortführung angelegte Chronik der Kirchengemeinde Quickborn.
2. Chronik der Kirchengemeinde Quickborn. Ab 1905 erstellt von Pastor Karl Johannes >Engelke, mit nachträglich zusammengestellten Angaben zu den Anfängen der Kirchengemeinde.
Kirchenprotokolle, 1700 angefangene bedeutsame historische Notizen des Pastors Hinrich Albert >Gödeke mit zusätzlichen Informationen aus der Zeit seines Vorgängers und Vaters Andreas Gödeke.
Kirchhof, älteste christliche Begräbnisstätte Quickborns, an der Kirche gelegen. 1861 um ca. 1.800 qm erweitert durch Abtrennung vom Pfarrgarten. Standort der >Denkmale für die Gefallenen 1914-1920 und die Toten und Ver-missten beider Weltkriege. Seit 1997 nicht mehr für Erdbestattungen, seit 2003 nicht mehr für Urnenbeisetzungen genutzt. Aufhebung für 2023 vorgesehen.
Kirchspiel Quickborn (K= Pfarrbezirk, Parochie), 1589 gegründet durch Abtrennung von Rellingen und Ersatz der >Marienkapelle durch die erste >Kirche. K. 1685 vergrößert durch Einpfarrung Garstedts, >Haslohs und zeitweilig >Elleraus. 1840 werden bei der >Volkszählung die Armenkolonie >Friedrichsgabe, Bilsener Wald, Dreibeck, Garstedt, >Gronau, >Hasloh, Harksheide, Quickborn und Quickbornheide zum K. gezählt. 1845 werden Buckhorn, Garstedt, Garstedter Damm, Hasloh, Harksheide, Ochsenzoll, Ohe, Quickborn Stürhagen und Syltkuhlen mit insgesamt 2.590 Personen dem K. zugerechnet, das zu dieser Zeit wohl seine größte Ausdehnung hat. 1958 werden >Ellerau und ein Teil von Quickborn-Heide aus Friedrichsgabe−Ellerau aus- und in die Kirchengemeinde Quickborn wieder eingemeindet. 1986 wird >Ellerau, 1972 >Hasloh selbstständige Kirchengemeinde; 2001 fusionieren die Gemeinden Quickborn und Hasloh zur Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh.
Kirchwege (nach Erst- Erwähnung)
1. Quickborn - Rellingen, vor 1589, vom >Surend über die >Tangstedter Straße, >Groth Koppel und Tangstedt, gleichzeitig Weg zur >Wulfsmühle.
2. Renzel - Barmstedt, anfangs wahrscheinlich über >Hörn, Bilsbek, Hemdingen und Heede, später bis 1589 vermutlich künstlich angelegter Damm über das >Himmelmoor nach Hemdingen und Heede.
3. Harksheide - Quickborn, nach 1589 wegen Zugehörigkeit zum Kirchspiel Quickborn von den Harksheidern angelegt, 1710 von den Quickbornern beschädigt, wird später zum >Harksheider Weg.
4. Renzel - Quickborn, von 1589 bis ca. 1870 über Pinnauweg, älteste >Pinnaubrücke an der >Groth Koppel und >Tangstedter Straße, danach Landweg Pinneberg - Quickborn.
5. Hasloh - Quickborn, ab 1685 >Alter Kirchweg zum >Grote See an die >Chaussee Altona-Kiel.
6. Ellerau - Quickborn, 1791 führt ein teilweise kartografierter Stieg vom Kerkerkamp an der >Gronau über den >Ellerauer Berg zwischen Heidkoppel und Waterhorn zum sog. Ellerauer Kirchenstieg und mündet bei der Kirche in den Weg nach Ellerau.
Kistenmacher, Hans, (†1735), >Vogt 1722-1735, übernimmt 1728 den Hof mit Ausschank (später Gastwirtschaft >Bilsener Wohld) an der >Bilsener Brücke von Johann Gätjens und hat die Aufsicht über den Zollbaum. K. wird als Branntweinbrenner bezeichnet. Er unterschlägt Gelder, die er kassiert für die Erlaubnis, in der Heide >Plaggen hauen zu dürfen. K. wird nach Pinneberg zitiert; die Gebühr entfällt danach für das Plaggen auf der wilden Heide. 1732 klagen die Quickborner in Kopenhagen gegen ihn, weil er eigenmächtig Land ausweist und ohne königliche Genehmigung Bäume fällt. 1734 verspielt er im Krug ein Pferd und muss Strafe zahlen.
Kläranlage, erste, 1954 erbaut. Nach Gründung des Abwasserzweckverbands 1965 Bau des Hauptsammlers West und des 1973 eröffneten Klärwerks in Hetlingen. Nach dem Bau der neuen K. 1974 kommt es zur nachhaltigen Verbesserung der (Pinnau-) Wasserqualität, die Kanalisation wird seitdem laufend erweitert.
Kleingärtnerverein Quickborn e. V., 1946 gegründet. Parzellen auf Flächen am >Ellerauer Berg und auf dem angemieteten >Engelskamp an der >Renzeler Straße.
Kleinholz, Hermann, Dentist, (1902-1975). Richtet 1927 seine erste Praxis im 1. Stock des >Holsteinischen Hofes ein, danach >Am Mühlenberg, ab 1954 Bahnhofstraße 6. K. ist 1923 Mitbegründer der Theatergruppe >Quickborner Speeldeel, ab 1927 Mitglied der >DRK−Bereitschaft. 1937 wird unter seiner Leitung die >DLRG-Ortsgruppe gegründet.
Kieler Straße 147, um 1910 Hof Kock, Bahnhofstraße, um 1912 Kino Capitol, 1955
Klepper, August, Lehrer, Bauer, (1909-1980). Kommt 1925 mit seinen Eltern aus Westfalen nach Quickborn. Wird 1929 Lehrer in Neustadt/Holstein und ab 1950 Realschullehrer in Quickborn. Er ist 1956-1962 auch Bauer auf dem Hofe seiner Frau Gerda >Mohr, Pinneberger Straße 34. 1962 wird sein Sohn Ulf Hofnachfolger. 1967 baut K. ein Altenteilerhaus in der >Marktstraße 34. Er ist 1962-1977 Mitglied des Aufsichtsrats der >SpaDaKa und erhält die Raiffeisenmedaille in Gold.
Klepper, Ulf, (1938-2013), Landwirt, Agraringenieur, Sohn des Lehrers und Landwirts August Klepper, bewirt-schaftet ab 1962 den Hof seiner Eltern, >Pinneberger Straße 34. K. gibt die Landwirtschaft später auf und ist 1978 Mitglied der Stadtvertretung für den >Bürgerblock Quickborn. Die Hofstelle wird 2020 mit einer Größe von ca. 8 ha zum Kauf angeboten.
Klepper, Wilhelm (I), zieht 1925 mit Frau und sieben Kindern aus Westfalen zu und erwirbt die 1904 von Hinrich (I) >Seimer gegründete Hofstelle Oltmann, Pinneberger Straße 67. Der Sohn Heinrich (*1906) heiratet später auf die Hofstelle >Seidler in Renzel, der Sohn August studiert, wird Lehrer und heiratet auf den Hof >Mohr, Pinneberger Straße 34. Der Sohn Wilhelm (II) erbt die Hofstelle seines Vaters und adoptiert seinen Neffen Hans-Walter K. (1935-2020), Sohn Heinrichs und Bruder des CDU-Lokalpolitikers Wilhelm >K. Wilhelm (II) ist bis 1945 Ortsbauernführer. Um 1955 übernimmt Hans-Walter den Hof seines Adoptivvaters und wird später zeitweise Vorsitzender des >Bauernverbandes Quickborn, Leiter des Hegerings, Mitglied im Kirchenvorstand sowie 1955 und 1958 Schützenkönig. Um 1995 übergibt er den Hof an den Sohn Uwe und Ehefrau Maren.
Klepper, Wilhelm, Enkel von W. I, (1940-2018), Landwirt, Vertreter, spätestens ab 1969 Mitglied des >CDU-Ortsverbands und 1970 bis 1994 Mitglied der >Stadtvertretung. Im Bau- und Wegeverband politisch aktiv, 1982-1986 Vorsitzender des Werkausschusses, setzt sich besonders für die Entwicklung >Renzels und den Bau des >Dorfgemeinschaftshauses ein. K. ist viele Jahre lang Vorsitzender des >Schützenvereins Quickborn-Renzel e. V.
Klingenberg, Namensursprung unklar, historischer Ortsteil, zum ältesten Siedlungskern gehörend, nahe dem Flurstück Klinbergmohr gelegen. (Schreibweise 1791: ohne „g“ hinter dem „n“). K. ist Standort einiger der ältesten nachgewiesenen Hofstellen und Name der Straße vom >Marktplatz nach Norden zur >Kieler Straße, oft fälschlich mit Am Klingenberg bezeichnet.
Klingforth, Detlef, (*1902), ist 1928-1945 Betriebsleiter der >Gemeindewerke. 1933 Mitbegründer der >Quickborner Speeldeel, ab 1935 Ortswart der NS-Gemeinschaft KDF, 1945 wegen Mitgliedschaft in der NSDAP entlassen. K. gründet um 1950 die Firma Klingforth & Sohn, Elektrogeräte, an den Standorten Bahnhofstraße 7 und Heinrich-Lohse-Straße 1 (Sohn Karsten), später nur noch Bahnhofstraße 16.
Klitzke, Otto Emil Gerhard, (1871-1943) Malermeister, lässt sich 1890 in Quickborn nieder, kauft 1896 von Jo-hann Nicolaus >Donath jun. das Haus Kieler Chaussee 121. Das Geschäft wird weitergeführt durch Sohn Erwin und ab 1964 durch den Enkel Otto, der den Betrieb 1993 an die Firma Soetje verkauft. Das Haus wird 2018 abgebrochen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt.
Klöngasse, 1980 erbaut als Laden- und Fußgängerpassage zwischen >Bahnhof- und >Feldbehnstraße (später >Am Freibad) auf dem Areal, das zuvor für den Rathausbau vorgesehen war. Bauherr Rolf >Wendt, Architekten: Dieter Klünder und Gunther Wördemann.
Klünder, Erich (1909-1992), Marineoffizier; 1945 aus Gefangenschaft entlassen, 1949 Mitbegründer des >TuS Quickborn und 1949-1955 erster Vorsitzender, 1956-1965 erster Vorsitzender des TuS Holstein Quickborn und Ehrenmitglied, Mitglied der >FDP und später der >CDU, Mitglied der >Gemeindevertretung 1948-50 und 1962-1969, zeitweilig stellvertretender Bürgermeister. Nach 1950 leitet K. den Betrieb seines Schwiegervaters Theodor >Kock.
Knickrehm, Hans Hinrich, (*1826, † vor 1874), ¼ Hufner, 1855/56 aus dem Kirchspiel Oldesloe zugezogen. 1876 wird die Witwe Anna Maria K., geb. Harms, als 1/16 Hufnerin erfasst. 1886 wird die Liegenschaft der geschiedenen Ehefrau Anna Maria K. zwangsversteigert. 1896 erwirbt ihr Sohn Heinrich jun. (gefallen 1915), Land- und Fuhrmann, die Hofstelle von Wilhelm Ferdinand Meierheinrich an der (späteren) Torfstraße 35. 1902 verkauft Heinrich K. den Hof an Wilhelm Heine in >Ellerau. 1903 wird Heinrich K. als Pferdehändler erwähnt. 1897 erwirbt sein Bruder Heinrich Wilhelm Daniel K. (1859-1925) drei Grundstücke zwischen ˃Marktstraße, ˃Klingenberg und ˃Raiffeisenstraße, hinter der ehemaligen >Warteschule. 1911/12 vermacht Adolf Carl >Wummelsdorf ein Grundstück an der >Himmelmoorchaussee seiner Tochter Erna und ihrem Ehemann, dem Zubauern Wilhelm Knickrehm. Im WK I fallen Claus, Heinrich und Wilhelm K., und die Familie ist nicht mehr bäuerlich aktiv. 1935 werden die Witwen Cäcilie, Dora, Erna und Friederike aufgeführt. Claus Knickrehm jun. (1898-1934) betreibt ab etwa 1924 einen regelmäßigen Paketfuhrbetrieb von und nach Hamburg, der nach seinem Tode durch Fritz K. von der Kieler Straße 117 aus fortgeführt wird und 1952 noch besteht.
Knust (Himmelmoor): absichtlich nicht abgegrabener Rest am nordwestlichen Rand des Hochmoores, der die ehemalige Mächtigkeit des >Himmelmoores erkennen lässt.
Kobus, Waldemar (1878-1974), eröffnet 1907 ein Textilgeschäft im Haus >Roseneck. 1912 erwirbt er beim Bau der neuen >Bahnhofstraße den südlich abgetrennten Teil des Kirchenlandes und lässt von dem Quickborner Baumeister Theodor >Kock ein Kaufhaus errichten, dessen markanter Turm noch 2022 das Ortsbild prägt. Die Turmkuppel wird in den 1930er Jahren baufällig und demontiert. 1963/64 erwirbt die Firma May & Sohn das Kaufhaus. 1974 wird das sog. Kobushaus von der >SpaDaKa erworben und zum Bankgebäude ausgebaut. Die Turmkuppel wird 1987 neu errichtet.
Kock, Franz Hinrich, (*1754), Bauer am >Grote See auf der 1748 gegründeten Hofstelle, 1791 >Erdbuch-Nr. 97, (später Kieler Straße 2). K. betreibt zusätzlich eine Krugwirtschaft. Er gerät 1813 in finanzielle Schwierigkeiten und kann ein Darlehen der Kirche nicht tilgen. 1825 wird die Hofstelle unter Wert versteigert, und die Witwe des Pastors Ludewig wird auf Schadensersatz verklagt. 1876 gehört die Liegenschaft dem 1/16 und 1/24 Hufner Julius Carl >Becker.
Kock, Hans Hinrich, (*1813), 1876 steuerlich erfasst als Gastwirt und 1/16 Hufner an der (späteren) Bahnhofstraße 3. 1894 geht der Besitz an den Sohn Claus Hinrich (*1842). 1912 wird die neue >Bahnhofstraße über das Grundstück verlegt. 1914 werden die Liegenschaften unter den Nachkommen aufgeteilt. Das Hofgebäude und das Altenteilerhaus (später Bahnhofstraße 12) gehen an den Enkel Gustav Kock. 1936 Abbruch des Hofgebäudes, um Platz für das neue Postgebäude zu schaffen. 1928 gründet Enkel Franz Kock ein Tabak- und Zigarrengeschäft im Altenteilerhaus an der Bahnhofstraße 12, es brennt 1932 durch Blitzeinschlag ab. Franz Kock baut danach ein Gebäude mit Ladengeschäft an der Bahnhofstraße 5. 1967 übernimm sein Sohn Otto Kock (1939-2019) das Geschäft. Er betreibt für einige Jahre die Agentur des >Quickborner Tageblatts. Seine Kinder Olaf und Mirella führen das Geschäft noch bis zur Aufgabe 2011. An Stelle der abgebrannten Altenteilerkate erbaut später der Glaser Otto >Behr ein Geschäftshaus, genutzt von Papier-Fink, der Drogerie Renner und weiteren Mietern.
Kock, Albert Theodor, (1882-1980), Zimmermann und Baumeister. 1905 Gründung der Firma >Rohde & Kock mit Wilhelm >Rohde an der Pinneberger Straße Nr. 9-11, ab 1910 mit eigenem Baugeschäft (Nr. 9). K. errichtet zahlreiche Gebäude in Quickborn. 1932 komplette Vernichtung des Betriebs durch Feuer. K. ist 1938-1944 Mitglied des Aufsichtsrats der >SpaDaKa, 1944-1955 dessen Vorsitzender, 1932-1957 Mitglied im Kir-chenkollegium, 1957 Ehrenmitglied des Kirchenvorstandes. Nach 1950 leitet sein Schwiegersohn Erich >Klünder (1909-1992) den Betrieb, der später als Holz + Bau firmiert, 1980 verkauft wird und unter dem Namen Holz und Stein noch einige Jahre tätig ist.
König, Heinrich Elias Christian, Absolvent der Forstakademie, >Holzvogt in Hemdingen, wird ~1800 erster >Hegereiter im neu erbauten >Hegereiterhaus am Försterweg 1. Er hat u. a. durch Ernteschäden erhebliche wirtschaftliche Probleme. K. pflanzt insgesamt 68.000 Birken und Erlen und macht erhebliche Aufforstungen. 1807 versucht er, das Moorwachstum zu messen. 1809 wird er Oberförster in Sonderburg.
Königsgehölz, volksmundl. für: >Groth Koppel, Königliches Gehölz zwischen >Tangstedter Straße und >Pinnau mit mittelalterlichen Hoch- und Wölbäckern, wegen der Auftritte der >Liedertafel „Vorwärts“ auch >Pfingstwald genannt. Der Name K. geht möglicherweise auf den >Hegereiter >König zurück.
Köppl, Thomas, (*1966), >Bürgervorsteher 1999 - 2004, >Bürgermeister 2004 - 2022.
Kohlenmangel, ab Ende Januar 1919 werden wegen Mangel an Heizmaterial für etwa drei Wochen die Schulen geschlossen. Die Kinder kommen täglich, um Schulaufgaben abzuholen und Ergebnisse vorzuzeigen. 1941 führt K. von Mitte Januar bis Mitte März zu den sog. Kohleferien. Nach Kriegsende muss zu den meisten öffentlichen Veranstaltungen Heizmaterial in Form von Holz, Torf oder Brikett mitgebracht werden. 1946 werden je fünf Zentner Torf an Bedürftige verteilt. Die >KPD beklagt in einer Denkschrift die Zunahme von Diebstählen, wozu auch Heizmaterial jeglicher Art zählt. 1947 werden >Schmidt’s Gasthof und die Gaststätte >Zur Heiderast an der >Friedrichsgaber Straße zu Wärmehallen erklärt und erhalten erhöhte Zuweisung von Brennholz. Nach dem Kahleinschlag der >Schultannen werden die Stubben kostenlos der Bevölkerung überlassen.
Kolls, Ernst-Heinrich, Bäckermeister, Kieler Straße 87, übernimmt 1972 die ehemalige Bäckerei >Prüß, vormals Emil Schierhorn. 1975 wird K. Bezirksmeister der Innung und Vorsitzender des Ausschusses für Lehrlingsaus-bildung. Er eröffnet später verschiedene Cafés und Filialen und wird 1991 mit der Ehrennadel des Landes SH ausgezeichnet. Der Betrieb siedelt 1986 nach Bönningstedt um und betreibt in Quickborn nur noch Filialen.
Kolonistenkoppeln, (In den). Flurstücke nördlich der >Friedrichsgaber Straße an der Grenze zu >Friedrichsgabe. Nach Gründung der Armenkolonie >Friedrichsgabe 1821 so benannt und an die Siedler vergeben. 1791 lautet die historische Bezeichnung noch Achtern Stertmohr und >Kampmohr.
Kolz, Wilhelm Marcus, (1890-1960), unfallbedingt pensionierter Bahnbeamter. 1921 Miteigentümer und Bauer auf dem Hof seiner Frau an der >Friedenstraße, Mitglied der >NSDAP, ab 1929 Mitglied des >Gemeinderates, 1931-1945 >Amtsvorsteher und Abgeordneter des Kreistages. 1945-1946 interniert, straffrei entlassen.
Komsthöft, Aloys, (1934-2019), Polsterer und Raumausstatter, erwirbt um 1957 das etwa 1889 von dem Makler und Zubauern Joachim Falckenthal erbaute Haus an der Kieler Straße 86 von dem Fettwarenhändler Hinrich Röhl. 1903 Eigentum des Kaufmanns Heinrich Eduard Jonni Wulf. 1926 wird die Krämerei der Witwe Maria Wulf erwähnt, 1936 Ww. Martha Timm, geb. Wulf. Der Laden wird bis nach dem WK II unter dem Namen Wulf betrieben, im hinteren Teil des Hauses wohnt der Fuhrunternehmer Willy >Brauer. 1970 lässt K. das Haus abbrechen und erbaut ein neues Ladengeschäft mit Werkstatt. Sein Sohn Michael übernimmt den Betrieb und verlegt ihn 2021 an den >Harksheider Weg.
Konsumverein (für Elmshorn und Umgebung), ab etwa 1918 Ladengeschäft in der vormaligen ˃Herberge zur Heimat an der Kieler Straße 107. 1927 Umzug in ein neues Gebäude an der Bahnhofstraße 4. Ab 1929 Konsumgenossenschaft ˃Produktion.
Kortum, Heinrich, Küper (Böttcher), ab 1926 erwähnt an der >Schulstraße. Wirbt 1929 für: Pökelbütten, Waschbalgen, Holzeimer und Jauchefässer, 1936 zuletzt erwähnt. Der Küper Johann Nielson wird im selben Jahr genannt. Er ist vermutlich der letzte Handwerker dieser Art in Quickborn, 1948 als Böttcher und Fasshändler an der Kampstraße tätig.
KPD, Kommunistische Partei Deutschlands, wird 1925-1933 erstmals mit zwei Mandaten in die >Gemein-devertretung gewählt. Der politische Leiter Julius >Stubbe wird 1945 von der Besatzungsmacht in die Gemein-devertretung berufen.
Kraft, Susanne, (1921-2005), Musikpädagogin. 1958 zusammen mit ihrem Ehemann Otto (Rektor der >Mittel-schule) Gründerin der Vereinigung der Freunde der Kammermusik, die Konzerte mit Künstlern von Weltruhm in Quickborn organisieren. 1990 Umwandlung in Freunde der Kammermusik e. V.; Vorsitzende des Vereins bis 2001. 1980 Mitinitiatorin des >Förderpreises der Stadt Quickborn für jugendliche Musikausübende; 1988 Gründungsmitglied der >Musikschule der Stadt Quickborn.
Kreisch, Paul, Wirt des >Schützenhofs von 1926-1931.
Kreis - Handwerkertag, 1929 in Quickborn ausgerichtet vom >Handwerker- und Gewerbeverein, mit verschie-denen Tagungen, Vorträgen und Festbällen. Am Festumzug mit Motivwagen nehmen 30 Quickborner Hand-werkergruppen teil.
Kreissparkasse, 1926 gegründet als >Sparkassenverband.
Kreloh, historische Landschaft zwischen >Renzel und Borsteler Wohld, 1588 als Kreienloh erwähnt.
Krelohbek, kleiner Bach, entwässert den größten Teil >Renzels in die Bilsbek, unterlag der jährlichen Graben-schau.
Kre(h)lohweg, (unterschiedlich beschildert), alter Weg von der >Pinneberger Straße zum Borsteler Wohld. Seit 1980 Standort eines >Wasserwerks.
Kriegerverein zu Quickborn und Umgebung, 1886 gegründet von dem Mühlenbesitzer Ernst >Krüger als Verei-nigung von Nicht-Veteranen und Kampfbund gegen die Sozialdemokratie, deren Anhänger von der Aufnahme ausgeschlossen werden. 1937 geht der K. mit nur noch wenigen Mitgliedern in der NS-Kriegskameradschaft auf.
Kriegsende. Am 4. 5. 1945 vormittags rücken die Engländer, ohne auf Widerstand zu treffen, in Quickborn ein. Nachmittags trifft sich eine deutsche Delegation unter Generaladmiral von Friedeburg auf der Reichsstraße 4, am >Bilsener Wohld, mit Offizieren des Generalfeldmarschalls Montgomery und wird ins britische Hauptquartier bei Lüneburg gebracht. Am selben Tag wird dort die Teilkapitulation der deutschen Streitkräfte unterzeichnet.
Kriegsereignisse (und Kriegsfolgen). Zuverlässig dokumentierte K. sind u. a.: im Herbst 1940 wird eine Nachrichteneinheit der Wehrmacht von Frankreich nach Quickborn verlegt. Mannschaften werden privat ein-quartiert, das Offizierskasino befindet sich im >Jagdhaus Waldfrieden. Die Nachrichtenabteilung wird im >Pastorat und die Stabsstelle in >Schmidt‘s Gasthof untergebracht. In der >Gemeindekuhle wird ein Schießstand eingerichtet. Kurz vor Beginn des Krieges gegen Russland (20. Juni 1941) wird die Einheit in den Osten verlegt. Bis Februar 1942 notiert Lehrer Junge über 100 nächtliche Luftangriffe auf Hamburg. 1942 wird die Scheune des Bauern Siemsen in >Renzel von einer Brandbombe völlig zerstört und im selben Jahr mit Luftschutzkeller wieder aufgebaut. Nach den verheerenden Luftangriffen auf Hamburg vom 25. bis 28. Juli 1943 (Unternehmen Gomorrah) treffen zahlreiche verletzte und traumatisierte Menschen mit der >AKN in Quickborn ein. In der Auffangstation am >Bahnhof werden etwa 1700 ausgebombte Erwachsene mit 100 Kindern notdürftig versorgt und teilweise mit Pferdegespannen in private Unterkünfte gebracht. Gegen Kriegsende kommt es zu einem Flugzeugabsturz in der Nähe des >Himmelmoores und zu einer Flugzeugnotlandung auf dem Gebiet >Elisenhof bei der Schäferei >Gragert. Kurz vor der Kapitulation verlassen zivile Bedienungsmannschaften die Such-scheinwerfer am >Elisenhof. Durchziehende Soldaten versenken Waffen und Munition an den >Pinnaubrücken und im >Elsensee. Die zur Bewachung und geplanten Sprengung der >Funkstation abkommandierte Pioniereinheit verlässt in Zivilkleidung ihr Quartier in Renzel. 1970 sägt ein 14jähriger Schüler eine der vielen Granaten auf, die noch an der >Pinnaubrücke der L76 zu finden sind. Er verliert bei der Explosion sein Leben. Erst im Frühjahr 1971 wird das Ufer der >Pinnau systematisch nach Munitionsresten und Waffen abgesucht. Im November 2007 werden vor der >Marienkirche in 1,50 m Tiefe 1000 Schuss Munition und mehrere Hand-granatenköpfe gefunden, als ein Parkverbotsschild eingegraben werden soll.
Kriegsgefangene, (WK I). Im Juni 1915 werden erstmalig 500 russische K. im >Gefangenenlager am >Himmelmoor untergebracht. 100 von ihnen arbeiten in den Torfwerken >Hagen und >Dyrßen & Kühl. 400 werden bei Arbeiten zur Kultivierung des Himmelmoores und zur Begradigung der >Pinnau eingesetzt. Während des WK I wird eine unbekannte Anzahl von belgischen K. auf verschiedenen Bauernhöfen untergebracht und zur Arbeit eingesetzt.
Kriegsgefangene, (WK II). Insgesamt wird die Zahl der in Quickborn untergebrachten K. und zivilen Zwangs-arbeiter mit etwa 300 Personen angegeben. Im Herbst 1941 werden sowjetische K. im Torfwerk >Gewerkschaft Hausbach III eingesetzt. 15 von ihnen, die schon krank angekommen waren, versterben und werden auf dem >Nordfriedhof beigesetzt. Ab 1941/42 werden im >Rotsteinhaus untergebrachte jüdische Kriegsgefangene, fast alle Franzosen, zum Torfstechen eingesetzt. Das Lager war jedoch kein KZ. In Quickborn Ort und Renzel gab es folgende Sammelunterkünfte: Gasthof >Sängerheim: ca. 60 Franzosen, >Schmidts Gasthof: ca. 70 Zwangs-arbeiter unbek. Herkunft, Landwirt Artur Schulze, >Marktstraße: ca. 50 Zwangsarbeiter aus dem Osten, Landwirt August Storjohann in Renzel: ca. 13 Franzosen, Baracke nahe dem früheren >Eulenkrug: ca. 100 polnische Zwangsarbeiterinnen. Die Zahl der in Betrieben und Bauernhöfen untergebrachten Personen ist nicht bekannt.
Kriegshilfe, 1914 organisiert von Pastor Karl Johannes >Engelke zur Unterstützung der Frauen von Soldaten und später der von Gefallenen, u. a. durch die >Warteschule.
Kriegsopfer (WK I). 9 früher in der >Marienkirche angebrachte Gedenktafeln mit den Namen von 185 Männern des >Kirchspiels und der Großgemeinde erinnern an gefallene, vermisste oder an den Kriegsfolgen gestorbene Männer. Davon sind 115 aus Quickborn, 70 von ihnen kommen aus >Hasloh, >Friedrichsgabe und >Ellerau, nicht mitgezählt sind die Opfer des >Explosionsunglücks vom 10. Februar 1917.
Kriegsopfer (WK II). Namentlich bekannt sind 250 Opfer aus der Gemeinde Quickborn. Zu ihnen gehören die Vermissten, zivile Opfer, die später an den Kriegsfolgen Verstorbenen und die Opfer aus Familien, die als Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Ausgebombte zugezogen sind.
Handwerkerumzug, 1929 4. Mai 1945: Kriegsende Klingenberg von der Marktstraße aus
Krögerhof, Name ohne historischen Bezug. Vormalige Hofstelle >Brockmann, seit 2003 Wohnkomplex, Heinrich-Hertz-Straße 1, benannt nach dem Käufer des Brockmann-Hofes.
Krüger, Ernst Jürgen Gustav, (1854-1913), Mühlenbesitzer, Lokalpolitiker, errichtet ab 1882 eine (Wind-) >Mühle an der Kieler Chaussee 32. 1883–1888 ist K. Mitglied des Aufsichtsrats der >AKE, 1895–1906 Gründungs- und Vorstandsmitglied der >SpaDaKa, 1886 Gründer und Vorsitzender des >Kriegervereins zu Quickborn und Umge-bung. 1887 stattet er die Mühle mit Dampfkraft aus. 1891 ist K. Vorsitzender des (Gesamt-) >Armenverbandes, 1898 Kommissar der Landesbrandkasse. 1910 gerät er in Konkurs und muss die Mühle seinem Bruder Adolf übergeben. K. mischt sich in die Lokalpolitik ein und streitet sich häufig mit Amtsvorsteher >Donath.
Kruse, Anneliese, (1913–2003). 1977–1990 Vorsitzende des Ortsverbandes des >DRK. Initiiert die Einrichtung von Kleiderkammer, Möbellager und Seniorennachmittagen sowie Behinderten- und Krankenselbsthilfegruppen. 1986–1990 >Bürgervorsteherin. 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Kruse, Wilhelm Heinrich Theodor, (1868-1960), Schlachter und Viehhändler, kommt um 1909 nach Quickborn und erwirbt 1910/11 das Haus des Drechslers und Zubauern Johann Hinrich Leu an der späteren Marktstraße 16 von dessen Witwe. Seine Ehefrau Mathilde (*1873) ist als Mitbegründerin des >Vaterländischen Frauenvereins und späteres Vorstandsmitglied des >DRK vermutlich mit verantwortlich dafür, dass das benachbarte Haus des Lehrers Klaus Blohm bei Beginn des WK I zur >Warteschule wird. 1921 verkauft K. sein Haus an die Frau des Milchhändlers Hermann Steenbock und nennt sich Landmann und Händler. Der Sohn Heinrich übernimmt den väterlichen Betrieb und erwirbt 1923 die Schlachterei von Ernst Glissman an der Kieler Chaussee 113. 1933 kauft seine Mutter Mathilde das Wohnhaus Kieler Straße 109 von Wilhelm Albern. Dort feiert sie 1973 ihren 100. Geburtstag. 1946 erwirbt ihr Sohn Heinrich das Haus Marktstraße 14 von den Erben des Lehrers Klaus Blohm. Der Schlachtereibetrieb wird um 1970 aufgegeben.
Kudenholdt, (auch Kutenholz) Hartig, >Vogt, wird wegen Veruntreuung in Pinneberg eingekerkert und 1627 von Tillys Armee befreit.
Kudenholdt, (Kutenholz), Jürgen, >Vogt von 1684 bis 1688, Sohn des Vogts Hartig K., heiratet 1625 auf den Hof der Witwe Anna Koppelmann, geb. >Glissmann, Bey der Kirchen, an der Straße (>Marktstraße) und muss ihn 1643 wegen Überschuldung verkaufen. Den 1641 erworbenen Rest des 1622 aufgelösten >Herrenhofes übergibt seine Witwe 1689 an den Schwiegersohn Behrend Bestmann, der das Vogtsamt bis 1693 ausübt.
Kühl, Karl (auch Carl geschrieben) Ludwig Heinrich, (18671934), wird 1894 Miteigentümer der Hofstelle Johann Hinrich Kühls Klingenberg 24-26 (ehemals >Singelmann). K. ist 1897 Mitbegründer des zweiten ˃Torfwerks und wird in demselben Jahr wegen Beteiligung an einem betrügerischen Bankrott verurteilt. 1904/05 geht sein Hof an Jasper >Kühl, und Karl K. wird alleiniger Eigentümer des Torfwerks. K. lässt 1915 das >Bahnhofs-Hotel am neuen >Bahnhof erbauen. Miteigentümer ist der Gastwirt Heinrich ˃Grevsmühl. Ab 1919 ist K. Mitglied des >Gemein-derats, 1923/24 verkauft er sein Torfwerk an die Firma >Gewerkschaft Hausbach III und wird dort Direktor. Ab 1930 nennt K. sich Land,- und Gastwirt (des Bahnhofs-Hotels). K. erhängt sich im Juni 1934 im Ausspann seines Hotels (Pressemeldung). Der Eintrag im Sterberegister beruht auf einer ortspolizeilichen Mitteilung, erwähnt aber nicht die Todesursache. 1935 leistet seine Witwe Bertha (geb. Ramcke) den Offenbarungseid. Die Liegenschaft Bahnhofshotel geht ~1937 an den Viehagenten Hermann Heinrich Max Haß.
Kühl, Jasper, Landmann, wird 1905 Eigentümer der Hofstelle Klingenberg 24-26, (vormals ˃Singelmann, 1888 Johann Hinrich K., 1894 Karl Bernhard K. und 1902 Karl K.). 1905/6 übernimmt er zusätzlich die Hofstelle Klingenberg 16 von seinem Vater (oder Onkel) Hans Hinrich K. 1918/19 wird seine Ww. Lisetta, geb. Hachmeister, Eigentümerin. Die Hofstelle 24-26 geht vor 1933 an den Schwiegersohn Fritz ˃Schulze.1930 werden Anna Frieda Heins, geb. Kühl, und Ehemann Hermann (*1902) gemeinschaftliche Eigentümer der Hofstelle Klingenberg 16. 1935 vergrößert sich diese Hofstelle, vermutlich durch eine Erbschaft Anna Friedas, um ca.15 ha auf 22 ha. Die Eheleute Heins bleiben ohne Betriebsnachfolger und versteigern 1972 ihr Hofinventar freiwillig wegen Aufgabe der Landwirtschaft.
Kühne, Gottlieb, (1894-1980), Bauer, Verwalter und Inspektor auf verschiedenen Gütern. Kauft 1932 die bei der Parzellierung des ˃Elisenhofs entstandene Hofstelle Tangstedter Straße 18 mit ca. 20 ha Land. Beide Söhne Kühnes fallen im WK II. 1944-1962 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der >SpaDaka. 1957 brennt der Hof nach Blitzeinschlag ab. Wegen fehlender Wasserleitungen gibt es erhebliche Probleme bei der Brandbekämpfung, was 1973 zum Bau des sog. Curt- >Hamer -Weihers führt. 1972 übergibt K. den Hof an seine Tochter und ihren Mann.|
Küsterkamp, historisches Flurstück, Feld des Kirchendieners, etwa an der späteren >Heidkampstraße 1 gelegen. Spätestens seit 1909 Privatbesit
Kuhlmann, Christian, (1814-1896), Zimmermann, erster Höker in >Renzel, darf nach einem 1844 abgelehnten Antrag 1846 seine Hökerei in einer Kate an der (späteren) Pinneberger Straße eröffnen. Das Geschäft geht 1886 an Bernhard >Höppner, 1903 an Johann >Iden, 1936 an Karl Röhrs und 1956 Frank Renner. Aufgabe des Geschäfts 1980.
Kuhlmann, Hans, (1676-1747), 1715 aus Tangstedt zugewandert, erwirbt die 1564 erstmalig erwähnte historische Hofstelle Großer Kötner vor dem Radewege in >Renzel. Er wird zum Stammvater der später in Quickborn, Renzel und anderen umliegenden Dörfern bekannten Bauern- und Handwerkerfamilie. Der Enkel Johann Jürgen (I) (*1753) besitzt 1795 bereits zusätzlich die Hofstellen Vor den Steen Reyen und Kleiner Kötner vor dem Radewege (später bekannt als >Uhlenhoff). Er hat zu dieser Zeit vermutlich den größten Grundbesitz in der Ge-meinde Quickborn und wird 1797 >Dorfgevollmächtigter in >Renzel. Sein Sohn Johann Jürgen (II) wird wegen Blödheit (= Blindheit!) unter Curatel gestellt. 1791-1860 gibt es in Renzel ständig 5-6 Kuhlmann-Haushalte. Zwei Hofgründungen gehen auf Ehen mit Kuhlmann-Töchtern zurück. Insgesamt 10 von 22 Bauernhöfen sind zeitweilig im Besitz von Familienmitgliedern. Ausbleiben männlicher Erben, häufige Rechtsstreitigkeiten, Auftreten von psychischen Erkrankungen wegen verwandtschaftsnaher Ehen sowie Misswirtschaft führen ab 1900 zum Verlust der Höfe. Der Name Kuhlmann kommt ab 1994 in Renzel nicht mehr vor.
Kuhlmann, Henry, Händler und Gastwirt, betreibt ab 1920 zusammen mit seinem Bruder Richard eine Futtermittel- und Viehhandlung an der >Marktstraße 20. Henry übernimmt um 1932 zusätzlich die Gastwirtschaft >Zu den Linden in Renzel von seinem Schwiegervater Albert Vitzthun. 1934 wird K. angeklagt, Schweinekäufe falsch deklariert zu haben, um Zahlungen an den Seuchenfonds zu umgehen. Er hat deshalb mit seinem Nachbarn, dem >Amtsvorsteher Wilhelm >Kolz, einen erbitterten Streit. K. muss später auch wegen anderer Delikte ins Gefängnis. Seine Frau darf den Ausschank weiter betreiben, damit die Familie nicht der Fürsorge zur Last fällt. Nach Kriegsende betreibt K. noch bis ~1950 Handel, die Gastwirtschaft wird um 1963 aufgegeben.
Kuhlmann, Wilhelm, Friseur, eröffnet 1928 sein Geschäft an der >Kieler Straße 108 und verlegt es 1952 in die Bahnhofstraße 8, später betrieben von einer Friseurmeisterin unter dem Firmennamen Salon Kuhlmann bis etwa 1995.
Kummerfeld, Jochim, Schmiedemeister, erwirbt 1908 ein Hausgrundstück auf dem ˃Striedtkamp (später Bahnstraße 80) von Jochim ˃Michelsen und richtet dort eine Schmiede ein. 1912 wird der Landmann Karl Meyer Eigentümer, 1914 folgen ihm der Schlosser Georg Lahann und Ehefrau Anna, geb. Meyer. 1947 wird der Schmiedemeister Hermann Geppert Eigentümer. 1951 geht der Betrieb an den Schmiedemeister und Pumpenbauer Ernst Weitschies, der ihn in ein Fahrradgeschäft umwandelt. Bis 2022 betreibt der Sohn Benno (1957- 2022) das Geschäft
Kummerfeldt, Jochim, 1876 erfasst als 1/6 Hufner, >Quickborner Heide, etwa >Bahnstraße / Kiefernweg, in der Flur Ellerauer Heyde / Hatjes Koppel. 1881 geht der Besitz an Carsten Behrens und 1982 an Hermann Hinrich Kröger. Ihm folgt 1884 Johann Storjohann und 1885 der Landmann Friedrich Baumgarten. Ab ~1902 führt das Anschlussgleis der >AKE vom Bahnhof >Ellerau zu den >Explosivstoffwerken über das Weideland des Hofes. 1937 beträgt die Größe 13 ha. 1965 wird die >Autobahn 7 über das Land des Hofes gebaut; die Landwirtschaft wird später aufgegeben.
Lehrerhaus, 1960er Jahre Claus Heinrich Lohse Liedertafel "Vorwärts", 1910
L
Laage, Christoph Friedrich, (1772-1839), ab 1809 >Hegereiter (reitender Forstbeamter) in Quickborn, führt das Düngen mit >Mergel ein, erhält dafür 1817 die silberne Ehrenmedaille der Schleswig-Holsteinischen Patriotischen Gesellschaft. Nach 30jähriger Dienstzeit wird beschlossen, ihm das Dänische Ehrenkreuz vom Dannebrog zu verleihen – wenige Wochen nach seinem Tod. Sein Sohn Heinrich Friedrich und sein Enkel Hans Nikolaus werden später >Förster in Quickborn.
Laage, Elsa Johanna, (1878-1940), (ꝏ 1894 Carl Julius >Becker), Enkelin des Hegereiters Christoph Friedrich Laage, wird ~1910 Ww. und Eigentümerin des >Grote Sees. Verkauft 1916 den Besitz (einschl. Grote See) an Friedrich >Thörl, vermutlich wird ihr Vorname zum Namensgeber des >Elsensees.
Ladenzeile, Harksheider Weg 99. Im Dezember 1971 nach Plänen des Quickborner Architekten Wilhelm >Drews fertiggestellte Flachdachbauten für acht Einzelhandelsgeschäfte auf dem Gelände des Bauern >Grons und der ehemaligen Kohlen- und Heizölhandlung >Plötz und Sohn. Gleichzeitig Wohnbebauung im hinteren Bereich.
Ladenzeile, Kioske auf dem >AKN-Bahnsteig. 1957 gebaut durch den Wirt der >Bahnhofsgaststätte, Alfred Sellmann. Ersetzt zwei vorherige Kioske. Die vier neuen Läden werden u. a vermietet an eine Drogerie, den Ge-müseladen >Ehmke, ein Blumengeschäft und den Optiker >Grundmann. Die L. wird 2002 abgebrochen.
Ladestraße, 1912 beim Bau des neuen >Bahnhofs neben den Gleisen eingerichtet zum direkten Warenumschlag zwischen Waggons und Straßenfahrzeugen. 2019 ihrer Bedeutung entsprechend so gewidmet und beschildert.
LandFrauenVerein Quickborn und Umgebung e. V. 1980 gegründet auf Vorschlag des Landwirts Hans-Walter >Klepper (damals Vorsitzender des
Ortsbauernverbandes Quickborn). Erste Vorsitzende ist die Bäuerin Elisabeth Schnurr->Micheelsen, 1992-2002 Eva Maria Harnack. 1984 hat der Verein 111
Mitglieder.
Landjägeramt, (veraltet für: Gendarmerieamt bzw. >Polizei). 1926 vermutlich untergebracht in dem amtlich als Landjägerhaus bezeichneten gemeindeeigenen Gebäude an der Kieler Straße 130. Gleichzeitig als Dienst-wohnung genutzt. 1930-1936 wird Oberlandjäger Heinrich Grube aufgeführt. Das Haus geht 1968 im Tausch ge-gen ihren Hof (heute Areal der Comenius-Turnhalle) an Familie Jürgen >Rechter.
Landtafel der Grafschaft Holstein-Pinneberg, 1588 erstellt von Daniel Freese im Auftrage der Schauenburger Grafen. Erste detaillierte topografische, historisch bedeutsame Darstellung der Grafschaft Pinneberg mit Flüssen, Ochsenwegen, Seen und Waldflächen, außerdem >Depenbrock, Dren Becken, Harckesheide, Hemmel More, Quickborn, Rensel und Westerhorn. Mehrere Ortschaften werden auf der L. erstmalig urkundlich erwähnt. Das farbige Original befindet sich im Schloss Bückeburg.
Lange, Reimer, (1938-2022). Dipl.-Kaufmann. Ratsherr
1974-1986, >Bürgervorsteher 1978-1986, Mitglied im Kirchenvorstand, Mitglied des Kreistages 2003-2005, Mitglied der Fluglärmschutzkommission ab 1978, Fluglärmbeauftragter des Kreises
Pinneberg 2000-2018.
Langehein, Kurt Hinrich, Klempner, erwirbt 1884 das Haus des Sattlers Thiede an der Kieler Chaussee 74, in der er bereits seit 1879 eine Klempnerei betreibt. 1921/22 Übernahme durch den Schwiegersohn Ernst Gustav Martin >Hamer.
Langeloh, Franz Ernst, (1897–1966), Lehrer, im WK I verwundet und bis 1920 in franz. Gefangenschaft. 1928-1933 Vorsitzender und 1933-1939 Vereinsführer der >Quickborner Turnerschaft von 1914. 1931–1938 Lehrer in der Renzeler >Dorfschule. Mitglied der >NSDAP, ab 1939 Leiter des Winterhilfswerks,1941 Wehrdienst und Kriegs-gefangenschaft bis 1948. Ab 1951 kommissarischer Leiter, ab 1953 Rektor der >Volkschule Ort und der 1951 eröffneten >Waldschule. 1951–1966 Leiter der >Volkshochschule der Gemeinde Quickborn, L. ist leiden-schaftlicher Heimatforscher und Autor wesentlicher Teile der >Chronik von Quickborn.
Langeloh, Heinrich, (†1971), Landwirt aus Eidelstedt, erwirbt 1963 die ehemalige Hofstelle von >Peyen (später Pein, >Strüven, Stratmann) in >Renzel. 1982 verpachtet der Sohn Klaus L. (1939-2013) große Teile der Ländereien und des Hofgebäudes an den >Golf-Club An der Pinnau e. V. Seit 2013 ist die Witwe Hanni L. Eigentümerin der Liegenschaften.
Langeloh, Straße zwischen >Ellerauer und >Kieler Straße parallel zur >Gronau, benannt nach der 1791 karto-grafierten Flur Langeloh Heide.
Langenkamp, Historische Flur mit langen Gebietsstreifen aus der Zeit der ersten Feldgemeinheiten, westlich der (späteren) >Heinrich-Lohse-Straße. L. ist auch Name der Straße im Zentrum dieses Gebiets.
Last, Wilhelm, (*1875), Kaufmann und Gastwirt, betreibt die Kantine der ˃Norddeutschen Sprengstoff-Fabrik Quickborner Heide. Sein Nachfolger wird der Sohn Johannes (*1910).
Last-Kantine, etwa Ulzburger Landstraße 354, volksmundlich nach Wilhelm Last, Kaufmann und Krämer, Quickborner-Heide. Er betreibt spätestens ab 1928 eine Krämerei in der Kantine der liquidierten ˃Norddeutschen Sprengstoff-Fabrik. Wilhelm Last wird 1930 und 1936 auch als Gastwirt bezeichnet. 1958 kaufen Hinrich (I) >Seimer und sein Sohn Hinrich (II) gemeinschaftlich die Liegenschaft mit den als Schlichtwohnungen genutzten Baracken. Das Gelände geht 1982 an Hinrich (III) >Seimer.
Lau, Herbert, (1935-2023), Fotograf, Journalist, seit 1954 für verschiedene Tageszeitungen in der Region tätig. L. fotografiert zahlreiche Persönlichkeiten, Ereignisse und Bauwerke. Er übergibt 2021 sein Archiv mit etwa 12.000 Fotos an die Stadt Quickborn.
Lehrerhaus
1. Ein ehemaliges Gebäude an der Nordseite der >Ellerauer Straße, etwa in Höhe des Parkplatzes der >VHH (2021), mit der Jahreszahl 1913 versehen, ersetzte wahrscheinlich ein vorheriges Haus aus dem Jahre 1884 als zweites Schulhaus mit Lehrerwohnung und wird danach auch L. genannt. 1974/75 wegen Ausbau der Ellerauer Straße abgebrochen.
2. Ecke Ellerauer Straße 6 / >Am Freibad, ehemalige Hofstelle von Wilhelm >Hatje, 1902 durch Tausch übernommen vom Gemeindevorsteher Heinrich >Lohse. 1911 mit Gemeindebüro neu erbaut und genutzt bis 1929. Das Gebäude wird 1936 im Zuge der Schulerweiterung zum Wohnhaus für Lehrer ausgebaut und danach als L. bekannt. 1970 abgebrochen für den Bau der >Ernst-Barlach-Förderschule.
3. Südseite der Ellerauer Straße, etwa Nr. 8. Das Gebäude wird 1961 im Zuge der Erweiterung der >Erich Kästner - Schule abgerissen.
Lenschow,Heinrich, Fabrikant, erwirbt um 1939 ein Teilgrundstück der ehem. >Hamburg-Quickborner Chem. Industrie AG in >Quickborn-Heide und firmiert dort als Maschinengroßhandlung & Transmissionen, Werk Glückauf. 1939 gibt L. mind. zwei Personen jüdischen Glaubens Arbeit. Das Werk wird noch 1952 als Lager der Firma Lenschow & Co genutzt. Das ehemalige Verwalterhaus des Explosivstoffwerks >Glückauf wird später Villa Lenschow genannt und 1970 zur Villa Kunterbunt, einem Kindergarten der >AWO. Um 1980 geht das brachliegende Gelände an den Investor Puck, der unerlaubt Gebäude auch an kriminelle Autoschrauber und -Schieber vermietet. 2011 erfolgt die Abrissverfügung und 2012 der Verkauf an eine Investorengruppe. 2020 wird damit begonnen, einen B-Plan für das Gebiet zu erstellen.
Lichtenstein, Hermann, (1881-1950), Kürschner, zieht 1927 mit seiner Frau in die Hermann-Löns-Straße 51, wird Mitglied der SPD, kandidiert 1933 für die Gemeindevertretung. Als Jude findet er nach 1933 keine Arbeit mehr, bleibt aber zunächst unbehelligt, weil seine Frau keine gebürtige Jüdin ist. 1938 wird L. in Schutzhaft genommen und kommt bis 1939 ins KZ Sachsenhausen, wo er schwer misshandelt wird. Von 1946 bis 1948 ist er für die SPD im Gemeinderat tätig.
Lichtkommission, 1927 gebildet aus Mitgliedern des Gemeinderats, um die Versorgung mit elektrischem Strom voranzutreiben. Die L. wird 1928 Aufsichtsgremium der >Gemeindewerke und damit Vorläufer des späteren Werkausschusses.
Liedertafel „Vorwärts“ von 1863. Gegründet von 20 Bürgern aus Quickborn und Umgebung in >Behrmanns Gasthof, (später >Sängerheim genannt). Als Vorgänger der L. gilt eine Gruppe von Männern, die sich ab 1850 zur Pflege deutschen Liedguts treffen. Neue Mitglieder werden erst nach geheimer Abstimmung mit schwarzen und weißen Kugeln (Ballotage) aufgenommen. Zahlreiche bekannte Geschäftsleute, Handwerker, Bürger und Lehrer treten ein. 1864/65 Umbenennung der L. durch den Namenszusatz Vorwärts. Gesellschafts- und Familienabende, Wohltätigkeitsbälle und Sammlungen für Notleidende führen zu großer Beliebtheit. 1867 hat die L. über 100 Mitglieder. 1884-1993 findet mit kriegsbedingten Unterbrechungen das sog. >Pfingstsingen im >Königsgehölz statt. Im WK I Verlust vieler Mitglieder. Während der NS-Zeit Zwangsmitgliedschaft im Deutschen Sängerbund und Konzerte zugunsten des Winterhilfswerks. Ab 1940 Verbot von öffentlichen Lustbarkeiten mit Ausnahme angeordneter Auftritte am sog. Heldengedenktag. 1945 reaktiviert der Vorsitzende Ernst >Hamer die L. Weihnachten 1945 erster öffentlicher Auftritt nach dem WK II zugunsten von Flüchtlingskindern und Altrentnern. Später gibt es regelmäßige Kontakte zu anderen Vereinen, u. a. zum Maastrichter Männerchor in Holland. 1974 führt die Freundschaft mit dem schwedischen Gesangsverein Boxholms Manskör –initiiert durch das nach Schweden ausgewanderte Vereinsmitglied Dieter Mrotzek– zur Städtepartnerschaft mit >Boxholm. 1973 Verleihung der Zelterplakette für Vereine, die deutsches Liedgut pflegen und mind. 100 Jahre bestehen. 1993 wird das Pfingstsingen vom Königsgehölz auf den Rathausplatz verlegt. 1987 Schließung des Vereinslokals >Sängerheim und Umzug in die >Bahnhofsgaststätte. Dabei Sicherstellung des kompletten Archivs mit Vereinsfahnen und anderen Requisiten durch die letzten Mitglieder. 31.12.2011 Selbstauflösung des ältesten Quickborner Vereins.
Liliencron,Baron Ferdinand von (*1807), Forst- und Landjunker, hoher Staatsbeamter und Mitglied des däni-schen Hofstaats, wird nach dem Tode des >Hegereiters >Laage von 1839 bis 1841 kommissarisch zu seinem Nachfolger ernannt. L. wohnt mit seiner Frau Henriette von Brockdorf, zwei Töchtern und der Witwe Abel Laage im >Hegereiterhaus, Försterweg 1.
Lilli-Henoch-Halle, Drei-Feld-Sporthalle, >Ziegenweg 7. 2010 errichtet im Zuge des Umbaus des >Dietrich-Bon-hoeffer-Gymnasiums nach Abbruch der sanierungsbedürftigen >Mühlenberghalle.
Lise-Meitner-Weg, ehemals Teil eines namenlosen Feldweges zwischen der >Ellerauer Straße und dem späteren Justus-von-Liebig-Ring, 1982 ausgebaut nach Schließung des >AKN-Bahnübergangs und Abtrennung von der Straße >Alter Hof. L. ist nach der Kernphysikerin Lise Meitner benannt
Lohoffsche Koppel, Ackerfläche, ab 1930 Eigentum des Bauern und Gärtners Louis Wilhelm Gustav Lohoff auf dem Heidkamp in der historischen Flur >Felbenmohr östlich der Jahnstraße zwischen Buchen- und Ulmenweg. Vermutlich ab 1945 Standort von Notunterkünften für Ausgebombte, Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Ab 1948 werden zahlreiche Neuanmeldungen mit der Adresse L. dokumentiert. Das Gebiet wird später dicht bebaut und Teil des >Baumviertels.
Lohse, Andreas, (1831-1891), Krämer und Zubauer, Vater des späteren Amts- und Gemeindevorstehers >Claus Heinrich L., 1874 erstmals aufgelistet als Eigentümer des bebauten Grundstücks Kieler Straße 64-68 von etwa 1800 qm. 1891 wird sein zweiter Sohn Friedrich Wilhelm Lohse (*1870) neuer Eigentümer. 1896 geht diese Lie-genschaft an den Landmann Hinrich Bendorf und 1901 an Friedrich August Schulze. 1914 erwirbt der Möbel-händler Gottlieb August Göttert aus Hamburg die Liegenschaft. Göttert kauft zu dieser Zeit zahlreiche Grund-stücke in der Gemeinde auf. 1940 geht die Fläche an den Druckereibesitzer Alfred Bernhard >Marquard. 1882 wird Andreas L. Besitzer der ½ Hufe der Ww. Gesa >Sahling, An der Retloh 2, die mit ca. 41 ha zu den größten in Quickborn zählt. Diese Liegenschaft geht 1891 an den Schwiegersohn Heinrich >Balleier. 1888 erwirbt L. die Lie-genschaft Kieler Chaussee 55 von dem Jagdaufseher Johann Heilmann und verkauft sie an seinen Stiefsohn, den Krämer Johann Hinrich Harbeck. 1896 Eigentum von Johanna Katharina Elsabe Ahrendt, verw. Harbeck, und um 1899 (ihr Sohn?) August Hinrich >Ahrendt. Er baut seinen Laden zu einem Colonialwaarengeschäft aus, das als erstes seiner Art in Quickborn gilt. 1912 Übernahme durch Heinrich >Mohrmann, Landhandel und Haus-haltswaren; der Laden wird nach 1964 aufgegeben.
Lohse, Claus Heinrich (1866-1938), ältester Sohn des Kaufmanns Andreas ˃Lohse. 1892 gehen Hufe und Krugwirtschaft seines bereits 1871 verstorbenen Schwiegervaters Hinrich Thießen an ihn und seine Ehefrau Maria Helene (geb. Thießen). 1893 verkauft L. Ländereien zur Erweiterung des ˃Nordfriedhofs an die Kirchen-gemeinde. Er ist von 1902 bis 1910 >Gemeindevorsteher und tauscht 1902 Hof und Gastwirtschaft, (etwa Ellerauer Straße 7) gegen den des Nachbarn Wilhelm ˃Hatje, (~Ellerauer Straße 6) weil der gleichzeitige Betrieb einer Wirtschaft vom Landrat abgelehnt wird. 1910-1933 ist L. >Amtsvorsteher und führt seine Geschäfte im ehemaligen Haus Hatjes, das 1911 erneuert wird. Am 10. Februar 1917 zeichnet L. sich besonders aus, als er zusätzlich zu den Bauernfuhrwerken zwei militärische Lazarettzüge zum Bahnhof >Ellerau beordert, um Schwer-verletzte des Explosionsunglücks zu bergen. Seine Dienststelle ist ab 1929 in der neuen ˃Gemeindeverwaltung an der ˃Marktstraße. 1933 tritt Lohse aus Altersgründen zurück. In demselben Jahr erfolgt die Widmung der >Heinrich-Lohse-Straße. 1936 wird er zum Ehrenbürger ernannt.
Lohse, Friedrich Wilhelm, (*1870), jüngster Sohn des Kaufmanns Andreas Lohse, erbaut ~1896 ein Kolo-nialwarengeschäft an der Kieler Chaussee 118. Nachfolger wird 1912 Wilhelm Albern, 1935 ist es Eigentum des >Sparkassenverbandes Quickborn, 1938 von Hans Rühmann, 1942 von Johann Rühmann, danach von Heinrich >Budde.
Luftschutzwarnamt 1, Museum für zivile Verteidigung, Im Sand 12. 1998 von Alexander Lipski gegründet im Hause
seines Großvaters H. >Bargmann, um die Einrichtungen des bundeseigenen Luftschutzwarndienstes zu bewahren - eine Dokumentation der Zeit des Kalten
Krieges.
Luther, Johann, Schmiedemeister, Kieler Chaussee 45, auf dem Flurstück zum >Posthof, erwirbt 1911 die Schmiede von Jacob Friedrich >Bestmann, die dieser 1908 von Albert >Hannig übernommen hatte. 1936 zuletzt erwähnt als Huf- und Wagenschmiede, vermutlich betrieben von Heinrich >Jürs jun. bis zur Übernahme der väterlichen Schmiede Jürs am >Klingenberg. Aufgabe der Schmiede L. vermutlich vor 1949. 1952 übernimmt der Schmied Gustav >Helms die Werkstatt bis zum Standortwechsel.
Luther, Richard, Tischler, Kieler Chaussee 38. 1928 erstmalig erwähnt, Aufgabe des Betriebs vor 1949. L. ist in jenem Jahr Kirchenrechnungsführer. Das Haus geht 1985 an den Fliesenlegermeister Eckhard >Schwennicke.
M
Mackrodt, Georg Friedrich Wilhelm, 1876 erfasst als Vollhufner, Ecke >Klingenberg/>Marktstraße. Hofstelle 1791 erfasst unter >Erdbuch-Nr. 3, Johann Hinrich >Brammann, 1878 mit ca. 75 ha Grundbesitz der viertgrößte Grundsteuerzahler in Quickborn. 1879 gerät der Hof der Ehefrau Amalia Mackrodt, geb. Freiberg, in Konkurs und wird versteigert. Danach Verkauf von Einzelgrundstücken und häufige Besitzerwechsel: 1880 Johann Georg Schmahl, 1881 Hinrich Bormann, 1887 Bernhard Hinrich Kladt, 1891 Nicolaus Beirich, 1893 Carl Hinrich Kähler, Gerichtssekretär zu Pinneberg, 1910 Vorschussverein zu Pinneberg, 1912 Johann Christian Friedrich Boll, Schmiedemeister in Quickborn, 1914 Johann Witt, Fuhrmann, 1919 die Ww. Maria Amanda Ostermann, geb. Behrmann. Vor 1926 wird das verbliebene Hausgrundstück mit Garten und Wiese an den Landmann Hinrich Wilhelm Daniel >Knickrehm verkauft. Danach wird die Ww. Maria Cäcilia, geb. Kühl, Eigentümerin dieser Lie-genschaft von noch ca. 0,87 ha.
Maguhn, Hermann (1892-1968), Musikdirektor und Organist, 1946 Initiator des „Volkskulturbundes der SPD“, der 1947 von der britischen Militärregierung als Träger der >VHS anerkannt wird, und damit Gründer der Erwachsenenbildung in Quickborn. 1947-1951 Leiter der >VHS, Leiter des >„Frauenchor von 1920“ 1933-1935 und 1946-1949.
Malchow, Mecklenburg-Vorpommern, seit 1990 Partnerstadt Quickborns. Viele Vereine und die Stadtwerke enga-gieren sich bei der Kontaktpflege.
Malchower Brücke, An der Malchower Brücke, 2006 eröffnet, benannt nach der Partnerstadt M. Überquerung der AKN-Gleise zwischen >Ellerauer Straße und Justus-von-Liebig-Ring, erbaut, um den innerörtlichen Verkehr zu entlasten. Sie war 2006 Voraussetzung für die Schließung des Bahnübergangs >Feldbehnstraße für den Kfz-Verkehr.
Margarinefabrik am Elsensee, >Deutsche Pflanzenbutter-Werke.
Maria, Hilfe der Christen, Kirche der röm.-kath. Kirchengemeinde. Nach dem Zuzug von Flüchtlingen und Ver-triebenen entstandene Gemeinde, die anfangs im Saal der Gaststätte >Sängerheim zusammenkommt. 1953 wird die erste Kirche am Kurzen Kamp 2 erbaut. Seit 1973 ist die Gemeinde selbstständig. 1998 wird die Kirche abgebrochen und durch einen im Jahr 2000 geweihten Neubau ersetzt. Die etwa 500 Jahre alte Glocke der ers-ten Kirche, ein Fundstück auf dem Glockenfriedhof Hamburg, wird nach 2000 auf dem Kirchhof aufgestellt. Sie stammt aus Schlesien und zählt zu den ältesten Kunstgegenständen in Quickborn. 2018 werden die sechs katholischen Pfarreien des Kreises Pinneberg zur Pfarrei Heiliger Martin zusammengelegt. Die Kirchenstandorte bleiben erhalten.
Marienhöhe, ab 1960 neu angelegte Straßen und Nebenstraßen im gleichnamigen Neubaugebiet zwischen >Harksheider Weg und >Heidkampstraße, vermutlich benannt nach dem bereits vor 1953 als Marienweg bekannten Zuweg von der >Kieler Straße. Ab 1963 errichtet die BEWOBAU dort u. a. 67 Häuser nach Plänen des Architekten Richard Neutra (>Neutra-Siedlung). Ab etwa 1964 baut der gemeinnützige Bauverein die Mehrfamilienhäuser M. 2-14. Sie werden 1995 aufgestockt und gehören seit 2001 der Wohnungs-baugenossenschaft >Adlershorst.
Marienkapelle, vor 1519 erbaut, erstes sakrales Gebäude Quickborns, vermutlich nahe dem Standort der spä-teren >Kirchen. Zwei >Abendmahlskelche sind erhalten. Erstmals typisiert dargestellt auf der Karte des Marcus Jordanus von 1559. Abbruch vermutlich nach dem Bau der ersten Kirche 1589.
Marienkirche, zweite ev.-luth. Kirche, Baubeginn 1807, 1809 geweiht, entworfen vom dem dänischen Hofar-chitekten Christian Frederik >Hansen, (1756-1845). Baumeister: Albert Stoldt, (1768-1838), aus Rellingen. Der neoromanische Turm wird erst 1863 angebaut. Die M. wird nach der >Marienkapelle benannt und 1968 unter Denkmalschutz gestellt.
Markmann, Joachim, (1881-1949), betreibt ab 1907 ein Haushaltswarengeschäft in Haus >Roseneck. 1909 erwirbt er das Grundstück Kieler Chaussee 85 von dem Bäcker Ernst >Prüß und lässt 1910 ein Geschäftshaus von dem Quickborner Baumeister Theodor >Kock errichten. Nach seinem Tode wird das Geschäft unter Beibehaltung des Firmennamens von seiner Tochter weitergeführt, um 1982 aufgegeben und genutzt als Restaurant und Spielhalle.
Marktplatz, vermutlich seit Erteilung der >Marktgerechtigkeit (1735) so genannt, Teil des ursprünglichen Ortskerns. Standort des 1835 erbauten und 1954 abgerissenen >Spritzenhauses.
Marktrecht, (Marktgerechtigkeit), 1735 erteilt zur Abhaltung von jährlich drei Pferde- und Krammärkten, 1748 erweitert für die örtlichen Schuster. Die Einführung des M. führt zur Stärkung der Wirtschaft und fördert die Entwicklung des Ortes. Der Viehmarkt wird 1904 und der Krammarkt 1918 aufgehoben, 1929 wird der sams-tägliche Ferkelmarkt in die Nähe des >Bahnhofs verlegt. Nach Erlass einer städtischen Marktordnung 1975 finden wieder >Wochenmärkte statt.
Marktstraße, historisch erwähnt in den >Kirchenprotokollen: An der Straßen, gehört 1666 mit acht anliegenden Hofstellen zum ältesten Siedlungskern Quickborns. Später als >Gärtnerstraße bezeichnet. 1926 anlässlich der Verlaufskorrektur und Befestigung in M. umbenannt.
Marktstraße Nr. 5, 1788 erbaute Reetdachkate des
Altenteilers Hinrich Ernst >Schmidt, bis zum Abbruch im November 2024 wohl ältestes erhaltenes Gebäude Quickborns. 1901 wird die Liegenschaft vom Hof
Schmidt abgetrennt und geht an den Arbeiter Hans >Wähling, 1928-35 als Kutscher erwähnt. 1937 wird die Kate innen und außen aufwendig umgebaut.
Der Grootdörbalken von 1788 bleibt erhalten. 1937/38 wird Johann (gen. Hans) Wäbs Eigentümer. Nach verschiedenen unbekannten Besitzern betreibt seit 1987 Irene
Tschechne dort eine Töpferei. Der Türbalken hatte die Inschrift: „Gott
bewahre dieses Haus und alle die da gehen ein und aus Hinrich Ernst Schmidt – Catarina Elsabe Schmidt, Anno 1788, d. 9. Majus“, sein Verbleib ist unbekannt.
Marquard, Alfred Bernhard, Buchdrucker, erwirbt 1940/41 die Liegenschaft Kieler Straße 66 von dem Möbelhändler Göttert aus Hamburg. Er baut ein neues Geschäftsgebäude und siedelt, vermutlich wegen der Kriegsgefahren, seinen Betrieb von Hamburg nach Quickborn um. M. produziert zahlreiche Bücher und Wer-beschriften, auch für Quickborner Unternehmer. Nach seinem Tode 1978 wird der Betrieb von seiner Witwe wei-tergeführt und später aufgegeben. Nach Abbruch der Betriebs- und Wohngebäude 2017 wird das Grundstück mit Wohnhausblöcken bebaut.
Martens, Friedrich Julius, Butterhändler, erwirbt 1896 das Grundstück Kieler Chaussee 84 von dem Makler Johann Christian Falckenthal und erbaut 1898 ein Wohn- und Geschäftshaus. 1908 eröffnet Wilhelm M. dort die erste Drogerie in Quickborn. Ab 1926 wird Friedrich M. genannt, der zusätzlich einen Delikatessenhandel einrichtet. Vermutlich zu dieser Zeit wird das Gebäude um einen nördlichen Anbau erweitert. 1937 wird Alma M. Eigentümerin der Immobilie. 1949-1953 inseriert Wilhelm (II?) als Drogen- und Farbenhändler. 1964 wirbt die Drogerie öfter als älteste Drogerie im Ort, danach Standort verschiedener Einzelhandelsläden, später Nachtlokal und Pizzeria.
Martens, Johann Andreas, Landmann und Bierhändler, kauft 1892 von dem Makler Wilhelm Loof den Restbesitz der Halbhufe Hans >Brammann, Hof- und Gebäudefläche (später etwa Marktstraße 13). Die Liegenschaft geht 1904 an den Landmann Hermann Schulze und seine Ehefrau Olga, geb. Rosenstiel. M. wird danach als Privatier am Markt erfasst. In demselben Jahr lässt Schulze ein Hofgebäude erbauen. 1920 wird der Sohn Arthur Eigentümer. Er parzelliert und verkauft bis 1942 Grundstücksteile. Familie >Schulze wird danach nicht mehr erwähnt. Das Gebäude wird vermutlich nach dem WK II abgebrochen.
Martens, Rudolf, (1901-1976) Lebensmittelhändler, Pinneberger Straße 5, 1939-1965. Das 1905 von dem Maler Julius Hein erbaute Haus mit Glasdach-Atelier geht 1919 an den Maler Gustav >Thielke und 1921 an den Kapitänleutnant a. D. Ludwig Emil Bach. 1939 erwirbt M. das Haus und baut es zum Ladengeschäft mit Schaufenster aus. Nach der Währungsreform liefert er seinen Kunden Waren mit dem PKW frei Haus. 1965 richtet Walter >Bosniakowki dort den ersten Heimwerkermarkt Quickborns ein. Von 1972 bis 1997 befindet sich ein Friseursalon in dem Haus, danach genutzt als Verkaufsbüro für Feuerlöschgeräte.
Martin-Luther-Kirchengemeinde, Lornsenstraße 21-23, auf dem Gelände der ehemaligen >Explosivstoffwerke. 1979 wird erstmals eine Pfarrstelle für den Bereich >Quickborn-Heide ausgeschrieben; 1981 Aufnahme der Ge-meindearbeit. Sie wird 1984 selbstständig; 1985 Grundsteinlegung und Weihung des Gemeindezentrums. 1991 Einweihung des Glockenturms.
Masern-Epidemie. Mai bis Juli 1894 gibt es in Quickborn und Renzel eine M., bei der die Hälfte aller Kinder erkrankt. Es gibt weder einen niedergelassenen Arzt noch eine Apotheke. Todesfälle werden nicht bekannt. >Amtsvorsteher >Donath lässt alle Schulen desinfizieren. Im November 1904 wird die Quickborner Schule erneut wegen Ausbruch der Masern für zwei Wochen geschlossen.
Meeschensee, Forstgebiet am östlichen Rand der Gemeinde zwischen Kaden und >Kampmoor, größtenteils zu Quickborn gehörend. 1588 erstmalig erwähnt als Mewen Sehe, vermutlich benannt nach einem inzwischen verlandeten (Möwen-) See. 1791 wird der Hof Tietens beim Meschensee als zu Quickborn gehörend erfasst. M. wird später Name des ANB- Bahnhofs an der Grenze Quickborn/Henstedt-Ulzburg.
Mehrens, Heinrich, fälschlich auch Mertens genannt, zählt zu den ältesten Siedlern im Bereich des >Kampmoores in der >Quickborner Heide. Er kauft 1885 ca. 4,5 ha Weideland In den Kolonistenkoppeln aus dem ehemaligen Besitz des 1/16 Hufners Peter >Treder und lebt allein in einer Erdgrube mit Torfwänden (später etwa Kampmoorweg 5). Er legt einen ca. 8 m tiefen (Zieh-) Brunnen an, der bis 1929 in Betrieb bleibt. Angeblich lebt er hauptsächlich von Gerstenkörnern und wird deshalb „Gropenkoker“ genannt. 1888 verkauft er seinen Besitz an den Arbeiter Johann >Schatzschneider.
Meiereigraben, nach dem Bau der >Genossenschaftsmeierei 1927 wegen der Einleitung von Abwässern volksmundlich so genannter Teil des westlichen >Hörnborns ab >Marktstraße. 1974 wird die jahrelange illegale Einleitung giftiger Abwässer durch den später stillgelegten Galvanisierbetrieb LVM-Metallveredelung, Himmel-moorchaussee 14 bekannt.
Marktstraße 5, um 1930 Landtafel Freese (Auszug), 1588 "Meiereigraben" um 1970
Meilensteine, alle halbe Meile (1 Meile = 7,532 km) 1832 entlang der >Chaussee Altona-Kiel errichtet. Zwei stehen auf Quickborner Gebiet: ein kleiner Halbmeilenstein zwischen >Hasloh und Quickborn und ein großer Vollmeilenstein zwischen Quickborn und >Bilsen. Die M. dienen nicht nur der Orientierung, sondern auch der Repräsentation und zeigen das Monogramm des Königs FR (Fridericus Rex) und die Jahreszahl 1832. Der Vollmeilenstein zeigt links die Entfernung nach Altona – 3 M – und rechts die nach Kiel – 9 ½ M.
Mergelkuhlen, nach erfolgreicher Erprobung des Mergelns zur Bodenverbesserung durch den Revierförster Friedrich Christoph >Laage werden ab ~1820 in der Feldmark zahlreiche M. gegraben, die sich später mit Wasser füllen und danach oft als Viehtränken oder Feuerlöschteiche verbleiben. Um 1910 ertrinken in >Renzel ein Kind und ein Gastwirt in verschiedenen Kuhlen. Als Folge des verstärkten Einsatzes künstlichen Düngers wird das Mergeln aufgegeben, und die tiefen Kuhlen werden mit Schutt oder Schotter verfüllt.
Merkur–Eilwagen, motorisierter Dreirad-Kleintransporter, konstruiert von Hans >Heyden, 1927–1930. Produziert von der Fahrzeug – Fabrik Quickborn, Hermann >Schmidt.
Metropolregion Hamburg, eine von deutschlandweit elf M. Seit 1996 Grundlage der Zusammenarbeit der Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg/Vorpommern zum Zweck der gemeinsamen Landesplanung und Erstellung regionaler Entwicklungskonzepte.
Meyer, (genannt: Fisch−Meyer) Fischhändler und Marktbeschicker seit 1950, betreibt ab ~1961 einen Laden an der Bahnhofstraße 40. M. zieht 1991 wegen extremer Mieterhöhung in die Borsigkehre 2. Die Firma ist 2022 dort noch ansässig.
Micheelsen (Michelsen), Bauernfamilie im Ortsteil ˃Gronau, hist.: Auf der Gronau, auch Gronau-Hof genannt, gehört zu den ältesten und mit zeitweise über 75 ha Grundbesitz und dem damit verbundenen Jagdrecht zu den größten Höfen in Quickborn, Ellerauer Straße 55. Belegt seit 1577; 1588 in der >Landtafel Daniel Freeses aufgeführt, 2022 noch in Familienbesitz. Urahn der Familie M. wird 1587 erwähnt, Jochim Micheels 1589, Hans Michelsen (1576/77-1655), Jochim Michelsen (1612–1675), Johan(n) Michelsen (1676-1735), Hans Michelßen (1704-1754). Jochim Michelsen (1748-1820), Johan(n) Michelsen (1785-1858), Hans Michelsen (1824–1881), Johann Micheels (1848-1912), Hans Carl Bernhard Micheelsen (1890-1980), Tochter Elisabeth >Schnurr-Micheelsen (1930–2009). Später Verkauf und Verpachtung von Grundstücken, Aufgabe der aktiven Land-wirtschaft und Einrichtung einer Tierarzt-Praxis und Hundeschule.
Miller International, Schallplatten GmbH, 1961 in Hamburg gegründet von dem Amerikaner Dave Miller. Sein Schallplattenlabel EUROPA ist sehr erfolgreich. Der Betrieb wird 1967 nach Quickborn, Justus-von-Liebig-Ring 2-4, ausgesiedelt und 1969 an MCR Records GmbH verkauft. 1978 wird der Betrieb durch einen umfangreichen Neubau erweitert. M. lässt im April 1984 zum 10-jährigen Jubiläum der Stadtwerdung zehn 10-jährige Eichen an der Einmündung der >Marktstraße in die >Pinneberger Straße pflanzen. M. wird später verkauft und geht 1990 in der Firma BMG Ariola Miller auf. Danach Verlagerung und Aufgabe des Betriebs in Quickborn.
Millies, Dr. med. Wilhelm, 1903 Nachfolger von Dr. >Sieck an der >Kieler Chaussee, erbaut 1906 ein Haus mit Praxis an der Pinneberger Straße 12. Ab 1917 Eigentum des dänischen Arztes Dr. Hans Hansen Birkedahl, der auch als Werksarzt der Norddeutschen >Explosivstoffwerke tätig ist. Nach dem >Explosionsunglück im Februar 1917 wird er der Sabotage verdächtigt und verlässt Quickborn. 1919 wird Dr. Gustav >Ohlshausen Eigentümer der Praxis.
Minck, Hans, (1897-1989), Sohn des >AKE-Stationsvorstehers Jacob M., Schlosser, betreibt bis 1925 einen Fahrradhandel am Mühlenberg, Alte Bahnhofstraße 10. Danach Kieler Straße 107 in der ehemaligen >Herberge zur Heimat. Er richtet dort zusätzlich eine Autoreparatur und Tankstelle ein und betreibt das erste Taxi Quickborns. Später Standort des Zweirad-Shop Bohn.
Min(c)k, Jacob, (1862-1932). 1884 erster Stationsvorsteher der >AKE, am >Bahnhof Mühlenberg, Vater des Schlossers Hans Minck, verheiratet mit Dorothea, geb. Schmidt, Tochter des Gerbers Johann Hinrich >Schmidt.
Mittelschule, 1938 gegründet für begabte Schüler der >Volksschule. Nach kriegsbedingter Schließung 1946 in einer Baracke wiedereröffnet. 1951 wird mit der Ernennung von Gustav >Müller zum Mittelschulrektor die Trennung zwischen >Volksschule und Mittelschule vollzogen. 1956 eigener Bau (Architekt Richard Jannasch, Pinneberg) mit Fachräumen, Turnhalle und Fahrradstellplätzen. 1965 Umbenennung in >Realschule, 1970 wird die Aula angebaut. 1978 Umbenennung in >Heinrich-Hertz-Realschule. Seit 2010 Teil der >Comenius-Schule als Regionalschule, seit 2014 >Gemeinschaftsschule.
Möller, Anna Katharina, (1882-1974), Putzmacherin, erwirbt 1911 das Grundstück Kieler Straße 79 von dem ¼ Hufner Heinrich >Dwinger, erbaut ein Haus und gründet ein Modegeschäft. Sie wird 1964 noch als Inhaberin genannt. 1969 betreibt Ruth Burmester den Laden unter dem Namen Textil-Möller. Das Haus ist bis 2021 noch Standort eines Geschäfts für Brautmoden.
Mohlstedter Weg, 1791 kartografierte Verbindung zwischen dem >Hamburger Weg und der >Ulzburger Landstraße, benannt nach dem historischen Flurstück Mohlstedter Heide.
Mohr, Otto sen. (†1927). 1876 erfasst als ½ Hufner an der späteren Pinneberger Straße 34. 1884 werden seine drei Kinder Miteigentümer. 1902 Bau eines neuen Wohnhauses. 1912 wird der Sohn Otto jun. Hofnachfolger.
Mohr, Otto jun., (1873-1956), Bauer, Pinneberger Straße 34, übernimmt 1912 den Hof von seinem Vater Otto Mohr sen. (†1927). 1956 geht der Hof an die Tochter Gerda (∞ August >Klepper), danach an den Sohn Ulf Klepper. 1910-1916 ist M. Mitglied des >Gemeinderats und 1917-1919 Mitglied im Vorstand der >SpaDaKa.
Mohrmann, Heinrich, (*1883) übernimmt 1912 das Colonialwaarengeschäft, Kieler Chaussee 53, von Johanna >Ahrendt. M. nennt es später Landhandel; bis 1965 als Geschäft für Haushaltswaren geführt und danach aufgegeben.
Mooradministration, ab ~1914 staatlich-militärische Verwaltung der Moore, lässt außer in Quickborn auch an anderen Standorten in Deutschland typisierte >Gefangenenlager und Siedlungshäuser bauen.
Moorflagen, (Himmelmoor), anlässlich der Bodenreform von 1791 ausgewiesene Moorflächen am Rande des Hochmoores. Sie werden den Bauern, Kirchengemeinden, Schulen und anderen Grundeigentümern der umliegenden Gemeinden kostenlos zur Ausbeutung von Weiß- und Brauntorf überlassen, um sie danach kulti-vieren zu können. Man hoffte auch, damit dem unkontrollierten Raubbau des wertvolleren Schwarztorfes begegnen zu können. Die M. sind nach 1945 wirtschaftlich bedeutungslos geworden.
Moor- und Erlebnispfad im Himmelmoor: 3,8 km langer Rundweg mit Erlebnisstationen und Informationstafeln, 2017 eröffnet.
Moorkuhle, 1791 als Mohrkamp kartografiert, danach vermutlich durch Torfabgrabung zur Wasserstelle geworden und volksmundlich als M. bezeichnet. 1936 auch Postadresse. 1963 bei der Ausstellung >Fertighaus 63 an der >Heinrich-Lohse-Straße planerisch einbezogen und renaturiert.
Moorvogt, 1858 Wulf Hinrich >Bock (*1828), erstmalig eingestellt als Untergebener des >Hegereiters, hat für den Forstfiskus die Aufsicht im >Himmelmoor, bezieht das für den M. gebaute Haus am späteren Dyrsenweg 2. Ab 1866: Dienstgrad Revierförster.
Moorwirtschaft Himmelmoor, staatliche Nachfolgeorganisation der ehemaligen >Mooradministration, erhebt nach 1945 u. a. Weidegeld für Nutzung staatseigener Moorwiesen.
Mühlen
1. Wasser-, alte, 1710 in einer Handskizze kartografiert als die Alte mühl. Später mundartlich Ohl Möhl genannt. Standort etwa bei der Gronaubrücke am nahe gelegenen Ohlmöhlenweg. Ver-mutlich keine Zwangsmühle, sondern freie Grütz- oder Graupenmühle, vermutlich um 1710 aufge-geben. Namensgeber der historischen Flur >Ohlmöhlen, des Flurstücks Ohlmöhlenwisch und des ältesten Quickborner Straßennamens >Ohlmöhlenweg.
2. Wasser-, neue. 1874 beantragt der Drechsler Hans Hinrich Sievers (1834-1894), die >Gronau fstauen zu dürfen, um eine Drechslerei mit Hilfe einer Wassermühle zu betreiben. Er erwirbt 1874 ca. 600 qm Land von Hans >Micheelsen (*1824) am nördlichen Ufer der Gronau neben der Brücke nach Ellerau. 1878 ist die Mühle im Messtischblatt verzeichnet. Der Sohn Hinrich Sievers nutzt sie später zur Stromerzeugung. 1924 gibt er den Betrieb auf und verkauft die Liegenschaften an Hans >Micheelsen (*1890) und Johann Hinrich >Faden. Die Mühle verfällt danach und wird später abgebrochen. 1928 wohnt Hinrich Sievers an der >Ellerauer Straße in Quickborn. Die Mühle wird häufig verwechselt mit der alten Wassermühle >Ohl Möhl.
3. Wind-, 1881 von Ernst >Krüger erbauter Galerieholländer an der Kieler Chaussee 32, 1887 zusätzlich mit Dampfkraft ausgestattet. 1922 verkauft an Peter >Glissmann, 1929 stillgelegt und übernommen von der Sparkasse Wakendorf, 1937 verkauft an den Schlachter Gustav >Beste und seinen Sohn Fritz. Sie lassen die M. abbrechen und die Betriebsräume mit Wohnungen ausbauen
4. Wind-, (Gittermast-) Windmühle, in den 1930er Jahren erbaut von Hermann >Dwinger, >Elisenhofstraße 20, erzeugte Strom zum Betrieb einer Getreidemühle, in den 1950er Jahren abgebrochen.
Mühlenberg, mit dem >Ellerauer Berg zusammenhängende Geländeerhöhung, wohl mundartlich nach dem „Berg“ benannt, hinter dem die Ohl Möhl (alte [Wasser-] >Mühle) lag. 1876 erstmalig schriftlich als Auf dem Mühlenberg erwähnt.
Mühlenberghalle, 1974 errichtete Sporthalle; wegen erheblichen Sanierungsbedarfs abgerissen und 2010 ersetzt durch die >Lilli-Henoch-Halle.
Mühlenfortwisch, historisches Flurstück an der >Groth-Koppel, Hinweis auf eine Furt nach >Renzel vor dem Bau einer >Pinnaubrücke.
Mülldeponie, (verhinderte). 1993 werden Pläne des Kreises Pinneberg bekannt, im Bereich der Siedlung >Elisenhof eine Müllverrottungs-Deponie zu errichten, nachdem ein Standort zwischen >Hasloh und >Bönningstedt am Widerstand einer Bürgerinitiative gescheitert ist. Etwa 100 Quickborner treten in die Bürgerinitiative zum Schutz unserer Natur e. V. ein und organisieren einen Protestmarsch zur Aula des >Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, angeführt von dem Bauern Ernst Adolf >Hushahn. Landrat Behrend Harms treibt das Projekt jedoch weiter voran. Als unter Androhung eines sofort vollziehbaren Zwangsgeldes Probebohrungen angeordnet werden, wendet sich der Bauer Helmut Wulf an das Landesverwaltungsgericht in Schleswig und erreicht einen Aufschub. Später bestätigt ein Gutachten, dass die Nähe zur >Pinnau und die Gefahr eines >Erdfalls durch den unterirdischen Salzstock unabwägbare Gefährdungen darstellen. Daraufhin werden die Pläne für die M. aufgegeben.
Müller, Gert, (genannt: Eisenmüller), eröffnet 1966 in der >Bahnhofstraße 84 ein Geschäft für Eisen- und Haus-haltswaren. Es ist 2022 unter neuer Leitung das vermutlich letzte Geschäft seiner Art in Quickborn.
Müller, Gustav, (1892-1980). 1947-1951 Rektor der >Volksschule−Ort (Schuldorf) und der >Grandwegschule Quickborn-Heide. Gründungsrektor der >Waldschule (1951), deren Namen er bestimmt. 1951-1958 Rektor der >Mittelschule. 1966-1975 Leiter der >Volkshochschule e. V, 1962-1973 Vorsitzender des Volksbund der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands, (seit 1994 Sozialverband VdK e. V.). Vollendet und veröffentlicht 1969 die >Chronik von Quickborn. M. wird 1977 als erster Quickborner mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. M. richtet Förderklassen ein, aus denen die Schule für Lernbehinderte hervorgeht, seit 1984 Ernst-Barlach-Schule.
Mullikas, Paul Woldemar, (1880-1951), gebürtiger Estländer. Ingenieur, Busunternehmer und Karosseriebauer. Gründet 1926 in Hamburg einen Linienbusverkehr: Hamburg − Quickborn − Barmstedt. Erstes Büro in >Schmidt’s Gasthof; 1929 Betriebsgebäude mit Werkstatt an der Ellerauer Straße 7 auf den Fundamenten des abgebrannten Gasthofes >Hatje. 1951 übernimmt Sohn Erik (1905-1984) den Busbetrieb und Sohn Woldemar den Bau von Bodenfräsen. 1962 Übernahme des Busbetriebs durch die >VHH; die Fertigung von Fräsen geht an Gustav >Helms.
Mund, Dieter, (1926-2009). Über 15 Jahre kommunalpolitisch tätig: 10 Jahre als >Gemeinde- bzw. Stadtvertreter, 1974-1978 >Bürgervorsteher und Mitglied des Kreistags, Gründer des >Verkehrs- und Heimatvereins, 1980 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens ausgezeichnet.
Munitionsfabriken, >Explosivstoff-Fabriken, Explosionsunglück.
Mullikas-Bus, um 1930 Pastorat, um 1940 Mittelschule,1955
Museen
1. >Luftschutzwarnamt 1
2. Torfwanderweg, Freiluftmuseum, seit 2004.
Musikförderpreis (Förderpreis Musik), von Bürgermeister Gert >Willner initiiert, wird seit 1980 alle zwei Jahre von der Stadt Quickborn an Schülerinnen und Schüler der >Musikschule der Stadt Quickborn vergeben.
Musikschule der Stadt Quickborn, 1988 gegründet in der Trägerschaft des Vereins zur Förderung der Musikschule der Stadt Quickborn. Die M. gehört mit etwa 350 Mitgliedern (2020) zu den größten mu-sikpädagogischen Einrichtungen im Kreis Pinneberg.
Muus, Claus Heinrich, Viehhändler, wird 1885 durch Einheirat Landmann auf dem Hof Thesdorf an der Chaussee Altona-Kiel 58. 1920 wird der Sohn Bernhard Eigentümer. Ab 1935/36 verkauft er etwa 6 ha der Flurstücke >Kieler Chaussee, Feldhornwisch, Holm Moor und Dreibeeken. Mehrere Ländereien gehen an den Baumschulbesitzer Johannes >Witt. Das Hofgebäude übernimmt der Kaufmann Otto Speich. Nach dem WK II wird dort eine Kohlen- und Heizölhandlung betrieben. 2022 befindet sich das Gebäude noch an der >Kieler Straße.
N
Nachtwächter. Der alte Flurname Schlagbohm gilt als Hinweis auf frühe Bewachung des Ortes. Zur Brand-vermeidung durch offene Lichter machen im 18. Jh. vom >Vogt bestellte Bürger Kontrollgänge. 1765 wird wegen überharten Vorgehens mit Knüppeln gerichtlich gegen die N. Hinrich Wördemann und Klaus Seidler vorgegan-gen. Später wird ein besoldeter N. eingestellt. Bekannt wird Heinrich >Bargmannn, von vor 1900 bis mind. 1915 tätig. 1926 zuletzt als Nachtwächter a. D. erwähnt.
Namenslisten. 1564 werden alle Hufner der Kirchspiele Rellingen und Barmstedt mit der Höhe ihrer Abgaben aufgelistet, als Graf Otto IV. die Kirchspiele kauft. Der Vertrag enthält die Namen von Quickborner und (drei) Renzeler Bauern mit den Nachnamen Glißmann, Heimers, Hink, Kampke, Köhnke, Krohn, Lou(d)emann, Rußmann, Schumacher, Schutte, Wehling und Wiekhorst. Der Vertrag hat große Bedeutung für die Heimat- und Familienforschung.
Nestler, Carl, KG, 1958 erbaute Färberei und Bleicherei Feldbehnstraße 35 mit einem auffallend hohen Schorn-stein. Vermutlich 1968 stillgelegt. 1977 wird der Schornstein durch eine spektakuläre Sprengung niedergelegt. Am Standort des Betriebes siedelt sich danach der Supermarkt famila an.
Neuapostolische Kirche, Gemeinde Quickborn. 1929 gegründet, ab 1974 eigenes Kirchengebäude an der Kampstraße 24.
Neu-Quickborn, wegen des zeitweise schlechten Rufs des Ortsteils >Quickborn-Heide in den 1930er Jahren be-vorzugter, aber inoffizieller Name.
Neutra-Siedlung, 67 Einfamilienhäuser, 1963 im nördlichen Teil der >Marienhöhe errichtet von der BEWOBAU nach Plänen des amerikanischen Architekten Richard Neutra (1892–1970). 66 Gebäude werden 2006 unter Denkmalschutz gestellt.
Niemeyer, Georg, Industrieller in Hamburg, erwirbt 1900 von Jochim Hinrich >Hagen jun. ca. 3,5 ha land- und forstwirtschaftliche Flächen im Ortsteil >Bilsener Wohld, die 1791 als Ohlenkamp am Belsumer Wohld kartografiert wurden. N. pachtet Jagdrechte und erbaut 1902 eine Villa als Jagd- und Wohnhaus an der >Chaussee Altona-Kiel auf der Grenze Quickborn - Bilsen. Er bewohnt das Haus und gilt als der erste Besitzer eines PKW in Quickborn, der seinen Sohn täglich zum Bahnhof gefahren haben soll. 1925 muss die Liegenschaft in das Firmenvermögen eingebracht werden, und die Commerzbank wird Miteigentümer. 1938 erwirbt der Kaufmann Fritz Georg Ludwig Benning aus Hamburg das Anwesen, er nennt sich auch Landwirt und betreibt Pferdezucht. Nach 1949 kauft Herbert Linnhoff die Villa und wandelt sie in das Hotel & Resaurant Jagdhaus Waldfrieden um.
Norddeutsche Sprengstoffwerke AG, >Explosivstoff-Fabriken.
Nordfriedhof, 1871 angelegt nördlich des >Hörnborn und des danach Friedhofsweg genannten Feldwegs. 1892 nach Osten und 1907 nach Norden erweitert. Standort mehrerer >Denkmale. Aufhebung für 2023 vorgesehen.
NORDGATE. Das 2008 gegründete Bündnis der an der A 7 gelegenen Städte Neumünster, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Norderstedt und Quickborn zur Bündelung und Vernetzung der Wirtschaftskraft der Region, d. h. zur Förderung von Handel, Gewerbe und Industrie, z. B. durch gemeinsame Vermarktung (u. a. auch der Gewerbeflächen). N. ist die zweitstärkste Wirtschaftsregion im Norden der Metropolregion Hamburg.
Nordgraben, jüngerer Name der historischen >Huvenbrocksau, dem natürlichen Abfluss des >Himmelmoores in den Bilsbek.
Nordlicht. Kindertagesstätte, Zeppelinstraße 9, betrieben von der >AWO. 2019 erbaut von der Zeppelin-Stiftung auf dem ehemaligen Gelände der >Zeppelin Metallwerke GmbH und verpachtet an die Stadt Quickborn.
Nothnagel, Heinrich Georg Wilhelm, (1824-1901), Glaser, Fotograf und Bilderrahmenfabrikant in Altona, über-nimmt 1871 die Torfpresse >Hansens am >Himmelmoor, erwirbt 1874 Abbaurechte und baut das erste >Torfwerk, (Nothnagel & >Dyrßen). N. hat großen Einfluss im Senat Altonas und setzt sich erfolgreich für den Bau einer Schmalspurbahn von Altona nach Kaltenkirchen ein, um preisgünstig und schnell Torf vom Himmelmoor nach Hamburg und Altona liefern zu können.
Novemberrevolution. Anfang November 1918 stürmt ein Trupp Soldaten das Haus des >Amtsvorstehers Claus Heinrich >Lohse an der Ellerauer Straße 6, durchwühlt einige Akten und reißt Amtsschilder ab. Lohse wird einige Stunden unter Hausarrest gestellt.
Nürnberg, Johs., 1915 Klempner an der Kieler Chaussee, gründet vor 1917 die >Quickborner Metallwaren Fabrik an der Quickbornstraße 58.
Nütz, August, (1902-1986). Ab 1919 Torfarbeiter und Lokomotivführer des >Torfwerks >Gewerkschaft Hausbach III, ab 1927 Leiter der Werkstatt. Er bereist England, Holland und Skandinavien zu Informationszwecken, konstruiert und fertigt verschiedene Torfabbaumaschinen. Nach 1945 wird er von der Industrie- & Handelskammer zum Industriemeister ernannt, ohne je eine Lehre oder eine Meisterprüfung gemacht zu haben. N. ist 1969 für fünf Maschinenparks der Gewerkschaft Hausbach III verantwortlich. Er erhält 1969 die Landesmedaille für besondere
Verdienste.
NSDAP, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Ortsgruppe Quickborn, 1929 gegründet im Gasthof >Sängerheim. Wird bis zum Kriegsende 1945 zur alleinbestimmenden politischen Kraft Quickborns.
NSV–Heim, (Heim der Nationalsozialistischen Volksfürsorge), 1933-1945 Name des >Armen- und Werkhauses an der Kampstraße.
O
Oberförster, Förster. 1867 ersetzt die neue preußische Regierung in Schleswig die Titel >Hegereiter durch O. und >Holzvogt durch F. Erwähnt werden ab 1866 in Quickborn wohnhafte Forstbeamte mit unterschiedlichen Titeln wie Jagdaufseher, Revierförster u. a.: Büsch 1866-1869, Schwerdtfeger 1869-1873, Ernst 1873-1874, Hans Sye 1874, Heinrich Laage 1897, Johann Jaeke, Hinrich Jäger, Fritz Schramm 1903, Ferdinand >Wagenitz, Friedrich von Gerhardt, Lorenz Thomsen, Willi Lohse, Heinrich Berg 1915, Andreas Heinemann, Hans Wagenitz 1926, Ferdinand Wagenitz, (erneut) 1930-1936, Ernst Gädke 1936 , August Franke 1964, >Fuhse bis 1967.
Oberförsterei Quickborn, ab 1867 Dienststelle der preußischen Forstverwaltung am Försterweg 1. Wird 1874 nach Bullenkuhlen verlegt und 1909 in Forstamt Rantzau umbenannt.
Oberlies, Kurt, Schlachtermeister, spezialisiert sich 1951 in Hamburg auf die Produktion von Räucherschinken. Er liefert u. a. Waren an den Quickborner Versandhändler Carl >Reimers KG (Honig Reimers). 1974 baut O. eine Räucherei an der Max-Weber-Straße 24, die später mehrfach erweitert und 2022 in der dritten Generation betrieben wird.
Oelting-Siedlung, >Dichterviertel. Die Gebrüder Oelting erschließen und bebauen 1959 – 1965 ca. 70.000 m² zwischen Harksheider Weg, Heidkampstraße, >Peperkamp und >Elsenseestraße. Da die Siedlung an Goethe- und Lessingstraße angrenzt, werden die Straßen nach weiteren deutschen Dichtern benannt: Eichendorff, Fontane, Herder, Hölderlin, Kleist, Körner, Lenau, Liliencron und Schiller. Beim Bau wird wärmedämmendes Baumaterial aus LEKA –Ton verwendet. Im Zuge der Geländeerschließung werden mehrere Straßen neu gebaut und gewidmet. Die Fa. Oelting stellt die ersten Gastarbeiter (spanische Bauarbeiter) in Quickborn ein. Viele ihrer Frauen arbeiten bei der Schokoladefabrik >Trumpf. Da vornehmlich junge Familien mit Kindern zuziehen, wird der Bau der >Goethe-Schule als 3. Grundschule in Quickborn beschlossen; eröffnet 1966.
Ohlmöhlenweg, der 1710 erstmals erwähnte „alte Mühle wegk“ nach einer alten Wassermühle an der >Gronau, ältester Straßenname Quickborns, führte anfangs von Ulzburg zur „Ohl Möhl“. Ab ~1950 wird der Straßenname O. von der Einmündung in die >Feldbehnstraße bis zur >Ulzburger Landstraße erweitert.
Ohlshausen, Dr. Gustav, (1889-1971), Stabsarzt der Marine. Übernimmt 1919 die Praxis von Dr. Wilhelm >Millies, Pinneberger Straße 12.
Ohlshausen, Dr. Ulrich, (1927-2015), Sohn von Dr. Gustav Ohlshausen, Facharzt für Allgemeinmedizin, Pinneberger Straße 12. Praktiziert 1960-1998 als Kassenarzt, bis 1970 gleichzeitig mit seinem Vater.
Ohlweiler, Walter, (*1893), Geflügelzüchter, um 1927 zugezogen. SA-Sturmführer, ab 1931 Ortsgruppenleiter der >NSDAP, zeitweise Vollziehungsbeamter der Gemeinde Quickborn. O. hätte wegen unbezahlter Stromrechnungen bei sich selbst pfänden müssen. Er begünstigt Parteigenossen, wird abgesetzt und verlässt Quickborn 1934.
Olympischer Fackellauf. 1972 wird die Olympia-Fackel für den Austragungsort der Segelwettbewerbe in Kiel von >Hasloh kommend vor der Quickborner >Marienkirche dem >TuS-Sportler Manfred Bense übergeben und von ihm nach >Bilsen getragen.
P
Pahl, Claus Hinrich, (1856-1930), Schlachter, richtet 1888 einen Betrieb im rechten Teil des Geschäfts von Wilhelm >Rehder an der Kieler Straße 101 ein und erwirbt später das Gebäude. 1930 übernimmt der Sohn Wilhelm (1903-1977) das Haus. 1931 brennt es ab. Im Neubau wird links der Gemischtwarenladen von Helene Pahl, (1899-1958), und rechts die Schlachterei von W. Pahl eingerichtet. Ende der 1960er Jahre wird der Betrieb aufgegeben.
Pahl, Heinrich, Uhrmacher und Zubauer, 1876 erfasst als Grundstückseigentümer an der Ecke >Kieler Chaus-see/>Ellerauer Straße, unmittelbar südlich des Dorfbachs >Hörnborn. 1896 geht der Besitz an den Glasermeister und Maler (Hans) Jochim Hatje. 1917 wird der Glaser Johannes Christian Pahl Eigentümer. Etwa zu dieser Zeit wird das Wohn- und Geschäftshaus Kieler Straße 108 gebaut. Ab 1928 wird die linke Haushälfte von dem Friseur Wilhelm >Kuhlmann und nach ihm von dem Drogisten Rudolf >Winter genutzt. 1929 wird Johanna Berg, geb. Hatje, Eigentümerin. Sie führt das Fruchtgeschäft Gustav Berg bis nach 1964. Das Haus ist nach 1949 gleichzeitig Standort der >DRK-Rettungswache. 1986 wird das Gebäude abgebrochen.
Pahl, Peter, 1876 als Milcher und 1/24 Hufner erfasst, etwa Klingenberg 48, mit etwa 14 ha Grundbesitz, vor-wiegend im Bereich >Klingenberg, den er ab 1880 nach und nach verkauft. Der größte Teil der Hofstelle geht 1894 an Karl Ludwig Heinrich >Kühl und wird mit dessen Hof vereinigt. 1880 kauft P. die 1/16 Hufe der Anna Maria Meier, geb. Voß, (später) Klingenberg 32/ Ecke >Raiffeisenstraße und veräußert sie 1882 an Johann Caspar >Treder. 1883 verkauft dieser den Hof an Christian Friedrich >Schröder.
Pahl, Peter, (1853 bis nach 1933). Vermutlich Sohn des Milchers und 1/24 Hufners Peter P. sen. 1887 erwähnt als Zimmermann, 1888 bis 1905 Nachfolger des ersten Postagenten >Beckmann (ab 1871), >Kieler Straße 99. P. betreibt danach die Agentur der Westholsteinischen Bank und wird 1915 als >Gemeinde - Erheber erwähnt. Von 1926 bis nach 1931 als Rendant der Westholsteinischen Bank tätig. 1932 wird P. überfallen und beraubt. 1936 zum Ehrenbürger ernannt.
Pantoffelmacher. Letzter bekannter P. in Quickborn ist Hinrich Brömmer, er beliefert 1902 u. a. das >Armen- und Werkhaus und wird 1915 zuletzt erwähnt.
Park-and-Ride-Platz, (P+R), 1975 nach Abbruch der >Torfbrikettfabrik anlässlich des ersten >Eulenfestes an der >Torfstraße eingeweiht. 2006 durch Bau eines Parkhauses ersetzt.
Partnerstädte
>Boxholm, >Malchow, >Uckfield.
Passage zwischen >Bahnhofstraße und >Am Freibad (Feldbehnstraße), 1980 als sog. >Klöngasse eröffnet, nachdem der Standort für ein Rathaus nicht weiter in Betracht gezogen wurde.
Pastorat, Wohnung und Amtsräume des Pastors. Erstes P. vermutlich ab
1587 für Pastor >Hakemann einge-richtet. Ein P. wird 1646 erstmalig erwähnt, 1651 neu erbaut und 1756 durch
Neubau ersetzt. 1872 Bau eines neuen P. mit Konfirmandensaal, das 1957 durch ein Doppelpastorat auf dem Gelände des
Pfarrwitwengartens ersetzt und 1965 beim Bau eines neuen Gemeindehauses abgerissen wird. 2020 Einweihung eines neuen Gemeindehauses.
Pastorengraben (Dorfbach) >Hörnborn.
Pastorenteich, für den Pastor verbreiterter >Pastorengraben, abgedämmt zur Fischhaltung; vermutlich in den 1950er Jahren zugeschüttet.
Paulsen, Jürgen, Lehrer an der >Dorfschule in Renzel. Von 1893 bis 1924 über 30 Jahre dort tätig.
Peemöller, Julius, (1857-1934), Tischler und Bestatter 1890-1920, >Kieler Straße 115. 1888-1924 erster Haupt-mann der Freiwilligen >Feuerwehr. 1920 Übernahme des Betriebs durch den Tischler Peter >Timm.
Pein, Hans Hinrich, 1876 erfasst als 1/8 und 1/16 Hufner im Bereich (der späteren) Ellerauer Straße 7. Der Hof geht 1881 an Hinrich Thiessen und 1891 an seine Tochter Maria Helene, die Ehefrau von Claus Heinrich >Lohse.
Pein, Johann Peter, 1878 als 1/6 Hufner und Gastwirt am >Markt erwähnt, später Gasthof >Zur Linde.
Pein, Hans von, (1703-1765), 1736–1758 >Vogt, 1750 Dingvogt (Gerichtsherr) in der Vogtei in Pinneberg.
Pein, Hans Hinrich von, 1758-1764, >Vogt, Sohn des Dingvogtes Hans P.
Pein, Hinrich von, 1891 >Gemeindevorsteher.
Pein, Jobst von (auch Jacob von Peyen), 1587 als Eigentümer einer der damals bedeutendsten Vollhufen an der Straßen (später etwa Marktstraße 27) Quickborns erwähnt. P. ist vermutlich >Vogt, Mitbegründer der Kirchen-gemeinde und Kirchenjurat. Einer Überlieferung nach wird 1608 bei der Ausmalung der Kirche sein Name im Chorbalken festgehalten. 1630 setzt seine Witwe den Sohn Daniel (*1599) zum Erben ein. Der übergibt den Hof 1671 an seinen Sohn Daniel jun. 1681 verkauft dessen Witwe den Hof an Klaus Stoldt von der Garstedter Ohe, unter dessen Sohn Jochim geht der Hof 1714 in Konkurs, wird von Johann >Glißmann erworben, brennt in den folgenden sieben Jahren zweimal ab, geht endgültig zugrunde und wird unter acht Interessenten aufgeteilt.
Pein, Johann Jochim von, (1801-1866), >Hegereiter 1846-1866, verstirbt in Karlsbad. Sein Nachlass wird im >Hegereiterhaus öffentlich versteigert.
Peperkamp, 1791 erstmalig kartografisch erfasstes historisches Flurstück in der >Groth Heide, zwischen >Heidkamp und >Elsensee, nordwestlich der >Ulzburger Landstraße. P. wird später Straßenname.
Pest, (-Jahr) 1628. Nach den >Kirchenprotokollen fallen 280 Quickborner Bürger (von ~500) der P. zum Opfer. Erneuter Ausbruch 1715 in >Quickborn-Heide, 15 Opfer.
Peter, Dr. Karl, (1889-1974), genannt Tier-Peter, Tierpsychologe und Schriftsteller, lebt nach dem Kriege bis zu seinem Tod in der Talstraße. P. beteiligt sich an der Tierschutzgesetzgebung des Bundes, ist Mitarbeiter der Zeitschrift Kosmos und erhält 1955 den Bundesverdienstorden.
Peters, Johann, Töpfermeister, erwirbt 1928 ein Gebäude am Klingenberg 22, nimmt 1929 am Umzug des >Kreishandwerkertags teil und wirbt mit der Lieferung von Öfen und Herden. P. wird 1949 zuletzt erwähnt.
Peters, Johann Ludwig, 1/16 Hufner, erwirbt 1859 aus einem Konkurs die 1747 von dem Schuster Henning >Behnke, Sohn des gleichnamigen Küsters und Lehrers, aufgebaute Zubauernstelle, ursprünglich an einem Nebenweg des späteren >Grandwegs gelegen, 1791 vermutlich unter >Erdbuch-Nr. 81, Hinrich Benicke, >Groth Heide, erfasst. 1876 werden die zugehörigen Ländereien mit 31 ha vermessen und erstmals individuell namentlich aufgelistet u. a. als Peters Heidekoppel (19 ha Heideland) und Peters Kamp (7 ha Acker). 1886 wird der Sohn Johann August Nachfolger, 1908 erben seine Witwe Anna Helena und Kinder die Hofstelle. 1921-1939 ist Johannes P., Landmann, Eigentümer. Die Hofstelle ist seit 1971 unmittelbar an der östlichen Seite der >Autobahn A 7 gelegen und nur noch von der >Ulzburger Landstraße aus erreichbar. Nach dem Tode des Sohnes Heinrich P. in den 1970er Jahren wandeln die Nachfolger den Hof in einen sog. Reiterhof um. 2019 übernimmt der letzte Pächter die 12 ha große Stelle und nennt sie Eulenhof. Er fällt 2020 einem Tötungsdelikt zum Opfer.
Peterstraße, benannt nach dem Anwohner Peter Möller, 1915 erstmalig namentlich erwähnt, führt vom >Harksheider Weg zur >Ellerauer Straße. Gleichzeitig werden Bewohner der Westseite (>Behrmann) auch mit: >Am Bach (>Hörnborn) adressiert. Um 1926 namentliche Abtrennung der >Schulstraße ab >Bahnhofstraße bis >Ellerauer Straße; 1927/28 wird der Straßenname durchgehend in Schulstraße geändert.
Peyen, Friedrich von, aus Esingen (†1635), heiratet 1616 auf den Hof >Glißmann in >Renzel ein und erwirbt die bereits 1456 erwähnte Stelle, die zu den ältesten und größten in Quickborn zählt und zeitweise die höchste Steuer zahlt. Nachfolgende Eigentümer sind: 1635 Ww. Catharina von Peyen, geb. Glißmann, 1640 Sohn Friedrich (II) von Peyen (1618-1687), 1671 Sohn Hinrich (I) von Peyen (1650-1726), 1704 Sohn Hinrich (II) von Peyen (*1677), 1740 Sohn Hinrich (III) von >Pein (*1705), 1765 Sohn Johann Peter von Pein (*1748), 1820 Tochter Anna Catharina Rohde (geb. von Pein, *1778), 1838 ihr außerehelicher Sohn Peter (II) von Pein (*1778), 1868 Sohn Jochim Hinrich von Pein (*1839), 1912 Sohn Ernst Jochim von Pein (1880-1914), 1914 Ww. Metta Margaretha von Pein (geb. >Strüven, 1889-1955), 1955 Tochter Elisabeth Margrethe Marie Stratmann, (geb. von Pein, 1912-2007). 1963 Verkauf an Heinrich ˃Langeloh (†1971) aus Eidelstedt, 1971 Sohn Klaus Langeloh (1939-2013), 1982 Verpachtung an den >Golf Club an der Pinnau e. V. Seit 2013 Eigentümerin: Ww. Hanni Langeloh (geb. von Ahnen).
Pfingstsingen, 1884 erstmals am Pfingstsonntag veranstaltete Konzerte der >Liedertafel „Vorwärts“ im >Königs-gehölz. Das P. findet mit kriegsbedingten Unterbrechungen bis 1933 statt und wird nach dem WK II wieder aufge-nommen. Das führt zum volksmundlichen Namen >Pfingstwald für das genutzte Waldstück. 1993 wird das P. vom Königsgehölz auf den >Rathausplatz verlegt und später ganz eingestellt.
Pfingstwald, volksmundlich so genannter Teil der >Groth Koppel (>Königsgehölz) nach den dort 1884-1993 von der >Liedertafel „Vorwärts“ veranstalteten >Pfingstsingen. Nach 1993 wird der Name P. auch für den Ort des jährlichen Pfingstkonzerts der Hasloher Feuerwehr im Hasloher Gehege gebräuchlich. Jeweils am Pfingstmontag findet dort ein ökomenischer Gottesdienst der umliegenden Kirchengemeinden statt.
Pflegeheim, am Klingenberg 17, ab ca. 1970 in dem ehemaligen Gebäude der Bäckerei >Iden durch Fa. Stall-baum eingerichtet, firmiert danach als Senioren-Haus Quickborn unter Leitung von Dr. med. Hans-Christian Siegert. Später verkauft an die DANA-Gruppe.
Pflugk, Georg Julius Bernhardt von, (1801-1886). Getreidekaufmann aus Boizenburg, übernimmt 1874 die Lie-genschaften seines Neffen G. A. v. P. In demselben Jahr Verkauf an den Schwiegersohn C. >Brokhahne. 1884 erwirbt G. J. B. v. P. die jetzt >Elisenhof genannten Liegenschaften des ehemaligen >Posthofes aus dem Konkurs des Julius Graff erneut und bleibt Eigentümer bis zum Tode.
Pflugk, Wilhelm Gustav Adolph von, (1829 -1920), Gutsinspektor, erwirbt 1870 den >Posthof. Wegen ungetilgter Hypothekenschulden bei der Pflugk‘schen Geschlechterbank muss P. 1874 den Grundbesitz an seinen Onkel Georg J. B. v. Pflugk abtreten.
Phänologischer Garten, Heinrich-Hertz-Straße 20, auf dem Gelände der ehemaligen >Funkstation. Teil eines weltweiten Projekts, bei dem acht genetisch identische Pflanzen in P. Gärten gepflanzt und Blühbeginn, Vollblüte, Blühende und Blattentfaltung dokumentiert werden, ebenso wie Temperatur und Niederschlagsmenge am jeweiligen Standort. Die Auswertung durch eine internationale Datenbank erlaubt u. a. Rückschlüsse auf Klima-veränderungen.
Pinnau, hatte örtlich unterschiedliche Namen. 1588: Renzler Au, (bei Quickborn.), 1650 Pinnow im Mün-dungsbereich und Wackebeck zwischen Quickborn und Bilsen, 1706 Belsemer Aue. Die P. wird in Quickborn oft nur die Au genannt. Bis zur ersten Begradigung langsam fließend und stark mäandernd mit häufigen Überflutungen der anliegenden Wiesen.
Pinnaubrücken
1. >Bilsener Brücke, 1588: Quickborner Bruge. 1639 (Grenz-) Schlagbaumwärter zwischen der Herrschaft Pin-neberg und dem hamburgischen >Bilsen (Kloster Harvestehude) erwähnt. 1645 sind zwei Brücken nachgewiesen, 1686 kartiert als über eine Insel der Pinnau zwischen Dicks Fohrt und Bredstedts Fohrt führend. 1704 Er-neuerung durch die Bilsener. 1745 führt dringend erforderlicher Neubau zum Streit zwischen Quickbornern und Bilsenern. 1746 Bau einer Notbrücke. 1770 nach vertraglicher Regelung zwischen der Herrschaft Pinneberg und Hamburg Trockenlegung des nördlichen Pinnauarms und Bau einer neuen Brücke. 1832/33 massiver Granit - Neubau als Teil der >Chaussee Altona-Kiel. 1962 erweitert um einen Fuß- bzw. Radweg.
2. Himmelmoorchaussee Brücke, 1914-1918 gleichzeitig mit der ersten >Pinnaubegradigung auf Privatgrund Carl >Kühls erbaut zur Anbindung des zweiten >Torfwerks an den neuen >Bahnhof. Ab 1919 Verlegung der Torfbahngleise und öffentlich zugänglich. 1941 durch Schmelzwasser schwer beschädigt und wiederhergestellt; 1974 Entfernung der Torfbahngleise, seit 2017 Eigentum der Stadt Quickborn, 2019 komplett erneuert.
3. Himmelmoorweg Brücke. Als Vorläufer ist 1791 eine Furt kartografisch erfasst, vermutlich älteste Brücke zum >Himmelmoor und nach Hemdingen. Spätestens ab 1852 für Torftransporte genutzt und von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. 1898 erste Torfbahngleise zum alten >Bahnhof, 1920 nach Schließung des Torfwerks >Hagen nur noch für Landwirte wichtig. 2017 Umbau zur Fußgänger- und Radfahrerbrücke.
4. Renzeler Brücke (älteste), vermutlich ab 1598 nach Einpfarrung >Renzels erbaut und Teil des >Kirchweges nach Quickborn, ermöglicht die Überquerung der >Pinnau beim >Königsgehölz und verbindet den späteren Pinnauweg mit der >Tangstedter Straße. Wird nach dem Bau einer neuen Brücke im Verlauf der >Pinneberger Chaussee unbedeutend und bei der zweiten >Pinnaubegradigung (>Pinnauregulierung) aufgegeben.
5. Renzeler Brücke (zweite), vermutlich im 16. Jahrhundert nach Einrichtung des >Herrenhofes erbaut, verbindet die Renzeler >Herrenkoppel mit dem Weg zum alten Ortsteil >Klingenberg, wird nach Aufgabe des Herrenhofes unbedeutend. 1791-1795 zuletzt in Flurkarten erfasst, ab ~1930 Standort eines Stauwehrs, das nach 1945 aufge-geben wird.
6. Renzeler Brücke, neueste, vor dem Bau der >Pinneberger Chaussee um 1870 errichtet als massiver Granit/Stahl-Bau, verkürzt den Weg zwischen Pinneberger Dorf und Quickborn erheblich. Nach 1945 unter der Brücke Funde von Waffen und Munition aus dem WK II. 1968 Bau eines Dükers zur Wasserversorgung >Renzels, 1984 erneuert und verbreitert.
Pinnauregulierung (Melioration), wird 1882 für die obere >Pinnau angestrebt, scheitert aber am Widerstand des Wulfsmüllers (>Wulfsmühle). 1893 kommt es in >Schmidt‘s Gasthof zur Gründung einer Genossenschaft zur Entwässerung der Pinnauwiesen der Gemarkung Quickborn und >Renzel in Anwesenheit des Königlichen Commissars Dr. Schleiff aus Pinneberg. Der Genossenschaftsvertrag wird zur rechtlichen Grundlage für spätere Begradigungen und Landtauschaktionen. Sie ermöglicht die Umwandlung von Feuchtwiesen in Ackerland. 1915 wird die Genossenschaft zur Bodenverbesserung der oberen Pinnau gegründet.
Pinneberger Straße, (anfangs Pinneberger Chaussee genannt), Landesstraße L 76, 1898 chaussierter Landweg von Pinneberg Dorf nach >Quickborn. Das Teilstück ab Einmündung (spätere) >Marktstraße bis zur >Chaussee Altona-Kiel wird neu angelegt und danach als erste gepflasterte Straße Quickborns bevorzugter Wohnsitz und Standort mehrerer Unternehmen: 1905-1938 >Kaiserliches Postamt, 1905-1974 >Spar- und Darlehnskasse und ab 1927 >Genossenschaftsmeierei, bzw. ab 1974 >Stadtwerke. 1984 wird die P. ab Marktstraße ausgebaut, verbreitert, begradigt, mit Radweg versehen und im Bereich >Renzeler Straße/>Marktstraße verschwenkt. Die Pinnaubrücke wird erneuert und >Renzel an die Kanalisation und >Gasversorgung angeschlossen. Pflastersteine aus der Bauzeit von 1898 werden u. a. zur Befestigung des >Rathausplatzes verwendet. Der Abschnitt Einmün-dung Marktstraße/Kieler Straße wird verkehrsberuhigt, und die Marktstraße wird zur Landesstraße aufgewertet. Der Abbruch des ältesten >Backhauses von 1666 unterbleibt nach Protesten des Eigentümers. Im Bereich der ehemaligen Einmündung Marktstraße bleibt ein gepflasterter Rest der alten Strecke erhalten, ein anliegendes freies Geländedreieck wird 1984 zum 10jährigen Stadtjubiläum von der Firma >Miller International mit zehn 10-jährigen Eichen bepflanzt, später entsteht auf Anregung von Bürgermeister Gert >Willner darauf eine Krokuswiese.
Pinneberger Chaussee, >Pinneberger Straße.
Pinneberger Straße 84, >Renzel, historisches Reetdachhaus, 1890 erbaut von Albert (V.) >Bornholdt als Altenteilerhaus mit Holzfußböden in den Wohnräumen, Terrazzoboden in der Küche und Dielenboden aus gestampftem Lehm. Ab 1945 wegen Zuzugs einer Flüchtlingsfamilie als Zweifamilienhaus genutzt. 2004 Erneu-erung des Reetdachs, seitdem jährlich bis einschließlich 2022 belegtes Storchennest. Durch Schwerlastverkehr auf der Pinneberger Straße ist die Bausubstanz stark angegriffen und das Mauerwerk rissig.
Plaggen, Plaggenhauen: Das Abschälen von Gras- oder Heideflächen zur Vermengung mit Dung (Mistweiche) dient schon im Mittelalter der Bodenverbesserung und ist besonders auf kargen Böden üblich. P. wird im 17. Jahr-hundert verboten oder nur gegen Geldzahlung erlaubt. 1760 kommt es wegen unerlaubten Plaggens in >Renzel zu einem Prozess und Brüchezahlung (Strafe). Später wird das Plaggen auf dürrer Heide erlaubt.
Plötz, Willy Heinrich, (1894-1974) spätestens seit 1923 in Quickborn als Kutscher der Windmühle ˃Glissmann tätig. Wird nach dessen Konkurs erster Kutscher bei der Rugenberger Mühle in >Bönningstedt. Ab 1947 selbstständiger Fuhrunternehmer und Kohlenhändler am Mohlstedter Weg 5. P. verlegt den Betrieb in demselben Jahr an den Harksheider Weg 99 und errichtet dort einen Lagerschuppen. Spätestens ab 1953 firmiert er gemeinsam mit seinem Sohn Erich P. (1923-2010) als: Plötz & Sohn, Kohlen, >Harksheider Weg. 1962 werden Lager und Einrichtungen des Kohlenhändlers Jonny ˃Brauer, Feldbehnstraße 40, übernommen, und der Betrieb wird dorthin verlegt. 1971 lassen Erich P. und Ehefrau Helga (geb. ˃Grons) auf ihrem Grundstück am Harksheider Weg 99 eine ˃Ladenzeile errichten. Später übernimmt der Enkel Wolfgang P. den Heizölhandel und betreibt zeitweise eine Spedition. Das Geschäft wird um 2010 aufgegeben.
Polizei, 1936 Gendarmerieamt Quickborn mit den Bezirken Süd, (Heinrich Grube), Nord (Wilhelm Matiba), ˃Friedrichsgabe (Schneiders) und Außenbezirk (Fritz Klöfkorn). Ab 1941 ist der Sitz des ˃Amtsvorstehers und der >Gendarmerie im Hause von Walter ˃Kahle >Am Mühlenberg 9. 1945-1948 ist Kahle Amtsvorsteher und Chief of Police in der Polizeiwache Bahnhofstraße 2, (damals >Café ˃Wessel). Die Wache wird um 1958 in die Feldbehnstraße 6 und 1971 in die Heinrich-Lohse-Straße 16 (ehemalige Schlachterei Prien) verlegt. 1955-1964 gibt es einen Außenposten in der Privatwohnung von Hauptwachtmeister Walter Denker in der Friedrichsgaber Straße 57. 1974-2008 befindet sich die Polizeistation in der Pinneberger Straße 1, (ehem. Gebäude der ˃SpaDaKa), danach in der Ernst Abbé-Straße 10. 1998 wird das Polizeirevier Quickborn aufgelöst und dem Rellinger Revier unterstellt.
Poppen, Johannes, Kunstmaler, (1893-1944). Ab 1920 Mitglied des Kunstvereins Hamburg. Lebt und wirkt nach 1930 bis zu seinem Tode in der >Adolf-Hitler-Straße. P. wird bekannt wegen seiner Voss Margarine Kunstbilder.
Post
1. Königlich-dänische. Nach Aufgabe der Postexpedition 1849 und Schließung der Poststation (>Posthof) 1850 sind ab 1866 Briefsammelstellen bei Kauf- und Fuhrleuten sowie Gaststätten dokumentiert; ab 1868 gibt es eine Postexpedition II. Klasse und ab 1871 eine Postagentur. Spätestens ab 1879 führt Agent >Beckmann, Kieler Straße 49, eine Postagentur. 1884/85 hat die >AKE einen Postwagen bei >Winters Gasthof stationiert.
2. Kaiserliche Postagentur, Kieler Straße 99, 1888 – 1905 geleitet von Peter >Pahl.
3. Kaiserliches Postamt 1905-1918 an der Pinneberger Chaussee 8, Gebäude gepachtet von dem Erbauer Jas-per >Schomacker.
4. Reichspost, ab 1918. Pachtet 1938 den Neubau Bahnhofstraße 3 von der Baufirma Wilhelm >Rohde jun. Ab-bruch 2014. Seitdem Poststelle Bahnhofstraße 57 und Paketverteilstelle An der >Retloh.
Posthof, offiziell: Königliche >Poststation zu
Quickborn, 1832 an der historischen Flur >Güttloh eröffnet, später Kieler Straße 31 - 41. 1833 eingeweiht durch König Frederik VI. Erste
Pferdewechselstation nach der Abfahrt von Altona an der neu erbauten >Chaussee Altona-Kiel, unter der Leitung von >Postmeister Theodor >Frauen. 1849 wird die Postexpedition
eingestellt, 1850 Aufgabe der Poststation. Das danach als P. bezeichnete Flurstück an der >Chaussee Altona-Kiel wird auch Name des zugehörigen
bäuerlichen Betriebes, der ab 1876 zum neu erbauten >Elisenhof
ausgesiedelt wird. Ab ~1879 abschnittsweiser Abbruch des P. bis
1904.
Postmeister, Post-Halter. Erster P. der "Königlichen >Poststation zu Quickborn“ ist 1832 Carl Theodor >Frauen (*1812), Sohn des Postmeisters in Bramstedt. Frauen kauft insgesamt 7 Hofstellen auf Kredit, geht 1850 in Konkurs und hat bis zu dieser Zeit den größten Grundbesitz in Quickborn. Sein Besitz geht später an den Hauptgläubiger, Advokat G. Rendtorff aus Kiel.
Produktion, (Ladengeschäft) in der Bahnhofstraße 4, 1929 hervorgegangen aus dem Laden des >Konsum-vereins. 1973 geschlossen und Standort des Farbenhauses Westphal, später als Imbiss genutzt.
Prophetensee, hist. Lütter See, am Engelskamp (>Renzeler Straße), durch >Erdfall entstanden, noch 1927 als Kleiner See an den Fischereiverein zu Quickborn verpachtet. Der heutige Name beruht auf einem vermuteten Zusammenhang zwischen Wasserstand und Getreidepreisen, einer 1685 von Pastor >Gödecke jun. berichteten prophetischen Aussagefähigkeit, 1841 in einer Topografie bereits so genannt. 1968 wird das Ufer auf Anregung des Naturschützers Karl >Peter von Schulkindern bepflanzt. Im Februar 1969 brechen zwei Kinder durch das Eis des Sees und ertrinken. Alte Angaben über die Tiefe des Sees schwanken zwischen 12 und 35 Metern. 2004 werden ca. 2,15 m gemessen und Maßnahmen zur Rettung des Sees eingeleitet. Er wird eingezäunt. Ein Rückgang der Nährstoffbelastung wird später festgestellt. Die Bio-AG des >Elsensee-Gymnasiums gewinnt mit ihrer Erforschung des P. den 3. Preis beim Wettbewerb zum GEO-Tag der Artenvielfalt 2006. 2007 lässt die Stadt eine Informationstafel aufstellen.
Prophetensee-Siedlung (zwischen Süderstraße und >Renzeler Straße), 1998 fertiggestellt. Die Straßen erhalten auf Anregung der >Geschichtswerkstatt die Namen der Quickborner >Bürgermeister 1945-1974.
Prüß, Johann Wilhelm, 1876 erstmalig erwähnt als Bäcker und Zubauer, Eigentümer mehrerer Grundstücke. Besitzt ab spätestens 1879 eine Bäckerei an der Kieler Chaussee 87. 1890 übernimmt der Sohn Ernst August Jochim (1870-1942) den Betrieb und errichtet 1905 ein neues Gebäude an gleicher Stelle. Nachfolger ist der Schwiegersohn Friedrich >Eggert (1908-1943). Ab 1943 ist die Ww. Emmy Eggert, (1904-1995, geb. Prüß) Inhaberin, danach Emil Schierhorn (1909-1975), ab 1972 Heinrich und Christa >Kolls.
Pütten, (>Himmelmoor), durch Einsatz von Eimerbaggern entstandene Gräben, die teilweise bis zu 10m tief auf den Grund des ursprünglich eiszeitlichen Sees reichten. Durch Torfabbau später ständig verbreitert und nicht mehr erkennbar.
Püttjer, Johann, 1876 als Zubauer am >Bilsener Wohld erfasst, (später Barmstedter Straße 3). 1892 übernimmt der Sohn Wilhelm den Hof. 1943 wird dessen Sohn Johann Friedrich Nachfolger. Er betreibt ab etwa 1926 zusätzlich einen Dreschmaschinen- und Buschhackerbetrieb, der vom Wilhelm P. übernommen wird. Mitte der 1950er Jahre übernimmt Friedrich (gen. Fritz) P. jun., (1928-2021), die Drescherei. Ab 1960 setzen sich Mähdrescher in der Landwirtschaft durch. Fritz wandelt sein Geschäft in ein Tief- und Erdbauunternehmen um und verlegt es zum Mühlengrund 7. 2021 sind seine Söhne Wilhelm und Helmut Betriebsnachfolger. Der elterliche Bauernhof an der Barmstedter Straße geht an den Bruder Gustav P. und danach an Heinrich ˃Schröder jun., der dort mit seinem Sohn Thomas eine Biogasanlage betreibt.
Püttjer, Karl, Landmann, wird 1892 Eigentümer der ehemaligen 1/16 Hufe von Hinrich Martin Eckholdt, etwa Klingenberg 6, die seit 1876 verschiedene Vorbesitzer hatte. 1904 wird Hinrich Siegfried sein Nachfolger. Er betreibt ein Fuhrgeschäft, das nach 1935 nicht mehr erwähnt wird.
Q
Quartier Himmelmoor, Öko-Wohnprojekt, Hertha-Sponer-Kehre. Neubaugebiet (ab 2012) zwischen >Heinrich-Hertz-Straße und >Himmelmoorweg vor allem für junge Familien: 66 Wohneinheiten werden wegen der kleinen Grundstücke zu einem relativ geringen Preis verkauft. Fertigstellung 2017.
Quebbelwisch, historischer Name einer Wiesenfläche im (späteren) Bereich >Marienhöhe. Namensbedeutung: wabbelige Wiese. Im näheren Umfeld befinden sich durch >Erdfall abgesackte Flächen.
Quibo, Bonbonfabrik, 1948 von dem Hamburger Unternehmer Peter Müller an der >Feldbehnstraße auf einem ca. 3 ha großen Gelände gegründet mit Hilfe von ERP-Mitteln. 1949 sind bereits 400 Personen beschäftigt. Hauptsächlich werden die sog. Hummelkanten produziert. 1950 kommt es durch den Koreakrieg zum Anstieg der Rohstoffpreise, die ERP-Mittel werden gestrichen, die Bank verweigert Kredite, und die Firma gerät in Konkurs. 1951 übernimmt die Firma Leonard Monheim aus Aachen den Betrieb und vertreibt ihre Produkte unter dem Namen >Trumpf.
Quickborn, Landgemeinde, seit 1974 Stadt, 1323 erstmalig erwähnt in einer Urkunden-Abschrift. Früheste Besiedlung im Bereich >Marktstraße, >Marktplatz und >Klingenberg. Namensursprung vermutlich nach der Viehtränke >Queckbörn, später ˃Börn. Qu. ist ab ca. 1380 auch als Nachname gebräuchlich. Gehört als Teil der Waldvogtei Pinneberg bis 1589 zum Kirchspiel Rellingen. Um 1460 Bau der >Marienkapelle. 1464 werden Steuereinkünfte von 16 Quickbornern aufgelistet. Ab 1587 erster Pastor, 1589 Gründung des >Kirchspiels Quickborn unter Einbeziehung >Renzels, gleichzeitig Bau der ersten (hölzernen) Kirche. 1628 werden von etwa 500 Einwohnern 280 Opfer der >Pest. 1640 wird die Herrschaft Pinneberg Teil des dänischen Gesamtstaats. Ab 1685 gehören Garstedt und >Hasloh zum Kirchspiel. 1701 gibt es 60 Hausstellen, 1736 werden 75 Bauernhöfe aufgelistet, 1743 gibt es 40 Gewerbetreibende und zusätzlich 32 Leinweber. 1787 beträgt die Zahl der Kopf-steuerpflichtigen 643 Personen. 1791 erste Vermessung anlässlich der >Verkoppelung und Erstellung einer Flurkarte mit 100 Hausstellen. 1803 erfasst die erste >Volkszählung 756 Personen (mit >Renzel). Ab 1832 wirtschaftlicher Aufschwung durch den Bau der >Chaussee Altona-Kiel, ab 1884 weiterer Zuwachs durch den Bau der >AKE und die Ansiedlung von drei >Explosivstoff-Fabriken, einer >Eisfabrik, der >Deutschen Pflanzen-butterwerke, mehrerer Gaststätten, Geschäfte und Handwerksbetriebe, überwiegend an der >Kieler Chaussee. Einwohner: 1897: 1850, 1914: 2105, 1926: 2805. Nach dem WK I starker wirtschaftlicher Rückgang wegen Schließung der >Margarinefabrik >Thörl und Aufgabe der Explosivstoff-Fabriken bei gleichzeitiger Zunahme unkontrollierter Besiedlung durch Erwerbslose in >Quickborn-Heide. 1929 hat die Gemeinde prozentual die größte Arbeitslosigkeit in Deutschland. Qu. erleidet im WK II nur geringe bauliche Kriegsschäden. Nach 1945 herrscht durch den Zuzug Ausgebombter, Geflüchteter und Vertriebener große Wohnungsnot. Ab 1948 kommt es mit Aufhebung der Zwangswirtschaft zu zahleichen Wohnungs-, Schul- und Siedlungsbauten und einer Verlagerung des Ortskerns in den Bereich zwischen >Kieler Straße und >Bahnhof sowie Ausdehnung des Wohngebietes nach Osten. Die ehemalige Landgemeinde verliert ihre bäuerliche Prägung und erhält am 6. Februar 1974 die >Stadtrechte. 1997-2009 wird die Innenstadt saniert und umgestaltet, der >Bahnhof von 1912 wird zugunsten des >Forums abgerissen. 2013 tritt die Verwaltungsgemeinschaft zwischen Quickborn, >Hasloh und >Bönningstedt in Kraft, 2019 kommt >Ellerau dazu. 2021 übernimmt Quickborn die Verwaltungsaufgaben für Ascheberg und für den Gewässerunterhaltungsverband Schwentinegebiet (GUV) im Kreis Plön.
Quickborner Cementwarenfabrik >Jörgensen, >Rademacher.
Quickborn-Heide, Ortsteil, zeitweise >Neu-Quickborn oder >Quickbornerheide genannt. Gehört seit Gründung des >Kirchspiels 1589 weitgehend rechtlich zum Amtsbezirk und der Gemeinde. Um 1700 erste Besiedlung und häufige Streitigkeiten mit Grenznachbarn. 1840 werden bei der >Volkszählung 168 Personen dem Ortsteil >Quickbornerheide zugerechnet. Ab 1890 Standort von >Explosivstoffwerken mit Bahngleisen zur >AKE. Das verheerende >Explosionsunglück am 10. Februar 1917 hinterlässt eine Industriebrache, die bis auf das Grundstück der Firma >Lenschow (später sog. Puck-Gelände) erst im Zuge der >EFA 1981 als Wohngebiet erschlossen wird. In der Wirtschaftskrise ab 1930 unkontrollierte Bebauung und Besiedlung. 1933 Großrazzia der SS/SA gegen Kommunisten, 1935 Verbot des wilden Siedelns und Zwangsabbrüche. Ab 1965 starke Zunahme der Bebauung durch Anbindung an die >Autobahn und ab 1981 durch die >EFA.
Quickborner Heide, Teil der >Groth Heide, Harxheide oder Harckesheide, weitläufige Heidelandschaft auf den Sandmassen der vorletzten Eiszeit, reicht vom Kadener Galgen bis zum >Grote See und dem (neuen) >Bahnhof. 1352 fordert Kaiser Karl VI. von den Schauenburger Grafen, gegen Räuberbanden und Wegelagerer vorzu-gehen. Ab 1589 gehören große Teile der Q. zum >Kirchspiel Quickborn; 1791 im Zuge der >Verkoppelung kartografiert. Ab 1806 Aufforstung staatlicher Flächen. Um 1900 großflächige Kultivierung mit Dampfpflügen. Durch die Besiedlung ab 1700 entsteht der Ortsteil >Quickborn-Heide.
Quickborn hilft e. V. 2005 gegründete und ausschließlich von Ehrenamtlichen organisierte Hilfsorganisation, um in dem von einem Tsunami getroffenen Sri Lanka zu helfen. Initiatoren: Bürgermeister Thomas Köppl und Jens >Gercken; Schirmherren: Carlo von >Tiedemann und HSV-Trainer Thomas Doll. 2006 entsteht ein Gemeinschafts- und Schulhaus in Sri Lanka. Weitere Projekte: 2008 Trinkwasser für Jugendliche in Moldawien, 2009 Trinkwasseraufbereitung in Amazonien, 2011 Waisenhaus in Ghana. Ab 2014 Spenden auch für Jugendliche und Jugendarbeit vor Ort.
Quickborner Hof >Schmidt‘s Gasthof.
Quickborner Lichtspiele, ab 1923
erstes fest installiertes Kino des Bäckermeisters Petersen im Kuhstall des Bauernhofes Bodenstab an der späteren Marktstraße 7. Ab 1930 verpachtet und 1934 verkauft an Bruno
>Wommelsdorff unter Beibehaltung des Namens Q. Später betreibt Wommelsdorf die Kinos Tivoli und Capitol unter dem Namen Q.
Seit 2020 Städtische Unterkunft.
Quickborner Metallwaren-Fabrik, vor 1917 gegründet von Johannes Nürnberg an der Quickbornstraße 58, Standort später übernommen von der Firma Wilhelm >Busch.
Quickborner Speeldeel. ~1932 aus einer Laientheatergruppe hervorgegangen, 1933 als Verein gegründet unter Detlef ˃Klingforth. Aufführung plattdeutscher Stücke mit großem Erfolg; 1936 der NS-Gemeinschaft KDF angegliedert. 1948 erfolgreicher Neubeginn, in den 60er Jahren zeitweilig starker Rückgang der Besu-cherzahlen. 2019 mit etwa 70 Mitgliedern aktiv. Jährliche Aufführungen und Weihnachtsmärchen.
Quickborner Tageblatt, produziert vom A. Beig Verlag Pinneberg, erste Vertretung durch F. >Dannenmann, Kieler Straße 90.
Quickborner Tisch, 2011 eröffnet im Haus >Roseneck. Ausgabe von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs, die von Quickborner Geschäftsleuten für Bedürftige gespendet werden.
Quickborner Tonindustrie >Rothe, Ernst.
Quickborner Turnerschaft von 1914, im späteren Gasthof >Grabbe gegründet. 1945 von der englischen Besat-zungsmacht verboten.
Quickborn-Süd, Haltestelle der >AKN, 1963 anlässlich der >Fertighaus 63 umgewidmet, vorher >Schützenhof.
Quickbornstraße, 1928-1933 Name des >Harksheider Weges.
Quickelbü, Kindertagesstätte der >Johanniter in der >Prophetensee - Siedlung, Hans->Heyden-Straße 2.
Prophetensee, um 1960 Pinnaubrücke Himmelmoorweg, 1930 Pinneberger Straße, 1906
R
Rabing, Hans Dietrich, (1929-2015), Bauer, Kieler Straße 153. Seine Eltern übernehmen 1938 die ehemalige Hofstelle des Landmannes Jochim Hinrich >Hagen von Otto Mumm. 1962 wird R. Eigentümer des Betriebs und bewirtschaftet ca. 40 ha bis zur Aufgabe 1988. Danach verpachtet er Ländereien und Teile der Gebäude. R. ist 21 Jahre Vorsitzender der Quickborner Jagdgenossenschaft und 1970-1996 Mitglied des Aufsichtsrats der >SpaDaKa.
Rademacher, Georg, (1893-1968), gründet 1899 eine Cementfabrik mit Sitz an der Kieler Straße 140, produziert Dachziegel und Betonwaren aller Art mit Sand aus >Rademachers Kuhle, fertigt später auch in Gebäuden von J. P. >Jörgensen an der Feldstraße 4. 1929 betrieben von dem Sohn Paul Rademacher, 1962 übernommen von Walter Knickrehm, Estrich- und Fußbodenbeläge.
Rademacher-Roffmann, Lotte Emma Johanna (1899-1981), Schriftstellerin, lebt 1901-1908 als Kind in >Renzel, Am Klotzenmoor 4. Veröffentlicht 60 Jahre später mehrere plattdeutsche Geschichten, die das dörfliche Leben zur Zeit ihrer Kindheit widerspiegeln, u. a. Mien lütt Dörp Renzel.
Rademachers Kuhle, >Sandkuhle mit Zugang von der Feldstraße, ab 1899 ausgebeutet durch die Cementfabrik Georg >Rademacher und die Betonwarenfabrik J. P. ˃Jörgensen.
Raiffeisenbank, 1974 neuer Name der >Spar- und Darlehnskasse nach dem Umzug an die Kieler Straße 106 (Haus >Kobus). Firmiert ab 2001 als Volksbank, seit 2014 als Volksbank Pinneberg-Elmshorn, seit 2019 als VR Bank in Holstein.
Raiffeisenstraße, ehemals namenloser Feldweg vom >Klingenberg zur >Kläranlage an der >Pinnau, bis zur Wid-mung 1968 postalisch zum >Klingenberg gehörend.
Ramcke, Carsten (I), Bauer, († vor 1775), zieht ~1745 aus >Garstedt zu. 1767 wird ein neues Gebäude an der späteren Marktstraße 34 errichtet. Die (2019) erhaltene Tür-Überschrift lautet: Carsten Rammcke. Anna Maria Ramckens 1767. 1775 kauft seine Ww Anna Maria die ¼ Hufe Wohldstelle von Claus Stoldt und Joachim Timme. 1791 wird bei der Verkoppelung die Ww. Ramcken (geb. Behrmann,*1718) als Eigentümerin des Hofes (Marktstraße 34) und der Wohldstelle (später Bereich >Elisenhof) aufgelistet.
Ramcke, Carsten (II), Bauer (*1752), Sohn von Carsten (I) R., Zwillingsbruder von Diedrich R., wird vor 1803 Eigentümer der elterlichen Hofstelle an der (späteren) Marktstraße 34. Vor 1840 übernimmt sein Sohn Carsten (III) (*1796) den Hof und betreibt ihn bis mindestens 1860. 1876 wird der Sohn Heinrich (*1834), Vollhufner, als Nachfolger erfasst. 1894 geht der Hof an dessen Sohn Carsten (IV) und wird 1933 als sog. Erbhof mit einer Größe von 35 ha angegeben. 1940 wird dessen Sohn Hans († vor 1947) Eigentümer. Seine Witwe übergibt den Hof später an den Sohn Hans-Carsten (1941-2018). Er baut eine >Traktorensammlung auf und veranstaltet zahlreiche Trecker-Treffen. 2018 geht der Hof an Sven Grabbe. Er lässt ab 2020 die Hofgebäude abbrechen und mit zwei Mehrfamilienhäusen bebauen.
Ramcke, Diedrich, Bauer, (*1752), Sohn von Carsten (I) R., Zwillingsbruder von Carsten (II) R., kauft 1793 eine Hofstelle im >Schnelser Busch, vor der Horst (später Bereich >Wiesengrund) von Hans Hinrich Gäthjens. Er wird 1794 zusätzlich Eigentümer der ¼ Hofstelle Wohldstelle seiner Mutter und vereinigt beide Höfe. 1803 wird Diedrich R. als 2/4 Hufner erfasst. 1840 verkauft er seinen Besitz an Carl Theodor >Frauen, 1845 lebt er mit seinem Bruder Carsten (II) und seiner Schwester im selben Haushalt (…leben von ihrem Vermögen).
Ramcke, Jochim, Bauer, (1869-1946), Bruder von Carsten (IV) ˃Ramcke, erwirbt 1909 die ehemalige Hofstelle von Jochim >Brammann an der Pinneberger Straße 20 von Minna Beutnagel. R. lässt in demselben Jahr ein neues Wohnhaus mit Stallanbau von dem Quickborner Baumeister Theodor >Kock erbauen.
Ramcke, Johann Hinrich, Bauer, (*1799), Enkel von Carsten (I) R., vermutlich Sohn von Diedrich R., wird 1845 als ½ Hufner und 1860 als Hufner erfasst. Er ist nach 1840 Eigentümer der väterlichen Hofstelle am (späteren) Wiesengrund 6.
Ramcke, Robert Heinrich, (1906-1969), Bauer, Pinneberger Straße 20, bewirtschaftet ab 1933 den Hof seines Vaters Jochim Ramcke, (1869-1946). 1940 wird Robert Eigentümer. 1932-33 ist er Ortsgruppenleiter der >NSDAP, ab 1928 für mehrere Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der >Genossenschaftsmeierei und 1965-1969 Vor-standsmitglied der >SpaDaKa. 1969 erbt seine Tochter Antje Ostermann den Hof.
Rammelt, Franz, (1896-1964), Elektriker, eröffnet 1928 eine Elektrowerkstatt und Ankerwickelei mit Ladengeschäft an der Kieler Straße 61, firmiert ab ca. 1961 als Elektro-Rammelt GmbH. 1964 übernommen von dem Sohn Hans-Werner (†2019) und Ehefrau Vera, die sich auf den Verkauf von Schallplatten spezialisiert. Sie betreibt ab 1977 zusätzlich das Geschäft Die Schallplatte an verschiedenen Standorten. 1981 wird das TV-HI-Fi- Studio in der ˃Passage eröffnet. 1990 werden TV-HI-FI-Studio, Die Schallplatte und das Elektrogeschäft am Harksheider Weg 2 in den Räumen des ehemaligen Bona-Ladens von Karl-Heinz ˃Ehrenstein gemeinsam neu eröffnet und um 2005 aufgegeben.
Rammsche Koppel, bis ca. 1950 Adressenangabe für eine Ackerfläche, vermutlich ab 1945 Standort von Notunterkünften, später Eschenweg im >Baumviertel.
Rathaus, Rathausplatz 1, 1979 an der >Torfstraße bezogen. Geplant von den Quickborner Architekten Jochen >Voss und Wilhelm >Drews. Später erfolgt die Widmung des Rathausplatzes und seine Befestigung mit Pflastersteinen, die 1984 beim Ausbau der >Pinneberger Straße vom städtischen Bauhof für diesen Zweck einge-lagert worden waren.
Rathjes Gasthof, älteste Schankwirtschaft in >Renzel, ab ca. 1920 >Zu den Linden.
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Raubold, Alfred Arthur, Landmann, zugezogen aus Sachsen, erwirbt 1898 Hof und Ländereien in der Flur Lütt Brückwisch, (später Langeloh 1) im Ortsteil >Bilsener Brücke von dem Viehhändler und Bauern Johann Adolf >Wriedt. 1903 verkauft R. die Liegenschaft an den Schlachter Christoph Detjens. 1912/13 erwirbt er Land- und Weideflächen am >Bültenkamp und am >Heidkamp; 1915 als Makler an der >Kieler Chaussee erfasst. Vermutlich um 1926 wird die ca. 200 Jahre alte sog. >Rauboldsche Kate, Am Freibad 27, (ehem. >Feldbehnstraße ) bezo-gen. Ab ca. 1920 ist der Sohn Alfred R. jun. (1895-1976) Verwalter und Pächter des Hofes von Dr. Schmitz (Kaufmann aus Berlin und Hamburg), etwa Ulzburger Landstraße 251. (1791: Claus >Selhorn) R. ist 1931 Eigentümer der Hofstelle. Sie wird später zu einem sog. Reiterhof ausgebaut und ist 2020 im Besitz des Enkels Hans Raubold (*1931). 1975 wird die sog. Rauboldsche Kate im Zuge der Neugestaltung der >Torfstraße abgebrochen.
Realschulen
1. Heinrich-Hertz-Realschule (Realschule I) im >Schuldorf Am Freibad 7, ab 1989 Name der 1938 gegründeten >Mittelschule. Sie geht in der 2010 gegründeten Regionalschule >Comenius-Schule auf, ab 2014 Gemein-schaftsschule.
2. Realschule Heidkamp (Realschule II), gegründet auf Grund eines Beschlusses zur Teilung der beiden RS im August 1979; zunächst in den Räumen der RS I. Umzug 1982 in den Neubau im Schulzentrum Quickborn-Süd, Heidkampstraße, Realschule Heidkamp. Seit 2010 Teil der >Comenius-Schule.
Rechter, Ernst d. Ä., (1888-1962), Bauer, erwirbt 1923 den vormaligen Hof von August Ludwig Heinrich >Schreck, Ellerauer Straße 5, (historisch auch: >Am Bach) von dem Privatier Hinrich Buch, nachdem er die Hofstelle schon seit ~1915 gepachtet hatte. Das Jahr der Hofübergabe an Ernst d. J. (1906-1957) ist wegen der Namensgleichheit und der Tatsache, dass der Ältere den Jüngeren überlebt hat, nicht eindeutig. 1935/36 leben Ernst d. Ä. als Landmann und Ernst d. J. als kaufmännischer Angestellter an der >Ellerauer Straße. 1959 wird Hermann Rechter, Landwirt, Verwandter unbek. Grades († 1965), zum Eigentümer. 1963 übernimmt sein Schwiegersohn Rolf Claußen, Schlachter und Viehhändler, den Hof in Erbpacht. 1968 brennt das Gebäude ab. An etwa gleicher Stelle wird 1970 das Mietshaus >Eichenhof errichtet.
Rechter, Johannes, (1870-1951), Bauer und Viehhändler, ist 1905-1908 Eigentümer des >Uhlenhoffs in Renzel, erwirbt danach das Grundstück Marktstraße 1 mit der nördlichen Scheune des Hauses >Roseneck, nennt sich Viehhändler und Landwirt bis 1936, danach nicht mehr erwähnt.
Rechter, Jürgen Heinrich (Hinrich), (†~1909), Bauer, wird 1885 durch Einheirat Miteigentümer der ¼ und 1/6 Hufe Jürgen Hinrich >Wördemanns, (etwa Ecke >Peterstraße /˃Feldbehnstraße). 1909 ist die Ww. Maria R. (geb. Wördemann) Eigentümerin. 1915 geht die Liegenschaft an den Gärtner Fritz >Burmester jun. Familie Rechter be-treibt danach Landwirtschaft auf ihrem Gehöft (etwa) Torfstraße 9. Die sog. Rechtersche Koppel an der >Torfstraße wird 1953 zum Gemeinde->Sportplatz und 1979 zum >Rathausplatz. 1968 übernimmt die Stadt Quickborn die Hofstelle R. und lässt sie abbrechen. Der letzte Besitzer, Jürgen Rechter (1938-2018), erhält dafür das Haus Kieler Straße 130.
Rehder, Claus, (1803-1888), kehrt 1875 wohlhabend mit seiner Frau Magdalena (geb. Armbrust), dem ältesten Sohn Hans Jacob (*1831) und dessen drei Kindern aus Brasilien zurück und lässt sich in Quickborn nieder. 1876 wird Claus Eigentümer einer ½ Hufe an der Kieler Chaussee 101 (Ecke >Donathstraße) und baut das Bauernhaus zu einem Wohn- und Geschäftsgebäude um. Er richtet anfangs eine Schneiderei und später eine Manufactur & Colonialwaarenhandlung ein. Ab etwa 1880 betreibt sein Sohn Hans Jacob die väterliche Krämerei. 1888 richtet der Schlachter Claus Heinrich >Pahl ein Geschäft in der rechten Haushälfte ein. 1890 wird Hans Jacob R. Eigentümer des Hauses. 1894 heiratet seine Tochter Maria (1870-1960), geb. in Rocina, Brasilien, den Stellmachermeister Carl >Richter (1857-1953). Maria erhält als Mitgift das Grundstück Donathstraße 8, auf dem Carl Richter ein Haus und eine Stellmacherei betreibt. Der Krämer Hans Jacob R. wird 1903 zuletzt im Adress-buch von Quickborn erwähnt. 1910 wird der Schlachter Claus Heinrich >Pahl Eigentümer der gesamten Liegen-schaft. Spätestens ab 1911 führt Wilhelm R. (Sohn von Hans Jacob R.) die Krämerei. Nach dem Brand des Hauses 1931 verlegt Wilhelm R. sein Geschäft an die >Ellerauer Straße (Standort unbekannt) und wird dort 1935 zuletzt erwähnt.
Rehder, Dr. med. Hans, betreibt ab ~1940 eine Klinik für Magenkranke am >Ohlmöhlenweg 120 auf dem Gelände der ehemaligen >Fischzuchtanstalt in der Nähe des >Eichenhofs. Um 1955 geht das reetgedeckte Gebäude an den Ellerauer Fabrikanten Artur A. Erlhoff.
Reimers, Carl Emil, (1890-1965), genannt Honig-Reimers, Lebensmittelversand. 1904 baut Daniel >Stein an der Pinneberger Chaussee 3 ein Haus und betreibt dort ein Kaffeegeschäft. 1908 wird der Maler Jakob Carl Reimers aus Hamburg Eigentümer, 1915 richtet sein Sohn Carl Emil R. einen Versandhandel für Schinken, Wurst und Honig ein, der 1919 bis zu 15 Mitarbeiter beschäftigt. Mitte der 50er Jahre baut R. ein größeres Gebäude an der Marktstraße 10. 1945-1959 ist R. Mitglied im Aufsichtsrat der >SpaDaKa. 1959 wird sein Sohn Carl-Heinz Teil-haber und führt das Geschäft ab 1965 bis Mitte der 1970er Jahre. Firmiert zuletzt als Carl Reimers KG, Honig-großhandlung. 1989 erwirbt der Heizungsbauer Reinhard P. Schulz das Gebäude und renoviert es aufwändig un-ter Erhalt der Stuckarbeiten.
Reitershof, 1914 hervorgegangen aus der 1/16 Hufe des Gastwirts Johann Bollmann im Bereich >Friedrichs-gaber Straße/Bahnstraße nach Erwerb von ca. 30 ha Weideland durch Harm Glindemann, den Betreiber des Ho-tels >Stadt Magdeburg. Danach wechselnde Eigentümer: 1919 Robert Offermann, 1921 Carl Heinrich Brockmann, 1923 Hermann Georg Fischer, 1924 Peter Heinrich Schacht, 1926 Christoph Heinrich Sahling, 1927 Claus Vollstedt, 1931 Heilkundiger Peter Heinrich >Schnelle, der an der Friedrichsgaber Straße 14 wohnt. Der Namens-ursprung R. ist unbekannt, aber den Anwohnern (2020) noch geläufig. Eine ehemals zum Hof gehörende Feld-schmiede gilt als Namensgeber der Straße >An der Schmiede.
Reitervereinigung Reitregion Quickborn e. V., gegründet 2010 auf Initiative von Hans-Ulrich Plaschke. 2011 wird Quickborn vom Landes-Pferdesportverband als Pferdefreundliche Gemeinde 2011 ausgezeichnet, nachdem u. a. ein Reitweg rund um das >Himmelmoor eröffnet worden ist.
Renzel, Ortsteil Quickborns, westlich der >Pinnau, (historisch auch: Rentzel, Rensel). 1416 erstmals erwähnt im Hypothekenbuch der St. Jacobi-Kirche Hamburg. 1564 werden vier abgabenpflichtige Höfe aufgelistet, 1588 erste Darstellung auf der >Landtafel Daniel Freeses, 1589 Entlassung aus dem Kirchspiel Barmstedt und als unselbstständiges Dorf dem neuen >Kirchpiel Quickborn zugeschlagen, mit einem >Dorfgevollmächtigten als Vertreter des >Vogts. Bau der ersten >Pinnaubrücke an der >Groth Koppel. Im >Erdbuch von 1666 werden neun Hofstellen erfasst. 1705 erster Schulunterricht nachgewiesen, 1739 erstes Schulhaus mit selbstverwalteter einklassiger Schule. 1791 älteste Karte mit 17 eingesessenen Grundeigentümern erstellt anlässlich der >Verkop-pelung. 1803 hat R. 30 Haushalte mit 179 Einwohnern, Zuwachs um 10 Personen bis 1860. 1846 erster Hökerladen. 1891 beantragen die Renzeler erfolglos die Eigenständigkeit des Dorfes und Loslösung von der Gemeinde Quickborn. 1897 wird der Landweg von Pinneberger Dorf nach >Quickborn chausseemäßig ausgebaut und führt über die neue >Pinnaubrücke. Ab 1910 gibt es zwei Gaststätten im Ort. 1913 Bau eines neuen Schulhauses. Im ersten WK fallen 10 Renzeler, denen 1922 ein >Denkmal gesetzt wird. 1923 erster elektrischer Strom, 1928 Gründung des >Schützenvereins Renzel von 1928. 1929 Entstehung der >Claus-Strüven-Siedlung. 1932 wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. 1943-1945 Schließung der >Dorfschule wegen der Kriegs-gefahren. 1950 ca. 300 Einwohner, 1 Kaufmann, 2 Gaststätten, 21 Bauernhöfe und eine Schäferei. Das >Denk-mal für die 20 Gefallenen und Vermissten des WK II wird 1950 errichtet. 1963 Schließung der >Dorfschule, 1968 Anschluss an die zentrale Wasserversorgung Quickborns, 1980 Aufgabe des Kaufmannsladens. 1982 Gründung des >Golf-Club An der Pinnau e. V., 1984 Ausbau der >Pinneberger Straße und Anschluss an das Gasver-sorgungs- und Kanalisationsnetz, 1994 Einweihung des >Dorfgemeinschaftshauses. Fertigstellung der Versorgung mit Glasfaserkabel 2021.
Renzeler Koppel, >Herrenkoppel.
Renzeler Steg, historisches Flurstück an der >Grothkoppel, vermutlich benannt nach einer ehemaligen >Pinnau-brücke.
Renzeler Straße, Verbindung zwischen >Kieler und >Pinneberger Straße, am >Engelskamp
Standort von >Klein-gärten seit 1946.
Hof Rechter, Ellerauer Straße, um 1965 Renzel, um 1980 Gasthof Rathje, 1907
Retloh. 1791: Retlowfeldt, Rethlo, zählt zu den ersten Feldgemeinschaften aus den Anfängen der Ortsent-wicklung südlich der Süderstraße. An der Retloh, Straße nach der R. benannt.
Rettungswache. 1949 wird nach Wiederaufnahme der >DRK-Aktivitäten die Krankenwagenstation Hildegard Berg, Pinneberger Straße 42, angegeben, später im (Doppel-) Haus Kieler Straße 108/110 beim Gemüseladen Berg (zufällige Namensgleichheit) untergebracht, betrieben vom >DRK und dem Rettungsdienst des Kreises Pinneberg bis zum Abbruch des Hauses 1986, danach in das >Anneliese-Kruse-Haus verlegt.
Revierförsterei, Försterweg 1, ab 1874 nach Verlegung der >Oberförsterei Sitz der >Förster und Jagdaufseher. Erwähnt werden: Jagdaufseher Johann Timm vor 1897, Jagdaufseher Friedrich Wilhelm Timm 1879, Oberförster >Laage 1897, Revierförster Johannes Jaenke 1903, Revierjäger Fritz >Schramm 1903. 1909 Umbenennung in Revierförsterei Rantzau.
Richter, August Carl, Stellmacher, (1856-1953). Seine Ehefrau Maria Rehder bringt 1894 als Mitgift das
Grund-stück Donathstraße 8 mit ein, auf dem R. ein Wohn- und Stellmachergebäude errichtet. 1945 übergibt er den Betrieb an den Enkel Hans >Talgenberg jun. (*1915), der hauptsächlich Karosseriebau betreibt. 1956 gibt er den Betrieb auf und betätigt sich als selbstständiger Taxifahrer. 2021 wird das
Gebäude abgebrochen.
Richthofenstraße:1936 bis 1945 Name der >Heinrich-Hertz-Straße,
Römelt, Ehrentraud, (1932-2016). Als Leiterin des Amtes für Schule, Kultur, Jugend und Sport ab 1974 erste Frau in leitender Position in der Quickborner Verwaltung. Sie prägt Schul- und Vereinswesen maßgeblich, wird zur "Mutter des Eulenfestes". Gründungsmitglied der Senioren-Union. Leiterin der >Geschichtswerkstatt 1995-2006.
Röhrs, Karl, (1930-2008), SPD. 1986-2001 Stadtvertreter, darunter 12 Jahre als 1. und 2. Stadtrat.
Röntgenreihenuntersuchung. Wegen verbreitet auftretender TBC-Fälle nach dem WK II werden R. gesetzlich vorgeschrieben und finden u. a. in Quickborn zuletzt 1962 öffentlich statt.
Rohde, Hans, (*1753), 1791 erfasst im >Erdbuch unter Nr. 18 als 3/8 Hufner am >Surend. Hofnachfolger wird vor 1840 sein Sohn Hans (*1790), 1840 dessen Bruder Hans-Jochim (*1797), 3/6 Hufner. 1876 wird Hans Hinrich R. aufgelistet als ¼ und 1/8 Hufner an der (späteren) Pinneberger Chaussee 48. 1905 geht der Hof an den Landmann Fritz Müller, 1908 an Johann Ludwig Duncker, 1909 an Landmann Hinrich (I) >Seimer aus >Renzel, 1911 an Claus Julius Plambeck, der das Reetdach durch Ziegeleindeckung ersetzt und andere Um- und Anbau-ten vornimmt. 1937 wird sein Sohn Hans Rudolf >Plambeck Eigentümer. Er verstirbt in der Kriegsgefangenschaft. Seine Witwe Marie (geb. Lohse) betreibt den Hof bis zur Übergabe an den Sohn Hans-Werner ~1960. Aus gesundheitlichen Gründen muss er die Landwirtschaft aufgeben und betreibt zeitweise noch den Geflügelhof Plambeck. 2020 sind die Ländereinen und Teile des Hofgebäudes verpachtet.
Rohde, Hans Wilhelm sen., (*1847) Zimmermeister, Sohn des Tischlers Carsten Rohde (*1815), errichtet zahlrei-che Gebäude in Quickborn. R. ist 1892 Beisitzer am Gewerbegericht zu Pinneberg und unterrichtet ab 1908 an der Gewerbeschule. Ab ~1909 bis 1915 betreiben er und sein Sohn Wilhelm jun. gleichzeitig, jeweils unabhängig voneinander, ihre Werkstätten an der >Kieler- und der >Pinneberger Chaussee. R. wird danach nicht mehr erwähnt.
Rohde, Hinrich, erwirbt 1903 ein Grundstück an der Chaussee Altona-Kiel 133, Ecke >Klingenberg, und richtet ein Kolonialwarengeschäft ein, das 1907 unter dem Namen H. D. Rohde firmiert. 1909 ist die Ww. Maria Schön-ecke Eigentümerin, 1913 übernimmt der Maurer Charles Otto Ledig das Geschäft. Er nennt sich ab 1930 nur noch Händler. Ab 1949 betreibt Herta Schmidt, geb. >Wommelsdorff, den Laden bis zur Aufgabe 1964.
Rohde, Hinrich (gen. Henry), (†1950), kehrt 1933 aus Amerika zurück und gründet 1934 eine moderne Tankstelle mit PKW-Handel an der Kieler Chaussee 57. R. wirbt erstmalig mit Tag- und Nachtdienst. Nach seinem Unfalltod geht der Betrieb an den Schwiegersohn Joachim G. Schreiner, der in demselben Jahr die Firma >J. G. Schreiner Gmbh & Co KG gründet.
Rohde, Johann Wilhelm, wird 1911 als Kolonialwarenhändler erwähnt, er betreibt spätestens ab 1915 bis ca. 1930 einen Laden an der Pinneberger Chaussee 15, 1935 wird er als Rentner erfasst. Das Geschäft wird bis Ende der 1950er Jahre von der Witwe Magdalena Böge geführt und dann aufgegeben.
Rohde, Wilhelm jun., Zimmermeister, Sohn des Zimmermeisters Hans Wilhelm Rohde, gründet 1905 mit Theodor >Kock die Zimmerei >Rohde & Kock, wird 1909 Alleinbesitzer. R. verlegt 1929 seinen Betrieb nach Hamburg. 1938 baut er das Gebäude Bahnhofstraße 3 und verpachtet es an die >Post. 2014 wird das Gebäude abgebrochen. Das Grundstück wird anschließend von der Firma Wilhelm Rohde GmbH mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut.
Rohde & Kock, Baugeschäft, >Pinneberger Chaussee 11. 1905 gegründet von den Zimmerleuten Wilhelm >Rohde jun. und Theodor >Kock. Sie errichten mehrere Geschäfts-, Wohn- und Bauernhäuser. 1910 Trennung der Teilhaber und jeweils Gründung eigener Firmen.
Roitzsch, Ingrid, (1940-2011), CDU. Journalistin. 1978-1980 Kreistagsabgeordnete, 1980-1994 Mitglied des Bundestages.
Rosa-Scholl-Haus, Mohlstedter Weg. Die Familie Scholl, Bäckereikette Nur Hier, erwirbt ~1923 den >Elsensee mit umliegenden Ländereien von Friedrich >Thörl und erbaut danach ein Erholungsheim, in dem im WK II von Rosa Scholl bis zu 20 Waisenkinder untergebracht werden. 1964 Nutzung als Alters-Pension von Elisabeth Stallbaum erwähnt, danach mehrere Jahre Leerstand. 1991 Schenkung des Gesamtbesitzes an das Erzbistum Hamburg und Erweiterungsbau. Seit 1992 Haus für Exerzitien, Besinnungstage und religiöse kirchliche Wochenenden.
Roseneck, (Haus),
1874/75 als Wohnhaus und Wirtschaft >Schmidt‘s Gasthof erbaut an
der Kieler Straße 95 von Hinrich Albrecht (III) >Schmidt. Wegen seines auffälligen Rosengartens verbreitet sich im Ort der Name R. 1885 brennt das Haus ab und wird 1886 in fast
gleicher Bauweise an derselben Stelle neu erbaut und eröffnet. 1901 wird die Gastwirtschaft geschlossen und in den neuen Schmidt‘s Gasthof Kieler Straße 91 verlegt. Hinrich Al-brecht (IV)
>Schmidt lässt den Besitz parzellieren und verkauft das Gebäude mit Scheunen und Ländereien an den Vollhufner Friedrich August Heinrich Neven. Ab 1906 Eigentümer: August Christian Wisser
und Carl Johannsen gemeinschaftlich, 1907: Margaretha Katharina Ketels. Ab 1907 Vermietung von Räumen an den Textilkaufmann Waldemar >Kobus und den
Drogisten Joachim >Markmann. Eigentümer ab 1912: die minderjährige Pauline Margaretha Elisabeth Hartung, 1916: Emma Sophie Winkler, 1921: Kaufmann
August Friedrich Heinrich Ewald, 1922: Kaufmann Ernst Kohl aus Pinneberg. 1925 erwirbt der Torfabbaubetrieb >Gewerkschaft Hausbach III R. für sein Vertriebsbüro. Zu dieser Zeit ist der Schriftzug Haus Roseneck an der Fassade noch vorhanden. Reste des Rosengartens gibt es bis
etwa 1938. 1975 kauft die Stadt Quickborn das Haus und vermietet es an die Heizungsbaufirma Willi >Talgenberg. Der Name WITA-Haus lässt zu dieser Zeit den Namen R. fast in Vergessenheit geraten. Ab 2004 stellt die Stadt Quickborn Räume und Werkstatt der Diakonie
Pinneberg zur Betreuung und Integration von Langzeitarbeitslosen zur Verfügung. 2008 wird das Haus nach einem Brand im Erdgeschoss renoviert und umgebaut. 2009 wird ein Nutzungsvertrag über
25 Jahre mit dem Diakonischen Werk geschlossen. Seit 2011 ist R. auch Standort des Archivs der >Geschichtswerkstatt der >Volkshochschule der Stadt Quickborn (GWS). 2020 mit neuem Anstrich und neuem Namenszug R.
versehen.
Rosenberg, Gisela, geb. Freifrau von Gymnich, (1905-1998), geschiedene Ehefrau des 1942 in Auschwitz ermor-deten Barons Karl von Rosenberg aus Hemdingen. Entgeht 1945 ihrer Verhaftung durch Flucht, lässt sich später in Quickborn nieder und betreibt bis mindestens 1964 die Wäscherei Quick an der Donathstraße 12. In den 1980er Jahren wird die Wäscherei von H. Weiblen betrieben.
Rote Ruhr, 1749 fordert die Krankheit, früher auch Blutgang genannt, im Kirchspiel Quickborn über 40 Opfer, auf dem Hof Ottens am Bilsener Wohld allein vier Erwachsene und fünf Kinder.
Rothe, Ernst, 1926 als Landwirt erwähnt, errichtet eine >Tonwarenfabrik an der Flur >Retloh und beutet die dorti-gen Tonvorkommen aus. Firmiert 1928 als Fuß- und Wandplattenfabrik (ca. Kieler Straße 67). 1937 abgebrochen.
Rotsteinhaus, >Henri-Goldstein-Haus. 1936 von der >Gewerkschaft Hausbach III als Strafgefangenen-Unterkunft erbaut. Ab 1941 werden darin russische, französische und ab 1943 auch jüdische >Kriegsgefangene unter-gebracht. Das nach dem jüdischen Gefangenen Henri >Goldstein Henri-Goldstein-Haus genannte R. steht unter Denkmalschutz. Der Förderverein Henri-Goldstein-Haus plant, hier eine Gedenkstätte zu schaffen.
Rummel, Friedrich, Sohn Johann Friedrichs jun., Sattler, wird 1899 Nachfolger seines Vaters als >Amtsdiener, Vollzugsbeamter und Fleischbeschauer.
Rummel, Johann Friedrich Marius sen., (*1806 † vor 1860), wandert 1834 aus Kiel zu. 1840 als Färber erfasst. Nach eigenen Angaben im Hauptbuch auch als Landwirt tätig. Eine Konzession als Färber wird 1846 erteilt. R. darf Abwässer in den >Hörnborn leiten. 1860 ist seine Ww. Elisabeth, geb. Gätjens (*1817), Färberin und Kathenbesitzerin, Friedhofweg 1. Ihr Sohn Johann Friedrich Marius jun. arbeitet als Färbergesell bei ihr.
Rummel, Johann Friedrich jun.,(1835-1899), 1860 als Färbergesell im elterlichen Betrieb erwähnt, wird 1884 vom >Gesamtarmenverband zum Rechnungsführer berufen. Er wird später >Amtsdiener und Rechnungsschreiber der Gemeinde.
Rummel, Karl, Gastwirt, ist ab 1906 Eigentümer der >Herberge zur Heimat und wandelt sie nach 1918 in das Ladengeschäft >Konsumverein für Elmshorn und Umgebung eGmH um.
S
Sängerheim, (Gasthof >Behrmann, Winter und >Grabbe). 1835 erste Konzession erteilt für Johann Nicolaus Behrmann (*1799) an der Kieler Straße 55-59. 1860 wird Johann Friedrich Behrmann (*1821) als Krugwirth genannt. 1863 Gründungs- und Stammlokal der >Liedertafel „Vorwärts“. 1879 ist Ww. Elsabe Catharina Behrmann (*1831) Inhaberin, 1881/82 (2. Ehe) zusammen mit Ehemann Ludwig Friedrich Winter(1836-1890). 1884-1912 Bedarfshaltestelle der >AKE. 1908 wird Jochim Nicolaus Behrmann Eigentümer, (wohl Sohn aus 1. Ehe der Ww. Winter). 1912 Übernahme durch Bernhard Wilhelm Grabbe (1871-1934), Bäckermeister und Gastwirt, mit Ehefrau Helene Elsabe Frederike, (geb. Behrmann), wahrscheinlich seitdem Grabbes Gasthof und Sängerheim genannt. 1914 Gründung der >Quickborner Turnerschaft, 1920 Gründung des >Frauenchors von 1920, 1929 Gründung des >NSDAP Ortsverbandes. 1936 wird als Inhaberin die Ww. von Wilhelm Grabbe genannt. Im WK II werden zahlreiche französiche >Kriegsgefangene im S. untergebracht, die am Tage bei verschiedenen Betrieben und auf Höfen arbeiten. Ab 1946 finden Gottesdienste der kath. Kirchengemeinde im S. statt. Nach ~1960 werden verschiedene Pächter genannt: H. Clasen, F. Bukowski, G. Poppe, O. Thomsen, H. Hamann. Letzter Betreiber: H. Lampe. 1987 Abbruch des Gebäudes und Bau eines Supermarktes.
Sahling, Johann Heinrich (auch Hans genannt, *1834), Sohn des ½ Hufners Johann Hinrich S., gründet 1864 eine Schuhmacherei >An der Retloh (etwa) Nr. 2 in der Nähe des elterlichen Hofes. 1890 übernommen von seinem Sohn Heinrich, der 1895 ein Geschäftshaus an der Kieler Straße 119 erbaut. 1923 wird der Enkel Ernst (1892-1954) Nachfolger und verlegt das Geschäft gleichzeitig an die Straße Am Mühlenberg 1. Dort werden erst-mals fabrikmäßig hergestellte Schuhe verkauft. 1930 wird extra dafür ein Verkaufsraum angebaut. 1950 über-nimmt Urenkel Ernst Heinrich (1929-2020) den Betrieb. Er legt 1952 seine Meisterprüfung ab und ist jüngster Schuhmachermeister in S-H. 1957 richtet er an der Bahnhofstraße 26 ein neues Geschäft ein. 1970, 1980 und 1983 erfolgen Umbauten und Modernisierungen. 2000 Verpachtung an Tochter und Schwiegersohn. 2010 schließt das inhabergeführte Schuhhaus und wird an einen Fachhändler verpachtet. Endgültige Schließung 2019.
Sahling, Johann Hinrich, (*1800), ½ Hufner, Sohn des ½ Hufners Jürgen Sahling (*1760), übernimmt die Hofstelle (später etwa An der Retloh 2) von seinem Vater. Nach seinem Tode erbt die Ww. Gesa, (geb. Behrmann), den Hof und verkauft ihn 1882 an Andreas >Lohse.
Sahling, Jürgen, ½ Hufner, (*1760), (später etwa >An der Retloh 2), gerät 1811 als Sprecher der Armenvertreter wegen Anhebung der Armengeldquote mit Pastor Ludewig in einen heftigen Streit. Sein Enkel Johann Heinrich S. gründet 1864 die Schuhmacherei Sahling.
Salomon, Erwin, (*1893), 1945 von der britischen Besatzungsmacht als kommissarischer >Bürgermeister (später: >Bürgervorsteher), eingesetzt. Ende 1945 bis 1948 >Gemeindedirektor (später Bürgermeister). S. ist 1949/50 für Quickborner Firmen als Helfer in Steuersachen tätig.
Schützenumzug Renzel, 1934 Stellmacherei Richter, Donathstraße 8 Bürgerm. E. Salomon
Sandfort
1. ehem. Furt durch den >Holtkampsbek, Zufluss zum Naturbad >Bad Sandfurt an der >Tangstedter Straße.
2. Verbindungsstraße zwischen >Elisenhofstraße und >Tangstedter Straße.
Sandfortwisch, historischer Flurname. 1759 erwähnt als Teil des >Kirchwegs der Renzeler, vom Eigentümer Jürgen >Sahling d. Ä. gegen Gemeindeland getauscht. 1791 kartografiert, benannt nach der Furt durch den >Holtkampsbek am >Königsgehölz, Namensgeber der Straße Sandfort und des Naturbads >Bad Sandfurth.
Sandkuhle am Friedhofsweg. Gehört zum Hof des Bauern, Maklers und Viehhändlers Adolf >Wriedt am Fried-hofsweg (etwa Nr. 4), wird durch den Fuhrunternehmer Walter Wilhelm >Brockmann ausgebeutet, u. a. für Winter-streusand der Gemeinde. 1955 Bebauung durch Firma >Ganderke, später Übernahme der Gebäude durch Jens >Duwe.
Sandkuhle am >Himmelmoor, wird 1873 als Sandberge bezeichnet und von der preußischen Regierung dem Dorf >Renzel gegen Gebühr zur Ausbeutung für den Wegebau überlassen. Letzte Entnahme um 1956, seitdem zugewachsen.
Sandkuhlen. Die wichtigsten: >Gemeinde-Kuhle, >Rademachers Kuhle, >Banksche Kuhle, >Sandkuhle am Friedhofsweg, >Sandkuhle am Himmelmoor.
Sauerer, Günther, (1933-2022). Gründet 1971 eine
Druckerei und Verlag, Birkenweg 16. Herausgeber des blickpunkt quickborn als monatliches
Informationsblatt, des Quickborner Jahrbuchs und der Festschrift zum Eulenfest.
Schachvereinigung Holstein Quickborn von 1926 wird nach der Gründung schnell erfolgreich und bekannt. 1939-1945 ruht das Vereinsleben. Britta Leib wird 2020 zum dritten Mal Deutsche Meisterin im Seniorenschach und erringt Titel im Blitzschach.
Schäffer, Dr. Curt, (1905 –1976), Zahnarzt, Sohn des Dentisten Karl Wilhelm S., eröffnet 1930 eine Praxis in Hamburg, ist ab 1933 Mitglied der SS und 1937 der >NSDAP. Er heiratet spätestens 1937 die Opernsängerin Lisa >Jungkind (1911-2001). Bis Kriegsende ist S. für verschiedene SS Organisationen als Zahnarzt tätig. 1947 wird er wegen Mitwisserschaft an NS-Verbrechen zu Internierungshaft verurteilt. 1949 praktiziert er im Hause seines Va-ters am Harksheider Weg 94, 1967 betreibt er seine Praxis an der Dorotheenstraße 2.
Schäffer, Karl Wilhelm, (1875-1956), Dentist. Praktiziert anfangs in Wandsbek, besitzt ab 1909 Heideland mit einer Jagdhütte im Bereich der (späteren) Schillerstraße östlich der Lessingstraße auf dem historischen Flurstück >Seeberge. S. erwirbt 1928 weitere Ländereien am Harksheiderweg 94 und den Nebenerwerbshof des Bäckers Hermann Buck am >Heidkamp. Vor 1930 verlegt S. seine Praxis von Hamburg an die Quickbornstraße 94 und ist nebenerwerblicher Landwirt. Er tritt 1930 in die Quickborner Ortsgruppe der >NSDAP ein und ist 1933-1935 Ortsgruppenleiter, Mitglied des >Gemeinderats und zeitweise stellvertretender >Bürgermeister. Nach dem WK II wird S. anlässlich der Entnazifizierung als Mitläufer eingestuft. 1949 betreibt sein Sohn, Dr. Curt S., die Praxis zunächst am Harksheider Weg 94.
Schaffarzyk, Joachim, übernimmt 1989 die Firma Schaffarzyk von seinem Bruder und führt sie bis zur Übergabe an seine Söhne. Er erhält zum ersten Mal in Schleswig-Holstein die goldene Ehrennadel der >Johanniter-Unfall-Hilfe für seine jahrelange finanzielle Unterstützung von Projekten. 1994 spendet S. insgesamt 40.000 DM für per Glücksrad ausgewählte Vereine und Verbände.
Schaffarczyk, Reinhard (1934-2023) Zimmermann, Bauunternehmer, seit 1961 selbstständig mit der Firma Schaffarzyk GmbH am Justus-von-Liebig-Ring 7-9. 1963 tritt Franz Rybin, Architekt und Bauingenieur, als Gesellschafter in die Firma ein. 1969 werden etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt. Es entstehen die Bauunternehmen Schaffarzyk & Rybin GmbH, die Quickborner Betonwerke und das Wohnungsunternehmen Rybin & Schaffarzyk KG, das nicht nur in Quickborn und Ellerau zahlreiche Eigentumswohnungen errichtet. 1973 gehört der Betrieb von Reinhard S. mit 230 Mitarbeitern zu den größten Baufirmen des Ortes und errichtet in dem Jahr 350 Wohneinheiten.Dazu wird 1973 noch die Firma BBV (Bauen, Betreuen, Verwalten) Quickborn GmbH gegründet (1982 liquidiert); sie ist Auftraggeber für 550 Wohnungen und 15 EF-Häuser in anderen Bundesländern. Ab 1973 betreibt Franz Rybin das Bauunternehmen. S. behält das Betonwerk bis 1987 und verwaltet den Wohnungsbestand. 1969-1979 ist er Vorsitzender des >Jugend-Spielmanns- und Fanfarenzugs Quickborn, 1976-2000 Aufsichtsratsmitglied der >SpaDaKa. 1989 übergibt er das Unternehmen an seinen Bruder Joachim. Ende 1989 wird das neue Geschäftshaus am Harksheider Weg 121 bezogen. 2022 führen Stefan und Axel S. das Unternehmen..
Schandpfahl, Pranger, (niederdeutsch: Kaak), in Quickborn vor der >Kirche aufgestellt. Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts zur Abschreckung in Gebrauch.
Scharlau, Magda, Ehefrau von Pastor >Alberti. In ihrem Buch Kämpfe (1918) schildert sie das Quickborn der Jahre 1890-1900.
Scharnhorststraße,1936 gewidmet. 1945 umbenannt in >Schillerstraße, ~1960 umbenannt im >Amselweg.
Schatzschneider, Johann Friedrich (1847-1931), Arbeiter aus Friedrichsgabe, erwirbt 1888 Weideland In den >Kolonistenkoppeln von Heinrich >Mehrens. 1899 wird Jochim Hinrich Wilhelm (1856 -1931), gen. Willi S., Sohn des Colonisten Carl Siegmund Schatzschneider, (*1820-1890), neuer Eigentümer. Er verkauft Feuerholz aus dem Staatsforst nach Hamburg, erwirbt mehrere Grundstücke und baut ~1890 ein Bauernhaus am Grenzweg, (später Kampmoorweg 5). 1937 übernimmt der Sohn Heinrich (1897-1971) den Hof, der mit einer Größe von 9,65 ha in der sog. Erbhofrolle des dritten Reichs geführt wird. Nach dem Krieg geht der Hof an den Sohn Ernst S. (1922-1995). 2020 betreibt dessen Sohn Herbert die Hofstelle unter dem Namen Hof Tannenland.
Scheideweg, historischer Name der >Bahnstraße, ehemalige Grenze zwischen der Herrschaft Pinneberg und dem Gut Kaden.
Schelck, (Schelek, Scheelcke) Claus Hinrich, (*1746), 1791 erfasst unter >Erdbuch-Nr. 14 am (späteren) Klin-genberg 9. 1876 wird der Nachkomme Claus Hinrich Scheelcke als 1/3 Hufner erfasst. Er verkauft 1883 den Hof an Christian Heinrich >Jording.
Schemmstraße, ca. 1936-1945 Name der späteren >Torfstraße, nach Hans Schemm, Gauleiter der Bayerischen Ostmark.
Schierle, Ernst, (1901-1979), Bauer, erwirbt 1932 ein Grundstück an der >Elisenhofstraße bei der Parzellierung des >Elisenhofs und errichtet ein Hofgebäude. 1934 baut S. eine moderne Rundsilo-Anlage nach eigenen Ent-würfen, die auch in der Fachpresse vorgestellt wird. 1959 brennt der Hof nieder, und S. erbaut einen der ersten offenen Freilaufställe für Rinder im Kreis Pinneberg, der häufig von Schülern der Landwirtschaftsschule Elmshorn besucht wird.
Schießsportanlage des >Schützenvereins Quickborn-Renzel von 1928 e. V., Kugelfang 1. 1971 eröffnet.
Schildt, Rudolph, Fotograf, lässt sich 1902 in Quickborn nieder und ist fast 50 Jahre lang im Ort tätig. S. fertigt zahlreiche Portraits und Postkartenfotos an. Er betreibt zusätzlich einen Lebensmittelhandel am Harksheider Weg 9-11. Im Alter arbeitet er mit Willi >Grodthoff zusammen, der sein Atelier übernimmt. Das Archiv geht verloren.
Schillerstraße, Name 1945 nach Entwidmung der >Scharnhorststraße (1936-1945) vergeben. Etwa 1960 anlässlich der Planung des >Dichterviertels in >Amselweg umbenannt.
Zeitgleich wird die heutige (2023) S. im Dichterviertel so gewidmet.
Schlachter, (Haus-), oft nebenerwerblich und saisonal tätige Bauern oder Handwerker, deren Tätigkeit sich nicht nur auf das Schlachten beschränkt. 1803 werden in Quickborn der Hufner Helmer Heins, der Zubauer Franz Hinrich Pein und der 1/16 Hufner Casper Rode als S. erfasst.
Schlachterei, Betrieb mit Fleischverarbeitung, Hausschlachtung und Verkauf, meist gleichzeitig auch Viehhandel. 1823 gründet Hartwig Reimers (*1782 Nortorf) die erste Quickborner S. Er wird 1840 als 1/16 und 1/24 Hufner erfasst und ist vermutlich verwandt mit dem >Hegereiter Rathje Reimers aus demselben Geburtsort. 1860 wird der Sohn Johann Marius als Schlachter erwähnt.
Schlageterstraße, 1936 bis 1945 Name der >Elsenseestraße.
Schleswig-Holsteinische Erhebung, (1848 -1851). 1849 fallen bei Fredericia: Carl Heinrich >Sörensen (Sohn des Pastors), Heinrich Thesdorf und Heinrich Ostermann. Johann Friedrich Meier, Bauernsohn aus >Renzel, fällt 1850 bei der Erstürmung von Friedrichstadt. Eine Gedenktafel in der >Marienkirche erinnert an die vier Quick-borner Opfer.
Schmidt, Hermann, (*1878), Sohn des Gerbereibesitzers Johann Friedrich II Schmidt, übernimmt 1917 die Sparte Stromerzeugung von seinem Vater. 1927 verkauft S. das E-Werk an die Überlandzentrale Pinneberg (1945 aufgegangen in die Schleswag) und gründet eine Werkstatt zur Produktion des von Hans ˃Heyden konstruierten >Merkur - Eilwagens mit bis zu 40 Arbeitskräften auf dem Gelände der Gerberei. 1930 Aufgabe des Betriebs wegen zu geringer Rentabilität.
Schmidt, Hinrich Albrecht IV., (1856-1927), Sohn des Hufners Hinrich Albrecht S. III., wird 1883 Nachfolger auf der Hofstelle und Gastwirtschaft >Schmidt’s Gasthof bzw. Haus >Roseneck. Er ist 1888 Gründungsmitglied und Schriftführer der Freiwilligen >Feuerwehr, Kirchenältester, Mitglied des >Gemeinderats, 1894 Mitglied der Probsteisynode, 1895 Gründungs- und Vorstandsmitglied sowie Rendant der >SpaDaKa. S. baut 1901 >Schmidt‘s Gasthof an der Ecke Pinneberger Straße/Kieler Straße, lässt die Hofstelle parzellieren und verkauft mehrere Grundstücke. 1905 baut er ein Haus an der Pinneberger Straße 7, verlegt den Sitz der SpaDaKa dorthin und verkauft seine Gaststätte.
Schmidt, Hinrich Albrecht V, Schlosser, Heizungsbauer, (1886-1984), Sohn des Gastwirts Hinrich Albrecht IV Schmidt. Nach Lehre als Schiffsmaschinenbauer Seefahrt bis 1920, danach als Betreuer des Maschinenparks bei der Margarinefabrik >Thörl am >Elsensee tätig. 1921 Erwerb des Hauses Harksheider Weg 80. 1927 nach Auszug der >SpaDaka Übernahme des Hauses Pinneberger Str. 7 von seinem Vater. S. baut eine Werkstatt an und macht sich selbstständig als Bauschlosser und Installateur von Heizungsanlagen. Er ist Mitbegründer der >NSDAP Ortsgruppe und 1934 Mitglied des Aufsichtsrats der >SpaDaka. Mitte der 1950er verpachtet er den Betrieb an den Mitarbeiter Fritz Huhn. S. ist 1962-1965 Vorsitzender des Vorstandes der SpaDaka und wird mit der Raiffeisen-Gedenkmünze in Gold geehrt.
Schmidt, Jakob, um 1664 aus Elmshorn zugezogen, wird 1666 als Großer Köthner am >Klingenberg genannt. Er gilt als Stammvater der gleichnamigen Quickborner Bauern-, Gastwirts- und Vogtsfamilien. Sein Sohn Jasper (1639-1711) zieht aus Pein (Prisdorf) zu und erwirbt 1679 eine Vollhufe bey der Kirchen, an der Straße (Markt-straße), von der Ww. Margrethe Nissen. Er wird 1704 zum Achtsmann des Landgerichts berufen, nachdem er 1702 seinen Hof an den Sohn Johann übergeben hat.
Schmidt, Johann, (1672 - 1721 Enkel von Jakob S., Vogt 1710-1721, Gründer einer Krugwirtschaft, des späteren >Schmidt’s Gasthof. Er wird 1721 durch die verirrte Kugel eines Soldaten getötet.
Schmidt, Johann Friedrich, Lohgerber und Schuhmacher aus Rellingen (*1795), erwirbt 1824 eine 1/24 Hufe an der (späteren) >Gerberstraße und richtet einen Gerberei- und Schuhmacherbetrieb ein. 1885 übernimmt der Sohn Johann Friedrich (II) (1853-1917) den Betrieb. 1896 wird durch Installation einer Dampfmaschine der erste elektrische Strom in Quickborn erzeugt. Die erfolgreiche Versorgung anderer nahegelegener Handwerksbetriebe überzeugt weitere Abnehmer. 1898 Anschaffung einer zweiten (größeren) Anlage wegen wachsenden Be-darfs.1906 erbaut Johann Friedrich (II) Schmidt an der >Kieler Chaussee/Ecke >Gerberstraße das modernste Wohnhaus im Ort mit Zentralheizung, Unterputzleitungen, fließend Warm- und Kaltwasser, Spültoilette und elek-trischer Waschmaschine. 1909 erhält die >Marienkirche und 1912 der neue >Bahnhof einen Stromanschluss. 1913 Vertrag mit der Gemeinde Quickborn zur Versorgung des Ortes. Später erfolgt die Stromerzeugung mit Sauggasmotoren durch eigene Verkokung von Steinkohle. ~1916 kriegsbedingte Einstellung der Gerberei bei Weiterbetrieb des E-Werks. 1917, nach dem Tode Johann Friedrichs (II), übernimmt der Sohn Johann Hermann Schmidt die Sparte Stromerzeugung, 1919 erfolgt die Wiederaufnahme des Gerberbetriebs durch seinen Bruder Wilhelm mit der Produktion von Pferdegeschirren und Treibriemen. Im WK II erneute Stilllegung wegen Mate-rialmangels. Ab 1945 zahlreiche Umbauten und Modernisierung der Maschinen durch Friedrich Wilhelm Schmidt (Urenkel von S.). 1983 Aufgabe des Betriebs und Nutzung der Gebäude durch verschiedene Unternehmer.
Schmidt, Johann Hermann, (1885-1963) Sohn des Gerbereibesitzers Johann Friedrich II Schmidt, übernimmt 1917 die Sparte Stromerzeugung von seinem Vater. 1927 verkauft S. das E-Werk an die Überlandzentrale Pin-neberg (1945 aufgegangen in die Schleswag) und gründet eine Werkstatt zur Produktion des von Hans ˃Heyden konstruierten >Merkur-Eilwagens mit bis zu 40 Arbeitskräften auf dem Gelände der Gerberei. 1930 Aufgabe des Betriebs wegen zu geringer Rentabilität.
Schmidt‘s Gasthof
1. Johann Schmidt, (1672-1721), wird 1710 >Vogt in Quickborn. Das damit verbundene Schankrecht führt zur Gründung eines Kruges mit Standort am (späteren) >Marktplatz. 1711 Ort der Gemeindeversammlung, gilt damit als Vorläufer von S. Etwa 1835-37 erbaut Vollhufner Hinrich Albrecht (II) >Schmidt, (*1806, † vor 1841), ein neues Hufengebäude mit Schankwirtschaft und Ausspann an der (späteren) >Marktstraße. 1841 führt die Ww. Anna Catharina Schmidt das Lokal, ab 1860 Sohn Hinrich Albrecht (III) Schmidt (1830-1878). 1867 Bau einer Kegelbahn, um 1874-75 Neubau eines Wohn- und Gasthauses am Standort (spätere) >Marktstraße/ Ecke >Kieler Straße 95. Wegen seines auffälligen Rosengartens auch >Roseneck genannt. Ab 1879 Ww. Anna Margaretha Schmidt (*1831), 1883 Sohn Hinrich Albrecht IV Schmidt, (1856-1927). 1885 Brand des Gasthauses, 1886 Neubau an gleicher Stelle eröffnet, 1892 Ort der Gemeindewahl, ab 1895 Geschäftsstelle der neu gegründeten >Spar- und Darlehnskasse. 1901 Parzellierung des Gesamtbesitzes und Bau des Gasthofes S., Kieler Straße 91. Aufgabe des Ausschanks im Haus Roseneck und dessen Verkauf an den Vollhufner Friedrich August Heinrich Neven. Fortführung der Wirtschaft im Neubau.
2. Neubau 1899/1900, Kieler Straße 91. 1905 werden erstmalig Flügelbälle (Flügelmusik) veranstaltet. 1905 Verkauf an den Maurer Bernhard Georg, 1907 Erwerb durch den Gastwirt Mcichel Johann Astner, ab 1908 Heinrich Krellenberg als Wirt genannt, 1910 Erwerb durch Paul Julius Fauß und Ehefrau, Betrieb weiterhin als S. bezeichnet. 1914 wird Joh. Joachim Heinrich >Grevsmühl, (1865-1939), Privatmann aus Schönberg, Eigentümer (gleichzeitig auch Anteilseigner des >Bahnhofs-Hotels). Seine Ehefrau Agnes, (1887-1936), verhilft dem Lokal unter dem Namen >Tante Agnes zu überregionaler Bekanntheit. Ab 1928 zahlreiche Veranstaltungen der >NSDAP. 1936, nach dem Tode Agnes Grevsmühls, Übernahme durch den Sohn Friedrich Grevsmühl (†1945) und Ehefrau Elisabeth, (geb. Behrmann), ab 1945 Ww. Elisabeth Grevsmühl allein. 1950 Umbenennung in Quickborner Hof, ab 1953/54 Margarete Junker (geb. Grevsmühl). Ab 1954 pachtet der Kinobetreiber Pauch den großen Saal und nutzt ihn als >Kino Filmeck. 1956 Sanierung der Kegelbahn, 1957 Verpachtung des großen Saales an Bruno >Wommelsdorff als Lichtspieltheater Tivoli bis 1962. Danach Verkauf der Liegenschaft an Prey-Getränkehandel, 1993-1994 Unterbringung von Asylbewerbern und Aussiedlern. 1999 in Visit umbenannt und betrieben von verschiedenen Pächtern mit Hotelbetrieb und Saalvermietung. 2020 Wiedereröffnung als Biergarten und Eventlocation unter dem Namen "Diavolo".
Schneekatastrophe, Februar 1979. Nach heftigen Schneefällen löst die Kreisverwaltung Katastrophenalarm aus und erlässt ein Kfz-Fahrverbot. Um die rasch entstehenden Versorgungsengpässe zu beheben, organisiert die Stadtverwaltung einen Konvoi der Einzelhändler zu den Großhandelsgeschäften in Hamburg.
Schnelle, Peter Heinrich, (1893-1973), Landmann, Heilpraktiker, erwirbt 1930/31 die Liegenschaft >Reitershof von Landmann Klaus Vollstedt, Friedrichsgaber Straße 14. S. wird wegen seiner außergewöhnlichen Heilerfolge überregional bekannt. Mit organisierten Busfahrten reisen Patienten auch aus der weiteren Umgegend an.
Schnelser Busch, ab 1713 in den >Kirchenprotokollen häufig verwendeter Name für den historischen Sied-lungsbereich östlich der >Schulstraße zwischen >Bahnhofstraße und >Harksheider Weg.
Schnurr-Michelsen, Elisabeth, (1930-2009), Stadtvertreterin 1974-1998, 2. stv. Bürgervorsteherin. Ruft den Landfrauenverein Quickborn ins Leben, ist Mitbegründerin von Eulenfest und Luciafeier, des Eulenrings, des Geschichts- und Museumsvereins sowie der Senioren-Union.
Schomacker, Jasper, (1875-1963), Unternehmer, Fuhrmann, Bierverleger, wird nach 1898 durch An- und Verkauf verschiedener Grundstücke an der >Pinneberger Chaussee vermögend. 1905 erbaut S. das Gebäude Pinne-berger Straße 8 und vermietet es an die Kaiserliche >Post. Daneben baut er gleichzeitig sein eigenes Haus und gründet einen Bierverlag. Er produziert eigenes Mineralwasser. 1908 richtet er eine Pferdebuslinie nach Pinne-berg ein. Im WK I wegen Militärdienst und Verwundung Aufgabe der Geschäfte. 1925 erbaut S. das Naturbad >Bad Sandfurth; später verpachtet und verkauft.
Schramm, Ferdinand, (1889-1964), Schiffsmaschineningenieur, Sohn des Gastwirts Friedrich >Schramm. S. gründet 1925 eine Schlosserfirma und produziert Kaffeemaschinen für Hamburger Reedereien. Er verlegt 1926 den Betrieb nach Halstenbek und ist dort Mitbegründer der NSDAP, 1929-1937 Kreisleiter der NSDAP, 1932 bis 1945 Mitglied des Reichstags, wird 1936 zum Reichshandwerksmeister ernannt. Seine Ehe mit der Halbschwester der Frau von Wilhelm >Kolz (Elsa Wittorf) führt ihn oft nach Quickborn und Renzel, wo er stark für die Partei wirbt, Mitglieder gewinnt und Einfluss auf die Verteilung von Posten nimmt. S. wird 1945-1948 interniert, 1949 als minder-belastet entnazifiziert und kandidiert später erfolglos für den Bundestag. Er wird 1953 wegen des Versuchs, eine Zelle zum Wiederaufbau einer rechtsradikalen Partei zu bilden, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Schramm, Friedrich Hinrich August, (gen. Fritz), Gastwirt in Renzel, (1861-1947), 1903 als Jagdaufseher in Quickborn
erwähnt. Erwirbt 1907 das Gebäude Pinneberger Straße 104 und richtet die Gastwirtschaft >Zum Grünen Jäger ein. S. veranstaltet ab 1910 Preisschießen auf seinem Gelände und regt die Gründung des >Schützenvereins Renzel
von 1928 an. S. errichtet mit Hilfe der Vereinsmitglieder einen Schießstand. Als Mitglied der >NSDAP stellt er diesen auch der SA zur
Verfügung. 1938 übergibt er die Wirtschaft an seinen Schwiegersohn Carolus, (gen. Karl), van den >Borre.
SparDaKa, um 1930 Margarinefabrik Thörl, 1929 Torfbrikettfabrik, 1970
Schreck, August Ludwig Hinrich, (1848-1928), 1876 als 1/2 und 2/24 Hufner erfasst, veräußert 1894-1901 seinen 54 ha umfassenden Hofbesitz an verschiedene Käufer. 1898 erwirbt S. die von ihm 1895 verkaufte Liegenschaft Ellerauer Straße 5 von dem Buchbinder Jochim Hinrich Maaßen zurück und verkauft sie 1908 an den Privatier Hinrich Buck. 1923 verkauft dieser an Franz Ernst >Rechter.1902 erwirbt S. das Grundstück Pinneberger Chaus-see 1 von Hinrich Albrecht IV. >Schmidt und erbaut ein Wohnhaus. Bezeichnet sich 1903 als Rentner, ist 1882-1887 Mitglied des Kirchenkollegiums, 1896 Mitglied des Kreistags und 1891 Schiedsmann. 1911 wird der >Frauenverein auf seine Anregung hin gegründet. 1902-1912 ist S. Mitglied im Vorstand der >SpaDaKa. 1927 kauft diese sein Haus und ersetzt es durch ein neues Geschäftsgebäude.
Schreck, Gaststätte, Krämerei, Bauernhof. 1716 entsteht durch die Ehe Franz Dietrich Schrecks, (1691-1769), mit Ww. Schlüter und Übernahme ihrer Krug-Hofstelle (bey der Kirchen) die Wirtschaft und Krämerei S. 1734 baut der Bruder Hinrich S. auf dem Nebengrundstück ein Wirtschaftsgebäude zwischen >Pastorengraben und (späterer) >Schulstraße, sein Erbe Hinrich S. jun. (†1748) wird 1743 als Krüger und Schneider erwähnt. 1748 geht die Gaststätte an den Neffen Franz Hinrich I und 1771 an dessen Sohn Franz Hinrich II (*1748), dieser ist zeitweilig auch >Vogt und Kirchenältester. 1774 erwirbt Hinrich Thiessen die Krugwirtschaft und legt sie 1778 mit einer benachbarten Hofstelle zusammen. Er wird bei der Verkoppelung 1791 nicht mehr erwähnt. Stattdessen wird Franz Hinrich Schreck als Eigentümer dieser benachbarten Hofstellen aufgelistet (Erdbuch-Nr. 44 und 57, an der späteren Schulstraße). Vermutlich erfolgt ein Neubau des Hauptgebäudes zu dieser Zeit. Der ehemalige Giebelschwellbalken trägt die Inschrift:
„SPRICH JA ZU MEINEN TATEN.
HILF SELBST DAS BESTE RATEN.
DEN ANFANG. MITTE UND ENDE. ACH HERR ZUM BESTEN WENDE. AMEN“.
1806 wird der Sohn Hinrich S. (*1780) und 1852 dessen Sohn Hinrich (*1814) Inhaber der Krugwirtschaft und Hökerei. 1858 erfolgt ein aufwendiger Umbau. Hans Hinrich S. (*1843) übernimmt (Datum unbekannt) den Betrieb und wird 1874 als Gastwirt und Hufner erwähnt. ~1899 wird Gastwirtin Wilhelmine >Behrmann, geb. Schreck, Eigentümerin, 1915 erwähnt als Gastwirtin >Am Bach. Wohl vor 1926 wird der Ausschank aufgegeben und nur noch Landwirtschaft betrieben. ~1939 wird Emmy Catharina >Wendt, geb. Behrmann, Eigentümerin; später Auf-gabe der Landwirtschaft und Verpachtung an Fa. Böhne, den Betreiber des sog. >Gartenhofs: Verkauf von Gar-tengeräten und Zubehör (1979-1990). 1990 Abbruch und Sicherstellung des historischen Giebelschwellbalkens im städtischen Bauhof, später aus Sicherheitsgründen entsorgt. 2012 Neubebauung mit zwei Wohnblocks (Schul-straße 21-23).
Schreck, Heinrich, (1661-1735), geb. in Derenburg (Halberstadt), kommt um 1679 mit der Armee König Chris-tians V. als Dragoner nach Quickborn und wird 1689 durch die Ehe mit Magdalena Münster (1670-1747) ansässig. S. wird zum Stammvater der Quickborner Schreck–Familien. Der Sohn Franz Diederich wird 1716 durch Einheirat zum Bauern, Krämer und Wirt der Gaststätte Schreck.
Schröder, Carl, Dreschmaschinenbesitzer, wird 1925 Eigentümer eines Grundstücks am Grandweg 55. Spätestens ab 1928 besitzt er die Liegenschaft Friedrichgaber Straße 84, die 1914 noch zu den >Norddeutschen Sprengstoffwerken gehört, einen Gleisanschluss hat und mit einer Reparaturwerkstatt bebaut ist, die beim >Explosionsunglück vom 10. Februar 1917 aber weitgehend unbeschädigt bleibt. S. betreibt Landwirtschaft und wird bis 1929 noch als Dreschmaschinenbesitzer erwähnt. Ab 1935 inserieren die Söhne Fritz Robert und Hermann Heinrich gleichzeitig als Maschinenbaubetrieb, Lohndrescher, Fuhrunternehmer und Müller (Filiale der Kadener Mühle). Nach dem Bau der >Autobahn (BAB 7,1965) wandelt der Enkel von Carl S. Teile des Betriebes zum Autoservice & Abschleppdienst Schöder & Ziese um. 2022 wird die Firma noch unter dem Namen Ziese betrieben.
Schröder, Christian Friedrich, (1867-1917), Bauer aus Westfalen, erwirbt 1882 eine Hofstelle von Peter >Pahl, (später Klingenberg 32/ Ecke >Raiffeisenstraße). S. ist ab 1911 Vorstandsmitglied der >SpaDaKa und ab 1912 Mitglied des Kirchenkollegiums. 1917 wird der Sohn Heinrich S. Eigentümer des Hofes.
Schröder, Heinrich sen., (1890-1972), Sohn Christian Friedrichs, übernimmt 1917 den Hof seines Vaters Klin-genberg 32, betreibt ab ~1948 den Warenverkauf der >SpaDaKa in Eigenregie, übergibt den Hof 1964 an den Sohn Heinrich jun. S. bekleidet mehrere Ehrenämter: 1917-1933 Vorsitzender des Landbundes, 1930-1944 Vor-sitzender des Aufsichtsrats und 1944-1962 Vorsitzender des Vorstands der >SpaDaKa, 1924-1935 und 1946-1962 >Gemeindevertreter, 1945-1965 Ortsbauernführer, 1946 Gründungsmitglied der >CDU, 1947-1951 Kreistagsabgeordneter. S. ist 20 Jahre Kirchenältester. Er wird mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet.
Schützenfest. Erstes S. 1929 in >Renzel zusammen mit dem >Erntedanktag in der Gastwirtschaft >Zum Grünen Jäger, danach jährlich bis Kriegsbeginn 1939. Ab 1953 bis 1963 jährlich veranstaltet. Seit 1964 in Quickborn, anfangs gemeinsam mit dem >TuS Quickborn von 1914 e. V. als Volksfest. 1977 feiert die Stadt Quickborn das >Eulenfest zusammen mit dem Königs- und Preisschießen des Schützenvereins. Seit 1978 offiziell Eulen- und Schützenfest.
Schützenhof
1. Gaststätte, Ecke >Kieler Chaussee/>Renzeler Straße. 1876 wird Claus Heinrich Kohl als Gastwirt und 1/16 Hufner erwähnt, 1878/9 seine Witwe Anna, (geb. Stahl), 1890 Karl Friedrich Wilhelm >Beste und Ehefrau Mathilde, (geb. Kohl). Sie werben mit der Nähe zum >Prophetensee und machen das Lokal um 1900 als Start/Ziel des ARB, Arbeiter Rennfahrer Bund, bekannt. Ab 1920 häufige Besitzerwechsel: 1920-1922 Wilhelm Tietz, 1922-1923 Theodor Müller, 1923-1925 Lauritz Ferdinand Jacobsen, 1925 Ernst Hugo Engel aus Hasloh, ab 1926 Paul Friedrich Louis Kreisch; 1931 wird die Ww. Wilhelmine Marie Sophie Kreisch Eigentümerin des S. Zu dieser Zeit ist der Schlachter Fritz >Schulze Wirt und vermutlich auch Pächter. Er heiratet vor 1933 Anna >Kühl, Tochter des Bauern Hans Heinrich Kühl am >Klingenberg, und wird Bauer auf dem Hof seiner Frau. 1940 erwirbt Ernst Karl >Erler die Liegenschaft und richtet eine Kfz-Werkstatt ein. 1954 Hendrik van den >Borre: Kfz-Werkstatt und erste BP-Tankstelle. 1994 Bau des Wohnhauskomplexes Kieler Straße 11.
2. Haltestelle der >AKE ab 1884.
3. 1912 Name der an die neue >AKN-Strecke verlegten Haltestelle; 1963 aus Anlass der >Fertighaus 63 in Bahnhof Quickborn-Süd umbenannt.
Schützenverein Renzel von 1928 (e. V. seit 1959), gegründet von Renzeler Bürgern im Gasthof >Zum Grünen Jäger, in demselben Jahr Bau eines Schießstandes in Eigenleistung. 1929 im Zusammenhang mit dem örtlichen >Erntedanktag Veranstaltung des ersten >Schützenfestes. Ab 1929 wird der Schießstand der SA zur Verfügung gestellt. 1933 gewinnt der S. die norddeutsche Ligameisterschaft gegen starke Hamburger Vereine. Im WK II Einstellung aller Aktivitäten. Abbruch des Schießstandes auf Veranlassung der Militärregierung. Das Gebäude wird zu Wohnzwecken umgebaut und zuletzt von Carolus van den >Borre bewohnt. ~1953 Neubeginn des Ver-einslebens und Anstieg der Mitgliedszahlen durch Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Jährliche Schützenfeste mit Beteiligung von Nachbarvereinen. 1964 Standortwechsel nach Quickborn wegen Zerwürfnis mit der Wirtin der Vereinswirtschaft, zeitgleich Namensänderung in Schützenverein Quickborn - Renzel von 1928 e. V.
Schulchroniken, ab etwa 1879 von den Lehrern geführte Protokolle, Niederschriften und Chroniken einiger Quickborner >Schulen, werden weitgehend im >Archiv der GWS gelagert. Sie sind authentische Quellen auch für Ereignisse, die über die Ortsgeschichte hinausgehen.
Schuldorf, ab 1954 entstanden durch den Bau der >Mittelschule und spätere Erweiterungen im Dreieck zwischen den Straßen >Feldbehnstraße (>Am Freibad), >Ellerauer Straße und >Torfstraße.
1. Comenius-Schule, entstanden 2010 durch Zusammenlegung der >Heinrich-Hertz-Realschule, >Realschule Heidkamp und Erich Kästner->Hauptschule zur Regionalschule. 2011 wird eine Drei-Feld-Sporthalle (>Comenius-Sporthalle) an Stelle der abgebrochenen Turnhalle >Torfstraße, fertiggestellt. 2014 Umwandlung in Gemeinschaftsschule.
2. Erich Kästner-Schule, >Hauptschule, aus der früheren >Volksschule hervorgegangen. 1966 fällt der Beschluss zur Trennung der Schulformen in Hauptschule und mehrere Grundschulen. Seit 1992 Erich Kästner-Hauptschule. Startet 2003 zusammen mit der Ernst-Barlach-Förderschule das Projekt Offene und kooperative >Ganztagsschule. Gehört seit 2014 zur Gemeinschaftsschule >Comenius Schule.
3. Ernst-Barlach-Förderschule, seit 1984 Name der früheren Schule für Lernbehinderte, Am Freibad 7. Auf dem Gelände des >Schuldorfes an der Stelle des ehemaligen >Lehrerhauses.
Schulen
>Volksschulen, >Grundschulen, >Schuldorf, >Realschulen, >Gymnasien,
>Campus Region-Hamburg, >Dorfschu-le Renzel. 1981 gibt es neun Schulen in städtischer Trägerschaft.
Schulhaus. 2022 ist das Gebäude der Erich Kästner->Hauptschule das älteste erhaltene Schulgebäude Quick-borns, 1872 errichtet, mehrfach erweitert und aufgestockt.
Schulmeister, erste. Gleichzeitig meist >Küster und Kantor (Leiter des Gemeindegesangs). Älteste erwähnte S. Claus Lohse 1626, Christian Paulsen 1655 ~ 1664, Jochim Schumacher 1665, Johannes Crake 1666, Friedrich Reichardt 1667-68. Das Jochim Schlüter 1664 abgekaufte Haus wird erstes Küsterhaus, zuerst (1673-1693) bewohnt und genutzt vom S. Valentin >Hushahn (~1637-1693). Nachfolger sind: 1693-1727 Henning >Behnke, (1663–1738), Jacob H. Thomsen (†1750), dann Organist Schröder. 1763 Brand und Neubau des Küsterhauses.
Schulpflicht, allgemeine, wird 1814 in den Herzogtümern eingeführt, es entsteht das dreigliedrige Schulsystem mit Gelehrten-, Bürger- und Landschulen. Die S. stößt anfangs auf den Widerstand der Landbevölkerung und wird nicht konsequent durchgesetzt. Die Aufsicht obliegt der kirchlichen Schulvisitation durch den örtlichen Pastor. Gelehrt wird anfangs nur das Lesen. Die Schüler sollen zur Konfirmationsreife geführt werden. Schreiben und Rechnen sind extra zu zahlen. Die Quickborner >Schulchroniken ab 1879 und die >Kirchenprotokolle der Pastoren belegen, dass oft kaum die Hälfte der Kinder zum Unterricht erscheinen. Besonders im Sommer bleiben viele Kinder der Schule fern. Noch nach 1918 werden mit behördlicher Genehmigung Kinder im Alter von 13-14 Jahren vom Unterricht suspendiert, weil sie bei der Ernte helfen oder sich als Dienstmädchen oder Knechte verdingen müssen.
Schulstraße, (alte), benannt nach der anliegenden Schule und den Lehrerhäusern, von der >Kieler Chaussee bis zur Einmündung der >Peterstraße, 1915 noch gebräuchlich. Wird 1926/27 Teil der neu ausgebauten >Ellerauer Straße, zeitgleich Umbenennung der >Peterstraße in Schulstraße (neue)
Schulstraße, (neue) 1926 wird ein Teil der >Peterstraße (ab Bahnhof- bis Ellerauer Straße) abgetrennt und S. genannt. 1927/28 werden Peterstraße und S. einheitlich als S. bezeichnet. 1953/54, anlässlich der Errichtung der neuen >Mittelschule, wird der Teil >Feldbehnstraße bis >Ellerauer Straße eingezogen und dem Schulgelände zugeschlagen. Gleichzeitig Verlängerung der >Feldbehnstraße nach Westen zur Ellerauer Straße.
Schultannen, gemeindeeigenes Grundstück, östlich des Kirchenlandes (später >Heidefriedhof) am >Harkshei- der Weg. 1791 bei der >Verkoppelung der Küsterei (Schule) zugeschlagen. 1946 wird das einzige Waldstück der Gemeinde wegen Holzknappheit zum Kahlschlag freigeben und danach teilweise an eine Baumschule verpachtet. 1969 erfolgt die Einweihung des >Holsten-Stadions auf dem Gelände der S.
Schulweg 7, historische Fachwerk-Kate, reetgedeckt, Alter unbestimmt. 1920 von dem Arbeiter Karl Kröplin in Borstel demontiert und an der Stelle der ehemaligen Kate des Lehrers >Japp wiedererrichtet. Ziegelsteine ersetzen später die ursprüngliche Füllung des Fachwerks mit Lehm. Nach 1950 Eigentum von Johanna Mat-thiessen (geb. Kröplin) und bis zum Verkauf 2019 als Wohnhaus genutzt. Im Oktober 2021 abgebrochen.
Schulwesen, in Quickborn 1908 von der Kommune übernommen und - damit später als in anderen Gemeinden - von der Kirche abgegeben. Eine Schulkommission der Gemeindevertreter wird gegründet.
Schulze, Fritz sen. (*1897), Schlachter, Gastwirt und Bauer, ist um 1930 Wirt und vermutlich auch Pächter der Gaststätte >Schützenhof. Er heiratet vor 1933 Anna Kühl (*1900), Tochter des Bauern Hans Heinrich >Kühl am >Klingenberg 24-26 und wird Bauer auf dem Hof. Der Sohn Fritz jun. siedelt den Betrieb später an die Himmelmoorchaussee 50 um.
Schulze, Hermann, Landwirt, und Ehefrau Olga, geb. Rosenstiel, erwerben 1904 die Hofstelle des Bierhändlers und Landmanns Johann Andreas >Martens (später etwa Marktstraße 13). Vermutlich um 1914 wird das reet-gedeckte Hofgebäude durch einen Neubau mit separatem Wohnhaus ersetzt. 1920 wird der Sohn Arthur S. Eigentümer. Er parzelliert und verkauft bis 1942 Grundstücksteile. Diese Familie Schulze wird danach nicht mehr erwähnt. Nach dem WK II wird das Wohnhaus des Hofes S. Sitz der Firma Bosch-Dienst Jürgen Strehl. Das ge-samte Areal ist seit Anfang des 21. Jahrhunderts mit Wohnblöcken neu überbaut.
Schweineversteigerungsrevolte, 1932 vom KPD-Vorsitzenden Julius >Stubbe erfolgreich organisierter Boykott einer Zwangsversteigerung beim Landwirt Schr. Wegen der drohenden Haltung mehrerer hundert Personen gegenüber den zwei Landjägern wird der Termin aufgehoben.
Schweineweide Herrenkoppel, um 1880 noch gebräuchliche Flurstückbezeichnung in der Gemarkung >Renzel, Hinweis auf das damals übliche Hüten der Schweine in der Feldmark durch einen Schweinehirten.
Schwennicke, Eckhard, Fliesenlegermeister und Kaminbauer, betreibt ab 1977 ein Kaminstudio an der Kieler Straße 67. Er erwirbt 1985 das Gebäude Kieler Straße 38 von der Familie >Luther. S. renoviert das Haus und baut es zu einem Verkaufsgeschäft um. 1990 bezieht er neue Räume in der Kieler Straße 45, zuvor langjährig Standort einer Schmiede (Luther, Jürs, zuletzt Helms). Sein vorheriger Laden geht an das seit 1979 in Quickborn ansässige Unternehmen Bothe Markisen- und Rolladenbau.
Schwerin, Karl, (1909-1984) Schausteller, sog. Steilwandfahrer, hat ab ca. 1948 das Winterquartier für sein Fahrgeschäft in der >Heinrich-Lohse-Straße 56. S. lässt ein Motodrom von der Tischlerei >Iden erbauen und tritt regelmäßig auch auf den Jahrmärkten in Quickborn auf. Der Betrieb wird Ende der 1950er Jahre aufgegeben.
Seeberge, 1588: Seberg, Geländeerhöhung, ehemals mit >Hügelgräbern bestanden, im Bereich Schiller- und Lessingstraße am Rande des >Heidkampmoores, trigonometrischer Punkt mit 34,8 m ü. M, 1898 Standort eines Schießstands. 1919 Untersuchung der >Hügelgräber und >Fund eines Bronzeschwerts. S. ist später in Katas-terkarten auch Name des umliegenden Areals.
Seekaten, historischer Ortsteil am >Grote See, erste Besiedlung 1762, erste Erwähnung in topografischen Karten 1850.
Seibel, Andreas, (†1658), Säger aus Danneberg, gründet vor 1649 eine Hofstelle vor den Steen-Reyen in > Renzel. S. wird wegen seines Berufes auch Säger oder Seyder genannt. Der Hof geht 1658 an den Sohn Friedrich (*~ 1620–1678). Dieser wird 1669 von Pastor >Gödecke wegen Gotteslästerung angeklagt. Er verbirgt sich zunächst, wird aber gefasst und kommt ins Pinneberger >Bauernloch. Danach muss er an drei Wochenenden vor der Quickborner >Kirche am >Schandpfahl stehen.
Seidler, Gustav Adolf, Steinmetz, gebürtiger Bauernsohn aus >Renzel, fertigt die Denkmale für die Renzeler Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege an der >Friedenseiche.
Seimer, Hinrich (I), (1873-1970), Sohn des Wanderschäfers Peter S., aufgewachsen auf dem Hof von >Pein in >Renzel, gründet 1904 eine Hofstelle an der Pinneberger Chaussee 67 und verkauft sie 1909 an Jürgen Oltmann (ab 1925 ˃Klepper). In demselben Jahr erwirbt er die 1791 erwähnte Hofstelle Hans Rohde an der Pinneberger Chaussee 48 mit Reetdach und massivem Stallanbau. 1911/12 verkauft er die Liegenschaft an Julius Plambeck und erwirbt die Hofstelle von Hinrich Hülsemann in Renzel, Dorfstraße 5. 1915 erbt er den >Uhlenhoff, Pinneberger Chaussee 103, von seinem Bruder, dem Schäfer Karl Wilhelm S. (1884-1915), und verkauft ihn vor 1924 an Friedrich Julius Richard Petrie. 1928 erwirbt S. von dem Grafen von Borstel ca. 100 ha Moor- und Heideland in Kayhude. Nach teilweiser Kultivierung durch Abbrennen und Rigolen (Tiefpflügen) verkauft er das Land 1931 (später Moorhof-Kayhude genannt). 1934/35 wird S. Eigentümer der Hofstelle Im Sand 11, die seit 1931 seiner Tochter Emma (*1906) und ihrem Ehemann Wilhelm Bröcker gehört. S. bewirtschaftet den Hof bis in hohe Alter, gleichzeitig übergibt er den Hof an der Dorfstraße an seinen Sohn Hinrich (II) (1908-1889). 1958 kaufen Hinrich (I) und sein Sohn Hinrich (II) gemeinschaftlich die Baracken der 1928 liquidierten Norddeutschen >Sprengstoff-Fabrik >Friedrichsgaber Straße/ Ecke >Ulzburger Landstraße von dem Krämer Wilhelm >Last. Die nach dem Kriege als Schlichtwohnungen genutzten Gebäude gehen 1982 an den Enkel Hinrich (III).
Seimer (Schreibweise vor 1841: Seymer), Peter, (1841-1917), Lohn- und Wanderschäfer auf dem Hofe von >Pein, in >Renzel. Aus zwei Ehen gehen acht Töchter und drei Söhne hervor. S. wird zum Stammvater mehrerer gleichnamiger Familien in Quickborn, Renzel und Hasloh.
Zeichnung W. Rohde, 1910 Schmidt Farzeugfabrik, 1929 Schulweg 7, 2010
Selhorn, Claus, 1791 im ˃Erdbuch mit der Nr. 84 in der Flur >Falcken Berg erfasst. 1803 wird S. bei der >Volkszählung nicht mehr erwähnt. 1876 wird der 1/16 Hufner Johann Biermann als Eigentümer aufgelistet, 1881 Heinrich Biermann, 1884 Julius Krückmann aus St. Georg und 1885 Hermann Huckfeld, Landmann aus Quickborn. Nach drei weiteren Besitzern erwerben die Hamburger >Explosivstoffwerke GmbH die Hofstelle, ohne sie industriell zu nutzen. Die Liegenschaft geht 1920 an Friedrich Dähn und 1923 an Dr. Friedrich Wilhelm Schmitz, Kaufmann in Berlin und Hamburg. Ab 1928 wird der Quickborner Landmann Alfred >Raubold als Pächter erfasst. 1932 wird Alfred Artur Raubold jun. Eigentümer. Die Hofstelle wird zu einem sog. Reiterhof ausgebaut und ist 2022 noch im Besitz der Familie Raubold.
Sellhorn, Claus, 1876 erfasst als 1/16 Hufner im Ortsteil >Bilsener Wohld, Himmelmoorwisch, Barmstedter Straße 5. S. wird 1882 Eigentümer des ca. 7 ha großen Flurstücks Die großen Heidekoppeln in der Quickborner Heide und vergrößert damit seinen Gesamtbesitz auf 20 ha. Miteigentümer des Heidegrundstücks sind die Norddeutsche >Sprengstoffwerke AG und deren Rechtsnachfolger. 1926 wird die Ww. Margarethe Sophie, geb. Möller, Eigentümerin der Liegenschaften, 1928 übernimmt der Sohn Hinrich den Besitz. 1941 wird das Heideland verkauft. Der Hof S. ist danach 14 ha groß.
Sellhorn, Marten, (1676-1736), Hufner, >Vogt, prozessiert 1723 erfolgreich gegen die Dorfschaft, die seinen Bül-tenkamp als Teil der Gemeindeweide reklamiert. S. ist 1735-1736 Vogt, sein verwitterter Grabstein steht (2022) an der Ostwand der >Marienkirche.
Semmelhack, alteingesessene Bauernfamilie. Der Ahn Jasper S. wird 1589 für eines der Kirchenfenster als Spender aufgeführt. 1878 werden fünf männliche Personen mit Namen S. steuerlich erfasst. Der Name wird ursprünglich Semmelhake und später häufig Semmelhaak geschrieben.
Semmelhaak, Heinrich, sen., 1911 Hauptlehrer der Quickborner Schule und Organist. Er wird 1935 als Haupt-lehrer i. R. erwähnt. Sein Sohn Heinrich Claus Martin S. wird 1926 als Gärtner und später als Baumschuler an der Ellerauer Straße 43 genannt. 1938 kauft er Ackerland von dem Kaufmann Jürgen Drews, das dieser 1932 von der Pfarre zu Quickborn erworben hat. 2021 wird die Firma Heinrich S. von dem Urenkel Hans Walter betrieben.
Semmelhack, Klaus, aus Ellerau, baut 1722 am >Kirchenweg (Kirchstieg) nach >Ellerau, gegenüber der >Kirche und nördlich der >Ellerauer Straße, eine Hökerei mit Krug, die spätere Gastwirtschaft >Lohse/Hatje. 1791 wird Johann Lorenz S. als Eigentümer unter >Erdbuch-Nr. 42 erfasst. Er wird 1805 von den Quickbornern mit Brand-stiftung bedroht, falls er weiterhin Kircheninventar bei sich lagert. 1840 und 1845 wird sein Sohn Daniel Conrad S. als >Vogt angeführt.
Semmelhack, Otto, (*1754), verkauft 1800 seine Hofstelle am (späteren) Försterweg 1 an die Königliche Ren-tenkammer, die dort das >Hegereiterhaus erbauen lässt. S. wird Altenteiler und muss vom Hegereiter versorgt werden.
Senioren-Union (der >CDU), Ortsverband Quickborn und Umgebung, Interessenvertretung für ältere Mitbürger, gegründet 2000.
Sieck, Dr. med., von 1895 bis 1902 erster niedergelassener Arzt in Quickborn.
Signalampel. 1970 wird die erste S. Quickborns Ecke >Kieler Straße/>Harksheider Weg installiert.
Singelmann, Hans Heinrich, 1876 als ½ Hufner erfasst, etwa Klingenberg 24-26, danach häufige Teilverkäufe und Besitzerwechsel: 1879 Claus >Rehder, 1881 Heinrich Lücke, 1882 Claus Rehder erneut, 1883 Hermann Deutschbein, 1888 Johann Hinrich >Kühl, 1894 Karl Bernhard? Kühl, 1897 Catharina Jaeger, 1899 Friedrich Wilhelm Fischer. 1902 Karl Kühl, 1905 Jasper Kühl, 1906 Hans Heinrich Kühl. Später Hof Fritz >Schulze, Ende der 1970er Jahre ausgesiedelt, niedergelegt und mit Wohnhäusern bebaut.
Söring GmbH, Medizintechnik, Justus-von-Liebig-Ring 2. Ein 1985 von Holger Söring in einer Garage am
Birken-weg gegründetes Unternehmen, das Geräte für die Mikrochirurgie produziert. S. ist weltweit tätig als führendes Unternehmen der Branche. S. gehört 2023 mit 207
Mitarbeitern zu den umsatzstärksten Unternehmen Quickborn.
Sollweg, historische Bedeutung: „Schmutzweg“, alter Name der Süderstraße.
Soltau, Baugeschäft, hervorgegangen aus der Zimmerei Hans >Drews von 1904.
Sonnenberg, Paul, Installateur, gründet 1970 eine Heizungsbaufirma am Amselweg 37. Später verlegt zum Harksheider Weg 119 in das vormalige Haus des Feinkostgeschäfts Braun. Die Firma S. bildet zahlreiche Quick-borner Jugendliche aus.
SpaDaKa, in Quickborn gebräuchliche Abkürzung für die >Spar- und Darlehnskasse.
SPD, Sozialdemokratische Partei, Ortsverein Quickborn, aus dem 1895 gegründeten Sozialdemokratischen Verein für Quickborn hervorgegangen, ab 1903 mit dem Zusatz und Umgebung. Die ersten 12 Mitglieder sind Zigarrenarbeiter und Tischler der Fenstermanufaktur >Brokhahne. 1907 werden 30 Genossen erwähnt. Wegen staatlicher Restriktionen anfänglich Treffen nur in privaten Räumen und kaum dokumentiert. Erster Vorsitzender ist Wilhelm >Kahle.
Sozialstation, 1980 an der Kampstraße eingerichtet, Träger: >DRK. 2015 geschlossen.
Sparkassenverband der Gemeinden im >Kirchspiel Quickborn, 1926 gegründet von den Gemeinden Quickborn, >Ellerau, >Friedrichsgabe und >Hasloh. Erster Sitz Kieler Straße 78. 1927/28 Neubau Kieler Straße 100 und Firmierung als >Spar- und Girokasse. Vor 1945 Übernahme durch die >Kreissparkasse Pinneberg als Haupt-zweigstelle. 1955 Erweiterungsbau nach Abbruch des >Dwingerschen Hauses Kieler Straße/Gerberstraße. 2019 nach mehreren Fusionen Filiale der >Sparkasse Südholstein.
Sparklubs (Quickborner), vor dem WK I aufgekommene Gaststätten-Klubs, in denen man kleinere Beträge der vom Wirt gehaltenen Kasse anvertraute. Der älteste S. Einigkeit entsteht vermutlich um 1919 im >Holsteinischen Hof. Später gibt es mindestens 12 S. im Ort. 1933 wird in >Schmidt’s Gasthof der S. Magnet gegründet, der 1938 über 150 Mitglieder hat.
Spar- und Darlehnskasse, (SpaDaKa), erste Kasse ihrer Art in SH, 1895 von Handwerkern, Geschäftsleuten, Bauern und Bürgern aus Quickborn gegründet. Der erste Rendant Hinrich Albrecht >Schmidt führt die Geschäfte bis 1899 in seinen Gaststätten >Schmidt’s Gasthof (Haus >Roseneck), 1899-1905 im gleichnamigen Neubau und ab 1905 in seinem Privathaus Pinneberger Straße 7. 1928 Umzug in das neu erbaute Geschäftshaus Pinne-berger Straße 1 unter der Geschäftsführung Willy >Hushahns. 1974 erwirbt die S. das Gebäude des Textil-geschäfts >Kobus an der Kieler Straße 106 und verlegt Ihren Sitz dorthin. Das Haus Pinneberger Straße 1 wird zur Polizeiwache. 1974 erfolgt die Umbenennung der S. in Raiffeisenbank Quickborn e.G. 1990 Fusion mit den Raiffeisenbanken Hasloh und Bönningstedt. 2001 umbenannt in VR Bank Pinneberg e. G., 2014 in Volksbank Pinneberg-Elmshorn e.G., seit 2019 VR Bank in Holstein.
Speeldeel, >Quickborner Speeldeel.
Spielende Stadt, 2011 Projekt der Stadtjugendpflege als Bewegungsanreiz nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.
Spiel-i-othek Quickborn e. V., Am Freibad 3-5, gegründet 1971. Der Verein betreibt die erste Einrichtung dieser Art in der BRD, anfangs in der >Goethe-Schule, seit 2019 in Räumen der >Comenius-Schule.
Spilger, Philipp, (1890-1953), Bauer, erwirbt vor 1920 den Hof Heinrich Kiehne am Langelohweg 1. S. ist ab 1929 Mitglied der >NSDAP und 1934 >Gemeindeschulze (>Bürgermeister). Er wird 1945 abgesetzt und als Mitläufer eingestuft. Nach 1953 geht der Hof an Albert Czyttrich.
Spiralitfabrik, 1891 erste >Explosivstoff-Fabrik in der >Quickborner Heide.
Sport-Hotel, Harksheider Weg 258, 1973 eröffnet, planerisch in das >Freizeitgelände eingebunden mit Zugang zum Freizeitsee. Das S. ist 1974 während der Fußball-WM Unterkunft der DDR-Mannschaft und 1978 der Nationalmannschaft der BRD. Das S. firmiert später unter dem Namen Hotel-Restaurant Seegarten.
Sportpark Zentrum, Ziegenweg 7, 1977 angelegt, 1993 fertiggestellt als Sportanlage für das >Dietrich-Bon-hoeffer-Gymnasium und die >Grundschule Mühlenberg.
Sportplätze:
1. am >Marktplatz, ab ca. 1920, später Gelände der >Feuerwache,
2. an der >Feldbehnstraße, (etwa Nr. 50-52), 1928 eingeweiht, finanziert von der Wirtin Agnes ˃Grevsmühl,
3. an der >Torfstraße, 1953 eingeweiht, (ehem. Rechtersche Koppel), seit 1979 >Rathausplatz,
4. Holsten-Stadion, Harksheider Weg 251,
5. >Sportpark-Zentrum, Ziegenweg 7,
6. >Bancksche Kuhle, als Ergänzung zum Sportpark-Zentrum ausgebaut.
Sprengstoffwerke >Explosivstoffwerke.
Spritzenhaus, 1835 erbaut auf dem >Marktplatz als Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchturm, Vorläufer der >Feuerwache. 1894 erweitert um eine Gefängniszelle, 1954 abgebrochen.
Stadtbücherei, 1952 gegründet als gemeindeeigene >Bücherei.
Stadt Magdeburg, Gastwirtschaft,Hotel. 1834 erhält Johann Hinrich Bollmann (*1790), Eigentümer einer Hof-stelle an der (späteren) Bahnstraße 58, die Konzession für eine Krugwirtschaft am stark frequentierten Landweg Ulzburg–Quickborn. 1857 wird der Sohn Johann Jürgen Bollmann Nachfolger. 1897 führt Harm Glindemann aus Magdeburg das Lokal als Hotel S. 1917 verkauft er es an den Landmann Peter Friedrich Heinrich Schröder, der das Lokal >Zum Heidekrug nennt. 1920 wird der Gärtner Carl Fietz Eigentümer, ihm folgt 1921 Hermann Werth und noch in demselben Jahr Lorenz Lorenzen. Um 1931 wird das Gebäude umgebaut und vermutlich spätestens danach der Ausschank aufgegeben. Seit 1997 betreibt dort die Firma Fritz Huhn & Söhne GmbH ihren Instal-lationsbetrieb und zeitweilig ein privates Kutschenmuseum.
Stadtrat, Erster, ehrenamtlicher Vertreter des >Bürgermeisters.
Stadtrechte, verliehen am 06.02.1974 durch den Innenminister des Landes SH, Rudolf Titzck.
Stadtwerke Quickborn. 1928 - 1974 >Gemeindewerke.
Ständevertretung, (Itzehoe), ab 1831 beratende Körperschaft, vom dänischen König einberufen. 1834 sind 19 Quickborner und 3 Renzeler mit mindestens 3.200 Reichsbanktaler Steuerwert wahlberechtigt. Selbst wählbar sind von diesen: Johann >Micheelsen (Gronau), Albert >Bornholdt (Renzel) und kraft Amtes >Vogt Martin >Sellhorn.
Stegner, Emil Curt, (1907-1976), ab 1938 Funkangestellter in Quickborn. 1947 Gründungmitglied des Orts-verbands der >CDU, 1948-1950 ehrenamtlicher und 1959-1969 hauptamtlicher >Bürgermeister.
Stehr, Otto, Bauer auf der Hofstelle zwischen >Torfstraße und >AKN-Trasse, 1876 erfasst als 1/3 und 1/16 Hufe Heinrich Langehein. 1889 verkauft an Heinrich F. Th. Weihe und Frau, geb. Heuer, ab 1899 wechselnde Eigen-tümer: 1899 Franz Sander, Landmann, 1900 Adolf Bornemann, 1901 Marie Albrecht, 1902 Johann Schinkel, Privatier Hoheluft, 1904 Friedrich Weihe. 1911 wird der Landmann Johann Eduard Julius Stehr (*1861) Eigentümer, ihm folgen 1924 der Sohn Johannes Dietrich (1888-1962) S. und danach der Enkel Otto (*1924). 1976 siedelt er den Betrieb an die Straße Langeloh 2 um und macht damit Platz für Neubauten: die spätere >Boxholmstraße und den Rathausstieg.
Stein, Carl Christian Daniel, Wollspinner, Zubauer, inseriert 1868 wegen einer Kratz- und Spinnmaschine, hat 1876 größeren Grundbesitz an der Kieler Chaussee 71-73. Ab 1882 verkauft er Grundstücke an Julius >Pee-möller und Johann Hinrich >Sahling. 1890 wird Carl Friedrich S. erwähnt, (verm. Sohn), ab 1903 ist Kaufmann Georg Christian Heinrich Daniel Stein Nachfolgebesitzer. Dieser erbaut in demselben Jahr das Haus Pinneberger Straße 3. Daniel S. betreibt dort ein Kaffeegeschäft bis zum Verkauf an Reimers 1908. 1914 verkauft er das Grundstück Kieler Straße 77 an den Apotheker Gustav >Wiese. Daniel Stein nennt sich 1915 Privatier und wird 1926 zuletzt als Landwirt, >Kieler Chaussee, erwähnt.
Stemmann, Johann Heinrich Christian, (1872-1949, Suizid), Uhrmachermeister, erwirbt 1895 von dem Uhrmacher Wilhelm Pophusen das Haus Kieler Chaussee 67 und eröffnet ein Uhrmachergeschäft. Später betreibt er auch Fahrradhandel und macht Reparaturen. Ab ~1900 ist er an der Verlegung und Wartung der ersten elektrischen Freileitungen beteiligt. 1926 ist der Sohn Walter Teilhaber. 1936 wird die Grundstücksfläche vergrößert durch Landkauf von Ernst >Rothe. S. ist ab 1929 für acht Jahre Vorstandsmitglied der >SpaDaKa. 1949 übernimmt der Sohn Walter das Uhrmachergeschäft, der Sohn Willi betreibt Fahrradreparatur und -handel. 1964 inseriert Walter Stemmann als Juwelier und Optiker.
Sternfels, Wolfgang Freiherr von, Kunstmaler, (1909-2002). Lebt ab 1938 mit Unterbrechungen in verschiedenen Wohnungen, an der Kieler und Pinneberger Straße und wird wegen psychisch auffälligen Verhaltens mehrfach in Heilanstalten eingewiesen und zwangssterilisiert, er kämpft später jahrelang um eine Entschädigung. S. fertigt auch Bilder mit Motiven aus Quickborn
Stern-Siedlung, >Fertighaus 63. Zweitname nach der Zeitschrift Stern für die von ihrem Herausgeber Henry Nannen initiierte Ausstellung.
Stolle, Dr. med. Hans,(1885-1960) praktischer Arzt, erwirbt 1923 das Haus Pinneberger Straße 4. Er ist 1927 Gründungsmitglied des >DRK Ortsverbandes, 1949 noch tätig, um 1950 Praxisübernahme durch Dr. Schütze.
Stolpersteine. Ein von dem Künstler Gunter Demnig entwickeltes Projekt, mit dem die Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus mit der Verlegung von Messingtafeln vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Ver-folgten und Ermordeten wachgehalten werden soll. In >Quickborn werden acht dieser Messingtafeln verlegt (Stand 2019).
Storjohann, Uwe, (1925-2021), Rundfunkredakteur und Schriftsteller, lebt ab Juli 1943 in Quickborn. Als Total Ausgebombter erhält er Wohnrecht in der Laube seiner Eltern an der >Heidkampstraße. 1943 beteiligt er sich als Helfer im Auffanglager am >Bahnhof, als die offenen Waggons der >AKN mit Überlebenden des Bombenangriffs auf Hamburg (Unternehmen Gomorrha) eintreffen. In seinem Buch: Hauptsache: Überleben beschreibt S. als glaubwürdiger Zeitzeuge auch die dramatischen Kriegsereignisse in Quickborn.
Straßenumbenennungen. 1933 wird als erster Antrag der NSDAP im >Gemeinderat angenommen: die Umbenennung der >Quickbornstraße (Harksheider Weg) in >Adolf-Hitler-Straße, gleichzeitig wird das anliegende sog. Birkenwälchen als Horst-Wessel-Platz bezeichnet.
Straßenschilder, ab 1927 an befestigten Straßen 1. Klasse angebracht.
Striedtkamp, 1791 als Stritkamp zum Hof Johann Micheelsen gehörendes Flurstück Ecke >Bahnstraße/ >Friedrichsgaber Straße. 1644 geraten hier Freischärler aus Wahlstedt in eine Falle des schwedischen Obersten Wirtsburg. Ab 1908 Standort der Schmiede >Kummerfeld.
Stromversorgung, erste, 1896 durch Gerberei >Schmidt, ab 1917 Hermann Schmidt. 1927 Überlandzentrale, ab 1928 durch >Betriebswerke der Gemeinde bzw. >Stadtwerke Quickborn
Struckmeyer, Ahrend, letzter Hofmeister (Verwalter) des 1624 aufgelösten >Herrenhofs, verheiratet mit der Tochter des Pastors >Hakemann, Eigner einer 1/3 Hufe am >Klingenberg, verfügt testamentarisch, dass seine Töchter außer Lesen und Schreiben auch das Rechnen erlernen sollen. Vermutlich gehen die Flubezeichnungen >Ahrenkamp. (Ahrend's Kamp) und Ahrenswisch auf S. zurück.
Strüven, Nicolaus Jacob (genannt Claus), (1891-1942), Rittmeister des WK I, heiratet 1924 die Ww. Metta Mar-garetha von >Pein (geb. Strüven, *1889) und wird dadurch Bauer auf einem der größten Höfe in Quickborn, dem ehemaligen Hof von >Peyen (ab 1740 von Pein) in >Renzel, Pinneberger Straße 81. Ab 1926 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der >Genossenschafts-Meierei. 1929/30 parzelliert und verkauft S. Flurstücke geringer Bonität in der >Breloh und gilt daher als Gründer der >Claus-Strüven-Siedlung und Namensgeber des >Strüvenweges.
Strüvenweg, 1947 nach Nicolaus >Strüven benannt, von der Dorfstraße zur >Claus-Strüven-Siedlung führend, ab 1932 teilweise von den Anwohnern selbst angelegt.
Stubbe, Julius, (1891-1964), Heizer, ab 1908 in Quickborn wohnhaft. 1926 Politischer Leiter der >KPD, 1929 Mit-glied des >Gemeinderats, tätig im Fürsorgeverband, der Gesundheitskommission und der Bau- und Wegekom-mission, ab 1931 Vorstandsmitglied der >Baugenossenschaft und Vorsitzender der Erwerbslosenkommission. S. ist Mitbegründer der >Volksküche und dort aktiv tätig, initiiert 1932 die sog >Schweineversteigerungsrevolte und wird wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt, danach mehrfach angeklagt und freigesprochen. 1933 anlässlich der Ermordung Paul >Warneckes in Schutzhaft genommen. 1934 wegen Vorbereitung eines Hoch-verrats angeklagt und Enteignung seines Hauses in der Querstraße. 1935 nach Haftentlassung unter polizeilicher Beobachtung, arbeitet als Heizungsbauer bei Hinrich Albrecht >Schmidt. Nach Kriegsende wird S. durch die Mili-tärregierung in den >Gemeinderat berufen und später Mitglied des Kreistags, wirkt bei der >AWO und der neu eingerichteten >Volksküche mit.
Suck, Dieter, (1936 - 2022), 1968 - 2000 Werkleiter der
Gemeinde-, ab 1974 der Stadtwerke Quickborn. Nach 1990 hat er mit seiner Expertise dabei geholfen, in >Malchow ein stabiles Stadtwerke-Unternehmen aufzubauen.
Surend, (Suhrend) volksmundlich für Süderende (südliches Dorfende), etwa ab >Renzeler Straße bis >Tangstedter Straße. S. zeitweilig auch als Adressangabe für den betreffenden Teil der >Pinneberger Straße.
Surfeld, historische Ackerfläche und Feldgemeinheit aus den Anfängen der Ortsentwicklung. 1791 kartografiert am Su(h)rend (Südrand) des Ortes zwischen >Renzeler- und >Tangstedter Straße.
T
Tabakplantage, ca.1947 von Friedrich Beinert zusätzlich zum >Champignonkeller am >Mühlenberg mit beheizba-rem Trockenturm angelegt.
Tag des Ehrenamtes, in Quickborn 2002 erstmals begangen. Es werden alljährlich 5-6 Bürgerinnen/Bürger ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich um das Wohl der Allgemeinheit verdient gemacht haben. Seit 2015 werden an dem Tag auch die erfolgreichen Sportler geehrt und alle zwei Jahre die mit dem >Musikpreis der Stadt Quick-born ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler der >Musikschule.
Talgenberg, Hans Hermann, (*1915) Stellmacher und Karosseriebauer, Enkel und Nachfolger des Stellmachers Carl >Richter an der Donathstraße 6.
Talgenberg, Willi, (1913-2004), Enkel des Stellmachers Carl ˃Richter, Heizungs- und Gerätebauer, macht sich 1945 als erster Heizungsbauer in Quickborn selbstständig und betreibt seine Werkstatt anfänglich in der Scheune Kieler Straße 93. Ab 1975 pachtet er zusätzlich Räume in Haus Roseneck (Kieler Straße 95) und betreibt Ersatzteilverkauf. Das Haus ˃Roseneck wird danach auch WITA-Haus genannt.
Tangstedter Straße, Verbindungsstraße zwischen >Pinneberger Straße in Quickborn und Hasloher Straße in Tangstedt. Ehemaliger >Kirchweg und ältester Weg nach Tangstedt, Rellingen und zur >Wulfsmühle.
Tanneneck
1. Waldgebiet, nicht eindeutig begrenzte Aufforstung im nördlichen Teil der >Groth-Heide, südöstlich der >Bahn-straße gelegen, überwiegend zum Forst >Meeschensee gehörend. In den 1930er Jahren beliebtes Ausflugsziel wegen seiner Nähe zur Alsterquelle; wird 1903 beworben als Luftkurort.
2. Ab ca. 1900 Name einer AKE-Haltestelle auf dem Gebiet der Gemeinde Ellerau. Erhält im WK I ein Anschluss-gleis zum Güterschuppen südlich der >Bahnstraße auf Quickborner Gebiet, das zu den >Explosivstoff-Fabriken führt. Der Güterschuppen wird 1980 Standort der Tischlerei Hermann >Wulf und 2022 noch gewerblich genutzt.
Tanneneck-See, zwischen >Autobahn 7 und Kiefernweg, ab 1965 künstlich entstanden beim Bau der >Autobahn.
Tante Agnes, Gastwirtin, volksmundlich für Agnes Grevsmühl, geb. Braasche (1897-1936), und für den von ihr und ihrem Mann betriebenen >Schmidt’s Gasthof. Sie kommt 1914 mit ihrem Mann Heinrich nach Quickborn und wird wegen ihrer guten Küche und ihres freundlichen Wesens schnell überregional bekannt. Als Vereinswirtin finanziert sie dem >FC Holstein den >Sportplatz an der >Feldbehnstraße. T. wird zum Stammlokal der >Feuer-wehr. Als einmalige Ehrung wird sie von Feuerwehrkameraden zu Grabe getragen.
Tauschzentrale, 1945 kurz nach Kriegsende genehmigt und eingerichtet, um Versorgungslücken im privaten Be-reich zu schließen. Erste T. mit Schaufensterauslagen im Gebäude Kieler Straße 15 eröffnet, später bis zur Währungsreform 1948 in der Villa des Gerbers >Schmidt, Kieler Straße 96.
Tegtmeyer, Friedrich, (1866-1956), gründet 1891 eine Sattlerei und Polsterei, errichtet 1896 ein eigenes Wohn- und Geschäftshaus an der Kieler Chaussee 123, neben seinem Schwager Otto >Klitzke. T. ist 1927 Ober-brandmeister des Amtsbezirks und 35 Jahre stellvertretender Hauptmann der freiwilligen >Feuerwehr. Der Sohn Alex (†1946) wird im WK I schwer verwundet und kann den Betrieb nicht übernehmen. Er arbeitet im väterlichen Betrieb und erbaut ein Haus an der Kieler Straße 110 (2022 abgebrochen). Nach dem Tode Friedrich Tegtmeyers übernimmt der Enkel Johannes (Sohn der Tochter Friedrichs) den Betrieb und nimmt den Familiennamen Tegtmeyer an. 1958 errichtet Johannes ein neues Ladengeschäft mit Werkstatt an der Dorotheenstraße 1. Er ist 1977-1989 stellvertretender Wehrführer. 1991 übergibt Johannes T. das Geschäft an seine Tochter Gisela van den Borre und schließt die Werkstatt. 2009 wird das Geschäft aufgegeben und an ein Sanitätshaus vermietet.
Telefon, (-Verbindung). ~1900 erste T. zwischen der Güterabfertigung am alten >Bahnhof (Tel. Nr. 1) und dem >Torfwerk Dyrßen & Kühl. 1903: 15 Anschlüsse in Quickborn. 1938 erste örtliche Selbstwählanschlüsse nach Bau des neuen >Postamts. Selbstwählferndienst seit 1955. Ab 1965 Umstellung auf vierstellige Rufnummern.
Teufelsbrücke, volksmundlich für die >Gronaubrücke zwischen >Feldbehnstraße und >Ohlmöhlenweg nach dem ab 1900 in der Nähe wohnenden Julius Johann Karl Teiyfel, Buchhalter aus Hamburg.
Thesdorf, Hinrich, (1820-1894), 1/24 Hufner,1876 erfasst an der Chaussee Altona-Kiel Nr. 58. 1885 geht der Besitz an die Tochter Anna Wilhelmina und ihren Ehemann, den Viehhändler Claus Heinrich >Muus. 2022 befindet sich das Hofgebäude noch an der >Kieler Straße.
Thiel, Erich, (1911-1985), 1949 Kämmerer in Quickborn, später Büroleiter des Bürgermeisters. 1969-1974 >Bür-germeister. Führt die Infrastrukturmaßnahmen >Wellpotts fort, die Voraussetzung waren für die Verleihung der >Stadtrechte.
Villa Twisselmann um 1900 Uhlenhoff, Pinneberger Str. ~1930 Ulzburger Landstraße 1930er Jahre
Thielcke, Gustav, Malermeister, erwirbt 1919 das Haus des Malermeisters Julius Hein an der Pinneberger Chaussee 5. 1920 geht das Gebäude an den Kapitänleutnant Ludwig Emil (gen. Lutz) Bach. T. wird 1921 Eigen-tümer des Hauses Kieler Straße 134 und dort zuletzt 1930 erwähnt.
Thiessen, Hinrich, (1832-1871) Hufner,
Gastwirt und Krämer, an der späteren Ellerauer Straße 7. Die Hofstelle wird 1791 unter Erdbuch Nr. 26 erfasst als Eigentum des Hinrich Ties und geht 1892 die Eheleute Maria Helene Thiessen
und Claus Hinrich >Lohse.
Thörl Friedrich, (1865-1936), Preußischer Kommerzienrat, Industrieller, Gründer von >Thörl’s
Vereinigte Harburger Ölfabriken, Besitzer weiterer Fabriken, Vorsitzender zahlreicher Aufsichtsräte,
erwirbt 1916 Lie-genschaften von Elsa >Becker am >Elsensee und erbaut das große Wohngebäude Kieler Straße 2, das später zeitweise unter
Denkmalschutz gestellt wird. 1923 verkauft T. Teile seiner Liegenschaft (ohne den See) an E. > Armbrecht. Andere Teile davon gehen in demselben
Jahr an Familie >Scholl (>Rosa-Scholl-Haus), die dadurch Eigentümer des Elsensees wird.
Thörl‘s Vereinigte Harburger Ölfabriken übernehmen 1912 die Margarinefabrik >Deutsche Pflanzenbutter-Werke am >Elsensee. Bis 1922 erfolgen Erweiterungsbauten. 1922 wird ein holländischer Konzern Mehrheits-eigentümer. Die Produktion von bis zu 30 Waggonladungen täglich macht die Fabrik zum größten Kunden der >AKE. 1929 Stilllegung des Werks und Verlagerung nach Brake/Weser. 300 Mitarbeiter werden arbeitslos. Quickborn wird der Ort mit der prozentual höchsten Arbeitslosenquote deutschlandweit. Ein Verkauf der Fabrik kommt nicht zustande. 1932-1939 erfolgt abschnittsweise die Demontage und endgültige Sprengung durch eine Pioniereinheit der Wehrmacht. Die Gemeinde Quickborn erwirbt Schotter für den Wegebau. Die späteren Ver-suche, eine Siedlung oder einen SS-Standort zu errichten, scheitern.
Thonfeld, Günter, (*1947), 1992 - 2004 Bürgermeister von Quickborn.
Thorn, Dr. Eduard und Maximilian, (Brüder), experimentieren ab 1891 in der >Quickborner Heide in einer Baracke mit >Spiralit-Explosivstoff, gründen eine Fabrik zur Herstellung von Jagdmunition und bauen danach die ersten >Explosivstoff-Fabriken. In der Folgezeit werden weitere Werke errichtet, an denen Maximilian T. als Eigner, Teil-haber, Aktionär oder Verpächter partizipiert. Bei Kriegsausbruch 1914 sind die Hamburger Explosivstoffwerke GmbH das größte Werk in Quickborn. Maximilian T. lässt das Denkmal für die Opfer des >Explosionsunglücks vom 10. Februar 1917 auf dem >Nordfriedhof errichten, wird aber wegen der Unglücksursache nicht angeklagt. Als Kriegsgewinnler verfügt er nach 1918 noch über umfangreichen Grundbesitz in Quickborn, den er später teil-weise an seinen vormaligen Fabrikdirektor Gustav Linnmann verkauft.
Tiedemann, Carlo von, (*1943), Journalist, Fernseh- und Rundfunkmoderator, lebt seit 1998 in Quickborn. Für sein langes soziales ehrenamtliches Engagement u. a. für >Quickborn hilft e. V. und das Kinderhospiz Ster-nenbrücke erhält er 2020 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Tierpension Wegener, 1970 gegründet von Otto W. am >Ohlmöhlenweg 114, übernommen von Thomas W.
Timm, Peter, (1898-1959), Bestatter, Tischler, Kieler Straße 115, übernimmt 1920 den Betrieb von Julius >Pee-möller. Inseriert als Möbeltischler. 1959 geht das Geschäft an den Sohn Hermann T. Ab 1978 Carl Westphalen, Tischler. Seit 1995 firmiert der Betrieb als Timm-Westphalen, Bestattungswesen.
Todeskurve, ab 1927 nach Pflasterung mit Basalt wegen zahlreicher Unfälle bei Nässe volksmundlich so be-zeichneter Abschnitt der >Kieler Straße (etwa Höhe >Harksheider Weg), 1935 durch Abbruch des Hofes >Grabbe entschärft.
Tonfabrik, Quickborner, >Rothe, Ernst.
Torfbahn, 1898 auf Betreiben des Torffabrikanten Carl >Kühl erbaute Schmalspurbahn vom ersten Torfwerk (später Dyrsenweg 4) über die >Himmelmoorstraße zum >Bahnhof Mühlenberg. Ab 1919 Neuverlegung der Gleise über die Brücke der >Himmelmoorchaussee zur Brücke über die Einfahrt der >Gemeindekuhle mit Verlängerung zu der >Torfstreu- und der >Torfbrikettfabrik am neuen >Bahnhof. 1974 Aufgabe und Rückbau der Gleise, danach nur noch Nutzung für Torfabbau im >Himmelmoor. Ab 1980 erste öffentliche Besucherfahrten mit speziell hergerichteten Waggons, veranstaltet vom Leiter des Torfwerks, Klaus-Dieter >Czerwonka. Ab 2015 durch die neu gegründete >Torfbahn AG organisiert.
Torfbahnwanderweg, 3,5 km langer ausgeschilderter Wanderweg mit Informationstafeln vom >ZOB zum >Torfwerk im Himmelmoor, weitgehend auf der Trasse der ehemaligen >Torfbahn.
Torfbrikettfabrik, ersetzt ab 1952 die abgebrannten ˃Torfstreufabrik der Gewerkschaft Hausbach III an der ˃Torfstraße als massives Ziegelsteingebäude zur Herstellung von Torfbriketts. Die Produktion wird um 1970 aufgegeben und das Gebäude ab 1975 abgebrochen.
Torfringeln. Pauschalausdruck für die manuellen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Torftrockung. Die nach dem Torfstich auf dem Trockenplatz gelagerten Soden werden je nach Trocknungsfortschritt gewendet und in der folgenden Zeit zu sechst oder acht aufgeschichtet. In der zweiten Trockenphase erfolgt das eigentliche Ringeln, d. h. die Lagerung der Soden in Rundhaufen. Die Lücken zwischen den einzelnen Soden fördern die weitere Trocknung entscheidend. Das T. wird bis in die 1960er Jahre im >Himmel- und Holmmoor während des gesamten Sommers von Frauen und Kindern der privaten Torfmacher erledigt. Die >Gewerkschaft Hausbach III sucht per Inserat Jugendliche für das T. auf dem Himmelmoor. Die Bezahlung erfolgt durch Torfabgabe.
Torfstraße, ursprünglich namenlose Dorfstraße, ~1936 gewidmete Schemmstraße, nach 1945 umgewidmet in T. nach der anliegenden >Torfstreu- und der >Torfbrikettfabrik der >Gewerkschaft Hausbach III. Ab 1975 umgestaltet durch den Abbruch der Fabriken, die Umsiedlung des Hofes >Stehr, Bau einer >P+R-Anlage (später Parkhaus). Aufgabe des >Sportplatzes, Bau des >Rathauses und des neuen> ZOB.
Torfstreufabrik, (Holzbau, auch Torfschuppen genannt), ab 1920 errichtet von der Firma >Gewerkschaft Haus-bach III an der (späteren) ˃Torfstraße mit Anschlussgleis der ˃AKN. Torfmull und Torfstreu werden von hier als Verpackungs- und Isoliermaterial weltweit exportiert. Die T. brennt 1958 teilweise nieder, Abbruch 1975 .
Torfwerk, erstes, die Preßtorf und Preßtorf-Kohlen Fabrik H.G. Nothnagel & Co, 1874 erbaut am (späteren) Dyrsenweg 4, mit Gleisanlagen, Büro- und Wohnhaus, Stallungen, Schmiede, Remisen und einer Dampf-maschine. 1875 wird Thede >Dyrßen Teilhaber. Ab 1891 Beschäftigung von Strafgefangenen aus Glückstadt. Ab 1893 sind die Brüder Thede und Hermann Dyrßen Eigentümer, ab 1899 Hermann und sein Neffe Hugo Dyrßen. 1908 Verkauf an Friedrich >Hagen, der Ruthenen als Arbeiter beschäftigt. ~1920 Aufgabe des Torfabbaus und 1925/26 Verkauf der Liegenschaften an Fritz >Henze.
Torfwerk, zweites. Das Torfwerk Himmelmoor, >Dyrßen & Kühl, 1897 gegr. von Hermann >Dyrßen und Carl >Kühl am Standort des (späteren) Torfwerks >Gewerkschaft Hausbach III an der >Himmelmoorchaussee. Ab 1904 ist Carl >Kühl alleiniger Inhaber des Werks. 1919/20 verkauft er es an die Firma Gewerkschaft Hausbach III und wird dort Direktor.
Traktorensammlung, ehemals privates Museum, Marktstraße 34, ab etwa Mitte der 1970er Jahre von Hans-Carsten >Ramcke (1941-2018) aufgebaute Sammlung von Oldtimer-Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Geräten, die in einer extra dafür errichteten Halle von 800 qm Grundfläche auf seinem Hof gelagert werden. Ab 1991 bis zum Tode Ramckes finden jährliche Trecker- oder Oldtimertreffen auf der Wiese an der Marktstraße statt. 2022 ist das Schicksal der Sammlung ungewiss.
Treder, Hans Ernst, (1899-1987), Neffe und Nachfolger von Joachim T., verlegt 1947 den Betrieb an den Langenkamp 28. 1971 übernimmt Sohn Ernst, (*1944), die 2023 noch bestehende Firma.
Treder, Joachim Heinrich, (1838-1928), Sohn des Vogts Johann Caspar Heinrich, gründet 1867 eine Klempnerei an der Kieler Straße 88. T. ist zu jener Zeit der einzige Handwerker seiner Sparte in Quickborn. Der Betrieb geht vor 1928 an den Sohn Hermann (*1877), der 1928 tödlich verunglückt.
Treder, Johann Caspar Heinrich (1818-1886), Sohn des 1/3 und 1/8 Hufners Johann Peter T. (*1792 Falling-borstel), ist Ortsvorsteher und >Vogt 1855-1874. Er erstellt 1867 eine Liste von allen steuerpflichtigen Quickbornern und wird 1871 Landesgevollmächtigter. 1876 wird er als ½ Hufner (etwa) Klingenberg 16 erfasst. 1887 lässt der Makler Wilhelm Looff aus Altona das gesamte Hofinventar und Vieh versteigern. Die Hofstelle hat danach zwei Makler als Eigentümer und geht 1898 an Hans Hinrich >Kühl.
Treder, Peter, 1876 erfasst als 1/16 Hufner, etwa Nähe spätere >Torfstraße mit ca. 16 ha Grundbesitz überwiegend in der >Quickborner Heide. Um 1884 wird die Landwirtschaft aufgegeben, und die Liegenschaft geht an den Postassistenten Gustav Muchow.
Trog. 2001 wird erwogen, den >Harksheider Weg in einem Trog unter die Schienen der >AKN zu verlegen.
Trumpf, Schokoladefabrik der Firma Leonard Monheim in Aachen, die 1951 die Bonbonfabrik >Quibo an der Feldbehnstraße 57 nach Konkurs ersteigert. Im Oktober 1951 beginnt der Betrieb mit 70 Arbeitskräften. Durch die Heirat Irene Monheims mit Peter Ludwig in demselben Jahr kommt es später zum Firmennamen Ludwig Schokolade GmbH. Die T. entwickelt sich rasch und hat 1952 bereits 300 Beschäftigte. Der Bedarf an elektrischer Energie erfordert den Bau eines großen Transformatorenhauses durch die Schleswag. 1956 ist die T. mit 2000 Beschäftigten größter Arbeitgeber Quickborns mit eigener Kantine, Betriebsrat, Werksfeuerwehr und bis zu 60 Handwerkern aller Berufsgruppen. Organisierte Betriebsausflüge und Firmenfeiern tragen zum guten Arbeitsklima bei. Besonders bei Frauen sind die Schichtarbeitsplätze sehr begehrt. 1958 kommen 190 spanische Gastarbeiter zur T. Ihnen folgen weitere, auch aus anderen Ländern. Zur Unterbringung werden Wohnbaracken auf dem Firmengelände errichtet. Durch Modernisierung verringert sich die Zahl der Mitarbeiter in den folgenden Jahren. 1976 sind noch 500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Muttergesellschaft Ludwig Schokolade akquiriert in den 1980er Jahren andere Süßwarenhersteller und hat selbst wechselnde Miteigentümer. Zukunftsentscheidungen für das Werk in Quickborn werden nicht im Ort getroffen. 1984 kündigt die Ludwig Schokolade GmbH in Bergisch Gladbach die Schließung des Werkes in Quickborn an und erpresst damit eine Beteiligung der Stadt an Finan-zierungkosten der T. 290 Arbeitsplätze können zunächst gerettet werden. 1987 erhält das Werk eine Finanzspritze des Landes. 1996 sind noch 260 Mitarbeiter beschäftigt, die nur unter Verzicht auf tariflich vereinbarte Leistungen den Arbeitsplatz behalten. 1998 verkauft Peter Ludwig seine Firma an den Krüger Konzern. 1999 beginnt die schrittweise Demontage der Anlagen in Quickborn. Ab 2006 wird wegen der Übernahme einer Schokoladefabrik in Polen der Rest des Maschinenparks dorthin verlagert. Ab 2009 wird das Werk geschlossen, abgebrochen und das Gelände neu überbaut.
TuS Holstein Quickborn von 1914 e. V., gegründet 1955 durch die Zusammenlegung von >TuS Quickborn von 1949 e. V. und >FC Holstein von 1920. Eröffnet 2001 die Sport- und Begegnungsstätte am >Ziegenweg. Auf Grund von finanziellen Problemen des Vereins 2006 Verkauf an die Stadt Quickborn und Anmietung des sportlichen Teilbereichs. 2018 übernimmt der Verein das gesamte Gebäude zur Miete und baut die ehemalige Gaststätte als Ergänzung des Fitness-Studios zum sog. Cross-Trainingsbereich um.
TuS Quickborn von 1949 e. V. Gegründet von ehemaligen Mitgliedern der >Quickborner Turnerschaft von 1914. 1955 mit dem >FC Holstein Quickborn zum >TuS Holstein Quickborn von 1914 e. V. vereinigt.
Twisselmann, Adolf Wilhelm, (1849-1934), Gärtner und Baumschuler, kauft 1876 das Hausgrundstück an der späteren Marktstraße 30 und gründet eine Gärtnerei und Baumschule. Er ist vermutlich Namensgeber der >Gärtnerstraße. T. bekleidet mehrere Ehrenämter: 1891-1897 stellvertretender >Amtsvorsteher, ab 1902 für 22 Jahre im Kirchenvorstand aktiv, Gründungsmitglied und 13 Jahre im Vorstand der >SpaDaKa. ~1896 erwirbt T. ein Grundstück >Am Mühlenberg und baut ein repräsentatives Wohngebäude. 1924 verkauft er Haus und Land. In demselben Jahr erwirbt T. das Grundstück Pinneberger Straße 10 von Jasper >Schomaker und lässt ein Haus durch Baumeister Theodor >Kock errichten.
Twüschenmohr (-wisch), historischer Name der ausgedehnten Weidefläche zwischen (späterer) >Raiffeisen-straße und >Heinrich-Hertz-Straße, östlich der >Pinnau, aus der Zeit der ersten Besiedlung.
U
Uckfield, East Sussex, englische Partnerstadt seit 1990. Festakt: Twinning1990. 1994 bringen David Frampton, Vorsitzender der
Uckfielder Patnerschaftsvereinigung, und sein Sohn eine ausgemusterte britische Telefonzelle nach Quickborn. Sie wird zunächst auf dem Rathausplatz, 2021 neben >Haus 25 (Am Freibad)
aufgestellt. 2022 wird sie zur Bücher-Tauschbörse.
Uhlenborn, Name ohne historischen Bezug. 1968 durch >Adlershorst errichteter Wohnpark in der >Feldbehn-straße (>Am Freibad) 12 – 32.
Uhlenhoff, volksmundlicher Name eines Bauernhofs in >Renzel, Pinneberger Straße 103, reetgedeckt, ver-mutlich 1774 erbaut. 1930 nach Besitzerwechsel durch Neubau ersetzt. Der U. ist zu jener Zeit das angeblich höchste Gebäude im Kreis Pinneberg.
Uhlenpotter, Laden für Geschenkartikel und Kunsthandwerk, 1978 gegründet im ehemaligen Laden von C. W. >Johannsen, Kieler Straße 111. 1990 verlegt in die ehemalige Schlachterei von E. Piltz am >Bahnhofsplatz. Um 1999 aufgegeben.
Ulzburger Landstraße, 1779 neu angelegt auf Befehl König Christians VII., um eine Verbindung nach Altona zu bekommen, ohne Hamburger Gebiet passieren zu müssen. Führt zur Ansiedlung von Höfen (>Eulenkrug, >Eichenhof), oft als „Ossenpad“ bezeichnet, ist jedoch nicht Teil des Ochsenweges, sondern Post- und Heerweg. Verliert ab 1832, nach dem Bau der >Chaussee Altona - Kiel, an Bedeutung.
Urnenfunde >Fundstellen.
V
Verkehrsverein, 1929/30 auf Betreiben der >Gemeindeverwaltung gegründet, wirbt im Juli 1929 in Hamburger Zeitungen mit: Quickborn bei Hamburg, waldreiche Umgebung, Heide, Himmelmoor, Siedlungsplätze für Wochen-endler usw. Auskunft durch den Verkehrsverein (Gemeindeamt).
Verkehrs- und Heimatverein
e. V., 1965 gegründet von Dieter >Mund als Verkehrsverein mit dem Zweck, die Rentner aus der DDR bei Besuchen in Quickborn zu unterstützen, den örtlichen
Fremdenverkehr zu fördern, Werbung für Quickborn zu betreiben und Heimatkunde zu pflegen. 1979 hat der V. 130 Mitglieder, Vorsitzende ist
Annemarie Lübcke. 1990 sind es ca. 450 Mitglieder. Vorsitzender 1983-1990 ist Olaf Schultz, ab 1991 Dieter Mund erneut, 1995-2006 Karl-Heinz Voss; 2007-2021 Vorsitzende Gertrud Wrage († 2021). 2020: 217 Mitglieder. Ab 2022 ist Christa Möves
Vorsitzende. 189 Mitglieder. 2024 Geschäftsstelle aufgelöst.
Verkoppelung, 1770 staatlich angeordnete Bodenreform, vor anderen Orten in >Quickborn und >Renzel bereits 1791 abgeschlossen. Auf Grundlage von Vermessungen werden die letzten gemeinschaftlich genutzten Wild-weideplätze, Gewässer und Plätze an die Einwohner verteilt, öffentliche Wege, Forsten und Plätze ausge-nommen. Die ersten Flurkarten mit verbindlichen Grundstücksgrenzen entstehen gleichzeitig mit dem zuge-hörigen >Erdbuch. Als Grenzbewuchs entstehen zahlreiche neue Knicks. Damit verbreitet sich die typisch Schles-wig-Holsteinische Landschaftsform. Die neuen Karten werden zu Vorläufern der späteren Katasterkarten.
Verschönerungsverein, um 1900 gegründet, gilt als erste Bürgerinitiative in Quickborn. Setzt sich u. a. für die Einrichtung von Straßenbeleuchtungen und Bau eines Kinderspielplatzes ein. Nach 1910 nicht mehr erwähnt.
Verwaltungsgemeinschaft. 2013 übernimmt Quickborn die Verwaltungsaufgaben für >Hasloh und >Bönning-stedt, 2019 für >Ellerau und 2021 für Ascheberg sowie für den Gewässerunterhaltungsverband Schwentinegebiet (GUV) im Kreis Plön.
VHH, Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein, übernehmen 1962 den Quickborner Busbetrieb >Mullikas.
Villa Ahrens, >Seekaten, Kieler Chaussee 4. 1902 erbaut als Sommersitz des Privatiers Christian Ahrens aus Hamburg. Die V. wird wegen ihres prachtvollen Aussehens zum bekannten Postkartenmotiv. 1919 verkauft an Anna Lisette Paula Hager; ab 1922 Eigentum des Schlachters Nicolaus Wolfgang Hager, der nach zusätzlichem Landerwerb eine kleine Bauernstelle betreibt. Das Gebäude steht 2022 noch.
Vogt, mittelalterlicher Begriff für den örtlichen Vertreter der jeweiligen Landesherren, ausgestattet mit polizeilichen Vollzugsrechten. Der Zuständigkeitsbereich wird auch Vogtei genannt. 1875 wird der letzte Quickborner Vogt Johann Nicolaus >Donath jun. zum ersten >Gemeindevorsteher des Ortes.
Volksheim, Name des >Armenhauses ab 1946.
Volkshochschule (VHS) der Stadt Quickborn. Der durch den Organisten Hermann >Maguhn 1946 gegründete Volkskulturbund der >SPD wird 1947 als Träger der VHS sowohl von der Militärregierung als auch von der Landesregierung genehmigt. 1947 Volkshochschule Quickborn, 1951 VHS der Gemeinde Quickborn, 1955 VHS Quickborn e. V., seit 1975 VHS der Stadt Quickborn.
Volksküche, 1930 eröffnet auf Betreiben des KPD-Vorsitzenden Julius >Stubbe zur Versorgung Bedürftiger. Standort: neben der >Gemeindeverwaltung, Marktstraße. 1931 wegen fehlender Mittel eingestellt und nach Pro-testen aus der Bevölkerung wiedereröffnet. 1933/34 im Zuge der Gleichschaltung vermutlich durch NS-Volks-wohlfahrt oder Winterhilfswerk ersetzt. Nach Ende des WK II wiedereröffnet im >Volksheim unter Leitung von Julius Stubbe.
Volkskulturbund, 1946 gegründet. Vorgänger der >Volkshochschule.
Volksschule, ab 1872 ortsübliche Schulform mit Abschluss nach acht oder neun Jahren. 1950 besuchen 942 Kin-der die V. in Quickborn-Ort. Sie wird 1966 in >Haupt- und >Grundschulen getrennt.
Volksschule Renzel, >Dorfschule Renzel.
Volkszählung(en), 1803, 1840, 1845 und 1860 auf Veranlassung der dänischen Regierung auch im >Kirchspiel Quickborn durchgeführt. Die Ergebnisse sind neuerdings bekannt und wichtige Quellen der Heimatforschung. 1919 wird eine weitere V. durchgeführt, ohne personenbezogene Daten.
Voss, Jochen, (1926-2020), Dipl.-Ing., freischaffender Architekt, arbeitet anfangs mit dem
Architekten Wilhelm ˃Drews zusammen. Sie betreiben zeitweilig ein gemeinsames Büro in der Dorotheenstraße. V. plant zahlreiche Einfamilien- und Geschäftshäuser in Quickborn, u.
a. das ˃Ärztezentrum, und zusammen mit W. Drews das Quickborner >Rathaus
Volksschule, 1909 Hof Wendt, Schulstraße, um 1912 Zum Grünen Jäger, Renzel, 1911
W
Waagehaus, Haus der Firma >Torfwerk Dyrssen & Kühl, Himmelmoorchaussee 63, errichtet nach 1897 für das neu erbaute Torfwerk. Wird erst später Waagehaus genannt wegen der vor dem Haus installierten Waage für Torfverladungen. Ab 1904 alleiniges Eigentum Carl Kühls, 1919 verkauft an die Firma >Gewerkschaft Hausbach III, zuletzt als Wohnhaus vermietet, wird 2016 in baufälligem Zustand Eigentum der Stadt Quickborn.
Wäbs, Schmiede-Familie seit spätestens 1652 am >Hamburger Weg (Kieler Straße 55-59), stets mit Vornamen Jacob, später ½ Hufe und Krug >Behrmann (>Sängerheim). Der Abkömmling Johann Wäbs gründet 1721 eine Schmiede am >Kellerberg, die er 1746 an den Sohn Johann vererbt. Um 1830 geht der Betrieb auf Johann >Bestmann über.
Wäbs, Johann, jun. (*1830), Sohn des Hufners Johann W. sen. 1876 als ¼ Hufner an der (späteren) >Pinneberger Chaussee erfasst. 1898 gründet der Sohn Wilhelm >W. eine Bau- und Möbeltischlerei. 1899 wird der Sohn Johann Diedrich Eigentümer der Hofstelle. 1909 verkauft er den Hof an Otto >Mohr jun. Zu dieser Zeit besitzt er noch einen Acker am >Küsterkamp, der ab 1912 verschiedene Eigentümer hat. 1924 kauft der Gerichtssekretär Ernst Nolze die Fläche und erbaut das 2020 noch vorhandene Haus Heidkampstraße 1.
Wäbs, Wilhelm Hinrich, (1874 -1962) Tischlermeister, Sohn des Landmanns Johann Wäbs, gründet 1898 eine Bau- und Möbeltischlerei. Um 1911 heiratet er Alwine Lüdemann, Nichte des Privatiers Franz Hinrich ˃Grabbe (*1837), der ihr 1912 sein vor 1882 erbautes Haus Kieler Straße 80 vermacht. 1939/40 wird der Sohn Wilhelm (II) (1904-1976) Wäbs Eigentümer, er betreibt 1930 noch eine Tischlerei in der >Pinneberger Straße und übernimmt das Geschäft seiner Eltern. Wilhelm (II) baut um 1950 das Gebäude zum modernen Geschäftshaus mit Ausstellungsräumen um und nimmt den Handel mit Möbeln auf. Der Betrieb wird nach 1969 vom Sohn Willi Wäbs (1935-2014) und seiner Schwester Leonore (1926-2010) geführt. Nach Aufgabe der Tischlerei werden die Gebäude vermietet.
Wähling, Ernst Otto, (1893-1963) erwirbt 1928 die Hofstelle von August Maybaum im Bereich des (späteren) Dorotheenring 39, 1940 wird er Eigentümer des benachbarten Hofes von Dorothea >Brinkmann, (später) Dorotheenring 41. Beide Hofgebäude werden im Zuge des Ausbaus der >Dorotheenstraße 1965 abgebrochen.
Wähling, Hans, 1876 erfasst als Zimmermann und 1/16 Hufner Quickborner-Heide, etwa zwischen (späterer) >Bahnstraße und >Grandweg. 1881 wird die Ww. Maria Elsabe, geb. Behncke, Eigentümerin; 1888 wird der Sohn Johann Hofnachfolger.
Wähling, Hinrich, Schuhmachermeister, 1915 erwähnt an der >Kieler Chaussee. Er baut 1928 ein Haus mit Werk-statt an der Bahnhofstraße 14 auf dem Erbgrundstück seiner Frau Olga, geb. >Kock. Der Betrieb wird um 1961 aufgegeben und das Gebäude von der Westbank übernommen (später Hypovereinsbank).
Wähling, Johann, (*1857) Sohn des Zimmermanns und 1/16 Hufners Hans W., >Quickborner-Heide, erbt 1888 die väterliche Hofstelle und verkauft sie 1889 an Friedrich Bohse. 1890 wird Johann Eigentümer der 1/16 Hufe von Hans Hinrich >Behncke (Bahnstraße 72). Sie geht 1928 an den Sohn Willy W. (1902-1946). Zu dieser Zeit hat der Hof eine Größe von ca. 35 ha. 1974 werden Teile der landwirtschaftlichen Flächen dem >Gewerbegebiet Nord zugeschlagen. Die Landwirtschaft wird später aufgegeben. 2021 ist der Hof ist noch im Besitz der Familie W.
Wärterhaus, Kieler Straße 7. Eines von insges. 14, 1832 erbaut für den Chausseewärter. Etwas kleiner, aber etwa baugleich mit dem >Einnehmerhaus. 1840-1845 wohnt Johann Christian Stibold (*1805) mit seiner Frau und drei Kindern im W. 2019 wird es noch von Nachkommen des letzten Chausseewärters bewohnt.
Wagenitz, Ferdinand (1869-1957). 1913-1934 Revier- und Oberförster mit Sitz im >Hegereiterhaus am Förs-terweg 1. Er ist mehrere Jahre im Kirchenvorstand und wird 1933 als führendes Mitglied der Liste Deutsche Christen zum Kirchenvertreter gewählt.
Waldfrieden, >Jagdhaus Waldfrieden.
Waldschule, >Grundschulen.
Wappen der Stadt Quickborn. Entwurf: Heraldiker Willi Horst Lippert (1957). 1958 verleiht Helmut Lemke, Innen-minister des Landes SH, der Gemeinde Quickborn das Recht, ein eigenes Ortswappen zu führen. Die Farben Silber und Rot bekunden die Zugehörigkeit zum Herzogtum Holstein; die Seerosenblätter symbolisieren den >Elsensee und den >Prophetensee. Es kann vermutet werden, dass die Eule Bezug nimmt auf das Türschild des historischen >Eulenkrugs.
Warnecke, Paul (1914-1933), Schlosser in Quickborn, Anhänger der >KPD, wird am 5.3.1933 im sog. Birken-wäldchen am >Harksheider Weg von dem SA-Mann Gustav Jeske erschossen. W. ist das erste bekannte Quickborner Todesopfer der NS-Gewaltherrschaft. Jeske wird erst nach dem Krieg wegen dieser Tat verurteilt. 1946 beschließt der >Gemeinderat, das Waldstück Paul-Warnecke-Platz zu nennen. Die Widmung ist nie erfolgt. 2019 wird auf Initiative des Fördervereins >Henri-Goldstein-Haus eine Gedenk-Stele errichtet.
Warteschule, 1914 aus Mitteln der >Donath-Stiftung auf Betreiben von Pastor Karl Johannes >Engelke einge-richtet für Kinder kriegsbedingt berufstätiger Mütter.
1. Standort ab 1914: das 1897 erbaute Haus des
Lehrers Klaus Blohm, Marktstraße 14.
2. Standort: >Armenhaus an der Kampstraße
8.
Wasserförderverband (WaföQ) der Stadtwerke Quickborn, gegründet 1981, versorgt >Quickborn und >Ellerau. Seit 2003 Zusammenarbeit mit Wasserverteilungszweckverband Rantzau unter der Betriebsführung Quickborns.
Wasserwerke
1. Brunnenweg 20. 1960 Kauf eines Grundstücks am Langelohweg, 1965 Fertigstellung des W. mit einer Brunnentiefe von 65 m. Danach wird der anliegende Feldweg als Brunnenweg gewidmet.
2.>Kre(h)lohweg in ˃Renzel. 1980 fertiggestellt von den Stadtwerken Pinneberg. Ausschließlich zur Versorgung Pinnebergs vorgesehen.
Wehling, 1564 erstmalig erwähnte Bauernfamilie in Quickborn und Kaden. Der Hof Hans W. wird 1791 im Erdbuch unter Nr. 71 kartografiert an der Weidekoppel, (später etwa ˃Ohlmöhlenweg 20). Der Name W. wird spä-ter ˃Wähling geschrieben.
Weiher, Bernd, (*1951), Ratsherr seit 1998, seit 2020 Erster >Stadtrat. 2022 ausgezeichnet mit der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel des Landes Schleswig-Holstein.
Weihnachtsmarkt, erster, 1981 veranstaltet zwischen
>Bahnhof und >Klöngasse. Seit 1997 vom >Eulenring statt vom >Gewerbeverein organisiert. Findet ab 2002 rund um die >Marienkirche statt. 2019 Verlegung auf den
>Rathausplatz wegen Bauarbeiten auf dem Kirchengelände. 2022 verlegt auf das Gelände der Stadtwerke.
Weilhorn, (-Weiden) 1791 erwähnt, später nur noch >Hörn genannt, zwischen dem westlichen Teil des >Him-melmoores und der Bilsbekniederung, überwiegend zu >Renzel gehörende Weideflächen.
Weisser Hirsch, (Gaststätte), 1929 gegründet von Hans Last Ecke >Ulzburger Landstraße/>Friedrichsgaber Straße. 1934 Willi Könnecker, Umbenennung in: >Zur Heiderast. Nach 1945 als Wärmehalle genutzt. 1947
zusätzlich Krämerei. 1950 Übernahme durch K. Kretschmer und Verpachtung der Gaststätte an eine Brauerei. 1971 Umbau und Umbenennung in >Alter Friedrich nach dem dänischen König Frederik VI., dem Schirmherrn der Armenkolonie
>Friedrichsgabe. 2022 Neueröffnung als Burger King.
Wellpott, Heinrich, (1903-1958), ab 1937 >Gemeindesekretär, 1949-1950 >Gemeindedirektor, 1950-1958 >Bürgermeister, treibt den Bau der ˃Mittelschule und der >Bücherei trotz knapper Mittel energisch voran.
Wendepunkt e. V., gegründet 1992, Außenstelle der Elmshorner Einrichtung. Anlauf- und Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch. Das ˃Kinderhilfswerk beteiligt sich maßgeblich an der Finanzierung.
Wendt, Rolf, Sohn von Heinrich und Emmy Wendt, geb. >Behrmann (1896-1990), Erbe der zum historischen Hof ˃Schreck-Behrmann-Wendt an der ˃Schulstraße gehörenden Immobilien. W. lässt 1980 die >Klöngasse errichten und ab 2011 das durch den Abriss des >Gartenhofs entstandene Areal mit Wohnhäusern bebauen. Das elterliche (Altenteiler-) Haus an der Bahnhofstraße 3 wird abgerissen; dieses Grundstück und das der >Post werden nach 2014 mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut.
Werneburg, W., Ende der 1950er Jahre erbaut W. eine Esso - Tankstelle, Kieler Straße 65, (Ecke An der Retloh), 1963 ist H.J. Reimer neuer Eigentümer, danach Fiat-Vertretung C. & W. Thomsen, nach 1996 Cavalho & Kummrow, 2022 noch tätig.
Wessel, Franz Gustav Christian († nach 1949), Bierverleger. Wird 1919 Eigentümer des Bierverlags von Emil Ehr-horn (†1918, WK I), Kieler Straße 138/Ecke Feldstraße. 1932 erwirbt er das >Café Erichsen in der Bahnhof-straße 2 und nennt es >Café Wessel. 1941 wird der Sohn Paul Eigentümer des Bierverlags. Das Café wird von seiner Frau geführt und nach 1949 von seiner Tochter übernommen. Paul und Hilde W. begehen 1969 das 50jährige Betriebsjubiläum ihres Bierverlags. 1991 inseriert Claus D. Richter als Inhaber der Firma Paul Wessel.
Westerhörn, 1588 erwähnt, Ortsteil >Renzels.
Westphal, Friedrich, Baumschuler, gründet um 1950 eine Baumschule an der Ellerauer Straße 23. Der Betrieb ist seitdem in Familienbesitz, wird später in eine Gärtnerei umgewandelt und firmiert 2022 noch unter Heike Gätjens als Blumen Westphal.
Wettkamp, historische Ackerfläche an der Dorfstraße in >Renzel, Name vermutlich nach Weitkamp (Niederdeutsch für Weizenkamp). 1980 erworben von dem Bauunternehmer Franz Rybin. Nach dessen Konkurs von einem neuen Bauträger mit 16 sog. Friesen-Doppelhäusern bebaut.
Wiese, Gustav, (*1869, ꝉ vor 1926). 1914 erster >Apotheker in Quickborn, erbaut das Gebäude Kieler Straße 77.
Wiesengrund, 1948 gewidmet, ehemals >Barackenweg. Straße
zwischen >Kieler Straße und >Marienhöhe.
Wiesengrund 6, historische Hofstelle Hans Hinrich Gäthjens, 1791 erfasst im Erdbuch Nr. 31 als Im >Schnelser Busch vor der Horst. 1793 verkauft an Diedrich >Ramcke. 1840 gehen die Liegenschaften an den >Postmeister Carl Theodor >Frauen. Entweder wird der Verkauf nicht rechtskräftig, oder die Hausfläche selbst ist nicht Teil des Vertrags und ist 1850 beim Konkurs Frauens von der Zwangsversteigerung ausgenommen. 1860 wird Johann Hinrich Ramcke als Hufner an dieser Stelle genannt. Der Besitz geht später an Jochim Ramcke, Bauer, Pin-neberger Straße 20, und 1904 an den Zubauern Hans Hinrich Ramcke. Die Eigentumsverhältnisse danach sind bis 1940 unverändert. 1936 wird der Elektriker Ernst Ramcke, Barackenweg 6, erwähnt. Das Baujahr des reetgedeckten Fachwerkgebäudes ist unbekannt. Es befindet sich 2022 in äußerlich gutem Zustand.
Wilde 13. Kindertagesstätte der Johanniter in Quickborn-Heide, Ricarda-Huch-Straße 13, geht 2002 in Betrieb. 2013 Erweiterung um Krippen- und Elementarplätze: Kleine Wilde.
Wilhelmseiche, >Friedenseiche in >Renzel.
Willner, Gert, (1940–2000), 1974-1992 >Bürgermeister in Quickborn, jüngster in SH. In seiner Amtszeit werden viele Projekte verwirklicht, u. a. die städtische Trägerschaft der >Volkshochschule, 1. >Eulen- und Schützenfest (1975) Erweiterung des >Wasserwerks (1977), Bau des >Rathauses (1979), Bau der neuen >Feuerwache (1980), Gründung des >Schulzentrums Süd (1982), Gründung der >Musikschule (1988), Stiftung des Förderpreises für jugendliche Musikausübende, Partnerschaft mit >Boxholm (Schweden) 1974, >Uckfield, (GB) und >Malchow (MV) 1990. Mitarbeit in vielen Gremien auf Kreis- und Landesebene. 1994-2000 Mitglied des Bundestags (Direktmandat).
Winter, Claus, Fuhrmann, richtet 1887 eine dreimal wöchentlich verkehrende Pferdeomnibuslinie mit Paket-beförderung nach Pinneberg ein, später betrieben von Kutscher Jansen, 1908 von Jasper ˃Schomacker; vermut-lich bei Beginn des WK I aufgegeben.
Winters Gasthof, >Sängerheim.
Winter, Fritz, (*1933), Seehafenspediteur, Kaufmann, 1969-1997 Mitglied im Aufsichtsrat der >SpaDaKa, 1970-1997 Mitglied im Aufsichtsrat und Vorsitzender des Gemeinnützigen >Bauvereins eGmbH und zeitweise Mitglied im Vorstand des >Gewerbevereins. Ab 1957 betreibt W. mit seiner Frau Hertha (geb. Sellmann) das Textilgeschäft >Winter-Moden in der >Ladenzeile am >Bahnhof.
Winter-Moden, Textilgeschäft in der >Ladenzeile am Bahnhofsgebäude 1957-1990, Inh.: Hertha Winter. 1990-1992 vermietet, danach bis zum Abbruch 2002 Büro und Verkaufsstelle der ˃AKN.
Winter, Rudolf, Drogist, wird 1949 Inhaber der Drogerie Dr. G. (Gerda) Sattler (keine weiteren Daten bekannt), Pinneberger Straße 16. 1952 Umzug in das ehemalige Friseurgeschäft Wilhelm >Kuhlmann, Kieler Straße 108. Aufgabe der Drogerie in den 1960er Jahren, 1986 Abbruch des Doppelhauses Nr. 108.
Witt, Hinrich, 1876 erfasst als Zubauer an der Seekämpe, (später) etwa Mohlstedter Weg 5. 1881 geht die Liegenschaft an den Makler Wilhelm Loof, 1884 wird der Landmann Detlef Maaß aus Quickborn Eigentümer. Ihm folgt 1892 Johannes Witt (Landmann) bis 1894. 1911 wird Johannes Hinrich Friedrich Witt als Gärtner erfasst. Er erwirbt 1914 das Grundstück Kieler Straße 31 (1880 Eigentum des Zimmermanns Hans Jochim Kuhlmann) von dem Hamburger Zollbeamten Niemann. 1935/36 nennt W. sich auch Baumschuler und erwirbt mehrere Grund-stücke von dem Landmann und Viehhändler Bernhard >Muus. Gleichzeitig werden Johannes und (Sohn?) Wilhelm W. jeweils als Gärtner, Kieler Straße, erwähnt. 1949 wird Johannes W., Baum- und Rosenschule, Kieler Straße 31, erfasst. Danach wird der Betrieb verlegt und firmiert 1964 als Witt, Karl, Baumschulen.
Witt, Johann Wilhelm, Zimmermeister (*1852, Harksheide), Zimmermeister, wird 1879 urkundlich zum Zwecke der Auswanderung nach Brasilien aus dem preußischen Staatsverband entlassen. 1886 kehrt er zurück behufs einer Niederlassung in Quickborn und erhält die Naturalisations-Urkunde aus Schleswig. Er erwirbt das ehemals zum >Posthof gehörende Grundstück Kieler Straße 48 von Justus Albert von Bargen und gründet dort 1890 ein Bau-geschäft. Vor 1926 übernimmt der Sohn Wilhelm Friedrich Ferdinand (1891-1973) die Zimmerei. Er zeichnet später aus dem Gedächtnis die einzige bekannte Darstellung des um 1904 abgebrochenen >Posthofes. Vor 1964 übernimmt sein Schwiegersohn Ernst Pommerening den Betrieb. 2020 ist dessen Sohn Rolf Inhaber der Firma.
Wochenmarkt, 1976 eingerichtet; zunächst auf dem >Park-and-Ride-Platz gegenüber dem Rathaus. Ab 1979 auf dem >Rathausplatz.
Wördemann, seit ca. 1724 in Quickborn ansässige Handwerker- und Bauernfamilie. 1791 werden Claus W., Erdbuch-Nr. 50 (etwa Ellerauer Straße 18), Hinrich W., Nr. 56, (etwa >Ellerauer Straße 20) und Hinrich W., Nr. 83, (Lage unbekannt), als Hofbesitzer erfasst.
Wördemann, Johann, 1876 als ¼ und 1/24 Hufner am >Klingenberg (spätere Anschrift Himmelmoorchaussee 1) erfasst. 1908 geht der Hof an den Sohn Carsten Hinrich. 1936 werden Carsten, Hinrich sen., Hinrich jun., Ernst sowie die Haustöchter Anna, Grethe und Wilma W. am Klingenberg erwähnt. (Besitzverhältnisse unbekannt). 1978 wird der Hof aufgegeben und abgebrochen; das Areal wird danach mit Wohnhäusern bebaut.
Wördemann, Jürgen Hinrich, 1876 erfasst als ¼ und 1/16 Hufner etwa Ecke >Schulstraße/ehem. >Feld-behnstraße. Ab 1915 Standort der Gärtnerei >Burmeister. 1885 geht die Liegenschaft an Jürgen Hinrich >Rechter und Ehefrau Maria, geb. Wördemann.
Wohnhaus Quickborn, Heinrich-Hertz-Straße 1-7. Seit 2001 Assistenz- und Wohnangebot für 20 Erwachsene mit Assistenzbedarf. Ein Projekt der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.
Wolf, Erich, (1909-1998). Gemeindevertreter 1962-1974, Stadtvertreter 1974-1982, 1974-1982 als Erster Stadtrat Vertreter des Bürgermeisters. 1982 mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Wommelsdorff, Bruno, (1903-1968), Sohn des Schneiders Ludwig W., pachtet spätestens 1922 die Quickbor-ner Lichtspiele im >Café zum Marktplatz. 1936 gibt W. vier kostenlose Vorstellungen für Hilfsbedürftige. 1949 wird das >Kino großzügig umgebaut. 1954 eröffnet er das Kino Capitol am >Bahnhofsplatz. 1957 schließt er die Quickborner Lichtspiele am >Marktplatz und pachtet den Saal im >Quickborner Hof. Bis 1962 betreibt er dort das Kino Tivoli. Das Capitol wird 1967 geschlossen, anschließend zeitweise als Supermarkt genutzt und 2006 abge-brochen.
Wommelsdorff, Erwin, (1909-1969), führt das Geschäft seines Vaters Ludwig an der Kieler Straße 71 bis 1964 weiter. Seine Kinder verkaufen das Haus. Es wird später umgebaut und modernisiert. 2020 befindet sich das Gebäude äußerlich noch im Originalzustand und wird von einer Optikerfirma genutzt.
Wommelsdorff, Ludwig, (†1922), Schneidermeister, besitzt 1892 das Hausgrundstück Kieler Chaussee 125, das 1912 an die Ww. Emma >Hamdorf, geb. Wommelsdorff, geht. 1894 gründet W. ein Manufacturwarengeschäft, Kieler Chaussee 69. 1902/03 lässt er das Geschäftshaus Kieler Chaussee 71 von dem Baumeister Wilhelm >Rohde errichten und führt es mit seiner Frau Minna (geb. >Wummelsdorf). 1922 wird sie alleinige Eigentümerin. Spätestens ab 1936 bis zur Aufgabe 1964 wird das Geschäft von dem Sohn Erwin (1909-1969) geführt.
Wrage, Heinrich Wilhelm Ernst, Sohn des Bauern Jochim Wilhelm Ernst W. in >Renzel. (*1884, † verm. vor 1964). Erwirbt 1909 die Hofstelle des Rechtsanwalts Dr. Carl Theodor >Donner am (späteren) Immenhorstweg 2 und lässt ein neues Wohnhaus durch den Quickborner Baumeister >Kock errichten. Der Hof wird 1933 mit über 27 ha Eigenland als möglicher Erbhof eingestuft. W. ist 1947 Vertrauensmann des neuen >Bauernverbands Quickborn. Hofnachfolger werden die Tochter Elisabeth, (1910-1990), und Ehemann Heinz Stratmann, (1908-1985). Der Sohn Wolfgang, (1938-1996), verkauft 1978 die Liegenschaft an den Berliner Bäckereiunternehmer Hans Thoben, der den Hof zum sog. Pferdehof und Pensionsstall ausbaut und ihm den Namen Gut Elsensee gibt.
Wriedt, Johann Adolf Diedrich, Viehhändler, erwirbt 1884 eine Hofstelle an der Lütt Brückwisch, Ortsteil >Bilsener Brücke, Langeloh 1, von Hans >Brammann. W. wird 1897-1903 erwähnt als Viehhändler und Makler. 1898 verkauft er die Liegenschaft an Alfred Arthur >Raubold. 1926 -1936 lebt der Landmann Adolf W. am Fried-hofsweg, besitzt die nördlich davon liegende >Sandkuhle und ist bekannt als Pferdeheilkundiger. Das reetge-deckte Hofgebäude wird nach dem Brand des Hofes >Rechter abgebrochen.
Wulf, Eilert, 1667 erwähnter >Hegereiter, erhält anstatt des ausstehenden Lohns einen Bauplatz im >Depenbrock.
Wulf, Hermann, (*1930) Tischlermeister, errichtet 1950 in >Renzel mit seinem Vater den ersten Neubau nach dem WK II. W. gründet 1980 als 50jähriger eine Bautischlerei im ehemaligen Güterschuppen der >AKE, Bahnstraße 200. Der Betrieb geht 1990 an seinen Nachfolger, der den Firmennamen Hermann Wulf übernimmt.
Wulff, Friedrich, (†1616). Gräflich Schaumburgischer Ambts-Wild-Schütz und Land-Meßer in >Renzel, wird in der ersten Quickborner >Kirche beigesetzt.
Wulfsmühle, Königliche Erbpacht - Wassermühle an der >Pinnau bei Tangstedt. Bis zur Aufhebung des Mühlen-zwangs 1868 müssen die Quickborner dort ihr Getreide mahlen lassen und Hand- und Spanndienste bei der Er-neuerung der zugehörenden Pinnaubrücke leisten. Die Bezahlung des Mahlens erfolgt durch Matten, den Einbe-halt eines Anteils vom Mahlgut
Wummelsdorf, Adolf Carl Heinrich, (1863-1935), Brothändler ab 1894 in Quickborn. 1903 Schweinemäster, bezeichnet sich 1911 als Maurer und überträgt seine Liegenschaft von ca. 2 ha an die Tochter Erna Knickrehm. Er nennt sich 1915 Privatier am >Klingenberg und 1926 Kätner >Im Sand.
Wummelsdorf, Otto, Elektromeister, Sohn von Adolf W., eröffnet um 1927 ein Elektogeschäft, Kieler Straße 128, der Sohn Adolf wandelt das Geschäft um 1960 in eine Gaststätteum, die einige Jahre unter verschiedenen Namen betrieben wird.
Wurr, August Heinrich, (1841-1911), Bauer und Schmied in >Renzel, Friedenstraße 1. Ab 1883 Mitglied des >Gemeinderats, der Armenkommission und des Kirchenvorstands. W. hält ab 1909 Bibelstunden und Missi-onsfeste auf seinem Hof ab. Bei seiner Beerdigung folgen 21 Kutschen aus Renzel seinem Sarg.
Wurr, Gustav sen., Bauer in >Renzel, Sohn von August Heinrich W., übernimmt 1911 die väterliche Hofstelle, ist 1924-1929 Mitglied des >Gemeinderats, der (Renzeler) Schulkommission und Mitglied im Rat der Kirchen-gemeinde. W. setzt die Tradition der regelmäßigen Bibelstunden auf dem Hofe trotz Anfeindungen auch in der NS- und Kriegszeit fort. Nach 1945 wird er bis ~1950 erneut Mitglied des >Gemeinderats. 1947 erhalten sieben Renzeler Wege und Straßen ihre amtliche Widmung nach seinen Vorschlägen.
Wurr, Gustav jun., (1922-1986), Landwirt in >Renzel, wird nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ~1948 politisch aktiv, ist ab 1950 Mitglied des >CDU-Ortsverbands und hat ab 1951 einen Sitz im >Gemeinderat. Traditionell finden noch einige Jahre Bibelstunden und Kindergottesdienste auf dem Hofe statt. W. gibt 1970 die Landwirtschaft auf, verpachtet seinen Hof, wird Versicherungskaufmann und zieht nach Quickborn. 1972 wird ihm die Freiherr-vom-Stein-Medaille verliehen. Ab 1974 ist er Mitglied des Kreistags und erhält 1981 die Ludwig-Erhardt-Medaille. 1982 zieht sich W. aus der Politik zurück, 1983 erhält er das Bundesverdienstkreuz.
Zimmerei Witt, 1912 Zeppelin-Notlandung, 1913 Bürgermeister Gert Willner, 1977
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Zauberbaum, Kindertagesstätte der Stadt Quickborn, Kampstraße 6.
Zauchenplatz, am Standort des ersten >Spritzenhauses (Marktplatz), 2012 eingeweiht. Seit 1971 finden gegenseitige Besuche der >Feuerwehrkameraden aus dem Österreichischen Zauchen und Quickborn statt. In Zauchen gibt es seit 1997 einen Quickborn-Platz.
Zeppelinlandung. Am 7. Dezember 1913 landet das Luftschiff LZ 17 Sachsen in dichtem Nebel auf dem noch unbebauten >Heidkamp am ˃Harksheider Weg und zerstört dabei die Stromleitung, bleibt aber selbst unbeschädigt. Die Besatzung findet Unterkunft bei Schlachter Fritz >Beste; der Weiterflug nach Fuhlsbüttel erfolgt am nächsten Tag.
Zeppelin Metallwerke GmbH, betreibt ein Werk an der ˃Zeppelinstraße und firmiert als Zeppelin-Caterpillar (Baumaschinen). Investiert noch 1996 in den Betrieb. Später Aufgabe des Standorts. 2019 errichtet die Firma Zeppelin GmbH eine KITA auf dem ehemaligen Firmengelände und verpachtet die Einrichtung für 30 Jahre an die Stadt Quickborn. Die KITA ˃Nordlicht wird von der >AWO betrieben.
Zeppelinstraße, benannt nach der früher dort ansässigen Fa. >Zeppelin Metallwerke GmbH.
Ziegenweg, ursprünglich volksmundlicher Name eines Feldwegs am >Mühlenberg, ehemaliger Trampelpfad und Teil des ˃Ellerauer ˃Kirchenstiegs. Ab 1969 befestigt und danach bekannt geworden durch den Bau öffentlicher Gebäude: >Dietrich–Bonhoeffer–Gymnasium, ˃Ärztezentrum, >Sportpark Zentrum, Sportheim des >TuS Holstein Quickborn von 1914 e. V., >Haus der Jugend, >Mühlenberg–Halle und >Lilli–Henoch–Halle.
Zigeunerweg, 1966 >Berckholtzstraße. 1791 als öffentlicher Weg ab dem ˃Belsemer Damm über das ˃Grootfeld ausgewiesen, mit Anschluss nach >Ellerau über den sog. ˃Ziegenweg. Der Z. war vermutlich nach dem Bau der ˃Chaussee Altona-Kiel gelegentlich Lagerplatz der im Orte unerwünschten Landfahrer.
ZOB I, Zentraler Omnibus-Bahnhof, am ˃Bahnhofsplatz, parallel zur Bebauung der ˃Bahnhofstraße hergestellt. 1959 eröffnet und genutzt bis zum Abbruch des ˃Bahnhofs 2002.
ZOB II, Zentraler Omnibus-Bahnhof, 2006 an der >Torfstraße neben dem >P+R-Parkhaus eröffnet.
Zu den Linden, ältester Gasthof >Renzels, an der (späteren) >Friedenstraße, entsteht um 1770 aus dem Schankrecht des >Dorfgevollmächtigten Jochim Voss. Danach verschiedene Inhaber: 1873 Gastwirt Daniel Bock, 1880 Hans Hinrich Gramm, 1888 Anbau eines Saales, 1892 Johann Edler, 1896 Rathjes Gasthof, Inh. August Rathje (†1909), danach Ww. Rathje. 1920 Albert Vitzthun, 1929 Pächterin Averhoff. 1932 Umbau durch Erna Kuhlmann, (geb. Vitzthun) und Ehemann Henry, danach Vera Proska (geb. >Kuhlmann). ~1960 Aufgabe des Ausschanks, Verkauf und Privatnutzung.
Zum Grünen Jäger, Gaststätte in >Renzel, 1907 gegr. vom ehemaligen Jagdaufseher Friedrich Hinrich August (gen. Fritz) >Schramm, (*1861). 1928 Gründung des >Schützenvereins Renzel von 1928, Bau eines Schießstands, 1930 Saalanbau, in der NS-Zeit zahlreiche Veranstaltungen der SA. Schwiegersohn Carolus (gen. Karl) van den >Borre erhält als Belgier nach dem Krieg (1946) die erste Genehmigung für Tanzveranstaltungen und gewinnt überregionale Bekanntheit. 1954 übernommen von dem Sohn Hendrik van den Borre, 1956 von Korbflechter Max Ziedeck, 1960 von Elly Ramsay. 1963 Umzug des ˃Schützenvereins in den >Holsteinischen Hof Quickborn, 1975 Schließung der Wirtschaft Z., 1978 Verkauf und Privatnutzung.
Zum Heidekrug
1. Gasthof, Harksheider Weg 94, im 1925 von Christian Schröder erbauten Wohnhaus, ab 1930 mit Gaststube. 1949 Ort einer Wette, bei der ein Pferd in den Gastraum geführt wird. 1963 werden Irma und Walter Schröder erwähnt, 1979 Peter Schulz, 1981 Umbau zum Friseursalon.
2. 1918 bis ca. 1930er Jahre Name des Hotels ˃Stadt Magdeburg, Bahnstraße 58.
Zur Linde, Gaststätte, Marktstraße 10. 1878 Johann Peter Pein, 1/6 Hufner und Gastwirt, genannt. Nachfolger: 1906 Friedrich Neven, 1907 Ww. Anna Neven verpachtet an Wilh. Bollmann, 1909 Johann Schlüter. In demselben Jahr Erwerb durch Adolf Stäcker, Gastwirt und Landmann; 1919 erste Erwähnung des Namens Z. und erste Lichtbildvorführungen im Tanzsaal. 1920 Besitzer Johann Eck, 1925 Fritz Stapel, in demselben Jahr Verkauf an die Gemeinde Quickborn, die das Haus bis 1929 zum Verwaltungsgebäude ausbaut. 1979 nach Auszug der ˃Stadtverwaltung Abbruch des Gebäudes. Das Gelände wird von der Fa. >Schaffarzyk & Rubin mit Wohnhäusern bebaut.
Zwergenvilla, Kindertagesstätte der >AWO in Quickborn-Heide. Seit 1970 im Haupthaus Theodor-Storm-Straße 59; 2016 zusätzlich eine Außenstelle Theodor-Storm-Straße 29.
Anlage 1 Pastoren der Kirchengemeinde Quickborn
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1587 – 1612 |
Daniel Hakemann |
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1964 – 1972 |
Helmut Luthardt |
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1613 – 1650 |
Ludolph Weccius |
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1967 – 1974 |
Hartmut Bente |
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1648 – 1688 |
Andreas Gödeke |
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1969 – 1977 |
Karl-Heinz Grabow |
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1685 – 1729 |
Hinrich Albrecht Gödeke |
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1970 – 1975 |
Wolfgang Zeihe |
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1726 – 1730 |
Achates Ludwig Ballhorn |
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1975 – 1998 |
Christoph v. Lowtzow |
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1731 – 1780 |
Peter Friedrich Röding |
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1976 – 1978 |
Norbert Adolph |
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1777 – 1789 |
Matthias Mohr |
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1978 – 2005 |
Ursula Strohecker |
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1789 – 1829 |
Nicolaus Matthias Ludewig |
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1978 – 1982 |
Gerhard Riedel |
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1830 – 1853 |
Christian Sörensen |
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1981 – 1984 |
Hans Naumann |
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1854 – 1866 |
Paul Nissen |
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1982 – 1998 |
Michael Steffen |
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1867 – 1889 |
Dr. Henning Sörensen |
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1985 – 2000 |
Heinrich Sattler |
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1890 – 1901 |
Christian Fr. Leopold Alberti |
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1992 – 2002 |
Helga Kamm |
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1902 – 1905 |
Dr. Max Wilhelm Brede |
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1998 – 2007 |
Frank Petrusch |
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1905 – 1915 |
Karl Johann Engelke |
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1998 – 2007 |
Sylvia Zwierlein |
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1915 – 1921 |
Ludolf Weidemann |
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1999 |
Lars Reimann |
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1921 – 1937 |
Heinrich Burmeister |
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1999 – 2002 |
Christian Diederichs |
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1937 – 1945 |
Johann Metzendorf |
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2002 – 2013 |
Thomas Meyer |
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1945 – 1962 |
Johannes Rohwedder |
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2003 – 2008 |
Dr. Jens-Martin Kruse |
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1951 – 1953 |
Dr. Bruno Podlasly |
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2007 |
Claudia Weisbarth |
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1958 – 1966 |
Dr. Sigo Lehmig |
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2008 – 2010 |
Jens Augustin |
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1962 – 1969 |
Wolfgang Renter |
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2011 – 2020 |
Rainer Patz |
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1962 – 1964 |
Karl-Theodor Wagner |
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2014 |
Florian Niemöller |
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1964 – 1968 |
Rudi Mondry |
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2020 |
Caroline Raddatz |
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Pfarrer der Kirchengemeinde Maria - Hilfe der Christen
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1952 – 1979 |
Alois Golombiewski |
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2017 – 2018 |
Georg Bergner |
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1979 - 1995 |
Heinrich Hülsmann |
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2018 – 2020 |
Stefan Langner |
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1996 – 2017 |
Wolfgang Guttmann |
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2020 |
Heiko Kiehn |
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Pastoren der Martin-Luther-Kirchengemeinde
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1981 – 1995 |
Dr. Helmut Edelmann |
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2019 – 2020 |
Dietrich Kreller |
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1995 – 2015 |
Dr. Stefan Durst |
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2020 |
Solveig Banek-Nebl |
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2015 |
Christian Brodowski |
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2020 |
Caroline Raddatz |
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2016 – 2019 |
Solveig Banek-Nebl |
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Gemeindeleiter derChristuskirche
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1967 |
Paul Schmidt |
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2000 |
Rainer Bosniakow-ski
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Anlage 2 Vögte, Gemeinde- und Amtsvorsteher 1627 – 1945
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Vögte
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bis 1627 |
Hartig Kutenholz (Kudenhold) |
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1627 – 1684 |
Jürgen Kutenholz |
(1600 -1684) |
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1684 – 1688 |
Jürgen Kutenholz |
(1634 -1688) |
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1689 – 1692 |
Berend Bestmann |
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1692 – 1709 |
Barthold (Bartelt) Kistenmacher |
1656 – 1721 |
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1710 – 1721 |
Johann Schmidt |
1672 – 1721 |
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1721 |
Hans Micheelsen |
1643/44 – 1722 |
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1722 – 1735 1735 – 1736 |
Hans Kistenmacher Marten Sellhorn |
1686 – 1735 1676 – 1736 |
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1736 – 1758 1758 – 1764 |
Hans von Pein Hans Hinrich Pein |
1703 – 1765 |
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1764 |
Hans Hinrich Micheelsen |
*1725 |
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1775 |
Franz Hinrich Schreck |
*1748 |
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1805 – 1823 |
Hans Hinrich Sellhorn |
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1823 |
Martin Sellhorn |
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1855 – 1874 |
Johann Caspar Hinrich Treder |
1818 – 1886 |
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1874 |
Johann Nicolaus Donath |
1839 –1897 |
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Gemeindevorsteher
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1875 – 1891 |
Johann Nicolaus Donath |
1839 – 1897 |
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1891 |
Heinrich von Pein |
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1892 – 1902 |
Carl Heinrich Martin Bunge |
1840 – 1902 |
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1902 – 1910 |
Claus - Heinrich Lohse |
1866 – 1938 |
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1910 – 1916 |
Otto Mohr |
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1916 – 1921 |
Hugo Heinrich Friedrich Grütter |
1867 – 1933 |
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1921 |
Claus-Heinrich Lohse |
1866 – 1938 |
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1922 – 1933 |
Hermann Dölling |
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1934 – 1945 |
Philipp Spilger |
1890 – 1953 |
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Amtsvorsteher
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1889 – 1897 |
Johann Nicolaus Donath |
1839 – 1897 |
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1898 – 1910 |
Joh. Andreas Friedr. Gödecke |
†1910 |
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1910 – 1931 |
Claus - Heinrich Lohse |
1866 – 1938 |
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1931 – 1945 1945 – 1948
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Wilhelm Kolz Wilhelm Kahle |
1890 – 1960 1891 – 1971
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Anlage 3 Bürgermeister/Bürgervorsteher seit 1945
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Anlage 4 Schulleiter nach 1945, öffentliche Schulen
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Anlage 5 Quellennachweis, Fotos
Adressbücher, 1897, 1903, 1911, 1915, 1926, 1928, 1930, 1935
Akten der Gemeinde Quickborn
Beschlussfassungsbücher der Gemeinde Quickborn
Bilsener Brandgilde, Verzeichnis der, (1898)
Bramann, Willi, Textilkaufmann, Nachlass (Bestand GWS)
Chroniken:
Alveslohe, Bilsen, Bönningstedt, Ellerau, Garstedt, Hasloh, Hemdingen, Kayhude
Martin-Luther-Universität Halle
Quickborn, Gustav Müller,1969
Schützenverein Quickborn Renzel von 1928 e.V., unvollendet, Bodo Schmidt
Dänemark, Das Königreich, mit dessen Nebenländern, A. Baggesen, 1847
Denkmalinschriften in Quickborn und Renzel
Digitale Datenträger, Filme, Tonaufnahmen
Engelbrecht, Hermann, Geschichte der Raiffeisenbank 1896 – 2000, 2016
Erdbuch von 1791, Namensliste
Eulenspiegel, SPD-Ortsverein Quickborn, div. Ausgaben.
Explosivstofffabriken in Deutschland, F. Trimborn, 1995
Festschriften von Feuerwehr, Schulen, Vereinen und Institutionen
Flurkarten, private
Flurkartenbücher der Gemeinde Quickborn
Fotografien und Fotokopien aus dem (Bestand GWS)
Freese, Daniel, Landtafel von 1588
Fundstellen, Karte der, Claus Ahrens, 1966
Geburts- und Sterberegister bis 1900
Geschäftsanzeigen
Geschichts- und Museumsverein, Schriften 1977 - 1999
Gewerbeverzeichnis Qu von 1935
Grabsteininschriften auf Quickborner Friedhöfen
Grundbuch Quickborn
Hauptsache: Überleben, Uwe Storjohann, 1993,
Hausnummern-Karten der Stadt Qu
Höhenkarte der Stadt Quickborn
Holstein, Topographie des Herzogthums, Hennig Oldekop, 1908
Holstein, Topographie des Herzogthums, Johannes von Schröder, 1841
Holzungen und Moore Schleswig-Holsteins, A. Wagner 1875
Informationsblätter der Bürgerinitiative zum Schutz unserer Natur e.V., div. ab 1993
Jahrbücher des Kreises Pinneberg (Bestand GWS)
Kirchenchronik, Goedeke, Heinrich Albrecht, Pastor 1685-1729
Kirchen-Gemeinde Quickborn 1589 – 1989,
Gerhard Feindt, Jürgen Hühnke, Christoph von Lowtzow, Doris Nedelmann, Quickborn, 1989
Kirchenprotokolle, Transkription Jürgen Hühnke
Kreis Pinneberg und Insel Helgoland, Vorgeschichte, Claus Ahrens 1966
Kunstdenkmäler des Kreises Pinneberg, Wolfgang Teuchert, 1961
Landesarchiv Schleswig
Lau, Herbert CD, Seite: 26,37,49,61,78,82,92,103,111,115,117,120,127,138,152,156,157,162,163
Liedertafel „Vorwärts“ v. 1863, Archiv der, (Bestand GWS)
Liegenschaftsbücher der Gemeinde Quickborn
Manöverkarte, (militärische) von vor dem Ersten Weltkrieg
Meldekarten des Standesamtes abca.1930 - 1948
Messtischblätter, versch., u .a. 1878, 1889, 1898, 1919,1956,1967,1970
Nationalsozialismus, Aufstieg und Fall am Beispiel der Landgemeinde Quickborn, Jürgen Penning, 2006
Ortsnamen Lexikon, historisches, Wolfgang Laur, 1967
Parzellenverzeichnis der Gemarkung Himmelmoor bis 1937
Pinneberg, Geschichte und Volkskunde des Kreises, Wilhelm Ehlers, 1922
Post, Quickborner, Geschichte der, Halbach Horst, 2013
Postkarten, historische
Presse, örtliche und regionale
Pressearchiv, Sammlung Gerd Willner
Private Dokumente: Briefe, Kaufverträge, Chroniken, Sammlungen, Tagebücher und Poesiealben
Quickborn, Publikationen der Gemeinde und der Stadt
Quickborn, anno Domini, Annalen 1323 - 1996, Jürgen Hühnke 1997
Quickborn, ein Stadtbild, Jürgen Hühnke, Gert Willner, Herbert Lau, 1984
Quickborner Jahrbuch, Stadt Quickborn, div. Jahrgänge
Quicky, CDU-Stadtverband Quickborn, div. Jahrgänge
Rechnungen, historische
Schulchroniken Quickborn und Renzel
Staatsarchiv Hamburg
Stadtarchiv Quickborn,
Telefonbücher 1949, 1964
Topografische Karten, Historische
Torfabbau im Himmelmoor, Schülerarbeit, Hunold Nütz 1949 (Bestand GWS)
Trinkwasser, Leverköhne, Otto. Die Geschichte der Wasserversorgung für Qu und Umgebung, 2006
Universität Kiel, Bibliothek, (digital verfügbar)
Varendorf, Gustav Adolf von, Militärische Karten,1794
Verkoppelung, Karten der, von 1791
Volkszählung, Listen von 1803, 1840,1845, 1860
Wanderbücher und Wanderkarten, historische
Wirtschaftliche Notlage und steuerliche Überlastung in Quickborn, Dölling, 1929
Webseiten, öffentlich zugängliche
Zeitzeugen: Erinnerungen sowie Niederschriften nach persönlichen Gesprächen
Zimmerei Th. Kock. Unser Baugeschäft. Schülerarbeit, Irmtraut Klünder, 1962, (Privatbesitz)